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Fragen für die japanische Zukunft.
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Aporike


Beiträge: 66
Beitrag #21
RE: Fragen für die japanische Zukunft.
Ist das ehrlich so schlimm in Osaka? Ich habe nur Gerüchte darüber gehört, dass Leute aus Osaka bzw. der Kansai Region richtig mürrisch werden, wenn Leute versuchen den Kansai Dialekt richtig schlecht nachzumachen. o.O
Ich denke Japaner findet man auch in Touristen besiedelten Orten. Dauert vielleicht alles ein wenig länger. =)
20.08.16 19:39
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Hellstorm


Beiträge: 3.925
Beitrag #22
RE: Fragen für die japanische Zukunft.
(20.08.16 19:34)Kikunosuke schrieb:  Sehe ich ebenfalls so. Man kann sich natürlich eine Nische einrichten, aber mit mittlerweile ein bisschen Lebenserfahrung muss ich sagen: Arbeiten in Japan ist schon ziemlich bescheuert. Und jetzt arbeite ich nicht bei einem großen DAX-Konzern mit irgendwelchen Vollzeit-Select-Modellen, Gleitzeit etc. sondern in einem stinknormalen mittelständischen Handwerksbetrieb. 27 Tage Urlaub und die Möglichkeit Überstunden abzufeiern findet man in Japan halt nicht. Es bringt nichts dort zu leben wenn man vor lauter Maloche gar nichts vom Land hat, außer den täglichen K®ampf mit ungeschriebenen sozialen Regeln.

Was mich interessiert: Leben in Japan wird praktisch immer direkt auf die Arbeit reduziert, aber das "normale" Leben dann ja ignoriert. Auch wenn man in Japan so viel arbeitet, bekommt man doch trotzdem das normale Leben mit, also am Wochenende oder Mittagspause/Abends.

Wieso denkt niemand, dass man Arbeit halt notwendiges Übel ist, aber man trotzdem noch das normale Leben genießen kann?

Was mich auch wundert: es gibt ja auch Firmen, wo man in normale Arbeitszeiten hat, also 9-18 Uhr. Zwar auch natürlich manchmal mit abweichenden Zeiten, aber ich habe auch schon viele Firmen mit ganz normalen Arbeitszeiten gesehen. Oder sind das alles nur total niedrigbezahlte Jobs?

やられてなくてもやり返す!八つ当たりだ!
20.08.16 21:42
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komarunda


Beiträge: 243
Beitrag #23
RE: Fragen für die japanische Zukunft.
(20.08.16 19:22)Aporike schrieb:  Hast du vielleicht eine Ahnung, was so die Kostenpunkte dabei sind und wie lange das geht?

Wie viel es kostet, hängt von vielen Faktoren ab ... von deinem Lebensstil (kaufst du gerne ein/gehst abends die Stadt unsicher machen oder bist du eher unbedarft etc.), den Ort an dem du das Ganze machst (auf dem Land ist es billiger als in Tokyo) ob dir zusätzliche Unterstützung durch Stipendien sichern kannst, in Japan Arubaito machst oder nicht usw. Billig ist es aber auf keinen Fall. Ich bin schlecht im Schätzen, aber so 10K würde ich schon mindestens ansetzen (*für ein Jahr).
Ein normales Auslandssemester sollte ungefähr ein halbes Jahr gehen, ungefähr von März/April bis September/Oktober oder andersrum. Es gibt aber sicherlich auch Unis, an denen (auch als nicht-Japanologe oder Ostasienwissenschaftler) ein einjähriger Aufenthalt möglich ist.

