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Google, Wikipedia & Co.
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GeNeTiX


Beiträge: 456
Beitrag #1
Google, Wikipedia & Co.
Hallo!

Was mir hier in diesem Forum und auch in anderen, in denen ich regelmäßig unterwegs bin, aufgefallen ist, ist daß immer häufiger auf Google/Wikipedia/(hier auch diverse Online/Offline-Lexika) & Co. verwiesen wird oder auch direkt und ungefiltert Resultate aus Google und anderen Quellen gepostet werden, und ich frage mich, ob das wirklich das ist, was die Fragesteller sich als Antwort auf ihre Fragen wünschen. Ich persönlich finde das sehr schade, weil Foren/Newsgroups für mich immer die beste Quelle waren, um zu einem Thema an Erfahrungsberichte/Expertenrat/"Insiderinformationen" aus erster Hand zu kommen, von Leuten, die das wissen oder ausprobiert haben, was mich gerade interessiert. Vielleicht schreibt ja mal wer seine Gedanken dazu.

Meine persönliche Einschätzung ist, daß es wenig Sinn macht, ungefiltert Informationen aus einer Suchmaschine oder einer anderen für alle frei zugänglichen Quelle zu posten, wenn man selbst zum Thema eigentlich aus dem eigenen Wissens- und Erfahrungsschatz nichts sagen kann.

Wenn jemand nach guten Links zu einem Thema fragt, dann will er vielleicht gerade nicht das Resultat von "google mein_thema" sondern Empfehlungen von Leuten, die ein paar besonders schöne Seiten gefunden haben und weiterempfehlen können. Ich finde es schade, wenn man mit einer Frage nach "guten Seiten" zuerst mal an Google verwiesen wird. Natürlich findet man mit beliebigen Schlüsselwörtern ein paar 1000 Seiten, aber so hoch die Trefferzahl ist, so niedrig ist die Wahrscheinlichkeit, die paar "Perlen", die darunter versteckt sind, zu finden. Die interessantesten Dinge habe ich immernoch auf persönliche Empfehlung gefunden und ich bilde mir ein, in der Internetrecherche recht fit zu sein und finde es immer schade, wenn ich in einem Forum auf die Frage nach "Empfehlungen" dann die ersten drei Einträge von Google finde.

Und wenn jemand die Übersetzung von einem "fortgeschritten aussehenden" japanischen Satz will, dann willl er vermutlich keine Aneinanderreihung von Wörtern aus dem Lexikon sondern hat vermutlich irgendeine Konstruktion nicht richtig verstanden, die nur klar wird, wenn jemand den kompletten Satz übersetzt.

Abgesehen davon sind viele Internetquellen mehr oder minder stark fehlerhaft, so daß direkte Information von jemandem "der sich auskennt" viel wertvoller ist, als jede Internetrecherche, außer, derjenige, der die Recherche macht, ist kompetent genug, um die Korrektheit der gefundenen Quellen sicher einzuschätzen. Gerade vor einer Weile habe ich im Fernsehen einen Bericht gesehen, von einem Tier (ich meine, es sei ein Fisch gewesen), das nicht existiert, aber in diversen Online-Lexika, Rezeptbüchern etc. zu finden ist, weil jemand es sich ausgedacht und einigermaßen glaubhaft auf einer Internetseite beschrieben hat... Übertragen auf unser Forum: Nur weil ein Wort online im Wadoku steht, muß es noch lange nicht korrekt und einigermaßen gebräuchlich sein. (Ich persönlich habe den Eindruck, da steht zwar viel, aber auch viel Mist und verlasse mich lieber auf kommerzielle Lexika oder das Wissen von Leuten, bei denen ich den Eindruck habe, sie kennen sich aus - davon gibt es hier glücklicherweise eine ganze Menge grins )

Wie seht ihr das? Findet ihr es gut, wenn Leute für Euch googlen/nachschlagen oder sucht ihr auch eher die persönlichen Informationen von "Experten" (weit gefasster Begriff - ich meine Leute, die zu einem Thema aus eigener Erfahrung/eigenem Wissen etwas sagen können)?

Tschüssi,
Anja
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.01.06 02:25 von GeNeTiX.)
06.01.06 02:07
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fuyutenshi


Beiträge: 887
Beitrag #2
RE: Google, Wikipedia & Co.
Also erstens gibt es viele Leute die erstmal überhaupt nicht nachdenken oder versuchen auf eigene Faust etwas herauszufinden. Einige Newbies kennen noch nicht einmal Google.

