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AJATT-Methode
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Biene


Beiträge: 32
Beitrag #1
AJATT-Methode
Moin,

ich dachte mir, daß dieser blog vielleicht für einige hier im Forum interessant sein könnte. Selbst habe ich die "Methode" noch nicht ausprobiert, da ich momentan genug mit meinem täglichen Pensum an Japanisch ausgelastet bin.

http://www.alljapaneseallthetime.com/blog/

Der Betreiber des Blogs hat anscheinend in sehr kurzer Zeit sein Japanisch auf ein beachtliches Niveau gehoben, teilweise bevor er nach Japan gezogen ist und dann natürlich noch weiter, seitdem er dort lebt. In dem Blog schreibt er, leider nur auf Englisch, über seine Erfahrungen und teilt seine Tips und Tricks mit.
Sein Schreibstil gefällt mir nicht so gut, aber wenn man mal davon absieht finde ich die Seite doch recht interessant. Auch wenn es nicht wirklich eine Methode ist, würde mich doch interessieren, ob jemand hier schon mit ähnlichen Methoden gearbeitet hat und wie die Erfolge davon sind.
19.11.07 15:25
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frostschutz
Technik

Beiträge: 1.780
Beitrag #2
RE: AJATT-Methode
Na ja, spaced repetition software (SRS), also sowas wie Anki oder, in Papierform als Lernkartei a la Leitner etc, ist auf jeden Fall sinnvoll. Wenn du das konsequent anwendest, kannst du große Mengen an Kanji, Vokabeln, Beispielsätzen etc. verwalten, arbeitest vorrangig immer an den Sachen die du noch nicht weisst, wiederholst dabei aber immer noch regelmäßig das schon Gelernte, eben in immer größer werdenden Abständen.

Davon, sich sogar im Schlaf noch mit CDs oder MP3s was auf Japanisch vordudeln lassen, halte ich eher weniger, da würde ich dann eher die von mir mal in einem anderen Thread vorgeschlagene Methode bevorzugen (Japanisch lernen durch Selbsthypnose hoho ).

Natürlich hilft es, viel Japanisch zu hören, mein Anime-Konsum hat ganz erheblich zu meinem Hörverständnis beigetragen augenrollen nur zum selber frei sprechen hilft es halt nicht unbedingt so viel weiter.

Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.
19.11.07 16:31
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Tenshi


Beiträge: 120
Beitrag #3
RE: AJATT-Methode
Ich finde, dass er schön schreibt hoho

"Licht und Dunkel stehen einander gegenüber,
Jedoch hängt das eine vom anderen ab,
Sowie der Schritt des rechten Beines von dem des linken."
19.11.07 20:57
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Biene


Beiträge: 32
Beitrag #4
RE: AJATT-Methode
Jup, SRS is the way.... Und Anki ist ein tolles Werkzeug dafür, auch wenn ich noch ein paar Probleme mit dem Progam habe, aber die krieg ich noch in den Griff.

Sowohl dem Lernen im Schlaf und Selbsthypnose steh ich eher skeptisch gegenüber, auch wenn ich vor habe irgendwann japanisches Radio oder vorgelesene Geschichten im Hintergrund laufen zu lassen wärend langweiliger Tätigkeiten.

Aber vielleicht sollte ich die Frage noch etwas spezisieren. Mich würde vor allem interessieren, ob jemand den Ansatz mit den 10.000 Sätzen versucht hat. Wie gesagt, mein Japanisch ist momentan nicht gut genug um ernsthaft mit solchen Ansätzen zu arbeiten, ausserdem vermute ich, daß man eine solide Basis in Sachen Grammatik und Vokabeln haben sollte, bevor man sich an sowas wagt.

@Tenshi
Naja wenn Du meinst...
20.11.07 08:41
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Shino
Ex-Moderator

Beiträge: 2.329
Beitrag #5
RE: AJATT-Methode
Ich bin gestern zufällig auf die angesprochene Seite geraten und war beeindruckt - habe dann erstmal im Forum gesucht und es gab tatsächlich schon einen Eintrag.

