Bezeichnung von Anki Alternative unter Debian

Jerry · 22.05.25 12:36

"Anki ... ist eine quelloffene Lernkartei-Software, ursprünglich vorrangig gedacht zum Erlernen von Fremdsprachen, wegen ihrer vielfältigen Einstellmöglichkeiten allerdings für das Einüben unterschiedlichster Inhalte geeignet."
* https://de.wikipedia.org/wiki/Anki

In der Vergangenheit war Anki einmal für Debian über das Debian Repository unter dem Namen Anki verfügbar. Dieses ist derzeit nicht der Fall:
* https://tracker.debian.org/pkg/anki

Das kann daran liegen das es dort keinen Projekt Betreuer mehr gibt oder das bestimmte Sicherheitsproblem längere Zeit nicht abgestellt wurden. Die folgenden vier Sicherheitsprobleme scheinen von der CVE Nummer her von 2024 zu sein.
4 security issues in sid high

Code:

There are 4 open security issues in sid.

4 important issues:

    CVE-2024-26020: An arbitrary script execution vulnerability exists in the MPV functionality

     of Ankitects Anki 24.04. A specially crafted flashcard can lead to a arbitrary code execution. 

     An attacker can send malicious flashcard to trigger this vulnerability.

    CVE-2024-29073: An vulnerability in the handling of Latex exists in Ankitects Anki 24.04. 

     When Latex is sanitized to prevent unsafe commands, the verbatim package, which comes 

     installed by default in many Latex distributions, has been overlooked. A specially crafted 

     flashcard can lead to an arbitrary file read. An attacker can share a flashcard to trigger this 

     vulnerability.

    CVE-2024-32152: A blocklist bypass vulnerability exists in the LaTeX functionality of Ankitects 

     Anki 24.04. A specially crafted malicious flashcard can lead to an arbitrary file creation at a 

     fixed path. An attacker can share a malicious flashcard to trigger this vulnerability.

    CVE-2024-32484: An reflected XSS vulnerability exists in the handling of invalid paths in 

     the Flask server in Ankitects Anki 24.04. A specially crafted flashcard can lead to JavaScript 

     code execution and result in an arbitrary file read. An attacker can share a malicious flashcard 

     to trigger this vulnerability.

Wie dem auch sei. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, gab es Anki wohl auch unter einem weiteren Namen für Debian über das Debian Repository.

Wie nennt sich das alternative Anki Programm im Debian Repository?

Als Plan B könnte man das Programm bei Sicherheitsbedenken wohl auch in einer VM laufen lassen.

frostschutz · 22.05.25 13:00

Debian hat Anki nicht mehr: https://packages.debian.org/bullseye/anki - ob es dann inoffizielle Pakete davon gibt, keine Ahnung.

Bei Ubuntu dann ähnlich, eine alte Version von anki (2.1.15 wurde im März 2020 veröffentlich) gibts bis Ubuntu 24.10 und danach nicht mehr.

Du kannst es trotzdem installieren, dann halt direkt von der Webseite: https://docs.ankiweb.net/platform/linux/installing.html

Wenn es aus dem offiziellen Repository kommen muss, dann bleiben dir nur alternative Lernprogramme wie mnemosyne, granule, ... (nie selbst ausprobiert).

Jerry · 22.05.25 13:27

(22.05.25 13:00)frostschutz schrieb: Wenn es aus dem offiziellen Repository kommen muss, dann bleiben dir nur alternative Lernprogramme wie mnemosyne, granule, ... (nie selbst ausprobiert).

Ohh. Danke. Die beiden werde ich mir ansehen. Der passende Suchbegriff scheint "Flash Card Software" zu sein. Vmtl. sind diese für meine Bedürfnisse bereits mehr als ausreichend.

Irgend wann wird Anki sicherlich auch wieder über das Debian Repository verfügbar sein. Mal gucken ob ich heraus bekomme ob die Sicherheitsprobleme noch offen sind oder ob bei dem Projekt nur der Betreuer abhanden gekommen ist.