総天然色の青春グラフィティや一億総プチブルを私が許さないことくらいオセアニアじゃあ常識なんだよ!
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.08.16 22:18 von komarunda.)
20.08.16 22:06
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Aporike


Beiträge: 66
Beitrag #24
RE: Fragen für die japanische Zukunft.
Dass alle das Leben in Japan auf Arbeit beschränken liegt vielleicht daran, dass Japaner die Arbeit, sehr, sehr ernst nehmen. Es gibt ungeschriebene Gesetze in der Arbeitswelt, die dich dein Gesicht kosten könnten. Japaner machen schon aus reiner Gewohnheit sehr, sehr viele Überstunden. Die Arbeit ist ein 2. Leben kann man fast schon sagen. Es wird auch gesellschaftlich lieber gesehen, wenn du 2 Stunden mehr arbeitest als 2 Stunden weniger. Die Gründe dafür kenne ich selber nicht. Aber ich finde das oke so. Die Arbeitskollegen sind, wenn es gut läuft, die Leute, mit denen du am meisten Zeit verbringst. Nach der Arbeit in neh Bar, irgendwo hingehen zum Sport oder so. Ich habe mal gelesen, dass in größeren Firmen die Leute, die im selben Jahr eingestellt werden, eine Gruppe bilden. Das ist dann wie so ein Freundeskreis in der Schule. Es wird auch erwartet, dass man auch viel mit denen unternimmt. Einige zählen auch das noch zum Arbeitsleben hinzu, weil es dir im Job einen besseren Ruf verschafft, als wenn du ständig alles ablehnst und alleine bzw. mit Freunden außerhalb der Firma was unternimmst.
Ob das alles so richtig ist, bin ich mir nicht zu 100% sicher. Habe es so auf meiner Recherchen Tour mitgenommen. Ob das überall vertreten ist, keine Ahnung. Kann ich mir aber gut vorstellen.

Ich habe mich auch schon über die Austauschjahre informiert und das wird alles zu knapp. Wenn ich in Japan bin, möchte ich immerhin schon einigermaßen gutes Japanisch sprechen können. Und in einem Jahr kriege ich mit einem eisernen Willen die ersten 2.200 Kanji hin (2256 waren es, oder?). Und auch dann wird das noch kein Sprechen sein. Deshalb werde ich das bis zum Studium aufschieben. Das wären ca. 3-4 Jahre und mit Glück lerne ich das Leben eines japanischen Studenten kennen. Ansonsten vielen Dank für den Vorschlag. grins
20.08.16 23:06
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Mayavulkan


Beiträge: 527
Beitrag #25
RE: Fragen für die japanische Zukunft.
(20.08.16 23:06)Aporike schrieb:  Dass alle das Leben in Japan auf Arbeit beschränken liegt vielleicht daran, dass Japaner die Arbeit, sehr, sehr ernst nehmen. Es gibt ungeschriebene Gesetze in der Arbeitswelt, die dich dein Gesicht kosten könnten. Japaner machen schon aus reiner Gewohnheit sehr, sehr viele Überstunden.

Das hängt durchaus mit der häufig uneffektiven Arbeitsweise zusammen.
21.08.16 07:15
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M1603


Beiträge: 26
Beitrag #26
RE: Fragen für die japanische Zukunft.
(21.08.16 07:15)Mayavulkan schrieb:  
(20.08.16 23:06)Aporike schrieb:  Dass alle das Leben in Japan auf Arbeit beschränken liegt vielleicht daran, dass Japaner die Arbeit, sehr, sehr ernst nehmen. Es gibt ungeschriebene Gesetze in der Arbeitswelt, die dich dein Gesicht kosten könnten. Japaner machen schon aus reiner Gewohnheit sehr, sehr viele Überstunden.

Das hängt durchaus mit der häufig uneffektiven Arbeitsweise zusammen.

Genau, das wollte ich auch schreiben. Meine Firma hat sich schon so viele von mir vorgeschlagene Chancen entgehen lassen, weil tausende Labermeetings fuer die Entscheidung notwendig waren, die es am Ende dann gar nicht gab. Und dann meint man nach Monaten, ich solle doch noch mal bei dem Kontakt nachfragen, der schon total sauer war, weil nix passiert ist und ich ihn immer vertroesten musste.

Von meinen 10 Stunden taeglich kann man bestimmt mehr als 3 Stunden in die Tonne kloppen, weil irgendwelche nichtsaussagenden Meetings, irgendwelcher Philosophiequatsch und unnuetzes Zeugs im Weg sind. Alle Firmen mit extrem vielen Ueberstunden und allgemein langen Arbeitszeiten koennten sicherlich ihr taegliches Pensum auf eine normale Zeit hinunterschrauben und einen freien Tag mehr in der Woche einfuehren, wenn da jeder effektiver arbeiten wuerde.

