(30.05.07 22:26)Benn schrieb:Achtung, nur als kleine Warnung, hier werden in den nächsten Tagen Grundsatzdiskussionen auflaufen und dir die Möglichkeit nehmen, dein lobenswertes Projekt in die Tat umzusetzen.
Die Möglichkeit nehmen? Wie denn? Indem der Klabautermann durch die Leitung kommt?
Nein, wenn er von seinem Projekt überzeugt ist, soll er's machen.
Solche Erlebnisberichte gibt es massenhaft im Web, in allen möglichen Sprachen. Größtenteils leider nur amüsant, aber nicht besonders hilfreich für andere.
Ich habe während meiner Auslandsaufenthalte und Projekte grundsätzlich 2 Arten von Leute kennengelernt, die eine Sprache sehr gut gelernt haben:
Die einen haben längere Zeit im Ausland gelebt und / oder lange, mit viel Fleiß und hartnäckig studiert und stetig praktiziert (was weitgehend unterschätzt wird).
Die anderen versuchen, mit minimalen Zeit-, Geld und sonstigem Aufwand und / oder abenteuerlichen oder selbstgebackenen Methoden das gleiche Ziel zu erreichen. Bis zu einem gewissen Punkt auch erfolgreich.
Die erste Gruppe nach gewissen Durststrecken irgendwann Alltagsdialoge nicht nur ohne Wörterbuch verfolgen, sondern sich auch rege daran beteiligen.
Die zweite Gruppe hat eine Art "ewiges Hobby". Sie können Alltagssituationen meistern, sich einigermaßen ausdrücken und kennen die Bedeutungen von einigen Dutzend Kanji.
Vom flüssigem Benutzen Meilen entfernt!
Ist ein schönes Hobby. Ist nichts gegen zu sagen.
Ich frage mich beim Lesen vieler Beiträge viele Dinge:
- Warum scheint es bei 10 Anfänger 9 Individualisten geben, die meinen (ohne jegliche Erfahrung) durch eine selbst erfundene Methode oder einem wirren Mix von Methoden sich eine Sprache aneignen zu können?
- Warum geben die gleichen Leute, nur 3 Monate später, anderen Anfängern schon Tipps, obwohl sie selbst noch nicht einmal in ihren zu großen Sprachlauflernschuhe geradeaus laufen können?
Und jetzt die wichtigste Frage:
Warum ist ein so großes Forum wie dieses nicht in der Lage, einen kompetenten Leitfaden zu erstellen, um Anfängern verschiedener Couleur einen Wegweiser zu setzen?
Ich spreche gerade die Leute an, die bereits fließend sprechen können. Eigentlich lohnt die Mühe nur für diejenigen, die wirklich nach einer gewissen Anzahl von Jahren fließend sprechen und lesen wollen. Alle anderen brauchen nicht wirklich Tipps, da prinzipiell jede Methode OK ist, sofern es ein Hobby ist.
Stattdessen unterhalten sich intelligente Leute über so einen Schwachsinn wie 4- oder 5-stufige Verben (solch eine Diskussion kann ernsthaft nur von Wissenschaftlern geführt werden, selbst dann ist es für den Spracherwerb unerheblich) oder ob ein neues Mitglied irgendwelche Wörter groß oder klein schreibt.
Ich fasse mir durchaus selbst an die Nase.
Ich hatte in den letzten Wochen interessante Diskussionen über KN. Es besteht durchaus die Bereitschaft, solch einen Leitfaden zu erarbeiten.
Eure Meinung?