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IS fordert Japan heraus
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Nia


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Beitrag #41
RE: IS fordert Japan heraus
Im evangelischen Religionsunterricht gab es zu Klein-Nias Zeiten folgende Situation:

Wir sollten Gott malen, wie wir ihn uns vorstellen.
Der Protest und die Aufregung war groß. Doch unser Lehrer versicherte uns es wäre in Ordnung und wer wolle könne ja auch was schreiben...
Nun... die meisten haben dann doch gemalt...

So unterschiedlich lebt sich dann schon evangelisch und katholisch...

“A poet is a musician who can't sing.”
― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind
22.01.15 23:22
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Beitrag #42
RE: IS fordert Japan heraus
Firithfenion (und auch Woa de Lodela) :

Danke für die herrlich Beiträge zum Monotheismus.
Wirklich Klasse! ;D
22.01.15 23:25
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Firithfenion


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Beitrag #43
RE: IS fordert Japan heraus
(22.01.15 22:59)Hachiko schrieb:  Streng im katholischen Glauben erzogen fragte ich als kleines Schuldkind meine Religionslehrerin, ob denn alle Menschen,
wenn sie gut und brav in ihrem irdischen Dasein waren, nach ihrem Ableben in den Himmel kommen, worauf sie bitterböse meinte, nein, der Himmel ist nur für Katholiken gedacht. Na gut meinte ich von kindischer Naivität beflügelt, was haben denn
Andersgläubige für ein Glück, dass sie tun und lassen können was sie wollen ohne dafür später in der Hölle braten zu müssen.

Das mit der Hölle ist auch so ein Ding. Dazu fällt mir die Anekdote von dem Missionar und dem Eingeborenen ein.
Eingeborener: "kommen Menschen, die gestorben sind bevor sie die Botschaft Gottes gehört haben eigentlich auch in die Hölle?"
Missionar (beruhigend): Nein nein, wenn sie die Botschaft Gottes noch nicht vernommen haben bevor sie gestorben sind, dann kommen sie auch nicht in die Hölle"
Eingeborener: "Warum hast du mir dann davon erzählt?"

Interessant ist auch, das die Juden nicht an eine konkrete Hölle glauben, weil im alten Testament davon auch nichts steht. Das ist interessant. Wenn es so etwas wie die Hölle gäbe, warum hat Gott es dann den Juden verschwiegen? Erst im neuen Testament gibt es einige Bemerkungen von Jesus, die sich auf eine "finsteren Ort" der Abwesenheit von Gott nach dem Tode beziehen. Sehr konkret sind diese Hinweise aber nicht, so das beispielsweise die Zeugen Jehovas (die sich früher Bibelforscher nannten) auch nicht an eine konkrete Hölle glauben. Sie vermuten, Jesus hätte mit Scheol lediglich den Ort des Todes gemeint.
http://zeugen-jehovas.blog.de/2013/07/27...-16269780/

Obwohl die Zeugen Jehovas viel Quatsch glauben, finde ich diese spezielle Deutung nicht ganz unlogisch. Es würde sich auch schlecht mit der Idee von einem liebevollen Schöpfer in Einklang bringen lassen wenn er Menschen für eine zeitlich begrenzte Tat (wie schlimm sie auch sein mag) einer unbegrenzten ewigen Folterqual mit bestialischsten Mitteln aussetzen würde.

Wer unbedingt an die Bibel und Jesus glauben möchte, kann sich also beruhigen. All die kranken und von einer perversen Phantasie zeugenden Geschichten von brennenden Öfen, Fegefeuer, gehörntem Teufel mit Pferdefuß und Qualen jenseits der menschlichen Vorstellungswelt, bloss weil man vielleicht mal einen kleinen Witz gemacht hat, sind Erfindungen der Nachwelt, die keinen direkten Ursprung in der Bibel haben und in dem was Jesus sagte.

