Wieso Nia, wäre Moderatorin nichts für dich? Dann könntest du hier mit mir Arbeitsteilung machen
(23.06.15 19:22)Elsa schrieb: Puh, die Einschätzung finde ich aber sehr düster. Also wenn du den JLPT3 mit A2 gleichsetzt, würde ich mir das ja sogar selber zutrauen. Sorry, aber das kann ich mir echt nicht vorstellen. Gewöhnlich gehen die doch auch ein Jahr nach Japan, also ein bisschen besser müssen die einfach sein. Vielleicht war dein Studienjahrgang ja auch extrem schlecht. Ich habe einen YT-Channel von einem Japanologiestudenten abonniert und der kommt jetzt eigentlich nicht wie ein Faulenzer oder unmotiviert rüber.
Nicht jeder geht nach Japan, weil es gar nicht die Kapazitäten dafür gibt, und es sich auch nicht jeder leisten kann. Und wer vor Ort ist, lernt auch nicht zwangsläufig was. Es gibt sicherlich gute Japanologiestudenten, aber es gibt eben auch viele Leute, die denken, es lernt sich von alleine; bzw. dass das aus dem Studium ausreichen würde. Das, kombiniert mit dem eher niedrigen Niveau in den Sprachkursen führt schon zu dem allgemein niedrigem Niveau.
(23.06.15 19:38)mrlambda schrieb: Von dem Ausscheiden kann ich berichten, zumindest was den Sprachunterricht angeht. Von 40 Leuten im Sprachkurs 1 sitzen nur noch 4 in Sprachkurs 4 plus Wiederholer.
Bei uns verteilt sich das so: Nach 2 Semestern sollte man auf N4, dann in den nächsten 2 Semestern auf N3 und dann im Ausland mindestens auf N2 kommen.
Was dann das Anwenden der Sprache betrifft, haben wir Lektüreseminare und Übersetzungsseminare. Und ich glaube nicht das man sich da durchschummeln, kann ohne vom Dozenten zu hören "Sie sind hier falsch".
Das Niveau ist wirklich gering. Ich habe mal im Vergleich einen Japanischkurs in Taiwan gemacht, und das war ein
unglaublich anderes Niveau als in Deutschland. In Deutschland können die Leute meistens keine zwei Sätze am Stück herausbringen, in Taiwan war das absolut selbstverständlich.
Ich habe auch z.B. mal einen Französischkurs gemacht, mit viel mehr Interaktion, nebenbei kurzen Gruppenaufgaben, mal in der Gruppe kurz über etwas besprechen und das dann vortragen, und so weiter und so weiter. Das gab es bei Japanisch praktisch niemals. Da werden teilweise stundenlang 5-10 Vokabeln besprochen, anstatt einfach vorauszusetzen dass die Leute das schon zu Hause vorbereiten und es parat haben. Da gibt es in Lektürekursen im Master Leute, die kein 続く lesen können.
In „richtigen“ Fächern ist das aber wesentlich anders. Da ist das Niveau einfach viel höher und man weiß genau, wenn man nicht lernt, dann hat man keine Chance zu bestehen. In Japanologie besteht jeder, der sich nicht absolut dämlich anstellt. Und wie gesagt, zwischendurch fehlen auch die Tests. Man könnte wirklich alle zwei Wochen einen computerbasierten Vokabeltest einführen, wo ist das Problem? Das würde von der Korrektur doch absolut kein Aufwand sein. Liegt wahrscheinlich an der Technikfeindlichkeit der Geisteswissenschaften (und klar, auch am Geld, das will ich nicht verneinen).