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Betrug vom Proxy-Service - was tun?
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Johan


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Beitrag #1
Betrug vom Proxy-Service - was tun?
Hallo,

ich "bestelle" ziemlich regelmäßig Dinge aus Japan bzw. um genauer zu sein, ich beauftrage Proxy-Services damit, Dinge zu kaufen oder zu ersteigern. Das tue ich bereits 2-3 Jahre lang. Bisher hatte ich einmal das Problem, dass mich ein Verkäufer auf Yahoo Auctions belogen hat und als der Gegenstand beschädigt (und somit für mich nutzlos) ankam, konnte ich nichts tun. Der Proxy-Service hatte den Verkäufer wohl angeschrieben...der meinte, ist zu lange her (dauert ja eine Weile, bis es nach Deutschland geliefert wird), blabla. Im Endeffekt hatte ich das Geld zum Fenster herausgeworfen. Ansonsten gab es kleinere Beschädigungen von größtenteils nicht-neuen Gegenständen.
Was nun passiert ist. Ich hatte wiedermal eine Auktion gesehen, die mich interessiert: Ein Spiel (neu), ein Booklet (neu) und eine spiele-spezifische, originale Versandbox. Alles 15 Jahre alt und eben neu beziehungweise im Falle der Box im sehr guten Zustand, bebildert, beschrieben etc etc. Ich bin ein Sammler und sammle hauptsächlich Spiele, aber auch bestimmte Gegenstände, von Firmen, die mir etwas bedeuten. Das Spiel besaß ich bereits, aber das Booklet und die Box waren neu. Gerade die Box ist eine Seltenheit, da man sie nur via direkter Mail-Order vom Hersteller bekommt und in Sammlerkreisen sind die ziemlich wertvoll. Da es sich bei der Spielefirma um Type-Moon handelt, die mittlerweile dank ihrem Handyspiel und ihren Anime ziemlich bekannt und beliebt sind, trägt es nur noch mehr zum Wert bei. Das Spiel und das Booklet sind weniger wertvoll, da sie erst im letzten Jahr ein Re-release erfahren haben. Das sind die Vorabinformationen.

Eröffnungspreis waren 2000 Yen. Ich habe die Auktion am Ende für 7500 Yen (über Original-Preis des Spiels) gewonnen, alles via Proxy-Service natürlich. Die haben also die Auktion für mich gewonnen, die Gegenstände wurden zu ihnen gesandt, ich habe für den internationalen Versand bezahlt und sie wurden zu mir gesendet. Als es hier ankam, habe ich das Paket geöffnet und innen waren nur das Spiel und das Booklet, keine Spur von der original Versandbox. Natürlich habe ich mich direkt an den Proxy-Service gewandt. Die meinten, dass es von den Warenhausmitarbeitern weggeworfen wurde, ist ja eine Versandbox und so... (natürlich kann es auch gestohlen worden sein, wie gesagt, es hat erheblichen Sammlerwert).
Natürlich habe ich gesagt, dass sie es mir entweder kostenfrei nachschicken, oder es eben ersetzen müssen. Um den Wert zu bestimmen, habe ich denen als Vergleich eine andere Auktion, welche vier Tage später geendet hatte, gezeigt. Daraus konnte man den Wert so ungefähr ableiten, auch wenn diese nicht die Box und das Booklet hatte, dafür aber zwei OSTs (beide neu). Diese Auktion erreichte nichtmal 50% von dem Preis, den ich bezahlt hatte. Ich zitierte auch Geschäftsbedingungen ihrer Webseite, wie: "We are responsible for a purchased item from the moment it arrives at our warehouse until the moment when it leaves our warehouse." und "If our company is responsible for an item's damage or loss, we will refund the losses to the customer. The refund amount may not exceed the price of the purchased product."

