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Wenn nichts so richtig klappt..
Verfasser Nachricht
Ashitaka


Beiträge: 3
Beitrag #1
Wenn nichts so richtig klappt..
Hallo,

das hier ist mein erster Beitrag in einem Forum seit langem, da ich ohne Bild oder Ton einfach schnell das Interesse an dem Medium verliere.

Ich weiss nicht so recht, ob mein Beitrag hier anzulegen ist oder woanders oder auch am besten wieder gelöscht gehört, aber ich wollte einfach nur mal wissen, was hierbei herauskommt.

Zur Sache:

Ich bin ein Deutscher in Tokyo. Bereits seit 3 Jahren bin ich hier (1 Jahr Working Holiday, 2 Jahre Sprachschulvisum) und arbeite baito bei McDonald’s und Matsuya. Eine Ausbildung hab ich nicht; war nie an der Uni, besitze aber zumindest das deutsche Abi. Mittlerweile bin ich 29 und wollte nächstes Jahr auf eine Uni hier oder zumindest eine Senmongakkou.

Japanisch hatte ich angefangen vor 10 Jahren: ein Buch, ein paar Zeichen, irgendwas im Internet.. man lernt es, man vergisst es wieder.. Schließlich einmal in Bochum einen Kurs über 3 Wochen mitgemacht. Dann nach dem (nachgeholten) Abi nach Japan und gleich auf die (billigste) Sprachschule..TCJ. Tolle Sache: nur Chinesen und Koreaner um einen, die bereits in China und Korea den 2 kyuu bestanden haben.. witzlos. Der Dank is Rumgelaber während dem Unterricht und lachen über meine Unkenntnis.
Die Lehrer grinsen in die Runde und gehen wie eine Walze mit ihrem Unterrichtsstoff über die Klasse. Wer nix versteht hat Pech gehabt.

Ich dachte ehrlich gesagt, ich könnte es schaffen. Kanji, Grammatik und Hörverständnis.. Ich hab es versucht,aber mittlerweile hab ich nur noch 6 Monate um mich für eine Uni zu qualifizieren. Und beim letzten 2 kyuu bin ich mit 228punkte durchgefallen (nötig: 240). Das ganze Abenteuer hier hab noch nicht mal ich selber finanziert, obwohl ich nebenher arbeite. Und ich rede hier nicht von Stipendien etc. .. ja, es ist alles von Papa. Bin nicht stolz drauf.

Mittlerweile gebe ich Unsummen für Miete und Essen aus (letzten Monat für alles: 146.000Yen) und ich weiß nicht, wie ich das auf die Reihe bekommen soll.. ich fühle mich wie ein Vollbehinderter, der nich weiß, was los ist, was sich um ihn herum abspielt und was sein Ziel ist. Wenn ich nicht meine Gaijin-freunde hätte, würde ich wohl vor lauter Isolation den nächsten Yamanote-zug nehmen. Plane schon die ganze Zeit irgendwo hinzugehen, ein Ausflug oder so.. aber immer keine Zeit (Job) oder kein Geld.. und siehe da.. ich war noch nie außerhalb von Tokyo (Kamakura, Fuji als Ausnahme).

Irgendwie denk ich, dass ich verdumme oder so. Ich kann mir nichts merken. Von den Namen meiner Mitschüler oder meiner Lehrer ganz zu schweigen.

Mein Japanisch ist löchrig wie Käse (Artikel, Wortschatz, Flexion, Aussprache, Grammatikverständnis ) und verstehen ist reine Glückssache (an guten Tagen 35%).

Meine Stimmung drückt sich in finsteren Mienen aus, die wohl schon einige Leute in der U-bahn um den dort wohlverdienten Schlaf gebracht haben. Freunde in Japan gibt es keine..nunja sind ja auch alle vielzusehr beschäftigt.

Das ganze Konsumgezerre hier geht mir tierisch auf die Nerven.

