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-=ICHI THE KILLER=-
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Anonymer User
Gast

 
Beitrag #1
-=ICHI THE KILLER=-
Hallo in die Runde!

Hat jemand den Film "Ichi the Killer" von Takashi Miike geschaut?
Würde gerne eure Meinungen zu diesem Yakuza-Splatter-Movie hören. In Genuss dieses Films kam ich im Rahmen der Nippon Connection ... Mich hats ziemlich gespalten und ich Frage mich, bis zu welchem Punkt Kunst geht ... ??? Was meint ihr dazu?
Ist der Film "typisch" japanisch euerer Meinung nach?
Cheers,
Keke
12.06.04 16:52
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Datenshi


Beiträge: 819
Beitrag #2
RE: -=ICHI THE KILLER=-
Denk mal, daß das der engl. Titel von Koroshiya Ichi ist? Hab nur mal die manga dazu gelesen (lustigerweise einer der wenigen Manga, die ich jemals angerührt habe, haha), das fand ich schon recht heftig... nicht wirklich schockierend oder so, aber definitiv nichts für Kinder, schwache Gemüter oder dergleichen. Einige Sachen waren selbst in unbeweglichen Zeichnungen noch recht unappetitlich. ^^ Interessant fand ich eher, daß in den jap. Originalen in irgendeinem Band auch welche auf Chinesisch sprachen (oder war es Taiwanesisch? schon zu lange her, weiß nicht mehr).

Typisch japanisch fand ich die manga nicht unbedingt... naja, gibt halt nen Haufen Genres hier, da kommt auch mal sowas vor. Was solls. ^^

種種求生剥逆剥阿離溝埋屎戸上通通婚馬婚牛婚鷄婚犬婚之罪類
12.06.04 17:09
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Raug


Beiträge: 66
Beitrag #3
RE: -=ICHI THE KILLER=-
Ich hab den Trailer gesehen und das hat mir eigentlich gereicht. Hab aber auch Miikes "Blues Harp" gesehen, der lief ja vor n paar Wochen (geschnitten) auf VOX, den Film fand ich aber ganz gut. Ist aber auch kein typischer Miike-Film.
Typisch Japanisch würde ich Ichi aber ned sehen, zwar gehen die Japaner im allgemeinen anders mit Gewaltdarstellung um als wir, und der "normale" Japanische Actionfilm ist schon ne Nummer blutiger. Aber so krasse und übertriebene Sachen wie Ichi hat Miike zum ersten mal gemacht, angefangen 1995 mit Shinjuku Triad Society (Originaltitel weiß ich grad ned), der zum ersten Mal "richtig abartig" wurde.
12.06.04 18:48
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Koorineko


Beiträge: 913
Beitrag #4
RE: -=ICHI THE KILLER=-
Der Film heisst im Original: 殺し屋1 (Koroshiya 1)
Ich weiss nicht was typisch japanisch ist. Ich fand den Film abartig.
12.06.04 19:00
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asodesuka


Beiträge: 241
Beitrag #5
RE: -=ICHI THE KILLER=-
abartig,.. naja, blutigzwinker

Die Effekte sind recht gut gelungen, bis auf das Zerteilen, das wirkt absolut schlecht. Ich mag die Stimme der eine Frau, nur weis ich leider nicht mehr wie die hieß, ist aber uach im Trailer zu sehen.

Ob es typisch japanisch sei ::: typisch ist relativ *g*
Man merkt das es aus Japan kommt. Glaube ich zumindest.

Wir verbringen so viel Zeit mit dem Ziel mehr Zeit zu haben, so das wir in Wirklichkeit gar keine mehr übrig haben diese zu genießen. ...
12.06.04 23:57
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boyfriend


Beiträge: 565
Beitrag #6
RE: -=ICHI THE KILLER=-
Kann man den sich den Trailer runterladen? Wenn ja, wo?
13.06.04 11:45
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asodesuka


Beiträge: 241
Beitrag #7
RE: -=ICHI THE KILLER=-

Wir verbringen so viel Zeit mit dem Ziel mehr Zeit zu haben, so das wir in Wirklichkeit gar keine mehr übrig haben diese zu genießen. ...
13.06.04 12:28
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Anonymer User
Gast

 
Beitrag #8
RE: -=ICHI THE KILLER=-
Ich bin absolut gegen Gewaltverherrlichung. Wer so was braucht sollte sich mal ein paar alte Dokumentationen mit der Gilloutine reinziehen. Dann kann man sehen, wie schnell man einem Menschen das Leben ausloeschen kann. Ich weiss nicht ob so was in Japan verehrt wird, wenn ein Film moeglichst brutal endet und sich dann vielleicht am Ende alle im jisatsu, seppuku oder harakiri verlieren.
Aber als ich noch 14 war gefiehl mir so was irgendwie auch. Nur da war es schwer an solche Filme ranzukommen.
13.06.04 17:43
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gecko


Beiträge: 24
Beitrag #9
RE: -=ICHI THE KILLER=-
Typisch japanischer Film?

