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Karriere in Japan? Japanologie!
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Yano


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Beitrag #21
RE: Karriere in Japan? Japanologie!
(21.01.19 13:35)dieLegende schrieb:  Kann es sein, dass dein Sohn schon vor etwas längerer Zeit seinen Job angetreten hat?

Jaja, das mit meinem ersten Sohn ist schon etliche Jahre her, aber egal. Für einen jungen Mann, der etwas hermachen will, sind /waren 15, 20 Man freilich auch dann nicht großartig, wenn man keine Miete zahlen muß. In Tokyo wohnen und Auto haben geht schon mal neda.
Bemerkenswert finde ich, wie winzig der Zuschlag ist, den man beim Einstiegsgehalt für einen MA bekommt. Der höheren fachlichen Qualifikation wird wohl das höhere Einstiegsalter gegengerechnet, wobei kaum noch was übrigbleibt. Vermutlich ist das zumindest im einschlägigen Fachbereich in Deutschland auch nicht anders, will sagen: BWL, wenn du machst, dann ja keinen MA!
21.01.19 20:56
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dieLegende


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Beitrag #22
RE: Karriere in Japan? Japanologie!
(21.01.19 17:23)UnDroid schrieb:  Danke für deine Antworten.

Bei der Frage
Zitat:egal ist was man genau studiert hat, ist man, solange es kein technischer Beruf ist
habe wir glaube ich aneinander vorbei geredet.
Also mich würde interessieren, warum das Studienfach prinzipiell egal ist, außer bei techn. Berufen (in Japan). Wieso wird das (in JP) anders gehabt?

Zitat:Derzeit liegen die Einstiegsgehälter im den meisten Firmen bei ca. 20万円, und ich starte bei meiner Firma als Masterabsolvent mit 26.5万円, Bachelorabsolventen soweit ich weiß mit 24万円.
Ich kenne mich mit dem jp. System nicht aus, aber 26.5万円 wären ca. 2100€. Dann noch die Steuern weg.... dann bleibt davon eigentlich nicht mehr viel Übrig... (Aus deutscher Sicht). Und die Lebensmittel empfand ich jetzt auch nicht unbedingt billig in Japan. Könntest du dazu ein bisschen mehr sagen??

mfg


Ahh ok, jetzt hab ich deine Frage verstanden. Das liegt daran, dass in den meisten Unternehmen (ganz seltene Ausnahmen bestätigen die Regel) die neuen Angestellten im Unternehmen angelernt werden. Heißt konkret, dass der Neuanzufangende, egal was er studiert hat, die für den Job notwendigen Skills alle noch einfach von Grund auf lernt. Weshalb dementsprechend der Studieninhalt keine Rolle dabei spielt auf welche Branchen man sich bewerben kann. Das alles kostet den Arbeitgeber zwar Zeit und Geld, wird ihm traditionell aber mit der lebenslangen Treue dieses Mitarbeiters gedankt.
(Das mit der lebenslangen Treue befindet sich derzeit aber stark im Wandel. In meiner Generation wechselt mittlerweile knapp jeder dritte in den ersten drei Jahren das Unternehmen. Da ab 2021 das Einstellungssystem auch "flexibilisiert" werden soll werden wir in den nächsten Jahren wahrscheinlich einige Veränderungen auf dem japanischen Jobmarkt erleben.)

Und zum Startgehalt: Nach dem deutschen Steuersystem würden da laut dem BMF bei einem Monatseinkommen von 2100 Euro 4.059,64 Euro an Steuern weggehen.
Blieben mir also ca. 21141 Euro über. In Japan habe ich (ich gehe davon aus, dass ich im ersten Jahr noch kein Bonus bekomme, da der in meiner Firma im Juni ausgezahlt wird), bei einem Jahreseinkommen von 3.180.000 Yen, einen Steuersatz von 10% mit einem überschlagenen "Erlass" (速算控除額) von 97.500円, und dementsprechend eine Einkommenssteuer von 220.500 Yen. Wären bei einem Wechselkurs von 1:126, welchen du verwendet hattest, gerade einmal 1750 Euro. Kommt natürlich noch Rentenversicherung, etc. dazu ist aber dennoch erheblich weniger als in Deutschland. Zudem, wie bereits weiter oben angegeben, muss ich keine Miete zahlen, welche in Deutschland ja in der Regel zu den größten Posten gehört. Und ohne Mietkosten kommt man auch in Deutschland als Single mit ca. 1950 Euro im Monat blendend über die Runden. Zudem sich das Gehalt ja jährlich erhöht.