Zwar sagt der Autor, dass er nicht anders sei, als jeder andere auch - aber das wage ich zu bezweifeln. Wer neben Arbeit, Studium, Job und so in 18 Monaten sein Japanisch auf einen solch hohen Level bringen kann und dazu auch noch eine eigene Methodik entwickelt, den kann man nicht mehr als Durchschnittlich bezeichnen. Das ist meiner Meinung nach nichts anderes als "Downplay" zur Erhöhung seiner Leistung (er schreibt selbst, er hätte ein sehr großes Ego zwinker ).

Aber sei´s drum. Was die Idee der "10.000 Sätze" angeht, so denke ich, dass das schon funktionieren kann. Wichtig ist wohl die Zielsetzung: Er wollte schnell lernen, sich auf Japanisch verständigen können und dass ihm irgendwelche Tests wie der JLPT z. B. egal sind. Eigentlich setzen hier ja viele Schnell-Lern-Kurse an. Ich denke da nur an die von mir bevorzugten Assimil und Pimsleur-Kurse, die einem vor allem Dialoge vorsetzen, die man in irgendeiner Form aufnehmen soll. Vokabeln und Grammatik soll man anhand dieser Dialoge lernen. Letztendlich läuft es darauf hinaus, die Dialoge auswendig zu lernen, zu verstehen und reproduzieren zu können, um mit der Zeit ein Gefühl für Satzstrukturen, Klang und Verwendung von Vokabeln zu bekommen. Der Theorie nach soll sich das dann mit der Zeit verselbstständigen, so dass man die Fähigkeit entwickelt, eigene, richtige Sätze und Ausagen zu bilden. Die Kurse hören allerdings weit vor 10.000 Sätzen auf - man müsste das nur selbstständig fortführen (hier könnte sich japanesepod101 anbieten, da es eine Fülle von Dialogen und Geschichten samt Erläuterungen enthält, die man auswendig lernen und anhören kann).

Die Idee, die hinter all diesen Methoden steckt, ist meines Erachtens dieselbe. Nebenbei lernt man die Vokabeln im richtigen Zusammenhang zu verwenden...na ja, das wurde auf der Webseite (und in den Erläuterungen zu Pimsleur und Assimil z. B. auch) ja alles schon genügend dargestellt.

Aber, ich denke, neben Eifer, Fleiß und Durchhaltevermögen gehört wohl noch eine ganze Menge Talent dazu, ohne Kontakt zu Japanern nach 1 1/2 Jahren fließend Japanisch sprechen, lesen und schreiben zu können. Auf jeden Fall bietet er einige gute Tipps zum Lernen, die man sich zu Herzen nehmen sollte.

Übrigens bin ich über die Seite Nihongojouzu darauf gestoßen. Auf dieser Seite gibt es auch einige sehr nützliche Tipps und Techniken zum Lernen im Allgemeinen und Japanisch-Lernen im Besonderen.

Ich überlege gerade, ob ich meinen Lernstil dem anpassen soll...

人生に迷うときもあるけど笑っていれば大丈夫
12.05.08 10:22
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Hellwalker


Beiträge: 492
Beitrag #6
RE: AJATT-Methode
Ich würde nicht alles was der Typ auf seiner Homepage schreibt für bare Muenze halten. Er behaupter er zwar, dass er ein ganz normaler Mensch sei mit Privatleben und (seiner Zeit noch) Studium, aber wenn man dann liest, dass er teilweise 24 Stunden am Tag nur japanische Nachrichten gehört hat (d.h. auch im Schlaf) muss man sich schon fragen, welche der beiden Aussagen da stimmt. Sicherlich hat er mehr Durchhalte- und "Sich-selbst-in-den-Arsch-trett"-Vermögen als der Durchschnittsjapanischlerner, aber ohne die nötige Zeit und Einschnitte ins Privatleben ist es halt doch schwer möglich ein Lernprogramm zu fahren, wie er es beschreibt. Der Autor von nihongojouzu.com beschreibt den Nutzen der Seite meiner Meinung nach ganz treffend, wenn er sagt, dass "Reading AJAAT will not only give you some great tools for learning Japanese, it will give you a gentle kick in the arse and make you WANT to learn".

ed.

