Beitrag #11

(24.03.21 13:48)Jerry schrieb:  Sinngemäß war das glaube ich so, daß individuelle, sich auf eine einzelne Person beziehende Geburtstage ein eher neueres Konzept in Japan wären und daß man traditionell den Jahreswechsel wohl als ein Ereignis gefeiert hat, an dem alle zusammen gemeinsam ein Jahr älter geworden sind.

Genau so ist das. Zumindest bei der weniger amerikanisierten Landbevölkerung. Andererseits ist der Geburtstag des Kaisers seit langem ein Feiertag, und das Lied "Happy birthday" kennt jeder. Auch in Deutschland hat der Geburtstag nicht soviel Tradition, früher war es wenn, dann der Namenstag, und das war wohl bereits erst in der Gründerzeit.
Auch unser Jahreswechsel vom 31.12 zum 1.1. ist in Japan nicht so arg alt, hundert Jahre vielleicht, man kann das wohl nachschlagen. Vorher war es das chinesische Neujahr gewesen, im Februar.

Beitrag #12

(24.03.21 21:20)Yano schrieb:  Genau so ist das. Zumindest bei der weniger amerikanisierten Landbevölkerung.

Soweit ich irgend wo gelesen habe, arbeiten in der Landwirtschaft in JP wohl heutzutage nur noch um 3 oder 4% der Bevölkerung. Gibt es aus deiner Sicht typische weniger mit den Segnungen der Amerikaner beglückte Regionen oder ist der Einfluß primär auf auf Gegenden beschränkt die im Umfeld von noch immer mit Stützpunkten besetzten Gebieten liegen ? Oder ist das ein Problem welches es vlt. tendenziell primär nur in größeren Städten gibt ? Wie würdest du das abschätzen ?

Beitrag #13

Das ist keine für unser Literaturformat geeignete Frage, sondern eher ein Thema für eine Diplomarbeit (heute heißt das wohl "master thesis"o.s.ä.).
Vermutlich ist die Amerikanisierung in Japan wie in Deutschland weniger von den Besatzern aufgedrückt sondern zumindest seit langem selbstgewählt; und das in der Provinz, wo keiner Englisch kann, natürlich weniger als in der Großstadt.