(die Steuern sind natürlich unvollständig, aber ich kann ja in 1,5 Jahren dazu auch noch mal einen Bericht schreiben zwinker )

(21.01.19 20:56)Yano schrieb:  
(21.01.19 13:35)dieLegende schrieb:  Kann es sein, dass dein Sohn schon vor etwas längerer Zeit seinen Job angetreten hat?

Jaja, das mit meinem ersten Sohn ist schon etliche Jahre her, aber egal. Für einen jungen Mann, der etwas hermachen will, sind /waren 15, 20 Man freilich auch dann nicht großartig, wenn man keine Miete zahlen muß. In Tokyo wohnen und Auto haben geht schon mal neda.
Bemerkenswert finde ich, wie winzig der Zuschlag ist, den man beim Einstiegsgehalt für einen MA bekommt. Der höheren fachlichen Qualifikation wird wohl das höhere Einstiegsalter gegengerechnet, wobei kaum noch was übrigbleibt. Vermutlich ist das zumindest im einschlägigen Fachbereich in Deutschland auch nicht anders, will sagen: BWL, wenn du machst, dann ja keinen MA!

Natürlich, große Sprünge sind mit dem Einstiegsgehalt erst mal nicht drin, aber das ändert sich ja zum Glück mit der Dauer der Anstellung. Wobei es im Vergleich zu meiner derzeitigen finanziellen Situation (145000 Yen durch MEXT minus ca. 50000 Yen Miete) doch um einiges entspannter werden sollte.

Zu dem Master-Aufschlag muss jedoch auch gesagt werden, dass es einen solchen wenn überhaupt gerade einmal bei 10% aller Unternehmen gibt. Normalerweise wird da ja kein Unterschied zwischen einem Bachelorabschluss und einem Doktor gemacht. Bin glücklich, dass ich überhaupt ein bisschen mehr bekomme. grins
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.01.19 16:29 von dieLegende.)
22.01.19 06:51
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Gast1234321
Gast

 
Beitrag #23
RE: Karriere in Japan? Japanologie!
Ich hätte ein paar spontane Fragen zu deinem Arbeitsverhältnis:

Wie kann ich mir die lebenslage Anstellung denn genau vorstellen? Ist es wirklich beinahe ausgeschlossen, dass dir selbst in einer größeren Wirtschaftskrise gekündigt wird, außer du richtest einen sehr hohen Schaden für die Firma an? Kannst du tatsächlich fest davon ausgehen selbst noch in ein paar Jahrzehnten in dieser Firma arbeiten zu dürfen?

Du sagtest etwas von jährlich steigendem Lohn. Ist für dich vorhersehbar wie sehr sich dein Lohn jedes Jahr erhöht und sind das deutliche Sprünge jedes einzelne Jahr oder eher etwas in Richtung Inflationsausgleich?

Danke für die Antworten schon einmal im Voraus.
24.01.19 18:56
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dieLegende


Beiträge: 131
Beitrag #24
RE: Karriere in Japan? Japanologie!
(24.01.19 18:56)Gast1234321 schrieb:  Ich hätte ein paar spontane Fragen zu deinem Arbeitsverhältnis:

Wie kann ich mir die lebenslage Anstellung denn genau vorstellen? Ist es wirklich beinahe ausgeschlossen, dass dir selbst in einer größeren Wirtschaftskrise gekündigt wird, außer du richtest einen sehr hohen Schaden für die Firma an? Kannst du tatsächlich fest davon ausgehen selbst noch in ein paar Jahrzehnten in dieser Firma arbeiten zu dürfen?

Du sagtest etwas von jährlich steigendem Lohn. Ist für dich vorhersehbar wie sehr sich dein Lohn jedes Jahr erhöht und sind das deutliche Sprünge jedes einzelne Jahr oder eher etwas in Richtung Inflationsausgleich?

Danke für die Antworten schon einmal im Voraus.

Danke für deine Fragen:

Da ich bei einem ziemlich großen Unternehmen anfange, welches wohl wahrscheinlich als Systemrelevant eingestuft werden würde, und dementsprechend nicht insolvent gehen sollte, stehen die Chancen, dass ich, auch im Fall einer sehr großen Wirtschaftskrise, entlassen werden könnte extrem gering. Dafür müsste ich mich schon sehr sehr dumm anstellen. Traditionell entlassen japanische Unternehmen im Fall einer Rezession keine fest (!) angestellten Mitarbeiter, aber die Anzahl der Neueinstellungen wird stark zurückgefahren. Falls es im japanischen Rechtssystem also keine erdrutschartigen Veränderungen geben sollte kann ich davon ausgehen, dass ich auch in ein paar Jahrzehnten noch in diesem Unternehmen arbeiten darf.

