Antwort schreiben 
Berufsmoeglichkeiten mit Japanisch
Verfasser Nachricht
Ex-Mitglied (AU)
Gast

 
Beitrag #21
RE: Berufsmoeglichkeiten mit Japanisch
Zitat: Die Internationalisierung nimmt doch weiter zu und es muessen ueberall Vertraege gemacht werden. Und wer arbeitet diese aus ..... ?

Ich denke, dass könnte aber auch ebenfalls ein Trugschluss sein, dem viele erliegen, die sich gerade entweder oberflächlich (sprich: Nur auf Leute hören, die einem gut zureden) mit dem Thema Berufswahl beschäftigen, oder die bereits mit ihrem Studium/Ausbildung angefangen haben und solche „Flöhe“ von ihren Profs (die wiederum in ihrem eigenen universitären Mikrokosmos leben und oft von „der Welt da draussen“ wenig Ahnung haben) ins Ohr bekommen, wie etwa „Mit dem Abschluss steht Ihnen die Welt offen, Leute wie SIE werden immer gebraucht … die Jobs fliegen Ihnen zu“ … so in der Art. Später kommt dann das böse Erwachen und man merkt: Ups, ich bin nicht allein …hey, da bewerben sich ja auch andere drauf *grummel, grummel*. WARUM gibt mir keiner einen Job?

Fakt ist nun mal, dass in vielen Bereichen Stellenabbau angesagt ist … auch in Bereichen wie der Juristerei kämpfen Arbeitnehmer um Arbeitsplätze. Daher denke ich allgemein, dass verträumte Gleichungen (entschuldigung Icelinx, dass ich mich ausgerechnet an Deinem Post aufhänge; es ist nicht böse gemeint) wie Internationalisierung nimmt zu = neue Stellen, mit Vorsicht zu geniessen sind. Leute, die Konkurrenz ist gross … das haben wir leider Gottes auch nicht zuletzt unserem tollen Bildungssystem zu verdanken. Der Markt ist derzeit überflutet mit hochqualifizierten prospektiven Arbeitnehmern und ein Ende ist nicht in Sicht.

Und dennoch: Lasst Euch an dieser Stelle nicht entmutigen! Das ist nicht mein Ziel und Zweck … aber Euch in Watte einzupacken wäre m. E. einfach nicht fair. Wählt Euer Studienfach nach Euren Leidenschaften UND nach der künftigen Entwicklung des Landes, in dem Ihr mal agieren wollt. Plant Eure Ziele sorgfältig, aber seid flexibel bei Überraschungen. Jeder fällt mal auf die Nase … ist kein Problem … nur wieder aufstehen, das müsst Ihr können. Schliesst nach Möglichkeit natürlich mit guten Noten Euer Fach ab, aber pflegt ebenfalls Euer Netzwerk für die künftige Karriere, denn das ist mindestens ebenso wichtig. Haltet Euch über das Weltgeschehen, die Wirtschaft etc. auf dem Laufenden … es muss nicht täglich eine Ausgabe der „FAZ“ oder des „Handelsblattes“ sein. Bei Zeitmangel kann da eine BILD vollkommen ausreichend sein… wenn Ihr mehr wissen wollt, könnt Ihr in seriöseren Quellen recherchieren.

Für Bewerbungen: Eine Bewerbung ist Eure Visitenkarte! Ein blödes Foto, ein/zwei Rechtschreibfehler im Anschreiben, Lücken im Lebenslauf, optische Katastrophen in der Aufbereitung … und das Ding fliegt in den meisten Fällen sofort vom Schreibtisch. Wer hier meint, ich würde hier Blödsinn verzapfen und ungerechtfertigt kluge Ratschläge geben wollen, der irrt. Das Qualitätsniveau von Bewerbungen (auch im Bereich der Hochschulabsolventen) lässt doch oft zu Wünschen übrig.

Zeigt Eure Unterlagen einer kompetenten Person Eures Vertrauens zur Korrektur. Das Gleiche gilt für Bewerbungsgespräche. Übt diese vorher und geht nicht in der Annahme hin: Das wird schon laufen … falsch gedacht! Seid pünktlich, ordentlich angezogen und gut vorbereitet. Informiert Euch über das Unternehmen (wer ist Vorstand, evtl. grob den letzten Geschäftsbericht überfliegen, was gibt es Neues aus der Presse etc. etc.) und seid Euch darüber klar, warum Ihr für das Unternehmen arbeiten wollt (Als Argument sollte man Äusserungen über die guten Versorgungsleistungen aussparen ;-)) Ihr lacht ... aber ist alles schon dagewesen). Haut nicht auf den Putz (ein wenig innere Demut kann gerade eingangs nicht schaden), aber stellt auch Euer Licht nicht unter den Scheffel.