Konkrete Beschreibungen der Hölle finden wir erst in der jüngsten der abrahamitischen Religionen, im Koran der etwa 500 Jahre nach Christus entstand. Hier wird in der Tat sehr direkt mit einer Hölle und mit Folterqualen gedroht, beispielsweise wird im Koran beschrieben wie den Ungläubigen in der Hölle die Haut verbrennt, die dann aber unverzüglich sofort wieder nachwächst, damit sie erneut verbrennen kann, was sich ständig wiederholt, so das die Qualen bis in alle Ewigkeit fortgesetzt werden können. So etwas erfordert schon eine ziemlich kranke und abgefuckte Phantasie. Noch krasser wird es, wenn beschrieben wird das die Gläubigen vom Paradies aus die Hölle sehen können und sich dann daran erfreuen können, wenn sie sehen wie diejenigen die es nicht ins Paradies geschafft haben, dort bestialisch gefoltert werden. Es wird dann laut koranischer Beschreibung auch möglich sein, mit den Verdammten vom Paradies aus zu reden und ihnen zuzurufen "Ätschbätsch, warum habt ihr nicht auf uns gehört?!" Man muss schon ziemlich abgefuckt sein um sich an sowas zu erbauen.

Stellt euch das mal vor. Ich werdet an einen wunderschönen Ort gebracht, eine tolle Villa für euch in einem paradiesischen Garten, tolle hübsche Mädchen, alles was ihr haben wollt... aber direkt neben eurem persönlichen Paradies befindet sich ein Konzentrationslager in dem Menschen bestialisch gefoltert werden und ihr könnt jeden Tag deren Schreie hören.... würdet ihr euch in SO einem Paradies wohlfühlen?

Es wäre nicht nur eine Verdammung wenn man in die Hölle käme, es wäre auch eine Verdammnis bis in alle Ewigkeit in so einem Paradies leben zu müssen, geführt von einem Monster-Gott, ständig in der Furcht das man mal versehentlich eine falsche Bemerkung macht und dafür von diesem Tyrannen, der sich von seinen Speichelleckern auch noch als "gütig" und "liebevoll" bejubeln lässt, auf die andere Seite zu den Verdammten geworfen zu werden.

Truth sounds like hate to those who hate truth
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.01.15 09:40 von Firithfenion.)
23.01.15 09:39
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sa
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Beitrag #44
RE: IS fordert Japan heraus
(21.01.15 23:58)Hachiko schrieb:  
(21.01.15 21:48)Hellstorm schrieb:  @Firith:

Vergisst du nicht, dass Japan schon einige Zeit in China am rummetzeln war? Das Nanking-Massaker usw waren da schon mehrere Jahre her.
Und die USA haben die Öllieferungen ja explizit wegen dem Krieg in China gestoppt. Ich sehe gar nicht, wo da die Schuld bei den USA liegen sollte? Japan hätte sich ohne Probleme einfach aus China zurückziehen können, dann hätten die USA doch auch weiter Öl geliefert.

Japan hat schon vor 1931 die Mandschurei besetzt, um sich die dortigen Rohstoffvorkommen zu sichern. Den Hals nicht vollkriegend
expandierte es dann weiter ins chinesische Landesinnere, nach Südostasien bishin nach Burma. Dabei war der Regierung jedes
Mittel recht, vorrangig die Versklavung und Vernichtung der einheimischen Bevölkerungen. Was hat denn ein Prinz Asaka hoch zu Ross
in Nanking so alles befohlen und sein gottähnlicher Bruder wollte von all dem nichts gewusst haben und das alles im Namen der
Überlegenheit der japanischen Rasse. Wer dies leugnen bzw. beschönigen möchte, der melde sich hier lauthals zu Wort.
Dass der Atombombenabwurf der Amerikaner, wo Japan längst schon besiegt war, genauer genommen seit der Schlacht um
Midway 1942,ebenfalls ein unverzeihbares Kriegsverbrechen war, wagen wohl die wenigsten zu bezweifeln.

Ohne die Atombombe wäre es zu einer Invasion der jap. Hauptinseln gekommen.
Geschätze Verluste der Amerikaner: über 1,7 Millionen Mann, auf japanischer Seite 6 Millionen Menschen(Ich bin mir aber nicht sicher).
Guckt euch mal die Doku anhohoer Zweite Weltkrieg: Im Auge des Satelliten
Und studiert mal alle Schlachten, von Guadalcanal, über Peleliu, Okinawa und IwoJima.
Filmtipp: The Pacific, Buchtipp: Vom Alten Schlag!
Danach werdet ihr verstehen, dass es gut war den Krieg auf diese Weise zu beenden.