Ja, das ist relativ gut absehbar. Ich habe mal kurz gegoogled und diese Statistik (in diesem Fall von Nomura) gefunden. https://heikinnenshu.jp/kininaru/nomurashoken.html

Dort sieht die Lohnstruktur folgendermaßen aus (Jahresgehalt):

20-24 Jahre: 2,9-3,2 Mio. Yen
25-29 Jahre: 8,8-9,3 Mio. Yen
30-34 Jahre: 9,6-10,6 Mio. Yen
35-39 Jahre: 10-11 Mio. Yen
40-44 Jahre: 11,1-12,4 Mio. Yen
45-49 Jahre: 12,6-13,8 Mio. Yen
50-54 Jahre: 13,7-14,8 Mio. Yen
55-59 Jahre: 13,6-14,7 Mio. Yen
60-65 Jahre: 9-14,7 Mio. Yen

Es variiert also von Person zu Person leicht, aber es doch relativ absehbar, wie sich mein Gehalt von Jahr zu Jahr entwickeln wird.

Ach ja, weil ich beim Firmeneintritt etwas Älter bin, sind bei mir die Gehaltssprünge natürlich etwas nach hinten versetzt.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.01.19 07:48 von dieLegende.)
25.01.19 07:47
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Yano


Beiträge: 2.920
Beitrag #25
RE: Karriere in Japan? Japanologie!
No pun intended, nur autobiografisch: "月に100万は金のうちにはいらない". So widersprach wirksam die Mutter der Frau, die ich nicht heiraten durfte, ihrem Gatten in der mittelspäten Showa-Zeit, als ich noch gar nicht richtig erwachsen war. Die kleine Schwester dieser Frau hat damals zeitnah einen 300万-Juniorchef bekommen (jeweils monatlich), der war ein angenehmer Typ, hatte von seinen Eltern (Altpapierbranche) einen VW Golf und eine Dreizimmerwohnung in 麻布十番. Ich war einmal in dieser Wohnung, als sie noch nicht möbliert war, man hatte von dort Sicht auf ein anderes Appartement, in dem sehr ansehnliche Nudistinnen wohnten.
Klar habe ich Murakami gelesen, aber das ist die reine Wahrheit, und jetzt sinne ich halt so ein bissi über den sozialen Aufstieg nach.
25.01.19 21:06
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Gast1234321
Gast

 
Beitrag #26
RE: Karriere in Japan? Japanologie!
(25.01.19 07:47)dieLegende schrieb:  Falls es im japanischen Rechtssystem also keine erdrutschartigen Veränderungen geben sollte kann ich davon ausgehen, dass ich auch in ein paar Jahrzehnten noch in diesem Unternehmen arbeiten darf.

...

Ja, das ist relativ gut absehbar. Ich habe mal kurz gegoogled und diese Statistik (in diesem Fall von Nomura) gefunden. https://heikinnenshu.jp/kininaru/nomurashoken.html

Dort sieht die Lohnstruktur folgendermaßen aus (Jahresgehalt):

20-24 Jahre: 2,9-3,2 Mio. Yen
25-29 Jahre: 8,8-9,3 Mio. Yen

Danke erstmal für die Antworten. Ist diese Kultur der lebenslangen Einstellung also durch das japanische Arbeitsrecht mehr oder minder erzwungen oder ist es einfach die Firmenmentalität, die dort vorherrscht, im Zweifel aber nicht eingeklagt werden kann?

Der Sprung ab 25 Jahren hat mich dann aber doch ziemlich überrascht. Liegt der daran, dass in der Gruppe 20-24 sehr viele Personen sind, die keine Universität besucht haben, daher viel weniger erhalten und den Schnitt so sehr drücken oder erhält man üblicherweise ab dem fünften Jahr in etwa das Dreifache des vorherigen Gehaltes?
26.01.19 17:11
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Hellstorm


Beiträge: 3.925
Beitrag #27
RE: Karriere in Japan? Japanologie!
Sehr interessanter Bericht, danke!

Die Hauptaussagen, die ich hier herausziehen kann, sind für mich: a) zielstrebig sein b) verdammt viel lernen und seine Fähigkeiten verbessern. Leistung zahlt sich aus.

Ich glaube, egal was man studiert, wenn man sein Studienfach gezielt auf einen Beruf ausrichtet, hat man kein Problem.