Yesses … jetzt sind mal wieder die Pferde mit mir durchgegangen. Das war die Predigt zum Sonntag ;-)) Dennoch denke ich, dass mein Schrieb mal an dieser Stelle angebracht ist und in diesen Thread passt …. Wenn es auch sehr allgemeingehalten ist, aber wenn Ihr was in exotischen Bereichen wie z. B. Japan machen wollt, dann müsst Ihr Euch allemale „warm anziehen“.

Wünsche also gutes Gelingen!
In diesem Sinne
Grüsse
AU
30.10.05 12:09
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
edokko


Beiträge: 188
Beitrag #22
RE: Berufsmoeglichkeiten mit Japanisch
Zitat: Für Bewerbungen: Eine Bewerbung ist Eure Visitenkarte! Ein blödes Foto, ein/zwei Rechtschreibfehler im Anschreiben, Lücken im Lebenslauf, optische Katastrophen in der Aufbereitung … und das Ding fliegt in den meisten Fällen sofort vom Schreibtisch. Wer hier meint, ich würde hier Blödsinn verzapfen und ungerechtfertigt kluge Ratschläge geben wollen, der irrt. Das Qualitätsniveau von Bewerbungen (auch im Bereich der Hochschulabsolventen) lässt doch oft zu Wünschen übrig.
wobei zu beachten ist, das überdesignte Bewerbungen genauso wenig beachtet werden wie minimalistische Schreibamschinenseiten: also nicht mit 1000 Schriftarten, Schattierungen und Farben experimentiern - erweckt nämlich den Anschein "hat nicht viel zu sagen, also bläst er es auf"
soweit meine Lesung am Sonntag zwinker
30.10.05 14:15
Webseite des Benutzers besuchen Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Ex-Mitglied (AU)
Gast

 
Beitrag #23
RE: Berufsmoeglichkeiten mit Japanisch
100 % d’accord mit edokko ... auch ein sehr dienlicher Hinweis.
30.10.05 14:33
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Arufuredo


Beiträge: 77
Beitrag #24
RE: Berufsmoeglichkeiten mit Japanisch
Zum Thema "Beruf" möchte ich nur sagen, dass man dabei eine Tätigkeit ausübt, für die man "berufen" ist; also am besten zur eigenen Persönlichkeit und den natürlichen+bereits erworbenen Fähigkeiten passt. Manche wissen schon früh, was ihre Interessen und Stärken sind; andere lernen es nie und machen immer die gleichen Fehler bzw arbeiten ihr liebes Leben lang in "Berufen", die vielleicht kurzfristig viel Geld, aber keine langfristige Freude bereiten.

Mir macht mein privates Studium des Japanischen sehr viel Freude, und nach etwa 2 Jahren bin ich jetzt für die 3kyuu-Prüfung bereit. Ich habe auch einmal mit dem Gedanken gespielt, Japanologie zu beginnen - habe es mir aber nach reiflicher Überlegung doch nicht angetan. Es hätte mir einfach keine Freude gemacht, und die "Berufs"aussichten als reiner Japanologe sind, nach allem, was ich weiß, auch eher mau.

Außerdem halte ich es allgemein für eine verdammt schlechte Idee, sich von wildfremden "Experten" einflüstern zu lassen, welcher Bereich gerade besonders gefragt sein soll und danach sein Studium zu wählen. Das führt dann nämlich dazu, dass man sich nicht nach dem richtet, was die eigene Realität und Situation ist, sondern nach dem, was sein soll. Nennt sich auch Realitätsverweigerung hoho .

Wenn ich in ein paar Jahren wesentlich weiter bin (also zwischen 2kyuu und 1kyuu hoho ) wäre es schon schön, wenn ich meine Sprachkenntnisse in meinen Beruf einfließen lassen könnte. Aber ich richte nicht alles danach aus.

So, genug gepredigt zunge . o-yasumi

Besonders trendige Marktforscher haben festgestellt, dass die Bezeichnung "Deutschland" als Marke nichts mehr hermacht. Der Vorschlag, es einfach als "Kingdom Hartz IV" eintragen zu lassen, scheiterte an Sony Entertainments Intervention. Die Japaner haben einfach keinen Humor.
04.11.05 00:20
Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
shinobi


Beiträge: 920
Beitrag #25
RE: Berufsmoeglichkeiten mit Japanisch
Zitat:Außerdem halte ich es allgemein für eine verdammt schlechte Idee, sich von wildfremden "Experten" einflüstern zu lassen, welcher Bereich gerade besonders gefragt sein soll und danach sein Studium zu wählen. Das führt dann nämlich dazu, dass man sich nicht nach dem richtet, was die eigene Realität und Situation ist, sondern nach dem, was sein soll. Nennt sich auch Realitätsverweigerung hoho .