Aber lasst es uns wie die Japaner machen und nicht über solche Themen sprechen!
Wir hoffen, das die anderen Länder den Krieg irgendwann vergessen.
23.01.15 11:04
adv


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Beitrag #45
RE: IS fordert Japan heraus
@sa:

Na dann schlag Obama doch mal vor, daß es gut wäre den Krieg gegen IS
mit ein paar Atombomben zu lösen. Wenn ich dich richtig verstehe, wäre
Nahost so schnell befriedet und die anderen Länder werden es irgendwann
vergessen. Selten so einen Blödsinn gelesen.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.01.15 12:00 von adv.)
23.01.15 12:00
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Firithfenion


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Beitrag #46
RE: IS fordert Japan heraus
(23.01.15 11:04)sa schrieb:  Ohne die Atombombe wäre es zu einer Invasion der jap. Hauptinseln gekommen.
Geschätze Verluste der Amerikaner: über 1,7 Millionen Mann, auf japanischer Seite 6 Millionen Menschen(Ich bin mir aber nicht sicher).
Guckt euch mal die Doku anhohoer Zweite Weltkrieg: Im Auge des Satelliten
Und studiert mal alle Schlachten, von Guadalcanal, über Peleliu, Okinawa und IwoJima.
Filmtipp: The Pacific, Buchtipp: Vom Alten Schlag!
Danach werdet ihr verstehen, dass es gut war den Krieg auf diese Weise zu beenden.

Aber lasst es uns wie die Japaner machen und nicht über solche Themen sprechen!
Wir hoffen, das die anderen Länder den Krieg irgendwann vergessen.

Ja, es ist ein sehr schwieriges und schreckliches Thema. Fakt ist aber das auch hier, wie so oft, die Geschichte zwei Seiten hat. Man hört oft das Argument militärisch wäre die Atombombe nicht nötig gewesen, da Japan schon militärisch so gut wie besiegt war. Leute die so argumentieren, machen aber einen Denkfehler. Wenn ein Krieg militärisch (also am Strategietisch) verloren ist, muss es noch lange nicht bedeuten das er auch zuende ist. Wenn eine Seite partout nicht einsehen will das sie besiegt ist, wenn die Kämpfer suizidal veranlagt sind und sich verschanzen und einfach weitermachen ohne an das Aufgeben zu denken dann kann sich so ein Krieg noch sehr lange hinziehen. Man sah das ja vorher an Hitlerdeutschland. Militärisch war der Krieg ja schon lange verloren, aber Hitler wollte einfach nicht aufgeben, verschanzte sich in seinem Bunker und machte weiter bis man sich buchstäblich Meter für Meter unter hohen Verlusten an seine Haustür herangekämpft hatte. Man sieht das auch an den Taliban. Was haben die denn aus militärischer Sicht zu bieten? Aus militärstrategischer Sicht müssten sie aufgeben. Aber wenn sie das eben nicht tun und sich einfach stur verrammeln und verbunkern und als Heckenschützen aus dem Hinterhalt weiterkämpfen, dann nützt es einem auch nicht viel das man aus militärtechnischer Sicht eigentlich der weitaus überlegenere ist und schon längst gewonnen haben müsste wenn.... ja wenn der andere nur endlich mal das auch einsehen und aufgeben würde.

Ich glaube nicht das irgendjemand von denen die behaupten "Japan war damals schon so gut wie besiegt" sich freiwillig gemeldet hätte um ohne Atombombe aber stattdessen im Bodenkampf Japan Meter für Meter unter enormen Verlusten auf beiden Seiten zu erobern.

Japan hatte noch kurz vor den Atombombenabwürfen unglücklicherweise ebensolche Töne verlauten lassen. Nämlich das man nie und unter keinen Umständen bereit wäre aufzugeben und notfalls ganze Heerscharen von Kamikaze aufbringen würde, die sich auf die Amerikaner stürzen. Das war ein dummer Fehler den man aber immerhin dadurch wettmachte, das man nach den Atombombenabwürfen das einzig richtige machte. Sofort zu kapitulieren.

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23.01.15 12:01
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Hachiko
Gast

 
Beitrag #47
RE: IS fordert Japan heraus
Zitat:Ich glaube nicht das irgendjemand von denen die behaupten "Japan war damals schon so gut wie besiegt" sich freiwillig gemeldet hätte um ohne Atombombe aber stattdessen im Bodenkampf Japan Meter für Meter unter enormen Verlusten auf beiden Seiten zu erobern.