Ist dein beschriebener Effekt bei technischen Fächern eigentlich anders, weil man das Thema eben nicht "mal eben" lernen kann? Da weiß doch 客人 etwas zu.

やられてなくてもやり返す!八つ当たりだ!
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.01.19 23:21 von Hellstorm.)
26.01.19 23:05
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dieLegende


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Beitrag #28
RE: Karriere in Japan? Japanologie!
(25.01.19 21:06)Yano schrieb:  No pun intended, nur autobiografisch: "月に100万は金のうちにはいらない". So widersprach wirksam die Mutter der Frau, die ich nicht heiraten durfte, ihrem Gatten in der mittelspäten Showa-Zeit, als ich noch gar nicht richtig erwachsen war. Die kleine Schwester dieser Frau hat damals zeitnah einen 300万-Juniorchef bekommen (jeweils monatlich), der war ein angenehmer Typ, hatte von seinen Eltern (Altpapierbranche) einen VW Golf und eine Dreizimmerwohnung in 麻布十番. Ich war einmal in dieser Wohnung, als sie noch nicht möbliert war, man hatte von dort Sicht auf ein anderes Appartement, in dem sehr ansehnliche Nudistinnen wohnten.
Klar habe ich Murakami gelesen, aber das ist die reine Wahrheit, und jetzt sinne ich halt so ein bissi über den sozialen Aufstieg nach.

Das hört sich nach einer sehr bubbligen Episode an (Oder ist das, vom letzten halben Satz abgesehen, ein Zitat aus einem Werk Murakamis? Hab die nie gelesen)! Aber es stimmt schon, dass Japan, wenn auch zum Glück längst nicht so extrem wie China, wesentlich materieller ist Deutschland. Wobei das auch stark von Ort zu Ort variiert. Hier in Tsukuba läuft die Hälfte der Studenten mit Trainingsanzug rum und Geld ist nirgendwo ein Thema. Wenns dann nach Tokyo geht, ists schon wieder eine ganz andere Geschichte...

(26.01.19 17:11)Gast1234321 schrieb:  
(25.01.19 07:47)dieLegende schrieb:  Falls es im japanischen Rechtssystem also keine erdrutschartigen Veränderungen geben sollte kann ich davon ausgehen, dass ich auch in ein paar Jahrzehnten noch in diesem Unternehmen arbeiten darf.

...

Ja, das ist relativ gut absehbar. Ich habe mal kurz gegoogled und diese Statistik (in diesem Fall von Nomura) gefunden. https://heikinnenshu.jp/kininaru/nomurashoken.html

Dort sieht die Lohnstruktur folgendermaßen aus (Jahresgehalt):

20-24 Jahre: 2,9-3,2 Mio. Yen
25-29 Jahre: 8,8-9,3 Mio. Yen

Danke erstmal für die Antworten. Ist diese Kultur der lebenslangen Einstellung also durch das japanische Arbeitsrecht mehr oder minder erzwungen oder ist es einfach die Firmenmentalität, die dort vorherrscht, im Zweifel aber nicht eingeklagt werden kann?

Der Sprung ab 25 Jahren hat mich dann aber doch ziemlich überrascht. Liegt der daran, dass in der Gruppe 20-24 sehr viele Personen sind, die keine Universität besucht haben, daher viel weniger erhalten und den Schnitt so sehr drücken oder erhält man üblicherweise ab dem fünften Jahr in etwa das Dreifache des vorherigen Gehaltes?

Ich bin kein Rechtswissenschaftler, weshalb alle Angaben ohne Gewähr sind: Ich denke, dass das starke Arbeitnehmerrecht im Gesetz verankert ist, aber die Unternehmen damit auch kein Problem haben (es vielleicht auch nicht anders kennen), und deswegen weiterhin diese Art von Arbeitsverträgen abschließen. Befristete Stellen gibts hier ja auch, nur, dass die (im Fall der großen Unternehmen) extremst selten sind.

Der Sprung in dieser Statistik hat mich auch überrascht, aber ich denke, dass hängt einfach damit zusammen, dass das Gehalt im ersten Jahr noch extrem niedrig ist, und den Schnitt der 20-24 jährigen stark runterzieht, und Ende 20 die großen Sprünge auf über 10 Millionen Yen anstehen. Aber ich kann halt auch nur der Statistik glauben. Wie es in meiner Branche realistisch aussieht, kann ich dann in ein paar Jahren genauer sagen.

(26.01.19 23:05)Hellstorm schrieb:  Sehr interessanter Bericht, danke!

