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CJK-LaTeX u. Linux
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Hellstorm


Beiträge: 3.925
Beitrag #1
CJK-LaTeX u. Linux
Hallo zusammen,

ich hoffe hier kann mir jemand helfen, ansonsten finde ich absolut gar nichts im Internet.

Ich will jetzt für die Uni mit LaTeX eine Hausarbeit schreiben und dabei möchte ich auch ab und an mal ein paar japanische Begriffe schreiben... Hab mir das CJK-Paket runtergeladen, und das scheint ja in der Theorie auch zu klappen: Das einzige Problem: Mir fehlt die Schriftart. Ich hab mir irgendwie kanji48 runtergeladen, aber immer wenn ich die anwählen will mit \begin{CJK}{UTF8}{kanji48} (ich habe da schon alles mögliche ausprobiert, er sagt mir immer, die Schriftart würde er nicht finden), kommen tausende Meldungen, dass er die Schriftart nicht findet.

Ich habe übrigens Kubuntu 6.10... gibt es da vielleicht irgendwelche Tipps, welche Pakete ich noch brauche?

Ich hoffe ihr könnt mir hier helfen grins

Danke

やられてなくてもやり返す!八つ当たりだ!
25.11.06 23:38
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frostschutz
Technik

Beiträge: 1.780
Beitrag #2
RE: CJK-LaTeX u. Linux
So ungefähr könnte es bei dir auch gehen:

Code:
\documentclass{article}

\usepackage[nocjkjis]{ucs}
\usepackage[utf8x]{inputenc}
\usepackage[C40,T1]{fontenc}
\newcommand\japanesetext[1]{\bgroup\fontencoding{C40}\fontfamily{song}\selectfont\SetUnicodeOption{cjkjis}#1\egroup}

\begin{document}
bla bla bla äöüÄÖÜß
\japanesetext{ひらがなカタカナ漢字}
\end{document}

Problem ist, die kanji48 Font ist ziemlich häßlich (Bitmap-Font mit niedriger Auflösung). Es gibt Anleitungen im Netz, mit denen man TTF-Fonts für LaTeX umwandeln können soll, leider war ich damit noch nicht sehr erfolgreich, unter anderem auch weil dafür Tools verwendet werden, die ich noch nicht auftreiben konnte...

LaTeX ist ein tolles Textsatzsystem, leidet aber insbesondere was die Unterstützung von Schriftarten angeht genauso wie GhostScript und andere Dinosaurier doch an seinem fortgeschrittenen Alter...

Das Problem ist, LaTeX ist (für westliche Texte) einfach zeitlos so gut, daß die Motivation wohl sehr gering ist, das mehr in Richtung Benutzerfreundlichkeit (oder überhaupt) zu entwickeln.

Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.
26.11.06 00:17
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muffelwild


Beiträge: 29
Beitrag #3
RE: CJK-LaTeX u. Linux
Hier ist meine Anleitung:

http://www-alg.ist.hokudai.ac.jp/~jan/japfonts.html

Wenn was nicht funktioniert, freue ich mich ueber Feedback.

Zitat: Es gibt Anleitungen im Netz, mit denen man TTF-Fonts für LaTeX umwandeln können soll, leider war ich damit noch nicht sehr erfolgreich, unter anderem auch weil dafür Tools verwendet werden, die ich noch nicht auftreiben konnte...

Du meinst die Freetype tools, die sind tatsaechlich nicht leicht zu finden, wenn Du nicht das Glueck hast, sie bereits in Deiner Tex-Distro zu haben. Ich kenne zwei solche gluecklichen Distros: MikTex fuer Windows und manche (edit) TeTex fuer Linux (z.B. die mit SuSE Linux mitgelieferte Distribution, sowie mein Port fuer den Zaurus).
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.11.06 07:27 von muffelwild.)
27.11.06 04:05
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frostschutz
Technik

Beiträge: 1.780
Beitrag #4
RE: CJK-LaTeX u. Linux
Ich scheitere da spätestens an Punkt 5, mein tetex (Version 3) hat keine ttfonts.map. Und die Tools hab ich da auch nicht gefunden... kratz

Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.11.06 08:04 von frostschutz.)
27.11.06 08:03
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Ex-Mitglied (blueschi)
Gast

 
Beitrag #5
RE: CJK-LaTeX u. Linux
Versuch es mal damit. Ist nicht ganz das was du suchst aber vielleicht bringt es dich weiter! http://wiki.ubuntuusers.de/Asiatische_Sp...panisch%29
Asiatische Sprachunterstützung (Eingabe) Kubuntu 6.10.
27.11.06 09:17
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muffelwild


Beiträge: 29
Beitrag #6
RE: CJK-LaTeX u. Linux
Sorry, mein Post von gestern war nicht ganz korrekt:
Nur manche teTeX Distributionen liefern ein vernuenftig installiertes CJK-LaTeX mit. Das gilt z.B. fuer SuSE Linux, mindestens 9.1 (was ich selbst installiert habe, vielleicht sogar fruehere Versionen).

Ein nicht vorinstalliertes CJK-LaTeX zum Laufen zu bringen, ist nicht ganz trivial. Ich habe es fuer den Zaurus gemacht, und es hat mich etwas Zeit gekostet.