Die aktuelle Hitparade:
3. Ah, sou nan desu ka.
2. Sugooooooi! / Oishiiiiiii! / Kawaiiiiii!
1. Hai? ( von dem Combini-mitarbeiter, wenn ich trotz aller Anstrengungen versuche, beim ersten Kontakt mit klarer Aussprache und lauter Stimme einen Pizzaman zu kaufen und JEDESMAL der verunsicherte Blick mit der damit zusammenhängenden Panik - "Ach du Scheiße, ein Ausländer! Am besten höre ich nicht hin, was er sagt, er kann es ja eh nicht!" kommt ))

Ich weiß auch nicht, was zum Geier die Japaner für Probleme haben.
Wenn ich mit einem Oesterreicher, einem Schweizer, einem Kölner oder einem Berliner rede, dann versteh ich nicht alles, aber ich hab soviel Hirn mir zusammenzureimen, was er sagt. Himmel ich kann sogar verstehen was ein Franzose mir auf Englisch zu sagen hat. Man analysiert die Situation und nimmt die nächstliegende Lösung. Ist das so schwer?
Wenn man dann mit einem einzelnen Jukugo kommt und es nur einen Halbton tiefer ausspricht, weiß auf einmal kein Japaner mehr, von was die Rede war - selbst wenn von diesem Wort nur 2 Variationen existieren.

Wenn man einem Deutschen ein Wort wie "Verifikation" vorsetzt, kann dieser zumindest mal feststellen, dass es sich um ein SUBSTANTIV handelt (bei humanistisch Geprägten ist auch der Sinn des Wortes ausmachbar). Aber genau hier ist doch genau das, was japanisch sooo chaotisch macht. Es ist das reinste sprachliche Irrenhaus. Einige Formen werden wahlos aus irgendwelchen Zusammenhängen gerissen, neu zusammengefügt und morgen benutzen es auf einmal alle, als ob es schon seit 30 Jahren Tradition wäre. Und selbst die ganz Alten wissen das dann.

Und dann dieser Humor.. was soll denn das bitte sein? 50 Prozent der Lacher sind bescheuerte Schläge auf den Kopf des Kabarettpartners, die anderen sind Posen, Schreie und diverse Lautmalereien - die meisten selbst gestrickt und ohne Zusammenhang mit dem Gag. Ich habe bisher nur einen einzigen Witz verstanden, den ich auch witzig fand und über den ich auch lachen konnte.

Es ist alles sehr, sehr, sehr schwierig. Die Deutschen, die ich bis jetz hier getroffen habe sind alles "nur" Auslandsdeutsche (d.h. von deutschen Unternehmen ins Ausland versetze Spezis, die hier dank finanzieller Sicherheit keine größeren Probleme haben). Von sowas wollte ich eigentlich nicht viel wissen, denn es beschränkt mich in meinen Möglichkeiten und hilft mir recht wenig.

Ich kam hierher mit der Liebe zu Japan. Sie ist auch noch da.. aber mittlerweile ist sie zu einem großen Teil der Resignation, Selbstenttäuschung und Wut gewichen.

Keine Ahnung, wie das weitergehen soll. Bin schon total phlegmatisch und melancholisch geworden. Ohne Internet würde man am Rad drehen.

Aber das hilft leider nichts.. denn am Ende ist der Bud Spencer-film vorbei und man hat über den letzten Witz gelacht. Dann muss man wieder hinaus .. und keiner versteht dich.

Ich hoffe mal, dass ich das hier posten darf. Wenn nicht - na dann löscht es halt. Dachte nur es wäre mal was Neues.

Grüße

Ashi

Geh jetz mal den neuen Eva gucken. - puh, war der mal wieder blutig.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.07.09 14:37 von Ashitaka.)
16.06.09 19:28
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kazuo


Beiträge: 31
Beitrag #2
RE: wenn nichts so richtig klappt..
Du sprichst mir ja sowas von aus der Seele zwinker

Ich bin zwar noch nicht mal im Ansatz so lange da, aber viele meiner euphorischen Gedanken sind leider schon verflogen. Ich glaube wir sollten mal einen Trinken gehen...
16.06.09 21:52
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zongoku
Inaktiv

Beiträge: 2.973
Beitrag #3
RE: wenn nichts so richtig klappt..
Edit:
An Hand der naechsten Aussagen, habe ich es geloescht.
Aber dies beweist nun endlich eindeutig dass es in Japan nicht so eindeutlich schoen ist, wie das sooft beschrieben wird.

Wie frustiert muesst ihr doch alle sein, dass ein Auslaender so fremdenfeindlich behandelt wird.

Selber habe ich das in Duesseldorf erlebt.
Damals wurde mein Beitrag auch bombardiert und ich habe ihn dann geloescht.