Wir sprechen hier ja an dieser Stelle ueber das "junge, moderne" japanische Kino. Hier glaube ich im Action- und Horrorbreich besonders zwei gegensaetzliche Merkmale auszumachen:

1. Die Spannung bzw. der Grusel findet nur durch die Story und/oder die Atmosphaere statt. Es fliesst kein Tropfen Blut! Es werden v.a. nur die Aengste der Zuschauer angesprochen wie z.B. bei Ringu oder Ju-On. Diese Filme sind fuer mich ebenso typisch japanisch wie die folgenden:

2. Gewalt ist absoluter Selbstzweck, oft zweck- und humorfrei dargestellt. Humorfrei? Viele Horrorfans sagen ja z.B. den Italo-Splattern der 80er Jahre (unfreiwilligen) Humor nach. Die japanischen Filme dagegen, die ich meine, haben keinen Humorfaktor, sie sind einfach nur nihilistisch. "Kranke Scheisse" ist mein Ausdruck fuer diese japanischen Metzel- und Folterfilme (oft muessen Frauen daran glauben). Name oder Titel nenne ich hier keine, denn die Kids in diesem Forum sollten nicht mit der Nase darauf gestossen werden...

Ichi the Killer habe ich noch nicht gesehen, aber es ist inzwischen so bekannt und der Regisseur so kultig, dass ich irgendwann diese Bildungsluecke schliessen will! Von Takashi Miike habe noch gar nichts gesehen und seinen bekanntesten Film "Audition" werde ich mir auch nie ansehen!
Wie heisst es so schoen: Ueber Geschmack laesst sich NICHT streiten!

In einem anderen Forum hatte ich schon mal diesen Spiegel-Artikel von 2003 ueber den Regisseur gepostet:

Über die Auswahlkriterien des Cannes Filmfestivals lässt sich viel und gerne
streiten. Aber dass in diesem Jahr eine billige japanische Videoproduktion
in der "Quinzaine des Réalisateurs" lief, scheint sich jeglicher Logik zu
entziehen. Nur Eingeweihte sehen das anders. Denn der Regisseur von "Gozu" trägt
einen Namen, der in bestimmten Publikumskreisen einen kultischen Nimbus
besitzt: Takashi Miike. Wenn sein Werk jetzt als Eröffnungsfilm der "Focus
Asia"-Reihe beim Fantasy Filmfestival in Hamburg gezeigt wird, dann sind
ausverkaufte Vorstellungen fast sicher. Denn wenn der Schlaf der Vernunft Monster
gebiert, dann ist der Regisseur einer der unvernünftigsten Menschen des Planeten.
Seine Hölle wird regiert vom Geist des Absurden - wie in einem Joint Venture
von Hieronymus Bosch, David Cronenberg und den Marx Brothers.

Filme wie "Ichi the Killer" werden regiert von derbster Splatter-Ästhetik:
Fontänen aus Blut, Ekel erregende Folterungen in Großaufnahme. Doch hinter
diesem Panoptikum der Perversionen steckt eine anarchische Fantasie. In "City of
Lost Souls" wird eine Gewaltszene aus einer mit Exkrementen gefüllten
Toilette gefilmt, das Schlussduell in "Dead or Alive" eskaliert zu einem Showdown
von kosmischen Ausmaßen. In "Gozu" begegnet man zermalmten Chihuahua-Hündchen
und kuhköpfigen Dämonen.