Na ja, ihre Antwort war, dass sie maximal 10% (750 Yen) des Preises ersetzen (wurde später auf 1000 Yen erhöht). Der Wert der Versandbox ist circa 5000 Yen, ich selbst hätte mich mit 50% des Auktionspreises, also 3750 Yen, zufriedengegeben. Außerdem zitierten sie: "ZenMarket shall not bear any liability whatsoever for any damage incurred to any Client arising from or in connection with the Services unless otherwise such is caused by intentional negligence by ZenMarket."
(ZenMarket ist dieser Proxy-Service, den ich momentan größtenteils nutze.) Natürlich ist es fragwürdig, was unter "intentional negligence" fällt. Wie gesagt, da es ein Sammlergegenstand ist, kann er ebenso gut gestohlen worden sein und dann wurde eben gesagt, man hat ihn weggeworfen. Darauf haben sie bis zum Ende hin beharrt. Aus dem Grund habe ich heute bei meiner Bank angerufen, die mir die Kreditkarte ausgestellt hat, um mich zu informieren (passiert mir ja zum ersten Mal). Das Problem ist hier, dass diese Proxy-Services generell so funktionieren, dass man einen Beitrag auf ihr Konto überweist. Und von diesem Konto werden dann die Auktionskosten, Gebühren, Versandkosten etc bezahlt. Eine teilweise Rückforderung der Zahlung ist also nicht möglich, da die Zahlung einfach nur auf ein Konto erfolgt ist, es also quasi dazwischengeschalten wurde (ist ganz clever aus deren Sicht gemacht). Das bedeutet, dass ich da wohl quasi keine Chance habe, irgendetwas zu tun. Theoretisch könnte ich nach meinen Kreditkartentransaktionen fragen (die bekomme ich nicht zugesandt), um zu sehen, an welche Bank die gegangen ist. Und bei dieser Bank müsste ich mich dann beschweren...

Meine Frage hier ist aber noch, ob es in Japan so etwas wie einen Verbraucherschutz gibt, bei dem ich mich über das Unternehmen wegen des Betruges beschweren kann. Bei der Bank werde ich ja wahrscheinlich nichts tun können und mein Geld ist verloren, oder? Es sollte ja klar sein, dass ich ziemlich...unglücklich darüber bin, wie die Sache abgelaufen ist und wie sie abläuft. Dementsprechend würde ich es schon begrüßen, wenn der Proxy-Service irgendwie zur Rechenschaft gezogen wird und Verantwortung übernehmen muss. Und selbst wenn das nicht möglich sein sollte, so möchte ich das wenigstens eine offizielle Beschwerde für die Nachwelt hinterlassen. Also für die Leute, die sich in Japan auskennen, gibt es so etwas?
23.12.20 11:46
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Phil.


Beiträge: 789
Beitrag #2
RE: Betrug vom Proxy-Service - was tun?
2000 Yen ist doch eine laeppische Summe.
Und dafuer willst du einen Juristen herbeiziehen.

Das Geld bist du los. Das Risiko, bei solchen Geschaeften, liegt immer auf deiner Seite.

Fuer jmd der nicht weiss, was 2.000 Yen sind.
Hier der Link aus dem Link A-Z.
https://www.comdirect.de/inf/waehrungen/...imeSpan=6M

Das kann schon nuetzlich sein, auch wenn man was anderes kaufen will.
23.12.20 11:55
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Johan


Beiträge: 28
Beitrag #3
RE: Betrug vom Proxy-Service - was tun?
(23.12.20 11:55)Phil. schrieb:  2000 Yen ist doch eine laeppische Summe.
Und dafuer willst du einen Juristen herbeiziehen.

Das Geld bist du los. Das Risiko, bei solchen Geschaeften, liegt immer auf deiner Seite.

Fuer jmd der nicht weiss, was 2.000 Yen sind.
Hier der Link aus dem Link A-Z.
https://www.comdirect.de/inf/waehrungen/...imeSpan=6M

Das kann schon nuetzlich sein, auch wenn man was anderes kaufen will.

Wie kommst du auf diese Summe?
(23.12.20 11:46)Johan schrieb:  Der Wert der Versandbox ist circa 5000 Yen, ich selbst hätte mich mit 50% des Auktionspreises, also 3750 Yen, zufriedengegeben.

Und wieso will ich einen Juristen?
(23.12.20 11:46)Johan schrieb:  Meine Frage hier ist aber noch, ob es in Japan so etwas wie einen Verbraucherschutz gibt, bei dem ich mich über das Unternehmen wegen des Betruges beschweren kann.