Damals hatte ich schon wollte ich mit Japanisch aufhoeren. Das ist schon Ewigkeiten her. Was gibt es denn sonst noch, das Positiv fuer Japan waere und um Japanisch weiter zu lernen?
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.06.09 10:56 von zongoku.)
17.06.09 00:54
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gakusei


Beiträge: 495
Beitrag #4
RE: wenn nichts so richtig klappt..
@ zongoku
Mal ganz ehrlich, du solltest dich für deinen Beitrag schämen. Selbst wenn Kritik hier angebracht wäre, deine ist null konstruktiv und - entschuldige meine Wortwahl, ich will nicht angreifen, aber - das meiste was du hier schreibst ist großer BS. "Er will sich nicht integrieren", "Stadtviertel wechseln", "Unternehmervater", "Kabaretts aufsuchen" was soll denn der Scheiß? Woher nimmst du denn bitte die Authorität sowas zu schreiben??? Wenn ich es richtig verfolgt habe, warst du noch nie in Japan, zumindest nicht für längere Zeit, hast also - Alter und sonstige Lebenserfahrung hin oder her - absolut keine Ahnung, was noch viel wichtiger ist, du kennst Ashitaka nicht. Nicht jeder hat den perfekten Bildungshintergrund und was ich aus dem Beitrag von von Ashitaka herauslese, gehört er auch nicht gerade zur faulen Sorte. Ich kenne viele Leute die ebenfalls auf dem zweiten Bildungsweg ihr Abi nachgemacht hatten, weiß wie schwer das sein kann, und dann ist man halt ein bisschen älter, ABER man hat zumindest sein Abi, die Möglichkeit zu studieren und muss eben nicht sein lebenlang beim Burgerbrater arbeiten. Sich dann noch einen Traum zu erfüllen und ins Ausland zu gehen um es dort zu probieren, so gewagt es auch sei und wenn auch financed by Papa (immerhin arbeitet er auch so gut es eben geht) finde ich grundsätzlich super. Klar muss er sich überlegen, ob die Ziele noch realistisch sind und während die Yamanote keine Option ist, ist es das Flugzeug nach Deutschland auf jedenfall, aber das zu beurteilen obliegt ihm alleine. In jedem Falle, bei Antworten auf Ashitakas Beitrag beschränkt sich dein Kompetenzbereich wohl auf aufmunternde Worte, sonst lass es, aber ernst wird deinen Erguss ja wohl hoffentlich eh niemand nehmen. Entschuldige, dass ich mich gerade ein wenig aufrege.

@Ashitaka
Ich denke, dass einige die eben schon einmal eine zeitlang in Japan gelebt haben, die Probleme sehr gut nachvollziehen können, bzw. hättest du deine Pläne vor Abflug geschildert, wohl schon die Probleme die du haben wirst hätten antizipieren können. Ich denke so wie dir wird es wohl - zumindest etappenweise - tausenden von Ausländern in Japan gehen, halt so ziemlich jedem der nicht gerade in der Geborgenheit eines Uniaustauschprogramms oder in der finanziellen Sicherheit eines Jobs in einem internationalen Unternehmen (laut Ashitaka "die Auslandsdeutschen" *gg*) ins Land kommt . Dass es in dieser Gruppe nicht viele Deutsche gibt kann ich mir gut vorstellen, Amerikaner und Australier schon häufiger, man denke nur an die zahlreichen "Eikaiwa-Teacher". Ansonsten werden fast alle Ausländer deine Erfahrungen bzgl. des Umgangs von Japanern mit Ausländern in vielen Fällen bestätigen können, und das wurde hier im Forum auch schon mehrmals angesprochen. Zum Beispiel, "Frage formuliert in perfektem Japanisch, Antwort Verkäufer in verhunztem Englisch", diese Situation haben wohl auch viele deren Japanisch sehr gut ist schon mind. einmal erlebt. Man ist halt ein Gaijin und das sieht man in Japan eben auch schon aus hundert Metern Entfernung. Das man nie so richtig in die Gesellschaft aufgenommen wird, und Japaner nicht gerade zu den offensten Menschen dieser Welt gehören (es gibt natürlich und zum Glück wie immer zahlreiche Ausnahmen) davon kann wohl jeder Expat ein Liedchen singen, selbst die, deren Japanisch sehr gut ist. Aber es gibt zum Glück ja auch noch viele, viele positive Aspekte, meiner Ansicht nach gehört übrigens auch der japanische Humor dazu zwinker ... aber die Leidenschaft dafür kommt sicher noch, wenn du dich von 35% auf 90% gesteigert hast ... die gleiche Antwort gilt auch als Reaktion auf deine Kritik an der "chaotischen" japanischen Sprache. zwinker

