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Steilküsten
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NL


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Beitrag #11
RE: Steilküsten
(17.03.15 14:00)Yano schrieb:  
(16.03.15 20:20)NL schrieb:  Wer sagt denn, dass Kinder nicht schwimmen können?
Das ist altbekannt, daß Babys schwimmen können. ...

Für mich ist das auch nicht neu, aber. Ich hoffe es wurde erkannt, dass das auch nicht ganz so ernst gemeint war. Wie es allerdings aussieht, wenn man es einem Baby beibringt habe ich erst vor ein paar Tagen gesehen, erstaunlich gefunden und daher gepostet.

(19.03.15 00:33)Koumori schrieb:  Tatsächlich rudern Ertrinkende (nicht nur Kinder) nicht wild mit den Armen und schreien auch nicht um Hilfe

Ich habe in meinem Leben drei absaufende Kinder und einen Erwachsenen gesehen.

Beim ersten habe ich nur mitbekommen, wie meine Eltern Erste Hilfe geleiset haben, danach war das Kind wieder bei Bewusstsein.
Dem zweiten ist ein Schwimmflügel abgeflogen. Das habe ich einfach hochgehoben und Papa in die Hand gedrückt. Keine Ahnung was da passiert wäre.
Das dritte Kind konnte (im Kopf) nicht schwimmen, ist dann aber ganz normal bis zum Beckenrand geschwommen, bis es völlig angepisst über sich selbst festgestellt hat, dass es ja nicht schwimmen kann und dann Rotz und Wasser geheult hat.

Der Ertrinkende Erwachsene hat mit seinen Armen nicht wild gerudert, sondern viel schneller, sehr viel schneller. Das war so extrem schnell, dass es nicht mit normalen Kräften gegangen wäre, sondern nur in Todesangst. Rotorenblätter eines Hubschraubers waren langsamer. Jeder der da in die Nähe gekommen wäre, wäre erschlagen worden. Als Rettungsschwimmer habe ich etwas anderes gelernt, aber dass ist das, was ich gesehen habe. Danach gab es Hilfe, so dass ich nicht sagen kann, wie es weitergegangen wäre, wenn die Kräfte ausgehen, aber vermutlich so, wie im zitierten Film. Ob es ein Einzelfall war, kann ich nicht sagen.
19.03.15 22:06
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Yano


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Beitrag #12
RE: Steilküsten
Noch eine Geschichte:
Es war an einem Baggersee, der schon alt war und viel Baumbestand hatte, an seiner Nordseite ist ein Steilufer (Hachiko wird vielleicht ahnen, wo das ist). Von aller weiten habe ich gesehen (weil ich gucke immer sehr gern, was ich sehen kann), daß ein Bub an dem Steilufer immer weiter reintaumelt.
Ich bin sofort hin aber das waren dreihundert Meter, und man mußte fast fünf Meter tief. Ich habe ihn gefunden, aber nicht beim ersten Tauchgang, und er war schon gestorben. Ich habe ihn auf dem Grasstrand hingelegt und bin neben ihm kollabiert. Die Wasserwacht kam, das habe ich noch gesehen, dann wurde es finster.
Es war ein Perser, heute sagt man Iraner, so stand es in der Zeitung, mit mir hat niemand gesprochen.
20.03.15 02:07
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Hachiko
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Beitrag #13
RE: Steilküsten
Eine schlimme Geschichte, auch deshalb, weil dir niemand dafür gedankt hat.
Meinst du vielleicht den Lerchenauer See?
20.03.15 11:46
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Yano


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Beitrag #14
RE: Steilküsten
(20.03.15 11:46)Hachiko schrieb:  Eine schlimme Geschichte, auch deshalb, weil dir niemand dafür gedankt hat.
Die persische Familie, die Wasserwacht, der Notarzt und die Polizei hatten anderes zu tun, ist zu verstehen. Ich habe mich nach der Ohnmacht (das waren ja vermutlich nur Minuten) ohne erkennungsdienstliche Behandlung davongeschlichen, stand ja unter Schock. In einer solchen Situation, das liest man auch manchmal, bleibt mancher nicht am Ort, um sachdienliche Angaben zu äußern, sondern will einfach nur weg - ich bin letztlich unerkannt entkommen, niemandem kann man daraus einen Strick drehen.
Und was soll die Familie groß Dankbarkeit äußern, wenn ich ihnen den toten Bub vor die Füße lege, auch wenn das mich aufs äußerste erschöpft hat?
20.03.15 20:38
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Hachiko
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Beitrag #15
RE: Steilküsten
Mein Gott Yano, wenn jemand versucht hat dem Buben das Leben zu retten, warum denn nicht, mag die Trauer noch so
gross gewesen sein.
20.03.15 21:57
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NL


