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Als Japanologe auswandern?
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Black-Water


Beiträge: 2
Beitrag #1
Als Japanologe auswandern?
Hallo alle zusammen!

Ich habe mich extra hier angemeldet, weil ich hoffe, von euch ein paar Erfahrungswerte zu hören.

Und zwar will mein Freund nach Japan auswandern. Er ist dort seit letzten September im Rahmen seines Japanologiestudiums - nur Japanologie sonst nichts - und er ist so überzeugt von der Lebensweise dort, dass er gern nach seinem Masterstudium dahin auswandern möchte. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass er es ein wenig überstürzt.

Er sagt zwar, dass seine Chancen, dort einen Job zu bekommen besser sind, als hier in Deutschland. Aber stimmt das? Braucht man da als Ausbildung nicht auch ein wenig mehr als nur Japanologie studiert zu haben?

Und mich würde noch interessieren, inwiefern sich das Leben in Japan denn von dem in Deutschland unterscheidet?
So ein paar Klischées kenne ich ja schon, aber echte Erfahrungen sind mir persönlich dann doch lieber.

Schon einmal vielen Dank für eure Hilfe und Erfahrungen!
12.08.12 20:24
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Reizouko


Beiträge: 634
Beitrag #2
RE: Als Japanologe auswandern?
Mir geht es ähnlich wie deinem Freund. Ich bin ebenfalls Japanologiestudent und war im Rahmen meines Studiums in Japan. Drüben hat es mir so gut gefallen, dass ich nach meinem Studium auf jedenfall wieder hin will, ob nun Auswandern im Sinne von für immer da bleiben weiß ich jetzt noch nicht, aber zumindest mal 1 Jahr, eher mehrere (sofern möglich).

Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, wie die Chancen sind als Japanologe in Deutschland arbeit zu finden, aber ich glaube wir sind uns einig wenn wir sagen, dass sie nicht gut sind.
Ob sie in Japan besser sind hängt von verschiedenen Faktoren ab und ich würde sagen vorallem von dem, was man außerhalb seines Studiums geleistet hat, wie z.B. Praktika und JLPT (mindestens 2, eher 1). Der Japanaufenthalt während dem Studium macht sich bestimmt auch gut im Lebenslauf, wenn man dort leben und arbeiten will.
Also prinzipiell: Ja, man braucht mehr als ein Japanologiestudium. Das muss aber nicht zwangsweise ein anderes Studium oder Berufserfahrung sein (wobei es mit einem von beidem wohl wesentlich einfacher wird).

Inwiefern sich das Leben von dem in Deutschland unterscheidet...Das kommt immer darauf an. Pauschalisieren kann man es im Prinzip sowieso nicht.
12.08.12 21:30
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Horuslv6


Beiträge: 1.829
Beitrag #3
RE: Als Japanologe auswandern?
Ich denke das Leben unterscheidet sich in vielen Dingen absolut.
Vom Lebensstandard, also was Ernährung, Technik und Gemütlichkeit angeht, so geht's in Japan wohl gleichgut, wenn nicht sogar besser, als in Deutschland. Die Gesellschaft ist im allgemeinen etwas zurückhaltender, freundlicher, hilfsbereiter, aber Ausländern gegenüber auch verschlossen, manchmal gar rasisstisch. Es gibt viele Ausländer, die es toll finden und viele, die es gar nicht dort mögen. Was genau möchtest du denn wissen? Diese Frage ist unglaublich offen formuliert. Ich glaube praktisch nichts ist "gleich" dort...

Ich studiere bald japanologie. Ich denke, dass man im Rahmen des Studiums und vielleicht vorher schon einfach diese Faszination an Japan entwickelt hat. Du musst für dich entscheiden, ob du das Wagniss mitmachen möchtest, aber ich habe dieselbe Bedenken wie du, denn "nur ein Japanologmaster" ist vielleicht in Japan ein bisschen weg. Unterschätze allerdings nicht, wie beliebt Europäer als Exoten eingestellt werden, weil sie ja über 'fremdes Know-How' verfügen und durch ihr Europäer-Sein auch häufig Fremdsprachenkentnisse und Weltoffenheit mitbringen. Ich denke man muss Glück haben, um mit Japanologie einen Job zu finden, der etwas mit Japan zu tun hat, aber irgendeinen Job findet man bestimmt zwinker (Die arbeitslosenquote von Japanologien ist unheimlich gering, allgemein Uniabsolventen...)
Allerdings ist das ganze hier nur die meinung eines 19 Jährigen ohne viel Welterfahrung, bis jetzt grins
13.08.12 00:23
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Black-Water


Beiträge: 2
Beitrag #4
RE: Als Japanologe auswandern?
Erst einmal Danke für eure Meinungen und Beiträge. grins

Was ich genau wissen will?
Nun, ich weiß es selbst auch nicht so genau, da ich gerade erst angefangen habe, mich mit der Thematik zu beschäftigen.

