Hellscythe
Beiträge: 4
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Beitrag #1
Effektive Lernmethoden
Guten Abend liebe Forengemeinschaft,
Wie der Titel dieses Threads vermutlich schon suggeriert, such ich nach geeigneten Lernmethoden was diese sehr schwere Sprache anbelangt. Ich habe immer wieder mal gehört, dass man Japanisch am besten in Japan selbst lernt - diese Idee fände ich eigentlich ganz gut, jedoch ist sie für mich, bedingt durch einige psychische Probleme, nicht realisierbar. Vor einem Jahr habe ich mal mit einem Japanisch-Kurs begonnen, welchen ich allerdings relativ schnell wieder abgebrochen habe, da mir alles zu viel wurde. Von dem besagten Kurs besitze ich immer noch "Japanisch im Sauseschritt 1" und bin davon leider nicht wirklich begeistert. Gibt es nicht bessere Lehrmittel, die eher praxis-bezogen sind? Ich "beherrsche" Englisch etwa auf B1-B2-Niveau (Grammatik eher B1, Wortschatz eher B2 ..) - sollte es also auch englische Bücher geben, die leicht verständlich sind, wäre das sicher auch eine Alternative.
Ich wäre auch ansonsten für jede Lehrstrategie dankbar - seien es Filme, Texte, Lehrbücher oder auch ganz andere Dinge. Ich wäre euch für einige Ratschläge sehr dankbar. Besonders interessieren würde mich die Meinung derer, die Japanisch schon relativ gut oder gar fliessend beherrschen und sich die Sprache hier im deutschsprachigen Raum angeeignet haben.
Freundliche Grüsse
Hellscythe
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10.03.14 22:41 |
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Einfach
Gast
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Beitrag #2
RE: Effektive Lernmethoden
Schau dir einfach let's learn japanese an und die Texte im zugehörigen Kursheft.
Die Serie ist alt, aber sie ist praxisbezogen und irgendwie so gemacht, dass man nach jeder Folge glaubt, man kann Japanisch und doch ein wenig mehr möchte.
Viel Spaß.
P.S. Japanisch ist nicht schwer.
Japanisch ist (vom Deutschen aus gesehen) extrem einfach, weil nur zwei Zeiten hat, keine Mehrzahl ... bei anderen Sprachen muss man da doch erheblich mehr lernen. Dafür werden danach aber später so einfache Sachen wie z.B. geben und nehmen wirklich einen hohen Auffand erfordern. In anderen Sprachen ist es umgekehrt.
Alle Sprachen dieser Welt sind gleich schwer. Oder anders gesagt, ein Muttersprachniveau ist auch bei größtem Auffand, ab einem gewissen Alter nicht mehr zu erreichen.
Im Vergleich zweier Sprachen, ist es eher eine Frage, welche Schwierigkeiten wann auftreten.
Selbst wenn eine ähnliche Sprache am Anfang einfach ist, die kommen, weil z.B. das auseinanderhalten der Ähnlichkeiten einen weitaus höheren Kraftaufwand bedeutet. Einige haben viele Worte und wenige Grammatik, bei anderen ist es genau umgekehrt.
Mach dir also keine Sorgen über den Schwierigkeitsgrad, sondern meistere die Hürden, wenn sie kommen.
Es ist gut, wenn du herausgefunden hast, mit welchen Materialien du nicht arbeiten kannst. Ich wünsche dir, dass du es schaffst das richtige für dich zu finden und daraus zu lernen. Der obige Link möge dabei hilfreich sein. Und wer sagt denn dass es Japanisch sein muss, vielleicht sind es ja auch andere Dinge im Leben.
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10.03.14 23:39 |
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Mystery
Beiträge: 49
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Beitrag #3
RE: Effektive Lernmethoden
Japanisch ist nicht schwer, wie Einfach bereits sagte, allerdings ist noch anzumerken dass der Zeitaufwand für uns Europäer relativ groß ist. Aufgrund der Vielzahl an Kanji (Kana sind schnell gelernt) muss man in Japanisch weit mehr Zeit reinstecken als z.B. in Französisch um dasselbe Niveau zu erreichen.