習うより慣れろ
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.05.08 12:11 von Hellwalker.)
12.05.08 12:10
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Daifuku


Beiträge: 205
Beitrag #7
RE: AJATT-Methode
Ich muss mal diesen alten Sräd hier aufwärmen. Der AJATT-Mensch gibt sogar gegen Bezahlung Tipps zum Japanischlernen. Das ist ja nicht weiter verwerflich, demzufolge sollte man aber seine Angaben zu Erfolg und Lern-Methodik etwas in Zweifel ziehen. Es kann ja schlicht nicht sein, dass man, wie er schreibt 18 bis 24 Stunden am Tag "irgendwas" in Japanisch macht, um die Sprache zu lernen. Noch dazu, wenn man Computer Sciences studiert. Ich kann Informatikvorlesungen nicht auf Japanisch hören, wenn ich Japanisch lernen will. Da verstehe ich die ersten paar Jahre nix. Und mit Informatikfachbüchern ist es dasselbe. Die muss ich auf deutsch oder englisch lesen, sonst kapiere ich nix. Und die kann ich selbst dann nicht lesen, wenn ich alle Kanjis gelernt habe und die 08/15-Umgangssprache beherrsche.

I learned Japanese in 18 months by having fun. Aha. augenrollen Und ich dachte immer, eine Sprache zu lernen, wäre nicht nur Spaß, sondern auch harte Arbeit.
26.08.08 14:45
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Shino
Ex-Moderator

Beiträge: 2.329
Beitrag #8
RE: AJATT-Methode
(26.08.08 14:45)Daifuku schrieb:I learned Japanese in 18 months by having fun. Aha. augenrollen Und ich dachte immer, eine Sprache zu lernen, wäre nicht nur Spaß, sondern auch harte Arbeit.

öhm...ich habe auch Spaß dabei, sonst würde ich es gar nicht tun. Und überhaupt: Mir macht Lernen allgemein Spaß...ganz unabhängig davon, ob das harte Arbeit ist. Ich finde, dass sich Lernen und harte Arbeit keineswegs einander ausschließen - eher im Gegenteil: Hat man etwas durch harte Arbeit erreicht (allein der Prozess macht schon Spaß), dann ist es eine Freude, wenn man die Früchte ernten kann...ist wohl eine Typenfrage zwinker

Genauso, wie diese Methode. Zwar hatte ich auch meine Zweifel, aber ich glaube das einfach mal (kann man, muss man aber auch nicht zwinker ). Ich bin allerdings der Meinung, dass es eben keine Lehr- und Lernmethode gibt, die für jeden Menschen, für jeden Lerntyp gleichermaßen geeignet ist. Der Autor der Website mag mit seinen Ansätzen äußerst erfolgreich gewesen sein - andere werden möglicherweise versagen, weil so viel Eigeninitiative, gepaart mit Durchhaltewillen, Begeisterung und Talent nur wenige aufbringen.

Es läuft doch immer auf die gleichen Fragen hinaus: Wieviel bist du bereit, in eine Sache zu investieren? An welche Stelle in deinem Leben stellst du das Ziel? Was bist du bereit, dafür zu opfern? Was nicht? Ich verweise hier mal auf den Beitrag zurück, durch den du wohl auf diesen aufmerksam geworden bist

Lernmethoden an der Qinghua-Universität
Hier wird auch kurz der Unterschied zwischen asiatischen und europäischen Studenten beleuchtet...passt irgendwie zu den vorher erwähnten Fragen, finde ich.

Dergleichen Fragen gibt es noch mehr. Diese Fragen muss und kann sich nur jeder selbst beantworten. Und unter Anderem davon hängt auch ab, in welcher Geschwindigkeit man Dinge lernt. Das betrifft übrigens nicht nur Sprachen, sondern eigentlich alles, was man sich an Fähigkeiten aneignen kann. Jeder, der mit einem Ziel vor Augen kontinuierlich und diszipliniert an einer Aufgabe arbeitet, wird Fortschritte machen. Übrigens: Freude am Lernen bzw. an harter Arbeit trägt meines Erachtens nicht unmaßgeblich zu einem schnellen Lernerfolg bei. Deshalb finde ich den von dir zitierten Satz des Autors sogar eher weise, denn lachhaft.