Das "Time Magazine" ließ sich trotzdem nicht abschrecken, Miike 1998 unter
die Top Ten der wichtigsten Nicht-Hollywood-Regisseure zu berufen. Und es gibt
Argumente, die diesen Status rechtfertigen. Selbst in weniger gelungenen
Filmen - und davon gibt es etliche - verblüfft Miikes Wundertüte an Bizarrerien.
Aber wenn der 43-Jährige seine Talente konzentriert, anstatt damit wild zu
wuchern, dann können Meisterwerke daraus entstehen. Einer der Höhepunkte
seines Werks ist "Audition" nach dem Roman von Ryu Murakami, eine exquisit
durchkomponierte Geschichte über eine fatale Beziehung, die Liebesfilm,
Horrorthriller und Parabel über den japanischen Machismo zugleich ist. Der raffinierte
Handlungsaufbau, der präzise Rhythmus und die betörende Fotografie von Takeshi
Kitano-Kameramann Hideo Yamamoto sorgen für eine sogartige Wirkung, die den
Zuschauer in einen beinah unerträglichen Alptraum verstrickt. 1999, im
gleichen Jahr wie "Audition", entstand die furiose Action-Ode "Dead or Alive", gegen
die die Kapriolen des Hongkong-Kinos nur noch brav und tapsig wirkten.

Doch so absurd wie die Miikes Fantasien sind auch die Entstehungsbedingungen
seiner Filme. In Zeiten, wo Filmemacher nur noch alle drei Jahre ein Werk
abliefern, schafft Miike mindestens fünf - pro Jahr. Denn sein
Selbstverständnis ist anders. Während seine Kollegen ihre individuellen Präferenzen
kultivieren, kurbelt er ein Auftragswerk nach dem anderen herunter: Videoproduktionen,
Fernsehfilme, Comic-Adaptionen, sogar Softpornos. "Ich lehne kein Angebot
ab", gibt er selbst zu. "Denn jedes Projekt gibt mir die Chance, mich zu
verändern. Jedes Mal entdecke ich mich neu." Und der atemlose Arbeitstakt trägt
ganz offenbar dazu bei, seinen kreativen Motor am Laufen zu halten: "Dieser
Druck ist motivierend."

Ein großes Künstler-Ego hat Takashi Miike nie entwickelt. Als Teenager ohne
große Zukunftsperspektiven schrieb er sich an der Akademie für visuelle
Künste in Yokohama ein, weil es dort keine Aufnahmeprüfung gab. Bis dahin waren
Bruce Lee-Filme sein einziges prägendes Kinoerlebnis gewesen. Regisseur Shohei
Imamura, Gründer der Akademie, beschäftigte ihn als Regieassistenten und
brachte ihm die Grundbegriffe des Handwerks bei. Im nahtlosen Übergang begann
Miike als Regisseur für Low-Budget-Videoproduktionen. Und im Endeffekt blieb er
das auch. Anders wäre seine erstaunliche Produktivität nicht denkbar. Einen
Film wie "Visitor Q" drehte er innerhalb einer Woche für ein Budget von
umgerechnet 70.000 Dollar. Leider ist das vielen seiner Werke auch anzumerken. Die
Drehbücher sind dramaturgisch schlampig und konfus, die Inszenierung wirkt
phasenweise heruntergenudelt, Spezialeffekte sind auf billigstem Niveau. Auf
eine Verdichtung im Schnitt wird häufig verzichtet - weshalb die meisten Filme
über zwei Stunden lang sind. So oszilliert Miikes Oeuvre weitgehend zwischen
Pfusch und Genialität.


Trotzdem möchte er seine finanziellen Einschränkungen nicht missen: "In
Japan klagen alle, dass das Publikum nicht ins Kino geht und wir deshalb kein
Geld fürs Filmemachen haben. Wir sollten positiv denken: Wenn die Zuschauer
sowieso nicht kommen, dann können wir doch jeden Film drehen, den wir wollen. So
können wirklich gewagte Dinge entstehen." Dass das westliche Publikum ihn
entdeckte, war eher ein Zufall. 1996 drehte er die Videoproduktion "Fudoh: The
New Generation", die vom Verleih spontan in die Kinos geschoben wurde und dann
auf dem Film Festival von Toronto landete.

