Im Land für Gastgeber/Freunde kochen ist eine der besten Möglichkeiten Danke zu sagen. Sich in einer fremden Küche zurechtfinden ist immer recht spannend. Und schließlich kommt die Suche nach den Zutaten. Je nach Ort wird die Auswahl mal größer oder kleiner sein. Man muss sich einfach Zeit lassen beim Einkaufen und mit dem Personal oder anderen Kunden reden. Wenn man freundlich eine Hausfrau mittleren Alters anspricht, hat man üblicherweise einen Profi in Sachen Hauswirtschaft vor sich, der jeden Laden im Ort kennt. Für den Gegenüber ein Abenteuer, für alle Beteiligten ein großer Spaß.
Kommen wir zu den Zutaten: andere Kultur und Klima bedeuten häufig andere Gebinde. Hohe Luftfeuchtigkeit erfordert, dass z.B. Mehl und Backpulver wasserdicht verpackt sein muss. Mehl in Plastikflaschen? Klar, macht Sinn.
Auch ist die logische Zuordnung von Zutaten oft anders als in Deutschland gewohnt.
Dann ist die Darreichungsform ggf. anders, z.b. am Stück, statt gemahlen.
Manchmal muss man sich, wie ich zu sagen pflege, Zutaten aus dem Vollblock schnitzen. Z.B. Erbsen wird man in Dosen finden, aber keine Rüben und Erbsen als Konserve. Daher ggf. Erbsen in der Dose kaufen und rohe Karotten dazu blanchieren.
Manche Zutaten wird man tatsächlich garnicht im lokalen Laden finden. Dazu gehören z.B. bestimmte Nüsse (Haselnüsse, Walnüsse). Wenn man nun vorhat in Japan zu kochen, kann man schauen, ob z.B. amazon.jp / yahoo diese Zutaten führen. Dann lässt man sich diese einfach an die lokale Adresse liefern.
Erst dann kommt der letzte Schritt - Einfuhr aus Deutschland. Mir sind keine Einfuhrbeschränkungen für hermetisch originalverpackte Lebensmittel bekannt (Stand 2023). Da ich auf Hirado keine gemahlenen Haselnüsse bekomme(n habe), habe ich u.a. hiervon Tütchen mitgenommen. Das macht sich auch als kleines, leichtes Gastgeschenk nicht schlecht.
Um endlich auf Deine Frage einzugehen: Die aktuellen Quarantäne und Einfuhrbestimmungen solltest Du auf jeden Fall nochmal anschauen. In Japan erwarte ich keine Probleme mit vom Hersteller hermetisch versiegelten Lebensmitteln.
Andere Länder sehen das anders. Die USA sind geradezu entspannt gegenüber den Kiwis und Aussies. Da sitzt Du schneller im Knast, als Du schauen kannst.
Bonustipp: "überraschende" Probleme können auch Dinge erzeugen, welche die Sicherheitskontrollen stören. Beispiele:
- Konservendosen sind undurchsichtig für die Durchleuchtungsgeräte
- stark riechende Produkte stören ggf. die Spürhunde bei ihrer Arbeit und lösen damit einen Anfangsverdacht aus. Also nicht vor der Reise frisch gemahlene Jacobs-Dröhnung offen in einer Papiertüte in den Koffer.
Und wie immer: der Gesamteindruck entscheidet. Immer höflich und kooperativ sein und im Zweifelsfall einfach die problematische Ware wegwerfen. (Habe ich noch nie machen müssen. Allerdings habe ich schon viele irre Situationen bei unzähligen Grenzkontrollen erlebt. Ich bin ja früher mal dienstlich sehr viel geflogen. Das war vor 9/11 deutlich angenehmer. Aktuell wird es gefühlt jedes Jahr bescheuerter.)