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Beitrag #16
RE: Steilküsten
(20.03.15 20:38)Yano schrieb:  
(20.03.15 11:46)Hachiko schrieb:  Eine schlimme Geschichte, auch deshalb, weil dir niemand dafür gedankt hat.
Die persische Familie, die Wasserwacht, der Notarzt und die Polizei hatten anderes zu tun, ist zu verstehen. Ich habe mich nach der Ohnmacht (das waren ja vermutlich nur Minuten) ohne erkennungsdienstliche Behandlung davongeschlichen, stand ja unter Schock. In einer solchen Situation, das liest man auch manchmal, bleibt mancher nicht am Ort, um sachdienliche Angaben zu äußern, sondern will einfach nur weg - ich bin letztlich unerkannt entkommen, niemandem kann man daraus einen Strick drehen.
Und was soll die Familie groß Dankbarkeit äußern, wenn ich ihnen den toten Bub vor die Füße lege, auch wenn das mich aufs äußerste erschöpft hat?

Ich sehe kein Problem darin, wenn man bei sowas nur weg will und entkommt. Im Gegenteil ich finde sogar, man hat einen Anspruch darauf. Wer sich als Retter in solche Situationen begibt hat einen Anspruch darauf keinen weiteren unnötigen Schaden zu erleiden und solche Situationen bestmöglich zu verarbeiten. Außerdem hast du dir eine Menge Presseärger erspart. Und auch darauf hast du meines Erachtens einen Anspruch.

Dem stehen natürlich die Interessen der Eltern gegenüber. Eltern können bei sowas sehr unterschiedlich reagieren. Vielleicht sogar mit ausschimpfen, Undank oder Messer im Rücken. Aber es kann für die Eltern auch sehr wichtig sein zu erfahren, wie es sich zugetragen hat und sie lange quälen.
Ich unterstelle daher mal, dass du dich danach gemeldet hast oder vielleicht irgendwann melden wirst und dass die Meldung und Auskunftsbereitschaft angemessen vermittelt wurde / vermittelt wird, besonders wenn hierzu ein Bedürfnis besteht. (Ich hoffe, ich habe das jetzt so geschrieben, dass es zum Forum beigetragen hat, ohne jedoch eine Anwort von dir erforderlich zu machen oder gar Gegenreaktion zu verursachen)
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.03.15 00:36 von NL.)
21.03.15 23:10
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Yano


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Beitrag #17
RE: Steilküsten
Vielleicht darf ich noch erwähnen, daß ich 4 oder 5 Meter Tauchtiefe eigentlich nicht kann. Ab 3 Meter bekomme ich dermaßen prohibitives Kopfweh, das allerdings beim Auftauchen sofort wieder verschwindet.
Ist mir grade so eingefallen, ich würde mich gerne auf meine alten Tage an Tauchunterricht bei einer alten Perlentaucherin von Okinawa erinnern, die mir hätte eine bessere Atemtechnik beibringen können, aber solches hat nicht stattgefunden, ich bin nie auf Okinawa gewesen.
06.04.15 19:14
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Hachiko
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Beitrag #18
RE: Steilküsten
(06.04.15 19:14)Yano schrieb:  Ist mir grade so eingefallen, ich würde mich gerne auf meine alten Tage an Tauchunterricht bei einer alten Perlentaucherin von Okinawa erinnern, die mir hätte eine bessere Atemtechnik beibringen können, aber solches hat nicht stattgefunden, ich bin nie auf Okinawa gewesen.

Warum denn unbedingt Okinawa, gibts denn auf Shikoku keine Perlentaucherinnen, die dir die Kunst dieser Atemtechnik hätten beibringen
können und Erinnerungslücken dürftest dann auch keine habenkratz
06.04.15 21:13
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Yano


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Beitrag #19
RE: Steilküsten
Mir ist nichts bekannt von Perlentaucherinnen auf Shikoku. Die Leute dort sind alle Nichtschwimmer.
Die Nordküste von Shikoku ist gemütlich flach, die Seto-Naikai ist praktisch immer recht ruhig, also deutlich ruhiger als die Adria. Die Südküste hat stets einen starken Seegang, bei den anderen beiden Seiten weiß ich nicht, wahrscheinlich ist Ostseite auch ungangbar wenn man kein Weltmeister ist, und man wird seekrank.
Im Nordwesten von Shikoku nach Honshu zu schwimmen hätte mich einst sehr interessiert. Da geht es von Insel zu Insel, die Etappen wären höchstens 4 Kilometer oder so. Aber niemand macht sowas, es kreuzen ja auch so viele Schiffe umher, ist zu gefährlich, die passen nicht auf auf Badegäste, und ich will nicht unbedingt unter Wasser gedrückt und dann von der Schiffschraube zerfetzt werden.
07.04.15 00:37
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yamaneko


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Beitrag #20
RE: Steilküsten
(07.04.15 00:37)Yano schrieb:  Mir ist nichts bekannt von Perlentaucherinnen auf Shikoku. Die Leute dort sind alle Nichtschwimmer.
Antwort zur Zeit: Heute 01:37 da hatte ich Dir gerade eine PN geschickt gähn

Gute Nachtgrins

07.04.15 00:43
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Steilküsten
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