Und was heißt schon fehlerhafte Quellen? Menschen geben sich Mühe, machen auch Fehler oder treten als Fachmann auf. Spielt das eine Rolle ob es im Wikipedia oder Forum ist?

Man könnte sich auch ein Fachbuch kaufen. Aber es muss ja alles umsonst sein. Dann muss man eben mit zweifelhaften Quellen leben.

今や太陽はその光を覆い隠し、
世界は心地好い夜に身を委ねる。
柔らかな寝床へ、私も身を横たえる。
だが、私の魂はどこに、どこに休ませたら良いのか?
06.01.06 03:57
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Antonio


Beiträge: 242
Beitrag #3
RE: Google, Wikipedia & Co.
Zitat:Also erstens gibt es viele Leute die erstmal überhaupt nicht nachdenken oder versuchen auf eigene Faust etwas herauszufinden. Einige Newbies kennen noch nicht einmal Google.

Exakt. Wenn einer fragt "Was heisst XY?" ohne nachzuschlagen, wieso soll man ihm dann nicht mit einem direkten Auszug aus dem Wörterbuch antworten?

Die Fragesteller sind hier das Problem, nicht diejenigen, die Auskunft geben. Das Problem ist vermutlich so alt wie das Internet (oder die Menscheit) selbst.

"Warum sollte ich mir denn die Mühe machen, in die Bibliothek zu rennen, wenn man auf das Wissen anderer zurückgreifen kann."
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.01.06 08:53 von Antonio.)
06.01.06 08:52
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GeNeTiX


Beiträge: 456
Beitrag #4
RE: Google, Wikipedia & Co.
Natürlich gibt es Leute, die Fragen stellen, wie "was heißt Katze auf Japanisch", und natürlich hilft da das Nachschlagen im Lexikon, aber Fragen von Leuten, die keine Lust haben, sich selbst zu informieren, halte ich hier doch für die Ausnahmen. Auch die Leute, die das Forum als Ersatz für ein Fachbuch oder Lexikon mißbrauchen, halte ich eher für die Ausnahme, als die Regel. Die meisten von uns dürften einiges an Fachbüchern und Lexika zu Hause herumstehen haben und schauen dort auch zuerst nach, bevor sie fragen.

Um solche Dinge geht es mir ja auch nicht. Deswegen hatte ich ja geschrieben, es geht mir um Leute, die nach "Empfehlungen" für "gute" Webites, oder nach der Übersetzung eines mehr oder minder komplizierten Satzes suchen, dessen Sinn sich nicht erschließt, wenn man die Wörter aus dem Lexikon aneinanderreiht.

Ich weiß nicht, ob es hier war, oder in einem anderen Forum, da fragte jemand nach Erfahrungen mit einem Lehrbuch und bekam daraufhin einen Link zu Amazon. Oder es fragt jemand nach Seiten für japanische eBooks, weil er erfolglos bei Google gesucht hat und bekommt eine Google-Anleitung, wo "dann bekommst Du xy-tausend Seiten zurück" auch noch als besonders positiv herausgestellt wird, während es eigentlich nur bedeutet, dass Google neben den paar relevanten Seiten jede Menge Müll ausspuckt, und es dem Benutzer überlassen bleibt, die paar wirklich interessanten aus tausenden irrelevanter Seiten herauszufinden. Das Problem mit Google ist nicht, dass es zu wenig Informationen findet, sondern viel zu viele, und nicht in der Lage ist, die Relevanz der Seiten für die Suchanfrage zu beurteilen.

Von einem anderen kam hingegen auf die Frage nach eBooks ein wirklich toller Link zu einem Archiv einer amerikanischen Universität - und das wäre es, worauf ich bei so einer Frage gehofft hätte.

Ich finde einfach, die Kombination "keine Ahnung + google" führt nicht nur hier sondern in vielen Foren dazu, daß die wirklich kompetenten Postings ob der Masse an "wertlosen" Informationen untergehen.
06.01.06 11:01
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Anonymer User
Gast

 
Beitrag #5
RE: Google, Wikipedia & Co.
Alles schön und gut.

Nur drücken sich die Fragesteller selber sich nicht immer präzise genug aus.

Ich han mir mal den Text zu den Ebook's angesehen. Und konnte nur feststellen daß die Gegenfrage, um welches Material denn gesucht werden solle, keine Antwort kam.

Wie solln wir bzw. die Leute eines Forums auch n'gute Arbeit bringen, wenn die Fragesteller selbst, Mist bauen.

