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Lehrbuch, ja oder nein und wenn ja, welches?
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Katatsumuri


Beiträge: 88
Beitrag #1
Lehrbuch, ja oder nein und wenn ja, welches?
Da habe ich nun schon wieder eine Frage...
und zwar läuft nun mein Kurs seit ein paar Wochen und ich nutze das Lehrbuch eigentlich so gut wie gar nicht, sondern setze fast nur eigene Materialien (Kopien usw.) ein.
Nächstes Semester bekomme ich die Chance noch einmal einen ähnlichen Kurs wie dieses Semester zu unterrichten. In den nächsten zwei Wochen kann ich noch Wünsche bezüglich des Lehrbuches äußern... grins
Es handelt sich also um einen absoluten Anfängerkurs mit null Vorkenntnissen.
Ich finde das jetzige Lehrbuch aus bestimmten Gründen nicht gar so schrecklich (auf Deutsch, keine Romaji, kein allzulanges "です"-Gequäle, sondern vergleichsweise frühe Einführung von weiteren Verben, Sachtexte zur Kultur, ein paar witzige/nette Übungen, sehr viel Hörmaterial inklusive - Lehrbuch plus 2 CDs für 30 Euro), andere Dinge vermisse ich aber in dem Buch, z.B. Vokabelkompendien und einfach für die Lerner nachschlagbare Grammatikübersichten.
Allerdings finde ich es nun schon fast unverschämt, zu verlangen, dass die Schüler sich das Buch kaufen, wenn ich am Ende doch nicht bzw. sehr wenig damit arbeite.
Habe auch schon überlegt, die Schüler gar kein Buch anschaffen zu lassen und ausschließlich mit Kopien zu arbeiten, aber manchmal ist es ja besser, man hat auch zu Hause ein Buch in der Hand, um selbständig mehr üben zu können. Die CDs finde ich für zu Hause auch nicht zu verachten.
Habt ihr Meinungen dazu? Habt ihr Unterricht ohne Buch mal mitgemacht und dabei ein Buch vermisst? Arbeitet ihr gern zu Hause mit einem Lehrbuch? Hättet ihr womöglich einen Tipp für ein ganz anderes Material, z.B. ein Buch nur mit Hörübungen oder eine reine Grammatik, die ihr empfehlenswerter als ein Lehrbuch fändet, um den Unterricht zu begleiten?
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.11.15 14:48 von Katatsumuri.)
08.11.15 14:43
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Nishi_san


Beiträge: 21
Beitrag #2
RE: Lehrbuch, ja oder nein und wenn ja, welches?
ich kann nur sehr schlecht mit Lerhbüchenr lernen. Da sliegt mir einfach gar nicht ob nun in Japanisch oder damals in English- In einem VHS Kurs dne ich besucht haben wir mit Japanisch im Sauseschritt gearbeitet wie schon gesagt zurecht kam ich da nicht wirklich mit. In einem anderen haben wir kaum dmait gearbeitet. Mittlerweile nehme ich privat nterricht nd dort bereitet der Lehrer die Lektionen extra vor. An sich würde ich sagen sind Kopien besser und um zuhaus ezu üben am Ende der Stunde einen Arbeitszettel mit hausaufgaben mit zu geben. Wem das nicht reicht der wird denke auch allgemein schon schnell selbstständig nach Aufgaben suchen.
09.11.15 01:29
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Mikasa


Beiträge: 205
Beitrag #3
RE: Lehrbuch, ja oder nein und wenn ja, welches?
(08.11.15 14:43)Katatsumuri schrieb:  Nächstes Semester bekomme ich die Chance noch einmal einen ähnlichen Kurs wie dieses Semester zu unterrichten. In den nächsten zwei Wochen kann ich noch Wünsche bezüglich des Lehrbuches äußern... grins
Es handelt sich also um einen absoluten Anfängerkurs mit null Vorkenntnissen.
Ich finde das jetzige Lehrbuch aus bestimmten Gründen nicht gar so schrecklich (auf Deutsch, keine Romaji, kein allzulanges "です"-Gequäle, sondern vergleichsweise frühe Einführung von weiteren Verben, Sachtexte zur Kultur, ein paar witzige/nette Übungen, sehr viel Hörmaterial inklusive - Lehrbuch plus 2 CDs für 30 Euro), andere Dinge vermisse ich aber in dem Buch, z.B. Vokabelkompendien und einfach für die Lerner nachschlagbare Grammatikübersichten. (...) Hättet ihr womöglich einen Tipp für ein ganz anderes Material, z.B. ein Buch nur mit Hörübungen oder eine reine Grammatik, die ihr empfehlenswerter als ein Lehrbuch fändet, um den Unterricht zu begleiten?
Welches Lehrbuch ist denn das jetzige im Kurs? "Japanisch bitte!neu"? (aber da müsste man ja evtl. zumindest außerhalb des Kurses noch Übungsbuch und Lösungsheft kaufen - und der Lehrer evtl. das Lehrer"handbuch").