Hauptproblem sind die beiden Tools ttf2pk und ttf2tfm aus dem Freetype-Projekt, fuer die man im Internet nur schwer an vernuenftige Sourcen herankommt. Ich habe die Sourcen schliesslich von einem Bekannten bekommen (und wer sie braucht, kann sich an mich wenden).

Beim Compilieren muss man dann darauf achten, dass kpathsea verwendet wird, ansonsten erhaelt man zwar ein executable, welches aber leider keine Resourcen (Fonts etc.) findet.

ttfonts.map residiert ueblicherweise in texmf/ttf2pk/ . Wenn es nicht existiert, kann man es einfach anlegen und die benoetigten Zeilen aus meiner Anleitung hinzufuegen.

Laedt man CJK-LaTeX herunter (http://cjk.ffii.org/) und schaut in die Installationsanleitung, so findet man in den ueber 25K Text (!) aehnliche Hinweise. Zusammengefasst: CJK-LaTeX laesst sich installieren, hinterher ist man allerdings zwangsweise ein Profi grins
28.11.06 07:51
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frostschutz
Technik

Beiträge: 1.780
Beitrag #7
RE: CJK-LaTeX u. Linux
Bei mir gibts auch kein texmf/ttf2pk. Und selber anlegen, naja. kratz
Mir wäre ein LaTeX, das von Haus aus mit gescheiter Schriftenunterstützung daherkommt, lieber... ohne solche Verrenkungen augenrollen

Ich werds im März (wenn ich meine nächste Arbeit abgeben muss) nochmal versuchen, das zum Laufen zu bringen. Vorher hab ich für so Experimente keine Zeit, zumals ja auch so geht (wenn auch nicht mit so schönen Schriften).

Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.
28.11.06 10:31
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Hellstorm


Beiträge: 3.925
Beitrag #8
RE: CJK-LaTeX u. Linux
Hallo,

@frostschutz
Das hat leider nicht wirklich geklappt, muss ich mich aber noch mal später mit beschäftigen.

Gibt es denn kein fertiges rpm- oder deb-Paket, dass die Schriftarten für Japanisch ohne Probleme installiert?

Geht das denn mit MikTeX vernünftig? Sonst schreib ich das halt auf meinem Linuxrechner und kompilier das am Ende unter MikTeX, wenns nicht anders hilft.

@muffelwild
Danke, ich werd das mal probieren. Scheint zwar auch wieder nicht ganz einfach zu sein, aber wenn es denn einmal läuft...

Dann gleich schon mal eine Frage, wie sieht das denn unter Gentoo aus? Ich will da nämlich bald drauf umsteigen

Edit:
Juhu, es klappt. War ganz einfach und hat wirklich sofort ohne Probleme funktioniert!

やられてなくてもやり返す!八つ当たりだ!
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.11.06 17:35 von Hellstorm.)
29.11.06 16:52
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frostschutz
Technik

Beiträge: 1.780
Beitrag #9
RE: CJK-LaTeX u. Linux
(29.11.06 16:52)Hellstorm schrieb:Dann gleich schon mal eine Frage, wie sieht das denn unter Gentoo aus?

Unter Gentoo sieht es so wie bei mir aus, ich hab nämlich Gentoo...

Sprachunterstützung funktioniert wirklich prima, es sind nur so Dinosaurier wie Ghostscript und LaTeX, an denen ne praktikable leicht erweiterbare Nutzung von Schriftarten irgendwie vorbeigegangen ist.

Bei Ghostscript unter Gentoo komme ich mittlerweile klar (dank Mitarbeit einiger weniger freundlicher Gentoo-devs), mit LaTeX hänge ich nach wie vor, bzw. dort funktioniert eben nur mein verhältnismäßig umständliches Beispiel oben (was von diesem Forum leider verhunzt wurde) mit für Kanji nicht so schönen Bitmap-Fonts.

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29.11.06 18:46
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muffelwild


Beiträge: 29
Beitrag #10
RE: CJK-LaTeX u. Linux
Ohne dass ich's jetzt ausprobiert haette (never touch a running system, und CJK-LaTeX laeuft bei mir...): Auf
http://sourceforge.net/project/showfiles...se_id=2401
gibt's "aktuelle" (seit 1999 nicht mehr geaenderte) Sourcen von Freetype1. Das .zip enthaelt nicht die contribs, wohl aber das .tar.gz .

Kurzanleitung, hat gute Chancen zu funktionieren:
1. freetype-1.3.1.tar.gz runterladen
2. auspacken
3. im Verzeichnis /freetype-1.3.1/contrib/ttf2pk/ folgenden Befehl ausfuehren:
./configure --prefix=/usr/local/TeX --with-kpathsea-dir=<DIR>
wobei letzteres Verzeichnis eines sein sollte, in dem sich eine Datei libkpathsea.* (z.B. libkpathsea.a) befindet, mit einiger Wahrscheinlichkeit handelt es sich hierbei um /usr/lib oder /usr/local/lib (Achtung: prefix Verzeichnis auch ggf. aendern)
4. "make" aufrufen
5. "make install" aufrufen, ggf. als root
6. ttf2pk und ttf2tfm sind jetzt hoffentlich auf dem System verfuegbar

Viel Erfolg!
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.12.06 06:07 von muffelwild.)
01.12.06 06:04
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CJK-LaTeX u. Linux
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