In Deutschland ist Miike bislang ein Insiderphänomen. Von einigen seiner
Filme gibt es einzelne Kopien, die mitunter in Raritäten-Kinos auftauchen.
Ansonsten ist die Gemeinde auf DVD-Veröffentlichungen angewiesen. Sein nächstes
Projekt könnte indes für mehr Aufsehen sorgen: In seinem Samurai-Film "Izo"
spielt Takeshi Kitano die Hauptrolle. Und vier Wochen Drehzeit lassen auf eine
für seine Verhältnisse aufwendige Produktion schließen. Andererseits:
Vielleicht ist der Randguppen-Status für Miike sogar ganz gut. So sehr er die
internationale Anerkennung zu schätzen weiß, auf deren finanzielle Konsequenzen kann er gut verzichten: "Wenn ich mehr Freiheit oder Geld bekäme, wäre das nur
frustrierend."

Quelle: Spiegel Online
14.06.04 19:45
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asodesuka


Beiträge: 241
Beitrag #10
RE: -=ICHI THE KILLER=-
Ich finde seine Zitate sehr sympathisch. Mit wenigen Mitteln, viel machen. Das ist Kreativität! Vor en paar Jahrzehnten noch, als es keine Computer gab, die aufwendige Spezialeffekte gerendert hatten, sah man das es nicht echt war & dennoch war es spannend.

Es geht nicht darum wie gewalttätig der Film ist oder nicht. Ob die ganze Zeit lang Sexorgien gefeiert werden oder prüde Verkalkung dominiert; das ist unerheblich. Mich hat der Film nachdenklich gemacht & somit erachte ich ihn als gelungen.

Es gibt eine Szene, in der Ichi mit seinem Fahrrad durch eine kleine Gasse fährt. Er trifft auf ein paar Kinder, die ein anderes Kind fertig machen (ijeme). Ichi steht daneben und schaut "verschüchtert" zu den Kindern hinüber. Die Kinder sind vorerst verunsichert, aber als sie merken, das Ichi passiv ist - geht der eine Junge zu Ihm hinüber und tritt Ihn oder sein Fahrrad (weis nicht mehr so genau), dann erst reagiert er! Er tritt den Jungen und fährt weg, ohne sich um den fertiggemachten Jungen zu kümmern.

Das hat mir folgendes gesagt: Solange es nicht mich betrifft, geht es mich nichts an, selbst wenn es ungerecht ist; es sind ja nur die anderen & für die bin ich nicht verantwortlich.

Etwas Ähnliches hat Uwe Schmitt in Tokyo Tango beschrieben, als er mit dem Auto unterwegs war und in eine Sperre/ Stau geriet. Er erzählt wie er ausgestiegen sei, um nachzusehen was dort los wäre. Ein kleines Mädchen lag auf der Strasse, weil es einen Unfall mit dem Fahrrad hatte. Er erzählt das er nicht wusste wie er hätte reagieren sollte - also ging er zurück in seinen Wagen. Er hatte Angst in dem Mädchen Panik hervorzurufen & sein japanisch wäre noch nicht gut gewesen,..... Die anderen Japaner seine aber nicht mal ausgestiegen und haben das Hindernis einfach umfahren.

Ok, seine Erzählung ist nicht so drastisch & das Ereignis nicht so barbarisch, jedoch ist der Kern ähnlich.

Oder noch eine Szene: Als Kakihara gegen eine Regel verstößt, muss er etwas opfern(den Finger normalerweise) und wählt seine Zungenspitze. Er schneidet diese ab, ohne zu klagen und wickelt die Spitze in ein Taschentuch. Als er dies seinem Vorgesetzten übergeben will zögert dieser und nimmt es nur mit Widerwillen an.

Es geht nicht um die Gewalt, es geht um den tieferen Sinn. Er steht zu dem was er tat, was er ist & leistet dem Folge. Er geht seinen Weg & es ist selbstverständlich für ihn. Sein Boss hingegen muss „nur“ seine Entschuldigung annehmen, aber er ekelt sich. Er ist seiner Aufgabe nicht gewachsen. Er fordert, - trägt aber nicht dessen Konsequenzen. Zumindest nicht würdevoll. Der Respekt und die Würde hätten Ihn die Entschuldigung ohne Zögern annehmen lassen müssen. Es ist halt nicht jeder seiner Aufgabe gewachsen. Er war es nicht.

Ok, Ok, es ging um typisch japansche Filme – ich weis – Der Film ist in jeglicher Art und Weise überzogen & vllt. macht es grade das einen typischen japanischen Film?

Wir verbringen so viel Zeit mit dem Ziel mehr Zeit zu haben, so das wir in Wirklichkeit gar keine mehr übrig haben diese zu genießen. ...
14.06.04 20:30
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-=ICHI THE KILLER=-
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