Wie weit soll dein Kurs denn fachlich gehen? Soll das Kanjilernen schon ernsthaft angegriffen werden? Gibt es aufbauende Nachfolgekurse?

(08.11.15 14:43)Katatsumuri schrieb:  Allerdings finde ich es nun schon fast unverschämt, zu verlangen, dass die Schüler sich das Buch kaufen, wenn ich am Ende doch nicht bzw. sehr wenig damit arbeite.
Habe auch schon überlegt, die Schüler gar kein Buch anschaffen zu lassen und ausschließlich mit Kopien zu arbeiten, aber manchmal ist es ja besser, man hat auch zu Hause ein Buch in der Hand, um selbständig mehr üben zu können. Die CDs finde ich für zu Hause auch nicht zu verachten.
Bin selbst noch Anfänger und lerne sehr gerne mit Lehrbüchern und Sprachkursen, zu Hause und auch in Gruppenkursen.

Dass Schüler teure Bücher anschaffen müssen, die vom Lehrer kaum benutzt und manchmal auch kaum gekannt werden, erlebt man täglich in deutschen Gymnasien. Aber ich glaube, es gibt trotzdem gute Gründe, die Anschaffung eines klassischen Lehrbuches vorzusehen, das sowohl für den Kurseinsatz als auch für das Selbststudium konzipiert bzw. geeignet sein sollte:
  • das Lehrbuch ermöglicht dem Schüler, variabel im Stoff vorgreifend (noch nicht Behandeltes) und rückschreitend (übersprungenes ode schon behandeltes) nachzuschlagen. Da die Schüler nicht alle auf gleichem Stand stehen (auch nicht Lernanfänger), kann so Über- und Unterforderung abgemildert werden und dem Schüler (sind ja wohl oft nahezu oder vollends Erwachsene) wird selbständiges Lernen ermöglicht, was er früher oder später ohnehin lernen muss.
  • Besonders wenn es sich um eine Lehrbuchreihe handelt, kann sich der Schüler notfalls im Selbststudium fortbilden können und schon hat dann bereits zu Beginn einen vertrauten Leitfaden in der Hand. Es kann ja sein, dass der Schüler später einmal Ort oder Kurs wechseln will/muss, dann würde ein Lehrbuch ihn weiterhin begleiten können und der Versorgungsbruch wäre nicht so jäh. Er wird somit unabhängig von deinen persönlichen Lehrmaterialien. Wenn man ein allgemein in Sprachkursen in Deutschland verbreitetes Lehrbuch wählt, steigt für den Schüler auch die Wahrscheinlichkeit, kompatibel für andere oder weitere Japanisch-Kurse ausgerüstet und vorgebildet zu sein.
  • Wenn didaktisch abgestimmtes Audimaterial integriert ist, hat der Schüler die Möglichkeit zu Intensivierung und Ausweitung des Lerneffektes. Heutzutage gibt es zwar viele Möglichkeiten an authentisches phonetisches Material zu gelangen, aber direkt didaktisch und parallel für das Lehrbuch entwickeltes Audiomaterial (wenn gut gemacht) ist kaum zu ersetzen. Die Gymnasiallehrer lassen Schüler heute oft die Lehrbuchversionen mit CDs kaufen. Nutzt zwar nicht jeder, kann aber jeder nutzen.
09.11.15 02:44
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Katatsumuri


Beiträge: 88
Beitrag #4
RE: Lehrbuch, ja oder nein und wenn ja, welches?
Hallo Nishi-san!
Danke für deine Meinung und Begründung! grins

Hallo Mikasa!
Zu deinen Fragen...
(09.11.15 02:44)Mikasa schrieb:  Welches Lehrbuch ist denn das jetzige im Kurs? "Japanisch bitte!neu"? (aber da müsste man ja evtl. zumindest außerhalb des Kurses noch Übungsbuch und Lösungsheft kaufen - und der Lehrer evtl. das Lehrer"handbuch").