Die Benutzung des offiziellen Debian Repository hat den Sinn, das man sich bei Benutzung im Normalfall, zumindest alle gut bekannten Sicherheitsproblem vom Hals hält.

harerod · 22.05.25 19:17

"vulnerability" - der Fluch der eierlegenden Wollmilchsau mit Cloudzugang.
Anki ist in der Grundfunktion wirklich genial und ein Segen. Ich verwende es jedoch mittlerweile nur noch als Karteikasten für ca. 4770 Kanji mit Notizen und zur täglichen Auffrischung von knapp 2000 aktiven Kanji. Da ich es nur auf meinen lokalen PC's mit Datenbank auf dem lokalen Server verwende, bin ich bei "Version 2.0.52 Qt 4.8.4 PyQt 4.10" geblieben, die noch dazu in der Firewall geblockt ist.
Die Quelltexte habe ich vor Jahren mal durchgeschaut. Die Abhängigkeit von laufend inkompatibel werdenen Bibliotheken ist elend (Python, Qt, ...). Irgenwann, wenn mir der Bedarf entsteht, will ich mal eine abgespeckte Version von Anki schreiben. In C unter Linux als Backend, Webbrowser als Frontend. Nur Datenbank, minimale Browserfunktionen und der eigentliche Karteikartenalgothmus.

Jerry · 22.05.25 21:44

(22.05.25 19:17)harerod schrieb: "vulnerability" - der Fluch der eierlegenden Wollmilchsau mit Cloudzugang.

Die Probleme sollte man eigentlich elegant umschiffen, indem man Anki von der Betreiber Webseite downloadet, in einer VM laufen lässt und für die VM das Netzwerkkabel und den Austausch der Zwischenablage deaktiviert.

Alternativen wären für Bezieher des Debian Repositorys mgl. Weise:
* mnemosyne
* granule

vdrummer · 22.05.25 21:49

(22.05.25 19:17)harerod schrieb: Irgenwann, wenn mir der Bedarf entsteht, will ich mal eine abgespeckte Version von Anki schreiben. In C unter Linux als Backend, Webbrowser als Frontend. Nur Datenbank, minimale Browserfunktionen und der eigentliche Karteikartenalgothmus.

Ich nutze Anki zwar nicht (mehr), aber alleine an der Backend-Implementierung hätte ich schon Interesse hoho

Ich kann dir übrigens mongoose für's Backend empfehlen. Nutze das in einem ähnlichen Projekt (C als Backend, HTML / JS als Frontend; kommunizieren tut das Ganze über Websockets / JSON (-> cJSON) miteinander) und bin zufrieden damit.

Soweit ich weiß, basiert Anki auf SuperMemo[0], aber man findet bestimmt auch andere Algorithmen.

[0] https://en.wikipedia.org/wiki/SuperMemo

harerod · 22.05.25 22:25

vdrummer, danke fürs Angebot. grins

Die Quellen von Anki liegen ja vor und sind auch lesbar.

Ich hätte sqlite behalten und den Rest nach C(++) portiert. Die Kommunikation zum Frontend wie von Dir beschrieben.
Der modifizierte "Supermemo" Algorithmus ist wirklich kein Hexenwerk. Wobei ich da auch ein bisserl dran Schrauben würde.

Bei größeren Anpassungen an meinem Deck habe ich die sqlite Datenbank schon direkt in anderen Editoren angepasst. Das Web ist voll mit Plugins und externen Tools für Anki.

Jerry · 25.05.25 12:59

Installationserfahrungen unter Debianvariante:

Downloadquelle:
* https://apps.ankiweb.net/

* entpacken
* Installation per Konsole:

Code:

cd /Pfad zum entpackten Programm/

sudo /install.sh

Fehlende Komponenten nachinstallieren:

Code:

sudo apt install libxcb-xinerama0 libxcb-cursor0 libnss3

Wenn man bei Anki eine funktionierende Audioausgabe haben will, muss man den den folgenden Audio Player installieren. Dieses ist z.B. über die Anwendungsverwaltung möglich.

Code:

MPV

das Programm erscheint bei mir zwar nicht unter "Programme", der Aufruf des Programms ist jedoch wie folgt bei mir per Konsole möglich:

Code:

anki

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