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Nationalismus in Japan
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Azumi


Beiträge: 434
Beitrag #1
Nationalismus in Japan
Ich möchte eine Diskussion ins Leben rufen. Da das Wort "Nationalismus" ein Reizthema sein kann, möchte ich ein paar Prämissen vorausschicken:

- Ich denke, dass man das Thema nicht auslassen kann, um eine Kultur oder Land noch besser zu verstehen.

- Persönliche Meinungen ohne Hintergrundwissen oder tatsächlichen Erfahrungen, verwässern Diskussionen leider viel zu oft. Ich hoffe dass keiner eine Stammtischdiskussion daraus macht.

- es ist manchmal schwierig, die eigenen Emotionen in Diskussionen im Zaum zu halten. Ich würde aber gerne das Thema bzgl. Fakten betrachten.

- Hier soll in erster Linie keine Phänomene von Randgruppen oder Radikale beleuchtet werden, sondern eher der "Mainstream", der sichtbare gegenwärtige Zustand.

Hier meine Fragen:
1) Mir erzählte unlängst ein Freund, der lange Jahre in Japan und Deutschland gelebt hat, dass die Regierungspolitik, die nach Kriegsende im wesentlichen von der LDP gesteuert wird, in ihrem Programm, im Vergleich zu Deutschland, eher mit DVU und NPD als mit SPD/CDU vergleichbar ist und bei weitem, japanintern, noch keine radikale Position darstellt.
So ist beispielsweise die Politik wesentlich restriktiver gegenüber Ausländern, was Einwanderung und Einbürgerung betrifft.
Wie seht ihr das?

2) Da diese Politik wohl vom Gros der Bevölkerung unterstützt wird, kann man diese als nationaler-/ nationalbewusster bezeichnen?

3) Diese Frage werde ich später stellen. Vielleicht wird sie bereits während der Diskussion beantwortet.

熟能生巧
06.02.05 14:10
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Sasha Twen


Beiträge: 153
Beitrag #2
RE: Nationalismus in Japan
Schwieriges Thema. Definiere "näher an der NPD"?

Die NPD ist ja nun vor allem eine Oppositionspartei (wenn auch keine annähernd nennswerte), d.h. sie definiert sich dadurch, dass sie sich unilateral auf ein Thema stürzt: Ausländer in Deutschland. Zu den meisten anderen Themen äußern sich die Damen und Herren ja gar nicht. Die Frage, wie sich die LDP, was ihre Einwanderer/Antidiskriminierungs-Politik angeht, im Vergleich zu der deutschen Parteilandschaft schlägt, kann man wohl tatsächlich nur auf der Basis stellen.

Ist Japan nationalistischer als Deutschland? Nun, wenn man bedenkt, dass in den meisten Schullehrplänen (die jede Schule in Japan übrigens selbst in größerem Umfang mitgestalten kann, als das bei uns der Fall ist) die Verbrechen Japans im 2. Weltkrieg ausgespart bleiben, kann man zumindest sagen, dass sie unter "Vergangenheitsbewältigung" etwas anderes verstehen als wir.

Japaner sind sicher viel, viel stolzer auf ihr Land als wir, und geben das ungehemmter zu. Patriotischer sind sie sicher, allemal. Ich denke allerdings nicht, dass das auch bedeutet, dass sie auf Menschen aus anderen Ländern herabsehen. Im Gegenteil, ich hatte immer den Eindruck, dass sie andere Kulturen im Allgemeinen sehr respektieren. Gehässige und rassistische Bemerkungen über andere Länder vernehme ich in Deutschland viel häufiger, als das während meines Jahrs in Japan der Fall war.

Eher hatte ich in Japan das Gefühl, viele der Menschen dort verstehen einfach nicht, wie jemand freiwillig sein Land verlassen kann, um woanders zu leben. Sie unterstellen jedem Menschen die gleiche Liebe zu seinem Heimatland, und die gleiche tiefe, geradezu genetische Verbundenheit zur Heimaterde. Die Idee, dass man sich für ein Heimatland *entscheiden* kann, befremdet viele von ihnen, denke ich. Das ist zweifellos auf die jap. Gesellschaftsstruktur zurückzuführen, und die weniger stark ausgeprägte Individualisierung.

