(14.07.13 09:41)Woa de Lodela schrieb: Leute, ich wünsche euch viel Glück bei all euren Vorhaben und kann auch absolut verstehen, wieso man das studieren will, aber ich würde es nicht mehr studieren. Was wollt ihr denn werden? Selbst Japanologie-Professoren sagen unter vorgehaltener Hand, dass man als Japanisch-Übersetzer heute nicht mehr seinen Lebensunterhalt bestreiten könne (und letzteres können die meisten eh nicht werden, dazu gehört dann noch einiges mehr als nur Japanologie studiert zu haben).
Wobei ich so eine ähnliche Diskussion in einem anderen Forum schon mal hatte. Dort meinte ich auch, dass man doch lieber etwas „sinnvolles“ studieren sollte, wurde da allerdings sehr niedergemacht, in dem Sinne dass Uni eben nicht nur ein Ausbildungsbetrieb ist (Da sollte man dann vielleicht eher einfach eine berufliche Ausbildung machen). Auch einige Gespräche mit meinen Japanologie-Kumpeln haben mir gezeigt, dass die Leute (die teilweise sogar schon lange arbeitslos sind – super Studium kann ich da nur sagen
) teilweise gar nicht unglücklich damit sind. Die wollen halt oft nicht unbedingt so viel Geld verdienen, sondern sind eher am Fach interessiert, bzw. es macht ihnen Spaß, etwas beizubringen o.ä., was sie dann mit einigen unregelmäßigen Nebenjobs in der VHS oder Museen aufbessern.
Das Problem ist halt nur, dass das vielleicht als Alleinstehender ohne großartigen Anspruch ans Leben funktioniert (Nichts gegen so eine Lebensführung), aber an z.B. eine Familie ist da wohl kaum zu denken.
Ich glaube, bei Geisteswissenschaften ist oft das Problem, dass sich die Leute nicht abseits dieser Sachen weiterbilden, und das auch nicht von der Uni gefördert/erzwungen wird. Ich finde es ja schon z.B. krass, dass in der Japanologie z.B. gar kein Praktikum vorgeschrieben zu sein scheint – Obwohl das doch gerade für Japanologen wichtig ist. Es wäre doch im Grunde sehr sinnvoll, wenn die Studenten mal einige Berufserfahrung abseits dieser Rosa-Geisteswissenschaftler-Brille bekommen sollten.
Oder dass man auch im Studium als Wahlpflichtbereich einige methodischere Fächer als kleinerer Nebenschwerpunkt wählen müssen sollte: Ein wenig BWL, etwas Informatik, irgendetwas mathematisches... Wobei da wahrscheinlich sehr viele Japanologiestudenten gnadenlos versagen würden
Umgekehrt wünschte ich mir bei Maschinenbauern z.B. auch, dass mal einige geisteswissenschaftliche Sachen zur Pflicht würden.
(14.07.13 11:12)dieLegende schrieb: @cat: das ist relativ leicht zu erklären. Ich bin fleißig! Ich lerne jeden Tag abseits von Tandem und Unterricht meine 5-6 Stunden. Und genau das tun meine "Manga-Kommilitonen" nicht. Sie sind, ohne eine einzige Ausnahme die ich kennen würde, unglaublich faul, behindern den Unterricht, weil sie einfach nichts können, und fangen an zu gackern sobald irgendwo eine Referenz zu einem Anime/Manga, etc zu sehen ist.
Ich hoffe du kannst verstehen warum ich mittlerweile so frustriert bin und im Laufe der Zeit solche extremen Antipathien entwickelt habe...
Ja, doch, das Muster konnte ich auch sehen. Allerdings lichtet sich das Feld auch relativ schnell wieder, da diese Leute sehr schnell merken, dass die Uni vielleicht gar nichts für sie ist. Im 3. Jahr hast du da eigentlich keine derartigen Leute mehr sitzen (bzw. nur noch wenige). Das Problem ist nur irgendwie, dass für die ganzen Leute, die es schnell wieder aufgeben, zu Beginn halt sehr viel von den knappen Ressourcen aufgewendet werden muss. Allerdings hast du das Problem ja praktisch in jedem Studienfach. Was denkst du, wieviele Leute bei Maschinenbau abspringen, weil sie merken, dass sie es nicht schaffen?
Aber es ist echt blöd, dass die meisten Leute so unglaublich faul sind. Wenn man nicht wirklich einen sehr starken Eigenwillen hat, dann passt man sich leider dem übrigen Niveau an. Man wird ja wesentlich stärker mitgezogen, wenn die Umgebung auch gut Japanisch kann. Wenn die alle allerdings total schlecht sind, dann denkt man sich, dass das eigene mittelmäßige Niveau eventuell ausreicht.