Ich bitte doch, wenigstens meinen Beitrag komplett zu lesen, wenn man schon antwortet...
23.12.20 12:11
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Phil.


Beiträge: 789
Beitrag #4
RE: Betrug vom Proxy-Service - was tun?
Mein lieber Johan,
Der Link ist ein Werkzeug um Waehrungen hier Yen in Euro umzurechnen.
Das hilft, hoffentlich allen, um mit deinen Summen, einen Nenner zur europaeischen Preislge zu geben.
5000 Yen sind 39.6737 Euro.

Immer noch keinen Wert.
Und du wuerdest dich fuer so eine Summe ohne Entgeld, dich einsetzen.
All das wird dich weiter viel Geld kosten. Und der Betrueger, weiss das auch.


Ich weiss es aus Erfahrung, dass ein Anwalt fuer als geringsten Betrag 1.500 Euro verlangt.
Das sind 189.031,5 Yen.

Kommt noch darauf an, ob man gegen diesen Betrueger vor Gericht ziehen muss.
Deine Geschichte ist lang und ausgiebig.

Dein Suchbegriff ob es eine Verbraucherzentrale in Japan gibt.
https://www.caa.go.jp/policies/policy/consumer_policy/

Dein Begriff. + Mate Translate + Internetsuche = Dein Link.
Und wenn du dort bist, kannst du das Werkzeug benutzen, um dir die Seite in Deutsch anzusehen.

Was ich in diesem Forum alle Zeit getan habe und tue. Ist eine Hilfe zu geben.
An den Links die ich hier zur Verfuegung stelle, kann man das ja, hoffe ich jedenfalls, auch verstehen.
Und um deinen Artikel zu lesen, muss ich auch das Tool nehmen, da sonst meine Augen, brennen wie Feuer.

Bei dieser Webseite wird vor solchen Betruegern gewarnt.
Ja es ist die moeglichkeit ueber das Thema zu sprechen, der Verlust und das Risiko bleiben jedoch auf deiner Seite.
23.12.20 12:42
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frostschutz
Technik

Beiträge: 1.780
Beitrag #5
RE: Betrug vom Proxy-Service - was tun?
(23.12.20 11:46)Johan schrieb:  Die meinten, dass es von den Warenhausmitarbeitern weggeworfen wurde, ist ja eine Versandbox und so...

Klingt nach einem bedauerlichen Mißverständnis... daß diese Dienstleister Pakete öffnen und darin enthaltene Waren neu verpacken, und nicht einfach nur die Schachtel in eine noch größere Schachtel stellen, das ist leider so und meistens wird das so auch offen kommuniziert. Ist ein Feature um Versandkosten international möglichst gering zu halten (Größe, Gewicht) und manchmal auch um nicht erlaubte Gegenstände rauszufiltern (Entnahme von Akkus/Batterien o.ä.).

Klingt so als wäre das in deinem Fall ziemlich schief gelaufen... IMHO liegt der Fehler beim Dienstleister es sei denn, du hast explizit nochmal die zusätzliche Umverpackung beauftragt bei der Bestellung, oder der ursprüngliche Verkäufer hat die Box direkt ohne weitere Umverpackung verschickt und so eben tatsächlich eine Versandbox daraus gemacht.

Aber ob der Dienstleister das auch so sieht, das musst du mit ihm ausmachen. Vielleicht haben die ja auch Fotos, wie die Ware bei ihnen angekommen ist?

Betrug ist jedenfalls am unwahrscheinlichsten. Für eine Sammlerbox wird sich schlichtweg niemand interessieren... mit Betrugsvorwürfen muss man allgemein auch ziemlich vorsichtig sein.

Wenn du im privaten Kontakt zu keinem Ergebnis kommst kannst du es evtl. mit Bildern auf Twitter öffentlich machen, manchmal bewegt sich dann noch was.

Ansonsten habe ich da leider auch keine Idee. Viel Glück...

Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.
23.12.20 13:21
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Johan


Beiträge: 28
Beitrag #6
RE: Betrug vom Proxy-Service - was tun?
(23.12.20 12:42)Phil. schrieb:  Dein Suchbegriff ob es eine Verbraucherzentrale in Japan gibt.
https://www.caa.go.jp/policies/policy/consumer_policy/

Danke. Werde mal schauen, ob ich da weiterkomme und sie irgendwie melden kann.