Daraus rührt wohl auch der weit verbreitete Glaube her, dass Kultur quasi "im Blut" liegt. Ich denke, viele Japaner denken, es ist zwecklos, einen Einwanderer "einzubürgern" - weil er eben kein Japaner ist. Und wieso sollte er das auch werden wollen? Er ist ja keiner. Ja, ich denke, dort herrscht eine große Angst davor, dass Japan ein Einwandererland wird. Der Nihonjin-ron hat das Seinige dazu beigetragen, dass man sich dort sehr einzigartig fühlt und der Gedanke, Einflüsse von Außen, die über Konsum hinaus gehen, würden die jap. Seele geradezu gefährden, krasser und von mehr Leuten vertreten wird, als hierzulande.

Die nationalistische Szene in Japan ist äußerst aktiv, dazu muss man nur mal zum Yasukuni-Schrein gehen. Ich lief einmal durch Shinjuku, als drei große graue (Reise)Busse mit Megaphonen auf dem Dach eine gesamte Verkehrskreuzung absichtlich blockierten und die Gegend mit rechten Parolen und alten Kriegsmärschen zudröhnten. Es wurde ein wenig herummarschiert, dann fuhr man weiter. Sicher gehört das nicht zum regulären Alltag in Tokyo, aber die schiere Machtdemonstration war schon sehr beängstigend. Die Unterstützung in der Bevölkerung dieser Gruppen ist sicherlich gering, aber sie sind mächtig genug, um viele Leute mit Angst zu schlagen. Da scheint es Verbindungen sowohl zu Parteipolitik zu geben, als auch zu der Yakuzaszene. Aber das hat jetzt genau so viel mit der LDP zu tun, wie Skins in Deutschland mit der CSU. zunge

Was mich z.B. auch schockierte, um ein anderes, besser passendes Beispiel zu nennen, war die Tatsache, dass koreanische Kinder, die in Japan wohnen und dort aufgewachsen sind (oft in 2. oder 3. Generation), bis vor Kurzem anscheinend nicht das Recht hatten, japanische öffentliche Schulen zu besuchen. Das zumindest hat mir einer der jap. Lehrer an meiner Gastuni erzählt, und ich wäre bald aus allen Wolken gefallen. (Ich schmeiße das mal in die Runde - vielleicht weiß jemand Anderes hier Genaueres? Ich gebe zu, darüber nicht allzu viel zu wissen)
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.02.05 23:14 von Sasha Twen.)
06.02.05 23:11
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Anonymer User
Gast

 
Beitrag #3
RE: Nationalismus in Japan
:l0a_d1v: Beitrag von:"Bernd" dass koreanische Kinder, die in Japan wohnen und dort aufgewachsen sind (oft in 2. oder 3. Generation), bis vor Kurzem anscheinend nicht das Recht hatten, japanische öffentliche Schulen zu besuchen.

Das stimmt nicht! Die Koreaner bzw. Nord-Koreaner gönnen sich den Luxus, eigene Schulen zu unterhalten, die auch teilweise vom japanischen Kultusministerium finanziert werden.
07.02.05 00:28
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Bitfresser


Beiträge: 1.702
Beitrag #4
RE: Nationalismus in Japan
Nur darfst Du nicht vergessen, warum das die Koreaner machen und warum das Kultusministerium das unterstuetzt. Hintergruendig haengt das bestimmt damit zusammen, dass koreanische Kinder sich in oeffentlichen Schulen gewissen Anfeindungen ausgesetzt sehen, wenn herauskommt, dass sie aus Korea kommen.

If you have further questions ...
07.02.05 02:00
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fuyutenshi


Beiträge: 887
Beitrag #5
RE: Nationalismus in Japan
Zitat:Ist Japan nationalistischer als Deutschland? Nun, wenn man bedenkt, dass in den meisten Schullehrplänen (die jede Schule in Japan übrigens selbst in größerem Umfang mitgestalten kann, als das bei uns der Fall ist) die Verbrechen Japans im 2. Weltkrieg ausgespart bleiben, kann man zumindest sagen, dass sie unter "Vergangenheitsbewältigung" etwas anderes verstehen als wir.

Was an "Vergangenheitsbewältigung" in Japan eindeutig zu wenig betrieben wird (Schule etc.) wird in Deutschland eindeutig übertrieben. So als würde alles Übel der Welt ausschliesslich zwischen 1933 und 1945 in diesen Breiten stattfand. Übertriebener Stolz und betriebene Unterwürfigkeit sind beides meines Erachtens ein Zerrbild der Geschichte.