@Aprotike:
Es ist toll, dass du dich so viel eingelesen hast und dich so sehr fuer ein Land interessierst, was in der Tat sehr interessant sein kann, du solltest aber nicht in allem versuchen etwas Positives zu finden. Fernab von dem, was dich an Japan reizt (Onsen, aufgesetzte Hoeflichkeit und Tempelbesuche), ist eben nicht alles so wunderschoen und das sollte man sich schon eingestehen koennen, bzw. sollte man sich als jemand, der noch nicht da war, zumindest zu Herzen nehmen, was Leute dazu sagen, die schon laenger hier sind.
21.08.16 07:26
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moustique


Beiträge: 1.811
Beitrag #27
RE: Fragen für die japanische Zukunft.
Zitat:Genau, das wollte ich auch schreiben. Meine Firma hat sich schon so viele von mir vorgeschlagene Chancen entgehen lassen, weil tausende Labermeetings fuer die Entscheidung notwendig waren, die es am Ende dann gar nicht gab. Und dann meint man nach Monaten, ich solle doch noch mal bei dem Kontakt nachfragen, der schon total sauer war, weil nix passiert ist und ich ihn immer vertroesten musste.

Von meinen 10 Stunden taeglich kann man bestimmt mehr als 3 Stunden in die Tonne kloppen, weil irgendwelche nichtsaussagenden Meetings, irgendwelcher Philosophiequatsch und unnuetzes Zeugs im Weg sind. Alle Firmen mit extrem vielen Ueberstunden und allgemein langen Arbeitszeiten koennten sicherlich ihr taegliches Pensum auf eine normale Zeit hinunterschrauben und einen freien Tag mehr in der Woche einfuehren, wenn da jeder effektiver arbeiten wuerde.

Generell hat das mit dem Vorgesetzten zu tun und auch wie man dich eingestuft hat.
Wenn der Chef deine Idee nicht als seine Idee sieht, wird er keine deiner auch nur gut gemeinten Vorschlaege aktzeptieren. Er wird die Idee auch dann unterdruecken, wenn er von deiner Idee, 99% der Praemie bekommen wuerde.
Auch wenn die Millionen einbringen wuerden. Er wuerde die Firma, fuer die er arbeitet, sogar in den Ruin treiben, wenn er sich in der Gefahr sieht, sein Gesicht verlieren zu muessen.

Im Gegenteil, es koennte sogar sein, dass man dich vor die Wahl stellt:

Hoer auf! oder wir brechen dein Gehalt ab!

Trivago fuer Hotels ist eine Sache. Meine Idee war es, Kunden so schnell an Waren heranzufuehren wie moeglich und ihnen auch mitzuteilen, wo man was kaufen konnte.Trivago kam nach mir. Dennoch, man war deshalb nicht interessiert daran, weil man sich nicht eingestehen konnte, dass jemand, der keine Schulen gemacht hat, besser war als sie selbst.

Und die Firma hat dieses Tool immer noch nicht.

Das wirst du mit der Zeit auch noch lernen. Wer Chef ist und wer Max (der Hund) ist.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.08.16 09:17 von moustique.)
21.08.16 09:16
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M1603


Beiträge: 26
Beitrag #28
RE: Fragen für die japanische Zukunft.
(21.08.16 09:16)moustique schrieb:  
Zitat:Genau, das wollte ich auch schreiben. Meine Firma hat sich schon so viele von mir vorgeschlagene Chancen entgehen lassen, weil tausende Labermeetings fuer die Entscheidung notwendig waren, die es am Ende dann gar nicht gab. Und dann meint man nach Monaten, ich solle doch noch mal bei dem Kontakt nachfragen, der schon total sauer war, weil nix passiert ist und ich ihn immer vertroesten musste.

Von meinen 10 Stunden taeglich kann man bestimmt mehr als 3 Stunden in die Tonne kloppen, weil irgendwelche nichtsaussagenden Meetings, irgendwelcher Philosophiequatsch und unnuetzes Zeugs im Weg sind. Alle Firmen mit extrem vielen Ueberstunden und allgemein langen Arbeitszeiten koennten sicherlich ihr taegliches Pensum auf eine normale Zeit hinunterschrauben und einen freien Tag mehr in der Woche einfuehren, wenn da jeder effektiver arbeiten wuerde.