Wie weit soll dein Kurs denn fachlich gehen? Soll das Kanjilernen schon ernsthaft angegriffen werden? Gibt es aufbauende Nachfolgekurse?

Ja, darum handelt es sich. Mir persönlich steht das komplette Lehrwerk zur Verfügung (für Unterrichtsplanung, Referenz, etc.), es geht nur darum, ob die Schüler es sich verpflichtend auch zulegen müssen.
Der Punkt ist, dass ich eine etwas andere Reihenfolge verfolge als das Buch und auch als eigentlich alle Bücher, die ich kenne. Es hat sich dadurch als nur bedingt einsetzbar herausgestellt, wobei ich vorhabe, es in meinem jetzigen Kurs durchaus auch als "Wiederholungsübung" einzusetzen und eben als Hörübung. Kanji führe ich mit ein, allerdings möchte ich hier auch tendenziell eine "logisch aufbauende" Reihenfolge einhalten, also dem japanischen Lehrstandard grob folgen, einfache Kanji vor komplexen einführen etc. (das Buch macht dies nicht konsequent) Im ersten Semester werde ich ca. 30 Kanji zusätzlich zu den Kana einführen und das soll dann auch in den Folgekursen (die es potentiell gibt, wenn die Schüler weitermachen wollen) weitergeführt werden, so dass wir ca. 150-200 Zeichen pro Jahr lernen.
Für mich als Leitfaden finde ich es ganz ok und ich kann mich in meinem Unterricht trotzdem danach richten und Grammatikthemen etc. so behandeln, dass ich am Ende des Semesters eine Lektion angeben kann "bis hier können sie den Stoff".
Spätestens nach dem 3. Semester sollten wir sowieso das Buch durchhaben (evtl. auch schon nach dem 2. Semester), es ist eben doch ein Anfängerbuch, und dann müssen wir ohnehin wieder irgendwas anderes nehmen oder eben weiter mit Kopien etc. arbeiten.

(09.11.15 02:44)Mikasa schrieb:  Bin selbst noch Anfänger und lerne sehr gerne mit Lehrbüchern und Sprachkursen, zu Hause und auch in Gruppenkursen.

Dass Schüler teure Bücher anschaffen müssen, die vom Lehrer kaum benutzt und manchmal auch kaum gekannt werden, erlebt man täglich in deutschen Gymnasien. Aber ich glaube, es gibt trotzdem gute Gründe, die Anschaffung eines klassischen Lehrbuches vorzusehen, das sowohl für den Kurseinsatz als auch für das Selbststudium konzipiert bzw. geeignet sein sollte:
  • das Lehrbuch ermöglicht dem Schüler, variabel im Stoff vorgreifend (noch nicht Behandeltes) und rückschreitend (übersprungenes ode schon behandeltes) nachzuschlagen. Da die Schüler nicht alle auf gleichem Stand stehen (auch nicht Lernanfänger), kann so Über- und Unterforderung abgemildert werden und dem Schüler (sind ja wohl oft nahezu oder vollends Erwachsene) wird selbständiges Lernen ermöglicht, was er früher oder später ohnehin lernen muss.
  • Besonders wenn es sich um eine Lehrbuchreihe handelt, kann sich der Schüler notfalls im Selbststudium fortbilden können und schon hat dann bereits zu Beginn einen vertrauten Leitfaden in der Hand. Es kann ja sein, dass der Schüler später einmal Ort oder Kurs wechseln will/muss, dann würde ein Lehrbuch ihn weiterhin begleiten können und der Versorgungsbruch wäre nicht so jäh. Er wird somit unabhängig von deinen persönlichen Lehrmaterialien. Wenn man ein allgemein in Sprachkursen in Deutschland verbreitetes Lehrbuch wählt, steigt für den Schüler auch die Wahrscheinlichkeit, kompatibel für andere oder weitere Japanisch-Kurse ausgerüstet und vorgebildet zu sein.
  • Wenn didaktisch abgestimmtes Audimaterial integriert ist, hat der Schüler die Möglichkeit zu Intensivierung und Ausweitung des Lerneffektes. Heutzutage gibt es zwar viele Möglichkeiten an authentisches phonetisches Material zu gelangen, aber direkt didaktisch und parallel für das Lehrbuch entwickeltes Audiomaterial (wenn gut gemacht) ist kaum zu ersetzen. Die Gymnasiallehrer lassen Schüler heute oft die Lehrbuchversionen mit CDs kaufen. Nutzt zwar nicht jeder, kann aber jeder nutzen.