Zitat:Japaner sind sicher viel, viel stolzer auf ihr Land als wir, und geben das ungehemmter zu. Patriotischer sind sie sicher, allemal. Ich denke allerdings nicht, dass das auch bedeutet, dass sie auf Menschen aus anderen Ländern herabsehen. Im Gegenteil, ich hatte immer den Eindruck, dass sie andere Kulturen im Allgemeinen sehr respektieren. Gehässige und rassistische Bemerkungen über andere Länder vernehme ich in Deutschland viel häufiger, als das während meines Jahrs in Japan der Fall war.

Im Vergleich zu den Ländern in denen ich mich bereits lange Zeit aufgehalten habe (USA, England, Frankreich) ist Rassismus in Deutschland für mich quasi nicht existent.

Zitat:Japaner sind sicher viel, viel stolzer auf ihr Land als wir, und geben das ungehemmter zu. Patriotischer sind sie sicher, allemal.

Stimmt. Ich persönlich kann mit Patriotismus nicht viel anfangen als Kind einer fremden Kultur. In Deutschland scheint irgendeine unsichtbare Instanz diesen auf den Sport zu begrenzen. Ansonsten wird es den Deutschen mit einem unsichtbaren Hammer aus dem Kopf geschlagen. Auch merkwürdig.

Was die staatlichen Restriktionen gegenüber fremden Kulturen angeht kann ich über Japan nicht mitreden. Wie es mit der Angst vor "Überfremdung" und ausländischen Einflüssen ist, auch nicht. Subjektiv habe ich dort wenig gesehen.

Inwieweit Nationalismus zum Schutz der eigenen Kultur geeignet ist möchte ich auch nicht beurteilen. Ich glaube aber das Trend zum Amerikanismus geht. In den USA gibt es aber leider überhaupt keine Kultur (ist auch hier nicht das Thema)!
Was langfristig daraus erwächst wage ich nicht zu prognostizieren. Vom der Logik her dürfte ein konservatives (?) Land wie Japan ihre Kultur wahrscheinlich länger bewahren als sehr offene.

Alles sehr schwierig. Um wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen ob die LDP der NPD ähnlicher ist als der SPD oder CDU wären mal die Japanologen gefragt die Parteiprogramme zu vergleichen. Ich bezweifle aber dass man das so einfach vergleichen kann.

今や太陽はその光を覆い隠し、
世界は心地好い夜に身を委ねる。
柔らかな寝床へ、私も身を横たえる。
だが、私の魂はどこに、どこに休ませたら良いのか?
08.02.05 03:09
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Sasha Twen


Beiträge: 153
Beitrag #6
RE: Nationalismus in Japan
Zitat:In den USA gibt es aber leider überhaupt keine Kultur (ist auch hier nicht das Thema)!

Auch wenn es nicht das Thema ist, scheinen die meisten Deutschen dieser Meinung zu sein. So, als ob "Kultur" gleichzusetzen wäre mit "hat eine mindestens 1000 Jahre alte Geschichte". Also, für mich hat jedes Land, das ein so festes Selbstverständnis hat, und so sehr auf nationale Werte setzt wie die USA, Kultur. Vielleicht keine sonderlich alte, aber doch eine nachhaltige. Wie sonst sollte uns diese Kultur sonst so beeinflussen? Wir wissen doch alle, was gemeint ist, wenn jemand "der Amerikaner" sagt, und haben sofort eine Vorstellung im Kopf. Ich wette, der Ottonormalbürger kann mehr amerikanische Kulturgüter aufzählen als japanische.

Ist da unsere Sicht, was "Kultur" ist (nämlich unsere) und nicht (nämlich deren) nicht selbst sehr eingeschränkt? Vorsicht. zwinker
08.02.05 09:38
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X7Hell