Ein weiterer Aspekt ist Talent. Was genau das ist, darüber gehen die Meinungen nach wie vor auseinander. Ich denke, dass jemand mit weniger Talent, dafür aber mit Fleiß und Disziplin mehr erreichen kann, als jemand, der sich nur auf sein Talent verlässt. Andererseits, wenn jemand ein Händchen (oder Köpfchen) für etwas hat und dieses mit Disziplin, Konsequenz und Freude verbinden kann, wird er sehr schnell vorankommen und möglicherweise auch weiter kommen, als jemand, dem diese Voraussetzungen fehlen.

Und last but not least: Auch Lernen will gelernt sein. Ich denke, man sollte ausprobieren und entdecken, zu welchem Lerntyp man gehört, wie man am Besten lernt, welche Hilfsmittel einen weiterbringen und - ja tatsächlich - was einem dabei Freude macht und wie man sich diese Freude erhält (hm, klingt irgendwie fast wie ein Rezept für eine erfolgreiche Beziehung hoho ). Denn ich glaube tatsächlich, dass dies, neben klar formulierten Zielen, ein starker Motor - wenn nicht gar der stärkste - ist, der ein langes, erfolgreiches Lernen ermöglicht.

人生に迷うときもあるけど笑っていれば大丈夫
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.08.08 16:21 von Shino.)
26.08.08 15:47
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Daifuku


Beiträge: 205
Beitrag #9
RE: AJATT-Methode
(26.08.08 15:47)Shino schrieb:
(26.08.08 14:45)Daifuku schrieb:I learned Japanese in 18 months by having fun. Aha. augenrollen Und ich dachte immer, eine Sprache zu lernen, wäre nicht nur Spaß, sondern auch harte Arbeit.

öhm...ich habe auch Spaß dabei, sonst würde ich es gar nicht tun. Und überhaupt: Mir macht Lernen allgemein Spaß...ganz unabhängig davon, ob das harte Arbeit ist. Ich finde, dass sich Lernen und harte Arbeit keineswegs einander ausschließen - eher im Gegenteil: Hat man etwas durch harte Arbeit erreicht (allein der Prozess macht schon Spaß), dann ist es eine Freude, wenn man die Früchte ernten kann...ist wohl eine Typenfrage

Da hast du schon recht, ich sehe das auch so. Mir ist die Aussage I learned Japanese by having fun nur einfach zu verkürzt. Da könnte ich auch sagen, I learned speaking Japanese by making the mund auf und zu. Das ist eben nur die halbe Wahrheit. hoho
26.08.08 22:13
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fuyutenshi


Beiträge: 887
Beitrag #10
RE: AJATT-Methode
(26.08.08 22:13)Daifuku schrieb:
(26.08.08 15:47)Shino schrieb:
(26.08.08 14:45)Daifuku schrieb:I learned Japanese in 18 months by having fun. Aha. augenrollen Und ich dachte immer, eine Sprache zu lernen, wäre nicht nur Spaß, sondern auch harte Arbeit.

öhm...ich habe auch Spaß dabei, sonst würde ich es gar nicht tun. Und überhaupt: Mir macht Lernen allgemein Spaß...ganz unabhängig davon, ob das harte Arbeit ist. Ich finde, dass sich Lernen und harte Arbeit keineswegs einander ausschließen - eher im Gegenteil: Hat man etwas durch harte Arbeit erreicht (allein der Prozess macht schon Spaß), dann ist es eine Freude, wenn man die Früchte ernten kann...ist wohl eine Typenfrage

Da hast du schon recht, ich sehe das auch so. Mir ist die Aussage I learned Japanese by having fun nur einfach zu verkürzt. Da könnte ich auch sagen, I learned speaking Japanese by making the mund auf und zu. Das ist eben nur die halbe Wahrheit. hoho

Muss das nicht heissen "I am learning (!) Japanese by having fun" ?
Oder schon fertig gelernt? zunge

今や太陽はその光を覆い隠し、
世界は心地好い夜に身を委ねる。
柔らかな寝床へ、私も身を横たえる。
だが、私の魂はどこに、どこに休ませたら良いのか?
27.08.08 15:11
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AJATT-Methode
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