(23.12.20 13:21)frostschutz schrieb:  
(23.12.20 11:46)Johan schrieb:  Die meinten, dass es von den Warenhausmitarbeitern weggeworfen wurde, ist ja eine Versandbox und so...

Klingt nach einem bedauerlichen Mißverständnis... daß diese Dienstleister Pakete öffnen und darin enthaltene Waren neu verpacken, und nicht einfach nur die Schachtel in eine noch größere Schachtel stellen, das ist leider so und meistens wird das so auch offen kommuniziert. Ist ein Feature um Versandkosten international möglichst gering zu halten (Größe, Gewicht) und manchmal auch um nicht erlaubte Gegenstände rauszufiltern (Entnahme von Akkus/Batterien o.ä.).

Klingt so als wäre das in deinem Fall ziemlich schief gelaufen... IMHO liegt der Fehler beim Dienstleister es sei denn, du hast explizit nochmal die zusätzliche Umverpackung beauftragt bei der Bestellung, oder der ursprüngliche Verkäufer hat die Box direkt ohne weitere Umverpackung verschickt und so eben tatsächlich eine Versandbox daraus gemacht.

Aber ob der Dienstleister das auch so sieht, das musst du mit ihm ausmachen. Vielleicht haben die ja auch Fotos, wie die Ware bei ihnen angekommen ist?

Betrug ist jedenfalls am unwahrscheinlichsten. Für eine Sammlerbox wird sich schlichtweg niemand interessieren... mit Betrugsvorwürfen muss man allgemein auch ziemlich vorsichtig sein.

Wenn du im privaten Kontakt zu keinem Ergebnis kommst kannst du es evtl. mit Bildern auf Twitter öffentlich machen, manchmal bewegt sich dann noch was.

Ansonsten habe ich da leider auch keine Idee. Viel Glück...
Die Sache ist die, dass es Teil der Auktion war. Die originale, spiel-spezifische Box war bebildert und wurde auch im Beschreibungstext erwähnt. Generell hatte ich bisher da auch noch nie Probleme gehabt, denn es ist natürlich nicht das erste Mal, dass ich so eine Box ersteigert habe (die sind unter Sammlern ziemlich begehrt und der Wert kann sich im Laufe der Zeit in den drei- oder vierstelligen Bereich (€/$) steigern (diese hier war ja erst "nur" 15 Jahre alt - aber immerhin schon 5000 Yen für etwas, was mal quasi wertlos gewesen ist)). Nur zuvor hatte ich andere Dienstleister verwendet und bei keinem von denen kam es da zu Problemen.

Nun da du es nochmal so sagst: Ich hatte sogar explizit darauf hingewiesen, dass die, wenn sie es international verschicken, bloß nicht diese Box vergessen. Ich hatte sie sogar dreimal in meinem Text zu der Auktion/dem Artikel erwähnt, da sie eben so wichtig ist.

Wie gesagt, er hat zugegeben, dass der Gegenstand bei denen abhanden gekommen ist, will aber maximal 1000 Yen erstatten (obwohl ich ihm aufzeigen kann und aufgezeigt habe, dass er definitiv mehr wert ist). Die machen keine Fotos von der Ware, wie sie ankommt.

Es ist unwahrscheinlich, jedoch nicht auszuschließen. Wie ich in meinem Beitrag geschrieben habe, es geht dabei um Type-Moon. Ihr Handy-Spiel-Hit Fate/Grand Order hat Millionen von Spielern und es erziehlt pro Jahr über eine Milliarde an Umsätzen. Das hatte natürlich zur Folge, das ihre alten Spiele enorm an Wert gewonnen haben. 月箱, was mal für 2000 Yen verkauft wurde, konnte man nur noch für über 20000 Yen von Auktions-Webseiten bekommen. Das Spiel und das Booklet, was es neben der Box gab, wäre auch mehr wert gewesen, hätte es letztes Jahr kein Re-Release gegeben. Aber, was ich im Endeffekt damit sagen will, solche Popularität, gerade von Handy-Spielen, bringt einige fanatische Spieler hervor. Aus dem Grund ist es wahrscheinlicher als normal, dass ein "Fan" diese Box an sich genommen hat und dann eben behauptet, man habe es weggeworfen. Immerhin wird man durch den Proxy-Service gedeckt, also gibt es da quasi kein Risiko für den Mitarbeiter.