Beiträge: 671
Beitrag #7
RE: Nationalismus in Japan
erstellt von Azumi am 06.02.2005 14:10
Zitat:1) Mir erzählte unlängst ein Freund, der lange Jahre in Japan und Deutschland gelebt hat, dass die Regierungspolitik, die nach Kriegsende im wesentlichen von der LDP gesteuert wird, in ihrem Programm, im Vergleich zu Deutschland, eher mit DVU und NPD als mit SPD/CDU vergleichbar ist und bei weitem, japanintern, noch keine radikale Position darstellt.
So ist beispielsweise die Politik wesentlich restriktiver gegenüber Ausländern, was Einwanderung und Einbürgerung betrifft.
Wie seht ihr das?
Ich würde mal sagen, die LDP ist definitiv näher an der CDU als an der SPD, auch wenn ich deine eigentliche Frage damit vielleicht ein wenig außer acht lasse. Die CDU hat in der Vergangenheit wiederholt versucht, das Asylrecht zu verschärfen (nicht zu vergessen die bayrische Abschiebepraxis der CSU), startet Unterschriftenaktionen gegen doppelte Staatsbürgerschaft, und zuletzt den EU-Beitritt der Türkei. Sie ist also auch nicht zimperlich, was Ausländerfragen angeht.
CDU und NDP gehen mit den selben Themen und Zielen auf die Straße. Ich sehe das ähnlich wie die Parteienforscher, die oft in ARD-Politik-Magazinen zitiert werden: die meisten deutschen Rechten wählen deshalb keine NPD, weil sie sich durch die CDU schon ausreichend vertreten sehen.
Die LDP ist wohl irgendwo zwischen CDU und den Rechtsextremen, aber auch falls sie näher an der CDU ist, ist das schon bedenklich genug.

erstellt von fuyutenshi am 08.02.2005 03:09
Zitat:In den USA gibt es aber leider überhaupt keine Kultur
Ein Klassiker. Was mich immer wieder erstaunt, ist das Leute, die solche Sätze von sich geben, gar nicht merken, wie sie ihre eigene Unkenntnis zur Schau stellen. Soll kein Angriff sein, aber ich würde dir dringend empfehlen, den Begriff Kultur mal im Fremdwörterbuch nachzuschlagen.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.02.05 09:45 von X7Hell.)
08.02.05 09:44
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Ex-Mitglied (bikkuri)
Gast

 
Beitrag #8
RE: Nationalismus in Japan
Sie funktioniert also noch, die ewige Kausalbeziehung zwischen „Nazis“ und „Nationalismus“.
Ich habe immer den Eindruck, daß bei manchen Diskussionen auf Deutsch ein wilder Eintopf gekocht wird. Die Ingredienzen „Nationalismus“, „rechtsradikal“, „rassistisch“, „Antisemitismus“, „Xenophobie“, „Fremdenhaß“, „2.WK“, „Kultur“ usw. werden feinsäuberlich geschält, gewaschen und verkocht. Das Ergebnis ist ein ungenießbares Produkt, das seine Ursprünge verwischt hat.
Daher wäre es angebracht, einmal den Begriff des „Nationalismus“ näher zu betrachten, i.e. was die Forumsmitglieder darunter verstehen. Dieser latente Scheinkonsens: „Nationalismus“ = „Das Böse an und für sich“ enthält bereits eine die Bezeichnung der einen Seite, die die anderen Aspekte in die unbestimmte Negation verdrängt. Wäre da nicht eine möglichst wertneutrale Betrachtung das Primat?
08.02.05 11:02
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X7Hell


Beiträge: 671
Beitrag #9
RE: Nationalismus in Japan
@bikkuri
Zitat:Die Ingredienzen „Nationalismus“, „rechtsradikal“, „rassistisch“, „Antisemitismus“, „Xenophobie“, „Fremdenhaß“, „2.WK“, „Kultur“ usw.
Viele dieser Begriffe werden von dir hier in diesem Thread zum ersten Mal genannt, nur so als Anmerkung. Ich würde sie in folgende Gruppen einteilen:
1. „rassistisch“, „Antisemitismus“, „Xenophobie“, „Fremdenhaß“
2. „Nationalismus“
3. „rechtsradikal“
4. 2.WK
5. Kultur
1-3 hängen irgendwie miteinander zusammen, 5 eventuell auch mit 2, aber an sich sollte man sie trotzdem getrennt voneinander behandeln. Deshalb bin ich in meinem obigen Post auch nur auf
a) Umgang mit Ausländern und
b) Kulturbegriff
eingegangen. Also auch gar nicht auf
c) Nationalismus
und nur am Rande auf
d) Rechte Strömungen (nicht *speziell* Rechtsradikalismus).

Zitat:„Nationalismus“ = „Das Böse an und für sich“
Nationalismus ist sicherlich nichts gutes, aber so überspitzt würde ich es nicht ausdrücken. Ich verstehe unter Nationalismus Betonung der eigenen nationalen Zugehörigkeit. Mein Fremdwörterbuch sagt übersteigertes Nationalgefühl. Man kann es sicherlich auch noch anders definieren, aber auch nach jeder Auffassung würde ich Nationalismus zumindest als bedenklich einstufen.