Ich hoffe jedenfalls du schaffst es irgendwie dich aus deiner misslichen Situation zu befreien. Wenns dir so nicht gut geht und deiner Einschätzung nach die Chancen auf eine Aufnahme an einer Uni in Japan sinken, musst du wohl die Notbremse ziehen, d.h. zurück nach Deutschland kommen und z.B. hier ein Studium anfangen. Neben den anderen Sachen, hört sich die (zumindest gefühlte) "Verdummung" die du beschreibst, für mich leider auch nach einem Symptom einer ernstzunehmenden Depression an. Mach dich jedenfalls nicht verrückt, ähnlich wie dir geht es vielen, und such dir evtl. Hilfe (in D) wenn du denkst du kommst nicht klar.

P.S.
Ich warte schon auf den Kommentar Ma-kuns zur Groß-/Kleinschreibung etc. zunge
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.06.09 03:03 von gakusei.)
17.06.09 02:22
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atomu


Beiträge: 2.677
Beitrag #5
RE: wenn nichts so richtig klappt..
Ich kann Deinen Frust gut nachvollziehen. Was Du brauchst sind echte Freunde. Und zwar in Deiner Situation am besten japanische, aber Gaijins tuns auch erst einmal. Ich weiß, es ist sehr schwer, tragfähige Kontakte mit Japanern zu knüpfen, aber mit viel Geduld und Offenheit für den anderen nicht unmöglich. Kommt halt auch sehr darauf an, an wen man so gerät. Jedenfalls muss man da erst mal einiges reinstecken und es gibt keine Garantie, dass überhaupt etwas wieder zurückkommt. Aber was rede ich, wirst du wohl schon wissen. Bloß, bevor Du Dich vor den Zug schmeißt, raff Dich noch mal auf dazu, oder nimm dann doch lieber den Flieger nach Deutschland. Hier wirst Du auch wieder ein Umstellungsproblem haben, aber wenn Du in Japan 3 Jahre so durchgekommen bist, wie Du es schilderst, bist auf eine bestimmte Art auch gegen allerhand abgehärtet, was Dich hier so erwartet, und mit den menschlichen Beziehungen ist es hier auf jeden Fall leichter. Und wie gesagt, ich glaube, die brauchst Du am meisten jetzt.

@zongoku: entschuldige, dass ich Dir nach so langer Abstinenz hier gleich heftig widersprechen muss, aber gakusei hat völlig recht, was Du schreibst ist zum Teil unverschämt und ich würde mich nicht wundern, wenn Ashitaka hier nie wieder auftaucht. Dabei finde ich seinen Bericht sehr informativ und ich würde mir wünschen, dass viele naiv japanbegeisterte ihn lesen.

正義の味方
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.06.09 08:30 von atomu.)
17.06.09 08:23
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Landei


Beiträge: 283
Beitrag #6
RE: wenn nichts so richtig klappt..
Erst einmal willkommen im Forum!

Ich war bisher nur als Tourist in Japan, also kann ich leider nicht mit tollen Tipps helfen. Aber auf keinen Fall solltest du das alles passiv über dich ergehen lassen. Entweder du raffst dich auf, oder es ist besser, einen Schlussstrich zu ziehen. Japan ist und bleibt ein schönes Land, deshalb finde ich, dass du versuchen solltest, Japan und dir noch eine Chance zu geben, vielleicht aus einer ganz anderen Perspektive heraus.

Jobs für Gaijin sind Mangelware, das ist natürlich eine Binsenweisheit. Die einzige Idee, die ich hätte: Hast du schonmal bei deutschen Reiseunternehmen angefragt, ob die Reiseführer brauchen? Für Fahrkarten kaufen und Hotels klarmachen sollte dein Japanisch doch dicke reichen. Aus meinem ziemlich kleinen Nähkästchen geplaudert: Unser einer "Guide" kannte sich zwar gut aus, konnte trotz zwei Jahren Japan kein Wort japanisch - gut, dass wir noch eine Japanisch-Studentin dabei hatten. Ich bin mit Djoser gereist, einer etwas halbwilden Truppe, bei denen man nicht Touristik oder so studiert haben muss, um als Guides zu arbeiten zu können (dafür ist die Bezahlung schlechter als bei "normalen" Reiseunternehmen).
Das muss ja kein Dauerjob werden, sondern nur helfen, ein bißchen rauszukommen, Selbstvertrauen zu sammeln und etwas pekuniäre Kompensation einzustreichen. Manche Leute machen den Guide "auf Zuruf" und nehmen dafür Urlaub. Vielleicht läßt es sich sogar mit einem Studium vereinbaren.