Im nachhinein, zieht der Fragesteller dann noch über die, bzw. jenen daher, der sich auch noch die Mühe gemacht hat, eine Antwort zu finden.

Also ihr lieben Fragesteller und Kritiker, wenn ihr eine schöne Frage stellt, versucht mal logisch alle Kriterien mit anzugeben.

Was sucht ihr?
Für welchen Zweck wird's verwendet?
Und dergleichen mehr.
Umso mehr Informationen ihr bereitstellt, umso größer ist die Chance einer erfolgreichen Suche.


Problem Sätze und Redewendungen.
Jo, das ist auch so'n Problem.
Erstens an Hand der Daten in gleich welchem Satz:

Sollte man zuerst die einzelnen Vokabeln rescherchieren.
Tja, und dann wär da noch die Grammatik wichtig, oder irre ich mich da?

Und dann kommt noch ein großer Teil an Erfahrung dazu. Denn auch im Deutschen, kann man aus einem klaren Satz, nicht immer erkennen was zwischen den Zeilen gemeint ist.

Und genau da liegt dann der berühmte Hahn begraben. (oder war's die Katz?).Also so irgend so'n Tier meine ich.

Meistens sind es diese verzwickten kleinen Partikel, die dann aufschluss geben sollten.

Und woher nehmen, wenn nicht stehlen?

Ich wünsche eine angenehme Mahlzeit.

NIEMAND
06.01.06 11:57
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Denkbär


Beiträge: 677
Beitrag #6
RE: Google, Wikipedia & Co.
Ich gestehe, dass ich mich auch gern auf die Suche nach Seiten mache, wenn eine Frage gestellt wird, die mich nunmal auch interessiert. Dann sehe ich mir die Seiten aber auch an und gebe nur den Link an, den ich selber hilfreich fand.

Nur mal als Beispiel: Über diesen ominösen Fisch, den GeNeTiX anspricht, habe ich im Stern etwas gelesen. Jetzt könnte ich google-Seiten angeben, gebe stattdessen aber lieber gleich Seitenlinks an:

http://de.wikipedia.org/wiki/Hommingberg...denforelle (natürlich wikipedia ^^)

(Es handelt sich, wie man sieht, um die Hommingberger Gepardenforelle. Oder schwimmt noch ein anderer Phantasiefisch im Internet herum?) Ich hätte es nicht hilfreich gefunden, nur eine google-Seite präsentiert zu bekommen.

Ob Quellen fehlerhaft sind oder nicht, kann man nun mal oft selber nicht klären, wenn selbst Fachleute sich im Laufe der Geschichte über so viele Dinge haben täuschen lassen.

Natürlich ist ein Link, der von einem Kenner gestiftet wird, oft nützlicher, aber ich bin hier manchmal schon über tolle Links gestolpert, die nur so nebenbei angegeben wurden.

Mit anderen Worten: Einerseits habe ich mit Linkübertreibungen auch manchmal so meine Probleme, andererseits aber schon viel durch Links gefunden, dass mir sonst entgangen wäre. kratz Hm, ich bin unentschieden.

Zu der Anfangsfrage:

Zitat: Wie seht ihr das? Findet ihr es gut, wenn Leute für Euch googlen/nachschlagen oder sucht ihr auch eher die persönlichen Informationen von "Experten" (weit gefasster Begriff - ich meine Leute, die zu einem Thema aus eigener Erfahrung/eigenem Wissen etwas sagen können)?

Ja und Ja. Persönliche Informationen sind immer toll (kann man aber auch nicht auf Richtigkeit prüfen), aber mit Links ist manchmal mehr geholfen. Und was für den einen hilfreich ist, findet der andere wieder unnötig.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.01.06 12:21 von Denkbär.)
06.01.06 12:19
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Doitsuyama


Beiträge: 451
Beitrag #7
RE: Google, Wikipedia & Co.
Ich denke, Genetix übertreibt hier ziemlich. Ebenso wie stümperhafte Fragensteller die Ausnahme bilden, sind reine Google-Antworten absolute Ausnahmen.

Gerade bei der ebook-Frage fand ich die Antwort mit Google nicht ungerechtfertigt, weil in der Frage selbst explizit auf die Schwierigkeit verwiesen wurde, mit Hilfe von Google etwas zu finden. Warum also nicht "Hilfe zur Selbsthilfe" betreiben und gute Google-Stichwörter und Suchtipps angeben? Schließlich fehlte es bei dieser Frage doch sehr an Konkretheit zur Auswahl des Sachbereiches.
06.01.06 12:48
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Google, Wikipedia & Co.
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