Die Hauptaussagen, die ich hier herausziehen kann, sind für mich: a) zielstrebig sein b) verdammt viel lernen und seine Fähigkeiten verbessern. Leistung zahlt sich aus.

Ich glaube, egal was man studiert, wenn man sein Studienfach gezielt auf einen Beruf ausrichtet, hat man kein Problem.

Ist dein beschriebener Effekt bei technischen Fächern eigentlich anders, weil man das Thema eben nicht "mal eben" lernen kann? Da weiß doch 客人 etwas zu.

Genau, ich denke man muss vor allem ein konkretes Ziel haben. Es ist ja nicht so, dass ich jeden einzelnen Tag meines Studiums reingehauen hab. Ich hab sehr viel Spaß gehabt und auch einige Phasen die ich komplett meinen anderen Hobbies gewidmet habe, und kein bisschen gelernt habe.
Im Rückblick denke ich, dass das Wichtigste auf dem Weg schon fast die generelle Informationsbeschaffung war. Ich wusste immer genau wann und wo ich mich auf welches Stipendium bewerben muss, welche Möglichkeiten ich genau hab, und was ich dafür alles vorbereiten muss.
Dadurch war ich auch erst in der Lage mein Studium komplett auf mein großes Ziel auszurichten (Hausarbeit im dritten Semester über das Recruitingverfahren von japanischen Unternehmen, sowie weitere Haus-, Bachelor- und Masterarbeiten über die japanische Finanzbranche, etc.).

Dazu kann ich dir als reiner Geisteswissenschaftler leider nichts genaues sagen. Aber ich habe, als ich mal interessehalber auf der Seite von Toyota oder Hitachi (ist ja die Vorzeigefirma hier in Ibaraki) geschaut habe, gabs da eine Extrakategorie nur für Naturwissenschaftler, Ingenieure, und so weiter. Bei der Thematik müsste dann mal einer aus diesen Bereichen weiterhelfen! grins
27.01.19 11:08
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Hellstorm


Beiträge: 3.925
Beitrag #29
RE: Karriere in Japan? Japanologie!
Was mich noch interessiert: Weißt du wie dein Job später aussehen wird? Wirst du dann eher mathematisch etwas machen, oder doch eher Richtung Kunde?

Ich hatte in der Uni eine Vorlesung zur Finanzmathematik (wo wir irgendwas mit Optionen programmiert haben - glaube ich hoho), und das war gefühlt die schwierigste Veranstaltung die ich je in meiner Unikarriere hatte. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man das als typischer Geisteswissenschaftler, der nie was mit Mathe zu tun hatte, lernen kann. Es fehlen ja wirklich alle Grundlagen in der höheren Mathematik - und ich finde, es ist sehr schwierig (wenn nicht unmöglich), das noch nebenbei anständig zu lernen.
Vielleicht gibt es dafür dann doch wieder spezialisierte Leute aus den Naturwissenschaften/Mathematik? Weißt du da was zu?

やられてなくてもやり返す!八つ当たりだ!
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.01.19 11:55 von Hellstorm.)
27.01.19 11:54
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Yano


Beiträge: 2.920
Beitrag #30
RE: Karriere in Japan? Japanologie!
(27.01.19 11:08)dieLegende schrieb:  Das hört sich nach einer sehr bubbligen Episode an (Oder ist das, vom letzten halben Satz abgesehen, ein Zitat aus einem Werk Murakamis?

Bubblig? -- Könnte man sagen, wenn du das Zeitalter meinst.
Als ich die Anekdote hingeschrieben habe, dachte ich, eigentlich ist das murakamesk wie überhaupt besagte kleine Schwester mit dem 300-Man-Altpapierhändler, die es später zu einem gewissen Bekanntheitsgrad gebracht hat.
Wie das so ist mit vielen Mädels vom Land, wenn sie in der Großstadt "studieren" und ihnen jemand eine Wohnung bezahlt, das habe ich gleich in meinem ersten Jahr in Japan kennengelernt. Es hat mich damals auch irritiert, für wie naiv die ihre Eltern hielten. Als ich dann selber zur Elterngeneration gehörte, und darüber gesprochen wurde, die bildhübsche Cousine auf die Universität in Osaka zu schicken, mußte ich sehen, die waren tatsächlich so naiv und hatten höchstens Bedenken, weil doch in der Metropole so viele Autos herumfahren...
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.01.19 20:33 von Yano.)
27.01.19 16:07
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Karriere in Japan? Japanologie!
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