Zitat:die ewige Kausalbeziehung zwischen „Nazis“ und „Nationalismus“
Die Nazis waren Nationalisten. Das ist einer der Kritikpunkte, die ich ihnen gegenüber habe. Ich würde Nationalisten nicht automatisch mit Nazis gleichsetzen, aber das ist auch nicht notwendig. Nationalismus an sich ist aus meiner Sicht bereits kritikwürdig.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.02.05 11:50 von X7Hell.)
08.02.05 11:44
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Taka


Beiträge: 338
Beitrag #10
RE: Nationalismus in Japan
Nation
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Der Begriff Nation (lateinisch natio, Volksstamm) bezeichnet eine größere Gruppierung von Personen, die meist die gleiche Geschichte, Sprache oder Kultur haben, vor allem aber innerhalb des gleichen, geschlossenen Territoriums, mit der gleichen politischen Struktur, leben. Sie haben die gleiche Nationalität. Manchmal verstehen sie sich aufgrund dieser Gemeinsamkeiten als Einheit, bei besonderen Anlässen verstehen sich ihre Angehörigen oft als eine Form von Gemeinschaft.
http://de.wikipedia.org/wiki/Nation

Nationalismus
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Nationalismus bezeichnet eine politische Ideologie, die Ruhm, Wohlergehen, Macht und meist auch Überlegenheit der eigenen Nation in den Mittelpunkt stellt. Dabei wird die Nation häufig mit Begriffen wie Volk, Kultur, ethnische Abstammung, Territorium, Staat oder Religion gleichgesetzt. Ein Nationalist benutzt einzelne oder alle dieser Attribute, um die Gruppe, der er sich zugehörig fühlt, gegenüber anderen Gruppen hervorzuheben, zu überhöhen und zu idealisieren.
http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalismus

Rechtsradikalismus
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Rechtsradikalismus bezeichnet eine Gesinnung, die "rechtes" (meist in den Bereich des Nationalismus gehendes) Gedankengut auf radikale Weise vertritt.

Der Begriff wird von kompetenten Gremien wie dem Verfassungsschutz nicht verwendet; dieser kann mangels einer tragfähigen Definition nur prüfen, ob eine Gruppe vereinzelt Bestrebungen zum Rechtsextremismus aufweist.

Es gibt auch im Volksmund keine klare Grenze zwischen Rechts und Rechtsradikalismus; meist wird alles mit dem detaillierter definierten Begriff Rechtsextremismus über einen Kamm geschert.

Die mangelnde Trennung zwischen rechter aber noch verfassungskonformer, demokratischer Gesinnung und Rechtsradikalismus bzw. Rechtsextremismus und der Ausschluß vereinzelter rechtsgesinnter aber noch verfassungskonformer, demokratischer Politiker aus großen Parteien (z.B. wie möglicherweise beim Politiker Martin Hohmann geschehen), fördert nach Ansicht einiger letztendlich den Rechtsradikalismus.
http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtsradikalismus

Kultur
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Kultur (lat. cultura, Pflege (des Körpers und Geistes), Landbau, aus colere, bebauen, (be)wohnen, pflegen, ehren, (ursprünglich etwa) emsig beschäftigt sein) ist die Gesamtheit des vom Menschen Geschaffenen. Dies schließt einerseits physische Dinge, wie Werkzeuge ein, aber auch die durch den Menschen hervorgerufene Veränderung der Natur, die geistigen Hervorbringungen der Menschheit wie Schrift und Kunst sowie die sozialen Organisationsformen, in denen die Menschen zusammenleben. Der Begriff der Kultur ist insofern eng mit dem Begriff der Zivilisation verwandt. Der Begriff wird einerseits generell auf die Menschheit als ganzes bezogen, andererseits aber auch als Zusammenfassung der Lebensumstände einer bestimmten Ethnie oder Region (beispielsweise die amerikanische Kultur) oder historischen Phase (zum Beispiel die minoische Kultur).
http://de.wikipedia.org/wiki/Kultur

Ich bedanke mich bei allen, die mir beim beantworten meiner vielen Fragen helfen (^_^)
08.02.05 14:05
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Nationalismus in Japan
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