"Schwer" ist prinzipiell keine Sprache, aber die kleinen und größeren Unterschiede machen einige Sprachen mehr oder weniger zeitintensiv zu lernen. Japanisch ist in einigen Aspekten einfacher aber in anderen auch wieder komplizierter. Zudem ist die Struktur der Sprache ganz anders und das braucht ebenfalls mehr Eingewöhnungszeit als z.B. Englisch oder Französisch zu lernen (mit Deutsch als Muttersprache), da diese Sprachen enger miteinander verwandt sind.
Japaner haben z.B. weit mehr Schwierigkeiten Englisch zu lernen als wir.
Japanisch über Englisch zu lernen kann von Vorteil sein, da auf Englisch -weit- mehr Material verfügbar ist. Die Gefahr liegt natürlich darin, dass man Englisch nicht gut genug beherrscht um einige Details auseinanderzuhalten und zu verstehen, wodurch sich Fehler einschleichen können die hinterher nur schwer korrigierbar sind. Wenn dein Englisch nicht auf N1/N2 Niveau ist, würde ich eher dazu raten deutsches Material zu verwenden oder zumindest zweigleisig zu fahren und/oder das englische Material mit deutschen Quellen gegenchecken.
Am Anfang dürfte es auf Englisch noch relativ einfach gehen, da das Vokabular einfach und die Grammatik nicht sonderlich spannend ist, aber wenn man die ersten paar tausend Vokabeln intus hat stößt man ohne sehr gute Englischkenntnisse auf Ausdrücke die man dann nochmal auf Deutsch nachschlagen muss und dann wirds lästig.
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11.03.14 13:25 |
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Hellstorm
Beiträge: 3.925
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Beitrag #5
RE: Effektive Lernmethoden
(11.03.14 13:25)Mystery schrieb: "Schwer" ist prinzipiell keine Sprache, aber die kleinen und größeren Unterschiede machen einige Sprachen mehr oder weniger zeitintensiv zu lernen. Japanisch ist in einigen Aspekten einfacher aber in anderen auch wieder komplizierter. Zudem ist die Struktur der Sprache ganz anders und das braucht ebenfalls mehr Eingewöhnungszeit als z.B. Englisch oder Französisch zu lernen (mit Deutsch als Muttersprache), da diese Sprachen enger miteinander verwandt sind.
Ist aber nicht genau das dann eben schwer? Ob das für Koreaner oder Chinesen einfacher ist, kann uns ja sogesehen egal sein. Unsereins hat ganz schön stark mit den vielen unbekannten Vokabeln und Kanji sowie dem anderen Satzbau zu kämpfen, so dass es dann doch eben schwer ist.
Sprachen muss man natürlich vom Standpunkt seiner Muttersprache (bzw. von den Sprachen, die man schon kann) beurteilen. Ohne Vorkenntnisse lernt man nur als Kind. Von daher würde ich doch sagen, dass Japanisch schwer ist.
やられてなくてもやり返す!八つ当たりだ!
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11.03.14 14:04 |
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Mystery
Beiträge: 49
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Beitrag #7
RE: Effektive Lernmethoden
(11.03.14 14:02)Woa de Lodela schrieb: (11.03.14 13:25)Mystery schrieb: Wenn dein Englisch nicht auf N1/N2 Niveau ist,
Nanu, gibt es denn JLPT jetzt auch schon für Englisch?
Huppsa bin schon etwas neben der Spur. C1/C2 meinte ich natürlich
(11.03.14 14:04)Hellstorm schrieb: Ist aber nicht genau das dann eben schwer? Ob das für Koreaner oder Chinesen einfacher ist, kann uns ja sogesehen egal sein. Unsereins hat ganz schön stark mit den vielen unbekannten Vokabeln und Kanji sowie dem anderen Satzbau zu kämpfen, so dass es dann doch eben schwer ist.