Aber was meint ihr denn?
Er ist für ein Jahr dort gewesen. Er hat seinen Spaß als Student gehabt, arbeitet momentan beim DAAD, welches ja doch eine sehr deutsche Unternehmensstruktur hat, und ist der festen Überzeugung, dass er in Dtl. keinen Job finden wird, weil die kapitalistischen Firmen ihn keine Chance geben würden, sich zu beweisen. Ich kann ja in gewisser Weise verstehen, dass Japan in bestimmten Punkten besser ist als Dtl., aber Japan hat doch auch seine Macken. Und ich kann mir auch vorstellen, dass das immer heitere Studentenleben in Japan, welches von Muttern und Vatern finanziert wird, eine komplet andere Sicht auf das Leben in Japan ist, als wenn man dorthin auswandert. Oder irre ich mich da? O-o

Ich persönlich habe selber keinen blassen Schimmer von Japan und werde erst demnächst dort zwei Wochen Urlaub machen. Deswegen richte ich mich auch an dieses Forum, weil hier ja wirklich ein paar Experten sind, die sich mit dem Land sehr gut auskennen. grins
13.08.12 10:24
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Horuslv6


Beiträge: 1.829
Beitrag #5
RE: Als Japanologe auswandern?
Ich denke du hast schon recht mit einigen deiner generellen Gefühle. Solche Sorgen sind nie ganz unberechtigt, aber mir fällt es ehrlich gesagt schwer, dir diese zu nehmen... Falls du das wolltest. ^^'
Japan ist sicher genauso kapitalistisch wie Deutschland, aber in Japan ist man wahrscheinlich als Ausländer der gut Japanisch kann etc. Exotischer, als als deutscher Japanologe in Deutschland. Arbeite dich doch ein wenig in die Thematik ein und genieß den Urlaub. Bei konkreten Fragen helfen wir gern =)
13.08.12 11:16
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Hellstorm


Beiträge: 3.925
Beitrag #6
RE: Als Japanologe auswandern?
(13.08.12 11:16)Horuslv6 schrieb:  Japan ist sicher genauso kapitalistisch wie Deutschland, aber in Japan ist man wahrscheinlich als Ausländer der gut Japanisch kann etc. Exotischer, als als deutscher Japanologe in Deutschland. Arbeite dich doch ein wenig in die Thematik ein und genieß den Urlaub. Bei konkreten Fragen helfen wir gern =)

Ich habe gehört, dass man als Japanologe zwar in Japan vielleicht doch schnell einen Job kriegt, aber der dann nur repräsentativ ist – „Wir haben einen Ausländer in der Firma, jetzt sind wir schön international“. Ob einen das persönlich ausfüllt – naja, ich weiß ja nicht zwinker

やられてなくてもやり返す!八つ当たりだ!
13.08.12 11:22
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Horuslv6


Beiträge: 1.829
Beitrag #7
RE: Als Japanologe auswandern?
Das ist nunmal ein Aspekt, den "Exotik" mit sich bringt. Auch als Japanologe kann man in Deutschland als "Händeschüttler" enden.
13.08.12 12:02
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Yano


Beiträge: 2.920
Beitrag #8
RE: Als Japanologe auswandern?
(13.08.12 12:02)Horuslv6 schrieb:  Das ist nunmal ein Aspekt, den "Exotik" mit sich bringt. Auch als Japanologe kann man in Deutschland als "Händeschüttler" enden.

Wahre Worte.
Momentan herrscht in Japan eine Unterversorgung an westlichen Ausländern.
Und jetzt mal aus dem Nähkästchen geplaudert: solche wie ihr seid in J für Yakuza interessant.
13.08.12 15:33
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Horuslv6


Beiträge: 1.829
Beitrag #9
RE: Als Japanologe auswandern?
Yano packt gleich wieder die gefährlichen Geschichten aus... Erzähl mehr.
13.08.12 16:18
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Hachiko
Gast

 
Beitrag #10
RE: Als Japanologe auswandern?
Yano,

wann gedenkst du denn einen Manga-Krimi zu veröffentlichen. Scherz beiseite, aber du hast manchmal Ideen...!
13.08.12 16:21
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Als Japanologe auswandern?
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