Ich bin kein Fan von sozialen Medien und dementsprechend auch nirgends registriert. Das Geld wiederzubekommen sieht sehr schlecht aus, wie ich bereits erwähnt hatte. Aus dem Grund will ich sie ja zumindest bei dem japanischen Äquivalent einer Verbraucherzentrale melden. Selbst wenn das im Endeffekt nichts bringt, so gab es zumindest mal einen Fall, was sie betrifft, welcher dann registriert wurde. Was ich eben auf keinen Fall will, ist, dass sie komplett so davonkommen und absolut keine Verantwortung für ihr Handeln übernehmen. Denn, Fakt ist, ich habe drei Gegenstände ersteigert und nur zwei bekommen, obwohl ich nochmal dringlichst daraufhin gewiesen hatte, bloß nicht den dritten zu vergessen (es ging auch darum, ob er in ein "small package" passt, welche von der Gesamtgröße und -gewicht her beschränkt sind).
23.12.20 13:56
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AwesomeSepp


Beiträge: 199
Beitrag #7
RE: Betrug vom Proxy-Service - was tun?
Verbraucherzentrale wird Dir wohl nicht weiterhelfen, weil es ja kein "systemischer" Fehler ist, den die ausnutzen, es war einfach Achtlosigkeit.

Meine harte aber ehrliche Antwort als jemand, der sich ein bischen besser damit auskennt als ein Laie: Lass es darauf beruhen.

Wenn, dann kannst Du nur den jetzigen Schaden geltend machen, also meiner Meinung nach den Auktionspreis, den das Teil wert war. (bzw. den Teil, den die Verpackung wert ist; kommst Du an nen falschen Richter, dann sagt Dir der, der Hauptteil ist das Spiel selbst, nicht die Verpackung, weil solche Spiele verkauft werden um gespielt zu werden und nicht der Verpackung wegen, dann ist der Wert der Verpackung = 0)
Das ein Rembrand in 300 Jahren Millionen wert werden wird, das hätte vor 300 Jahren auch niemanden interessiert. Und Du sagst selbst eine ähnliche Autkion ist zur Hälfte weggegangen, also liegt der Wert bestenfalls dazwischen, jedenfalls nicht bei Deinem. Ganz objektiv betrachtet.

Nimm die 1000 Yen an, und nutze diesen Service nicht mehr.

Also, ausser natürlich Geld spielt für Dich keine Rolle, dann nimm deutlich mehr als 10k Yen in die Hand, ich rechne mal mit 2.000 Euro, die Du dann auch nicht mehr wiedersehen wirst. Das würde ich dann gut deutsch als "gutes Geld dem schlechten hinterherwerfen" bezeichnen. (Denn welche Hebel hast Du? Verklagen in Japan, dh. einen weiteren Anwalt vor Ort beauftragen, also doppelte Gebühren, dann Zwangsvollstreckung in Japan, viel Spass).

Ich kann verstehen dass Dich das ärgert. Ich habe auch mehrere Collectors Editionen von verschiedenen Spielen hier, und wenn die beim Transport ne Macke kriegen ist ärgerlich. Genauso gehts mir bei Büchern.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.12.20 19:54 von AwesomeSepp.)
23.12.20 19:52
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Kikunosuke


Beiträge: 367
Beitrag #8
RE: Betrug vom Proxy-Service - was tun?
Alternativ gibt es noch das Kokumin Seikatsu Sentaa als "Verbraucherzentrale": http://www.kokusen.go.jp/
Die CAA ist eine Behörde, analog zu den deutschen Landesministerien für Verbraucherschutz. Gibt's auch erst seit 2009, interessant dass ausgerechnet unter Premier Aso so etwas geschaffen wurde kratz

Diese Weiterversendeservices haben im japanischen Internet keinen guten Ruf da auf Auktionsplattformen japanische Bieter bei begehrten Artikeln oft überboten werden. Müsste man jetzt nachlesen ob das Bieten für jemand anderes da überhaupt zulässig ist.