Japan hatte noch kurz vor den Atombombenabwürfen unglücklicherweise ebensolche Töne verlauten lassen. Nämlich das man nie und unter keinen Umständen bereit wäre aufzugeben und notfalls ganze Heerscharen von Kamikaze aufbringen würde, die sich auf die Amerikaner stürzen. Das war ein dummer Fehler den man aber immerhin dadurch wettmachte, das man nach den Atombombenabwürfen das einzig richtige machte. Sofort zu kapitulieren.


Rein kalkulatorisch mag diese Entscheidung nicht falsch gewesen sein, aber wenn man bedenkt, dass die Städte Nagasaki und Hiroshima
so gut wie keine militärstrategische Bedeutung hatten und willkürlich als Abwurfziele ausgesucht wurden, war und bleibt dies
ein Verbrechen. Und dass General McArthur Kriegsverbrecher wie einen Prinzen Asaka und einen Dr. Ishi unbehelligt davonkommen
liess, war auch kein Akt der Gerechtigkeit.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.01.15 21:29 von Hellstorm.)
23.01.15 13:45
torquato


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Beitrag #48
RE: IS fordert Japan heraus
(23.01.15 13:45)Hachiko schrieb:  aber wenn man bedenkt, dass die Städte Nagasaki und Hiroshima so gut wie keine militärstrategische Bedeutung hatten und willkürlich als Abwurfziele ausgesucht wurden

Welches miitärische Objekt kann man überhaupt mit einer A-Bombe geziehlt und ausschließlich eliminieren. Der Zerstörungsradius ist doch eh viel zu groß.
Ich bin ja nur froh, daß sie 'Glück im Unglück' nicht Kyoto plattgemacht haben, wie das ursprünglich mal angedacht war.

Um noch mal auf den Ausgangspunkt dieses Threads zurückzukommen, die Entführung zweier Japaner durch den IS. Das Ultimatum zur Lösegeldzahlung ist inzwischen abgelaufen.

Zum Stand der Lage hier zwei Englische Artikel:

http://www.thedailybeast.com/articles/20...-deal.html
http://www.theguardian.com/world/2015/ja...ful-appeal

Den ersten Artikel finde ich ziemlich interessant. Er hinterläßt nicht unbedingt den Besten Eindruck der Japanischen Regierung.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.01.15 14:21 von torquato.)
23.01.15 13:58
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Beiträge: 1.037
Beitrag #49
RE: IS fordert Japan heraus
> Ich bin ja nur froh, daß sie 'Glück im Unglück' nicht Kyoto plattgemacht haben, wie das ursprünglich mal angedacht war.

Ursprünglich war Berlin angedacht. Da die Deutschen schon kapituliert hatten,
bevor die Bomben einsatzbereit waren und man sich die Arbeit nicht umsonst
gemacht haben wollte kam es zu den Bombenabwürfen über Japan.
Schließlich wollte man wissen, wie groß die Zerstörungskraft wirklich war und
hoffte natürlich auf möglicht entsetzliche Auswirkungen um damit gleich
2 Fliegen mit einer Klappe zu erreichen: a. völlige Demoralisierung der Japaner,
b. Demonstartion der amerikanischen Stärke gegenüber Rußland.
23.01.15 14:47
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Hachiko
Gast

 
Beitrag #50
RE: IS fordert Japan heraus
(23.01.15 13:58)torquato schrieb:  Zum Stand der Lage hier zwei Englische Artikel:

http://www.thedailybeast.com/articles/20...-deal.html
http://www.theguardian.com/world/2015/ja...ful-appeal

Den ersten Artikel finde ich ziemlich interessant. Er hinterläßt nicht unbedingt den Besten Eindruck der Japanischen Regierung.

Nein, weshalb sollte er, Abe stellt sich mit Obama auf gleicher Stufe, dieser ging den Deal mit den Entführern "Geld oder Leben"
ebenfalls nicht ein und weigerte sich zu zahlen. Nur keine Schwäche zeigen und sich erpressen lassen, schlimm für die Betroffenen,
aber vielleicht doch wirksam gegen diese Art von Geldeinnahme, denn wird einmal gezahlt, ist dies eine Einladung zu weiteren
immer unverschämter werdenden Forderungen.
23.01.15 15:19
IS fordert Japan heraus
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