Wenn's einfach wär', könnt's jeder - 難しくなければ、誰もが出来る
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.06.09 11:23 von Landei.)
17.06.09 11:02
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zongoku
Inaktiv

Beiträge: 2.973
Beitrag #7
RE: wenn nichts so richtig klappt..
Ich habe meinen Beitrag umgeaendert.
Zufrieden?

Doch ich muss schon sagen dass es fantastisch ist, wie ihr alle die Beziehung von Japanern gegenueber Auslaendern beschreibt. Dies ist womoeglich einer der ersten Ehrlichen Beitraege, die dieses Forum je von sich gegeben hat.

Sollte man nun eine generelle Warnung ausgeben?
Ihr koennt japanisch lernen, kein Problem, aber vergisst es, in dieser Gesellschaft seid ihr absolut unerwuenscht!

Ihr werdet niemals dazu gehoeren, gleich wieviel Geld, Ausdauer oder was sonst ihr in diese Gesellschaft reinpumpt.

Es haben ja auch andere so beschrieben. Und diese muessten es ja wissen, denke ich. Warum in aller Welt macht ihr dann weiter mit japanisch? Warum seid ihr noch in Japan? Was erwartet ihr denn?

Ich kann mir vorstellen, dass dieser Beitrag, eben weil er Negativ ist, gegenueber Japanern, eben dass dieser bald geloescht wird. Es ist auch ein schlechtes Bild gegenueber dem Forum.

Aber so ist das nun mal mit Propaganda.
Na da kann ja noch was kommen denke ich.
17.06.09 11:11
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Koumori


Beiträge: 403
Beitrag #8
RE: wenn nichts so richtig klappt..
Aus meiner Zeit in China kenne ich auch solche Depri-Phasen. Ein Tipp: Geh mal irgendwohin, wo Du noch nie warst - mach irgendwas, was Du noch nie gemacht hast. Das muss ja nicht gleich teuer sein, geh einfach mal eine Strecke zu Fuß, die Du sonst mit der U-Bahn fährst oder geh mal in einen Park oder einen Laden, an dem Du sonst nur vorbeigelaufen bist - sowas wirkt immer sehr erfrischend. Du siehst Neues und bekommst neue Ideen.

Und ein Tipp für die Namen der Lehrer und Mitschüler: Aufschreiben. Wenn Du im Unterricht einen Namen hörst, schreib ihn Dir gleich auf, vielleicht ganz hinten im Heft/Ordner, und vielleicht auf Deutsch nur ein paar Stichpunkte (große Nase, schwarze Brille...). Dann kannst Du zu Hause in Ruhe eine Liste machen, vielleicht daneben einen Smiley, der so ähnlich aussieht wie derjenige - dann kennst Du die Namen schneller als gedacht. ;o)

Ganbatte ne!

^^;~;^^
17.06.09 15:16
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irgendwer


Beiträge: 198
Beitrag #9
RE: wenn nichts so richtig klappt..
[edit] sorry, den Beitrag möchte ich, aufgrund des weiteren Verlaufs der Diskussion zurückziehen. [edit]
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.06.09 15:47 von irgendwer.)
17.06.09 16:29
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Ashitaka


Beiträge: 3
Beitrag #10
RE: wenn nichts so richtig klappt..
Guten Abend allerseits,

Unglaublich! Grad einmal ein paar Minuten im Netz, schon stehen hier 9 Kommentare. Richtig auf Zack, die leute hier .. meinen Respekt! ^^

Erst einmal Allen (auch Zongoku) ein herzliches Dankeschön, dass ihr
a. meinen Bericht gelesen,
b. es einer Antwort für wert befunden und
c. mir durch eure Tipps echt geholfen habt.
Danke, danke, danke.

Schwierig. Wem schreibe ich nun zuerst? Mittlerweile habe ich eh schon wieder alles vergessen, was ich zu den einzelnen Kommentaren sagen wollte, deswegen schreibe ich einfach mal drauf los.

Hab grade mal wieder meinen eigenen Beitrag gelesen und muss sagen: ja, manchmal schreibe ich echt einen Scheiß zusammen.