Generell hat das mit dem Vorgesetzten zu tun und auch wie man dich eingestuft hat.
Wenn der Chef deine Idee nicht als seine Idee sieht, wird er keine deiner auch nur gut gemeinten Vorschlaege aktzeptieren. Er wird die Idee auch dann unterdruecken, wenn er von deiner Idee, 99% der Praemie bekommen wuerde.
Auch wenn die Millionen einbringen wuerden. Er wuerde die Firma, fuer die er arbeitet, sogar in den Ruin treiben, wenn er sich in der Gefahr sieht, sein Gesicht verlieren zu muessen.

Im Gegenteil, es koennte sogar sein, dass man dich vor die Wahl stellt:

Hoer auf! oder wir brechen dein Gehalt ab!

Trivago fuer Hotels ist eine Sache. Meine Idee war es, Kunden so schnell an Waren heranzufuehren wie moeglich und ihnen auch mitzuteilen, wo man was kaufen konnte.Trivago kam nach mir. Dennoch, man war deshalb nicht interessiert daran, weil man sich nicht eingestehen konnte, dass jemand, der keine Schulen gemacht hat, besser war als sie selbst.

Und die Firma hat dieses Tool immer noch nicht.

Das wirst du mit der Zeit auch noch lernen. Wer Chef ist und wer Max (der Hund) ist.

Hast du schoen erzaehlt, aber das ist schon so, wie ich das gesagt habe.
Uebrigens steigt mein Gehalt in regelmaessigen Abstaenden. Man weiss halt, dass ohne mich das Ganze Auslandsgeschaeft zusammenbrechen wuerde. Und das will man sicherlich nicht zulassen. ; )
21.08.16 09:23
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chochajin


Beiträge: 365
Beitrag #29
RE: Fragen für die japanische Zukunft.
(20.08.16 19:34)Kikunosuke schrieb:  Sehe ich ebenfalls so. Man kann sich natürlich eine Nische einrichten, aber mit mittlerweile ein bisschen Lebenserfahrung muss ich sagen: Arbeiten in Japan ist schon ziemlich bescheuert. Und jetzt arbeite ich nicht bei einem großen DAX-Konzern mit irgendwelchen Vollzeit-Select-Modellen, Gleitzeit etc. sondern in einem stinknormalen mittelständischen Handwerksbetrieb. 27 Tage Urlaub und die Möglichkeit Überstunden abzufeiern findet man in Japan halt nicht. Es bringt nichts dort zu leben wenn man vor lauter Maloche gar nichts vom Land hat, außer den täglichen K®ampf mit ungeschriebenen sozialen Regeln.

Da muss ich jetzt kurz mal was dazu sagen.
Es kommt sehr darauf an, in welcher Branche du arbeitest.

Ich vermisse meinen Job in Japan.
Ich hab mehr Geld verdient (netto, nicht brutto), 26h weniger im Monat gearbeitet, gleich viel Urlaub gehabt, mehr Freizeit generell.
Beruflich ging es mir persönlich in Japan wesentlich besser als hier in Deutschland.

Leben und Reisen in Japan: https://zoomingjapan.com

Verkaufe jap. Bücher, Manga, Doujinshi, Souvenire und mehr:
https://cho-sales.livejournal.com
21.08.16 10:05
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Mayavulkan


Beiträge: 527
Beitrag #30
RE: Fragen für die japanische Zukunft.
(21.08.16 10:05)chochajin schrieb:  Ich vermisse meinen Job in Japan.
Ich hab mehr Geld verdient (netto, nicht brutto), 26h weniger im Monat gearbeitet, gleich viel Urlaub gehabt, mehr Freizeit generell.
Beruflich ging es mir persönlich in Japan wesentlich besser als hier in Deutschland.
Es kommt ganz bestimmt immer auf die Randbedingungen an ..
Abseits dieser Plattitüde: in Japan genauso viel Urlaub wie in Deutschland? Waren das irgendwelche Sonderrechte?
21.08.16 10:23
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Fragen für die japanische Zukunft.
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