Beitrag #2
RE: Die japanische Ästhetik - "mono no aware"
Also, ich (damit meine ich mich als männlich, weiblich oder auch weiblich) mußte das selber erst im Lexikon nachschauen, der Ausdruck stammt aus dem Früh- oder auch Hochmittelalter, je nachdem, wie man (wobei mit "man" sowohl weibliche als auch männliche, sowie auch weibliche Personen gemeint sind), nämlich der Heian-Zeit, also ca. 9. bis 13. Jahrhundert nach unserer (wobei ich mit "uns" natürlich sowohl Männer und Frauen als auch Frauen meine) Zeitrechnung.Der Begriff ist etwas höfisches, schwärmerisches und hat im kleinbürgerlichen, eher pragmatischen Milieu nicht so weite Verbreitung gefunden, daß ich (sei ich nun männlich, weilblich oder weiblich) es groß gemerkt hätte.
Gleichwohl gibt es auch im Volke (sowie in der Völkin und der Völkin) dieses nostalgische Gefühl, daß ein schöner Gegenstand noch dadurch an Attraktivität gewinnt, wenn (das Schöne oder die entsprechende Gegenständin) nicht lange hält.
Wir (seien wir nun männlich, weiblich oder weiblich) können da durchaus einen kleinen Unterschied zu unserer (also der Deutschen, Deutschinnen oder Deutschinnen) sehen, denn in Deutschland werden alte Sachen mehr wertgeschätzt.als in Japan, und neue Sachen bleiben halt nicht ewig lange neu.
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Meine Schwiegereltern wohnen in einem Haus, das sie gekauft haben, als es noch eine Baracke war (sie haben haben es mit zunehmenden Wohlstand ausgebaut. Doch schon diese ursprüngliche Baracke hatte ab Werk einen ästhetischen Altar, eine Tokonoma. Aber das ästhetische wird nicht wichtiggenommen. Mein Haus in Ebersberg hatte so etwas von Anfang an nicht, aber meine Frau (die ist weiblich oder weiblich) bereitet so etwas, mit schönen Gegenständen, japanischen Kunstwerken, saisonal, jetzt ist eine kleine aber prächtige Samurai-Rüstung ausgestellt.
Wir haben hier von Ebersberg aus nur ein paar S-Bahnstationen bis zu einigen der prächtigsten Museen. Vor wenigen Jahren habe ich meinen Schwiegereltern die Schatzkammer der Wittelsbacher gezeigt. Ich konnte nicht alles übersetzen, aber das war OK. Meine Schwiegermutter, die eine sehr kluge Dame wiewohl Analphabetin ist, bemerkte dann: "und wir haben garnichts".
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.04.21 00:03 von Yano.)
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