Dann auf jeden Fall einmal, dass eines klar ist. Ich bin Deutscher - Auslaender - in Japan. Das heißt, ich habe kein Recht. Das mein ich jetz nicht im juristischen Sinne etc. Sondern wirklich im vollem rationalem Zusammenhang von "Ich bin Ausländer und habe die Schnauze zu halten". Wenn ich Japaner wäre, würde ich diesen dahergelaufenen Träumer mit seinen egomanischen, assozialen Kritiken aber schnell mal wieder in die nächste Air France Maschiene nach Rio setzen.

Ich bin Gast hier. Dem Gutwillen der Bevölkerung ausgeliefert. Und da werde ich mich nicht erdreisten, etwas oder jemanden zu kritisieren.

Aber es ist nur manchmal.. wie soll man das nur in Worte kleiden?

Meine Lehrerin, Marke Strahlemann und Söhne, hatte uns vor ein paar Monaten von einem Vorfall erzählt. Ein Sohn einer japanischen Familie hätte irgendwo jemanden abgestochen. Nun ja. Gut, sowas läuft alle 2 Wochen im Fernsehen. Aber sie fuhr mit ihrem zuckersüssen Lächeln fort: was für ein Schande für die Familie. Man erwartet, dass sich die Mutter umbringen wird. Zitat Ende.

Hmm.. ich bin nicht ganz so bescheuert, wie ich aussehe und habe mich zumindest etwas auf die Kultur vorbereitet. Aber ehrlich.. mann mann.. das hat mich umgehauen. Ja, gut.. ich muss dazu auch wieder sagen, dass mich der bevorstehende Krebstod meiner ehemaligen Gymnasialkameradin schon ziemlich mitgenommen hat und ich wohl etwas sensibel geworden bin.

Aber ehrlich.. was ist das? Scheinbar klappt das alles ganz gut hier. Dass man immer und überall lächelt, sich in die Armee der "Roboter" oder "Ameisen" (diese Bezeichnungen wurden in internationaler Zusammenarbeit (15Ländern inkl. Japan) ausgewählt) einordnet, mal wieder dem Schulmädchen vor dem Aussteigen aus der U-bahn an den Busen fasst, als Geschäftsmann mit Goldschlips und Gucci-tasche mitten in Kabukicho (Shinjuku) an die Hauswand pinkelt, dabei genüßlich hier und da mal auf die Straße spuckt, dann später sich in der U-bahn erbricht, vielleicht noch über einen der tausenden Obdachlosen in Shinjuku, Ikebukuro und wo sonst noch fällt.

Das alles ist keine Kritik, denn man muss es ja nur mal mit Deutschland vergleichen..

Aber trotzdem. Es ist einfach unglaublich, wie verschieden man sein kann. Manchmal komme ich mir schon ziemlich bescheuert vor mit meiner katholischen Moralvorstellung. Seitensprung? - Macht doch jeder. Jugendprostitution? - Wenn das Geld stimmt. Den Kunden bescheißen? - Eigentlich selten, aber man muss sich nachher ja nur mal kurz im Fernsehen entschuldigen. Kinderpornos? - Welches darf es denn sein?..

Japan ist ein starkes, stolzes Land mit einer unglaublichen Leistung. Die Leute hier geben alles.. und wenn es nur für so einen lächerlichen Nachtwächterjob ist. Weiße Handschuhe, Punkt 7 wird die Uhr wieder aufgezogen, um 9 die Kunden reingelassen und immer wieder mit dem Zeigefinger bestätigen. Yoshi!

Aber ich frage mich, warum so viele Japaner weg wollen. USA, Europa(Fr,UK,D..)..sogar nach Korea zieht es mittlerweile immer mehr.
Die Gesichter in den Straßen, den U-bahnen und den Büros sprechen Bände.

Oje, wieder nur Müll gelabbert und Zeit hab ich auch keine mehr.. jetz habe ich die Kommentare ganz vergessen.

Ich editiere morgen nochmal den Beitrag. Davor muss ich nämlich mit meinem russischen Zimmerkamerad ins Fitnessstudio, weil er meinte: " you lookin like loosa, let doin some kick forrrr sa nice japaneeese school garl!".

Er is ein wahrer Freund^^ und er will nur mein Bestes..
Ich hoffe mal, mein Rücken macht die Tortur mit.

Beste Grüße in die Runde

Ashi
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.07.09 18:48 von Ashitaka.)
17.06.09 18:04
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