乱世の怒りが俺を呼ぶ。
23.12.20 20:26
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Johan


Beiträge: 28
Beitrag #9
RE: Betrug vom Proxy-Service - was tun?
(23.12.20 19:52)AwesomeSepp schrieb:  Verbraucherzentrale wird Dir wohl nicht weiterhelfen, weil es ja kein "systemischer" Fehler ist, den die ausnutzen, es war einfach Achtlosigkeit.

Meine harte aber ehrliche Antwort als jemand, der sich ein bischen besser damit auskennt als ein Laie: Lass es darauf beruhen.

Wenn, dann kannst Du nur den jetzigen Schaden geltend machen, also meiner Meinung nach den Auktionspreis, den das Teil wert war. (bzw. den Teil, den die Verpackung wert ist; kommst Du an nen falschen Richter, dann sagt Dir der, der Hauptteil ist das Spiel selbst, nicht die Verpackung, weil solche Spiele verkauft werden um gespielt zu werden und nicht der Verpackung wegen, dann ist der Wert der Verpackung = 0)
Das ein Rembrand in 300 Jahren Millionen wert werden wird, das hätte vor 300 Jahren auch niemanden interessiert. Und Du sagst selbst eine ähnliche Autkion ist zur Hälfte weggegangen, also liegt der Wert bestenfalls dazwischen, jedenfalls nicht bei Deinem. Ganz objektiv betrachtet.

Nimm die 1000 Yen an, und nutze diesen Service nicht mehr.

Also, ausser natürlich Geld spielt für Dich keine Rolle, dann nimm deutlich mehr als 10k Yen in die Hand, ich rechne mal mit 2.000 Euro, die Du dann auch nicht mehr wiedersehen wirst. Das würde ich dann gut deutsch als "gutes Geld dem schlechten hinterherwerfen" bezeichnen. (Denn welche Hebel hast Du? Verklagen in Japan, dh. einen weiteren Anwalt vor Ort beauftragen, also doppelte Gebühren, dann Zwangsvollstreckung in Japan, viel Spass).

Ich kann verstehen dass Dich das ärgert. Ich habe auch mehrere Collectors Editionen von verschiedenen Spielen hier, und wenn die beim Transport ne Macke kriegen ist ärgerlich. Genauso gehts mir bei Büchern.
Behaupten sie zumindest. Da es aber ein Gegenstand ist, der direkt verkauft wurde, ist das etwas anderes. Wäre die Box "nur" eine Box gewesen, so hätte man es nicht angepriesen und fotografiert.
Dann hast du meinen Beitrag falsch gelesen. Ich habe geschrieben, dass das Spiel im selben Zustand mit zwei OSTs (neu) nichtmal die Hälfte des Preises erreicht hat, den ich bezahlt habe, also für Spiel + Booklet + Box. Wie ich gesagt habe, der Wert der Box beträgt schon relativ genau 5000 Yen.

Das Geld würde ich niemals annehmen. Entweder ein angemessener Betrag oder eben nichts, wonach es ja aussieht. (Ich weiß, dass das nicht rational ist, aber ich stehe doch generell eher zu meinen Idealen/Prinzipien).

Das sind sogar noch zwei unterschiedliche Sachen. Mit Beschädigungen durch den Proxy-Service oder durch Lieferungen habe ich Erfahrungen. Die tun genauso weh (erst recht, wenn neue Gegenstände beschädigt werden). Dass aber ein Gegenstand komplett verschwindet und der Dienstleister dann selbstgefällige Antworten schreibt und mit sowas wie: "[...]shall not bear any liability whatsoever for any damage incurred to any Client arising from or in connection with the Services unless otherwise such is caused by intentional negligence", was wahrscheinlich nichtmal legal ist, kontert, ist einfach nur...pah. Wie gesagt, ich lege darauf wert, dass man Verantwortung für sein Handeln übernimmt. Das betrifft Individuen als auch Unternehmen.