Sprachen muss man natürlich vom Standpunkt seiner Muttersprache (bzw. von den Sprachen, die man schon kann) beurteilen. Ohne Vorkenntnisse lernt man nur als Kind. Von daher würde ich doch sagen, dass Japanisch schwer ist.
Ist etwas "schwer" nur weil es mehr Zeit benötigt? Ich würde nicht sagen dass es z.B. schwer ist 2000 Schriftzeichen reinzuprügeln, es dauert nur lange aufgrund der Menge. Das ist für mich reine Fleißarbeit.
Bei der Grammatik bzw. allgemeinen Sprachstruktur könnte man drüber streiten, das gebe ich zu. Das verlangt schon dass man sich in unbekannte Strukturen reindenkt und dran gewöhnt, weil man eben nicht von Deutsch/Englisch/Französisch/etc. ableiten kann.
Wobei man durchaus argumentieren kann, dass der Prozess mehr oder weniger automatisch abläuft wenn man sich nur lange genug mit der Materie beschäftigt, aber das trifft ja eigentlich auf fast alles "schwierige" zu
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12.03.14 11:45 |
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Hellstorm
Beiträge: 3.925
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Beitrag #9
RE: Effektive Lernmethoden
(12.03.14 11:45)Mystery schrieb: Ist etwas "schwer" nur weil es mehr Zeit benötigt? Ich würde nicht sagen dass es z.B. schwer ist 2000 Schriftzeichen reinzuprügeln, es dauert nur lange aufgrund der Menge. Das ist für mich reine Fleißarbeit.
Bei der Grammatik bzw. allgemeinen Sprachstruktur könnte man drüber streiten, das gebe ich zu. Das verlangt schon dass man sich in unbekannte Strukturen reindenkt und dran gewöhnt, weil man eben nicht von Deutsch/Englisch/Französisch/etc. ableiten kann.
Wobei man durchaus argumentieren kann, dass der Prozess mehr oder weniger automatisch abläuft wenn man sich nur lange genug mit der Materie beschäftigt, aber das trifft ja eigentlich auf fast alles "schwierige" zu
Ich würde doch sagen, dass die Schriftzeichen schwer sind. Klar ist es im Grunde „nur“ Fleißarbeit, aber wie du ja selber schon sagst, ist das im Grunde bei jeder Sache so. Aber das Problem beim Japanisch-Lernen sind eigentlich nicht so sehr die Kanji, sondern der ganze Sprachaufbau. Und den halte ich doch für schwierig, wenn man ihn nicht gewohnt ist, einfach weil man unbewusst so viel falsch ausdrückt.
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12.03.14 14:42 |
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Woa de Lodela
Beiträge: 1.539
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RE: Effektive Lernmethoden
Die Kanji machen nur einen Teil der Schwierigkeit aus. Schwierig ist zum Beispiel, dass man im Japanischen sehr viele Homonyme hat, aber auch die sind nicht das Hauptproblem. In unseren Sprachen bestehen die Wörter aus Bestandteilen, die zusammen nicht so leicht verwechselt werden können. Man kann sich die Wörter ziemlich gut merken, das Wiedererkennen bereitet nur wenige Schwierigkeiten. Sie beinhalten viele Konsonanten und Vokale. Im Japanischen ist das nicht so, ein sehr großer Teil der Wortschatzes besteht irgendwie nur aus zwei langgezogenen Silben. DAS macht es so schwierig (ja, es ist schwieriger). Die Kanji stellen natürlich auch ein besonderes Problem dar. Unsere Schrift kann man in ein paar Stunden lernen, Kanji brauchen Jahre, müssen ständig wiederholt werden, sonst sind sie weg.
(12.03.14 14:26)cat schrieb: (11.03.14 14:58)Woa de Lodela schrieb: Ein BWL-Studium ist auch nicht schwerer als eine kaufmännische Lehre. Ist nur mehr, erfordert mehr Vorkenntnisse und dauert länger
Wäre der passende Vergleich nicht eher BWL-Studium vs. Technische Mathematik?
Wieso datten.
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12.03.14 15:03 |
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