Schön gesagt, arufredo. 100% der gleichen Meinung.
Das nennt man aber nicht "Realitätsverweigerung", weil auch die Flüsterer und Einflüsse real sind, sondern "Fremdbestimmung". Das merken viele Leute dann, wenn die Anerkennung durch andere nicht mehr so wichtig und die eigenen, inneren Gefühle in den Vordergrund rücken. Also bei den meisten eigentlich nie.
04.11.05 05:48
Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Arufuredo


Beiträge: 77
Beitrag #26
RE: Berufsmoeglichkeiten mit Japanisch
Zitat:Schön gesagt, arufredo. 100% der gleichen Meinung.
Das nennt man aber nicht "Realitätsverweigerung", weil auch die Flüsterer und Einflüsse real sind, sondern "Fremdbestimmung". Das merken viele Leute dann, wenn die Anerkennung durch andere nicht mehr so wichtig und die eigenen, inneren Gefühle in den Vordergrund rücken. Also bei den meisten eigentlich nie.

Ich meinte Realitätsverweigerung in dem Sinne, dass man sich von völlig unbekannten Leuten in "trendige" Berufe hineindrängen lässt, die nichts mit den eigenen, realen Talenten zu tun haben. Soweit ich es erfahren habe, ist Fremdbestimmung meistens aufgrund der Komplexität und Kausalität der Welt unvermeidlich; die wenigsten Menschen lernen es, die wenigen verbleibenden Wahlmöglichkeiten zum Beschreiten des persönlich passendsten Weges zu nutzen, und die anderen machen ihr Leben lang Jobs, die sie nach einer Zeit ankotzen.

Besonders trendige Marktforscher haben festgestellt, dass die Bezeichnung "Deutschland" als Marke nichts mehr hermacht. Der Vorschlag, es einfach als "Kingdom Hartz IV" eintragen zu lassen, scheiterte an Sony Entertainments Intervention. Die Japaner haben einfach keinen Humor.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.11.05 11:06 von Arufuredo.)
04.11.05 11:03
Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
shinobi


Beiträge: 920
Beitrag #27
RE: Berufsmoeglichkeiten mit Japanisch
Zitat:Ich meinte Realitätsverweigerung in dem Sinne, dass man sich von völlig unbekannten Leuten in "trendige" Berufe hineindrängen lässt, die nichts mit den eigenen, realen Talenten zu tun haben.

Dummerweise ist es in diesem Moment auch die eigene Realität, weil man sie als wahr annimmt und akzeptiert. Dass das aus Mangel an Erfahrung, Reflektion und Informationen geschieht, ist eine andere Sache.
04.11.05 13:53
Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Arufuredo


Beiträge: 77
Beitrag #28
RE: Berufsmoeglichkeiten mit Japanisch
Zitat:Dummerweise ist es in diesem Moment auch die eigene Realität, weil man sie als wahr annimmt und akzeptiert. Dass das aus Mangel an Erfahrung, Reflektion und Informationen geschieht, ist eine andere Sache.

Wenn wir hier weiter ins Detail gehen, läuft das eventuell noch auf eine Diskussion à la "Gibt es einen freien Willen" hinaus. Nicht, dass ich etwas dagegen hätte zwinker . Aber da steigt uns irgendwann der Ma-kun auf's Dach grins .

Besonders trendige Marktforscher haben festgestellt, dass die Bezeichnung "Deutschland" als Marke nichts mehr hermacht. Der Vorschlag, es einfach als "Kingdom Hartz IV" eintragen zu lassen, scheiterte an Sony Entertainments Intervention. Die Japaner haben einfach keinen Humor.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.11.05 17:13 von Arufuredo.)
04.11.05 17:09
Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Hanka


Beiträge: 82
Beitrag #29
RE: Berufsmoeglichkeiten mit Japanisch
Mein urspruengliches Thema / Anliegen hat ja ungeahnte Ausmasse angenommen. grins AUs und Arufuredos "Predigt" war sicher fuer viele eine guter Denkanstoss und die Diskussion ueber "Fremdbestimmung und Realitaetsverweigerung" eine amuesante Abwechslung. Vielen Dank fuer eure Beitraege.

Eine erfolgreiche Woche!

Hanka grins
08.11.05 05:51
Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
MichaelR


Beiträge: 146
Beitrag #30
RE: Berufsmoeglichkeiten mit Japanisch
Na ja, für uns alle sind diese Diskussionen auch ein Abgleich der eigenen Erfahrungen mit der Realität. Zusammenfassend kann man sagen.
1) Flexibel bleiben. Eingleisige Qualifikationen sind schwach.
2) Eine gute Kernqualifikation aufbauen (Japanologie gehört heutzutage nicht mehr in diese Kategorie, genauso brauchbar wie Kunstgeschichte)
3) Sorgfältig die Nebenqualifikationen pflegen. Und in diese Kategorie fallen alle Sprachkenntnisse. Pflegen heißt, Kenntnisse auf praktischen Wert abklopfen. Manchmal ist die Auslandserfahrung amehr Wert als die Sprachkenntnisse, manchmal beides.
4) Englisch lernen. Zuerst mußt die fließend Englisch sprechen, dann Japanisch. Sorry ist nunal so in der globalisierten Welt.

~物理学者が出来ない事はない~
08.11.05 11:27
Webseite des Benutzers besuchen Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Berufsmoeglichkeiten mit Japanisch
Antwort schreiben