(23.12.20 20:26)Kikunosuke schrieb:  Alternativ gibt es noch das Kokumin Seikatsu Sentaa als "Verbraucherzentrale": http://www.kokusen.go.jp/
Die CAA ist eine Behörde, analog zu den deutschen Landesministerien für Verbraucherschutz. Gibt's auch erst seit 2009, interessant dass ausgerechnet unter Premier Aso so etwas geschaffen wurde kratz

Diese Weiterversendeservices haben im japanischen Internet keinen guten Ruf da auf Auktionsplattformen japanische Bieter bei begehrten Artikeln oft überboten werden. Müsste man jetzt nachlesen ob das Bieten für jemand anderes da überhaupt zulässig ist.
Aha, mal schauen, ob ich da mit Englisch via E-Mail, oder so, weiterkomme. Danke. Hauptsächlich geht es mir ja darum, zumindest eine offizielle Beschwerde über den Dienstleister einzulegen. Screenshots von den Konversationen, Beweise etc habe ich ja.

Kann ich nachvollziehen. Immerhin interessiere ich mich eher für Dinge, an denen zumindest westliche Leute (und größtenteils auch Japaner) kein Interesse haben. Daher habe ich oftmals keine "Konkurrenz", abgesehen von den (miesen) Händlern, die sich dazwischenschalten und dann die Dinge für weitaus mehr auf Amazon.jp, oder so, anbieten (und dann nicht loswerden...).
23.12.20 21:36
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Johan


Beiträge: 28
Beitrag #10
RE: Betrug vom Proxy-Service - was tun?
Ich bin ja eigentlich niemand, der direkt zwei Beiträge hintereinander verfasst, aber da sich etwas Neues ergeben hat, na ja...

Heute Morgen schaue ich also auf die Seite des Proxy-Services und siehe da, anscheinend hat man mir, entgegen meiner Wünsche, 1000 Yen auf mein Konto gutgeschrieben. Dass ich das mehrfach zurückgewiesen habe und dass ich zweifelsfrei belegen kann, dass der Wert der Box weitaus höher ist, scheint sie nicht zu interessieren (zudem hat die Person, mit der ich größtenteils kommuniziert habe, auch keine Ahnung, was "market value" bedeutet, obwohl der Begriff von ihr verwendet wurde...).

Abgesehen von der Information, dass der Betrag mir gutgeschrieben wurde, habe ich auch so etwas Nettes bekommen wie: "Be aware that according to the Terms and Conditions you agreed to when creating your account, persons pursuing aggressive legal action against ZenMarket forfeit the rights and privileges afforded to them as 'Client'. Prolonging this case through legal action will result in the suspension of your account and possibly the forfeiture of your items."

Natürlich besteht da die Frage, ob mir diese Gegenstände bereits gehören, wenn ich den Dienstleister dafür bezahlt habe, sie für mich zu erwerben. Würde man sie mir dann nicht im Prinzip stehlen? Sogar mit Ankündigung! Und leider ist es eben auch der Fall, dass noch nicht meine gesamte Ware zur mir geschickt wurde (was ich normalerweise natürlich sofort gemacht hätte), was daran liegt, dass die Ware immer noch nicht dort im Warenhaus eingetroffen ist. Der ausstehende, reine Warenwert beträgt dabei 13900 Yen.

Die Frage ist nun, was ich tun soll. Generell werde ich natürlich die Annahme der 1000 Yen verweigern, jedoch muss ich ihre Drohung irgendwie adressieren. Soweit ich es sehe, werde ich erstmal die Annahme verweigern, dann warten, bis die Ware angekommen ist und sie zu mir schicken lassen und es danach adressieren...auf eine noch mir unbekannte Art und Weise.

(Als Randinformation: Einen Gegenstand (neu - reiner Warenwert: 9680 Yen), den ich vorgestern bekommen habe und der verschickt wurde, als der Disput bereits im Gange war, kam beschädigt bei mir an. Netterweise hatte man etwas Klebestreifen draufgeklebt, aber informiert wurde ich vorab nicht. Sollte man vielleicht im Hinterkopf behalten.)
24.12.20 10:18
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Betrug vom Proxy-Service - was tun?
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