Ich bin mir eben nicht sicher, ob das Buch so gut fürs Selbststudium geeignet ist. Erfahrungen dazu würden mich auch interessieren.
Besonders den Punkt mit dem Audiomaterial halte ich persönlich für sehr wichtig. Es ist nicht einfach, am Anfang an einfache (wirklich einfache!) Hörtexte heranzukommen und das Buch bietet immerhin einiges an Material.
Im Vergleich zu Japanisch im Sauseschritt bin ich immer noch sehr froh mit dem Buch, aber noch viel froher mit meinen eigenen Materialien.
Dazu sage ich dir gerne, dass ich als Lerner sowohl Lehrbücher immer gern mag als auch Unterricht generell.
Als Lehrer habe ich das Problem, dass ich kein Lehrbuch kenne, wonach ich wirklich meinen Unterricht richten möchte.
Wenn ich sage, dass ich eine andere Reihenfolge verfolge, dann bezieht sich das notwendigerweise auf meinen Ansatz, dass ich viel mit langen Erzähltexten arbeite und die normalen Japanisch-Lehrbücher fast nur (Kurz-)Dialoge behandeln. Daraus ergibt sich, dass bestimmte Dinge (Verben, Ortsangaben, Objekte, Satzverbindungen... ) bei mir früher eingesetzt werden und dafür viele Höflichkeitsfloskeln ein bisschen nach hinten gestellt werden, die in den Lehrbüchern immer so die ersten 3-4 Lektionen (oder mehr) füllen.
Ich bin auch absolut dagegen, was Minna no Nihongo oder Japanisch im Sauseschritt machen, erstmal so "Ausnahmen" lernen zu lassen, die sich dann im Nachhinein als völlig regelkonform herausstellen, nur weil man die zugehörige Grammatik noch nicht behandelt hat. Da führe ich diese Dinge lieber gleich richtig ein oder benutze halt andere Wendungen bis dahin.
Daher habe ich auch überlegt, ob vielleicht eine richtige Grammatik, wie die von Martina Ebi, sinnvoller wäre. Damit kann man ja auch lange arbeiten.

Oder ein Wortschatzkompendium wie z.B. Grundwortschatz Japanisch
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.11.15 09:18 von Katatsumuri.)
09.11.15 08:48
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frostschutz
Technik

Beiträge: 1.780
Beitrag #5
RE: Lehrbuch, ja oder nein und wenn ja, welches?
Den Grundwortschatz Japanisch würde ich Anfängern mit null Vorkenntnissen nicht unbedingt empfehlen. Es gibt keine Umschrift für die Beispielsätze, ohne Kana geht also nichts, aber gleichzeitig sind die Furigana manchmal so grottig gesetzt daß man ohne Hintergrundwissen nicht sagen kann, wozu es gehört. Ein paar (wenige aber trotzdem) Schreibfehler hats auch. Dann ist die Frage wie man die ganzen Vokabeln lernen soll... einen thematischen Index gibt es, aber das Buch selbst ist "alphabetisch" sortiert, Vokabeln nach Thema lernen ist damit ziemlich umständlich.

Als Anki-Deck ist der Grundwortschatz genial, in Papierform etwas umständlich.

Mit einer Vokabelliste (JLPT oder sonstwas) und Tatoeba hat man sich was ähnliches schnell zusammengestellt (jedenfalls deutlich schneller als das ganze Buch abzutippen).

Was meinen deine Schüler (die du seit ein paar Wochen hast) denn dazu? Wenn deine Methode gut ankommt, bleib doch dabei.

Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.
09.11.15 11:46
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Mikasa


Beiträge: 205
Beitrag #6
RE: Lehrbuch, ja oder nein und wenn ja, welches?
(09.11.15 08:48)Katatsumuri schrieb:  es geht nur darum, ob die Schüler es sich verpflichtend auch zulegen müssen.
Der Punkt ist, dass ich eine etwas andere Reihenfolge verfolge als das Buch und auch als eigentlich alle Bücher, die ich kenne. Es hat sich dadurch als nur bedingt einsetzbar herausgestellt, wobei ich vorhabe, es in meinem jetzigen Kurs durchaus auch als "Wiederholungsübung" einzusetzen und eben als Hörübung. (...) Für mich als Leitfaden finde ich es ganz ok und ich kann mich in meinem Unterricht trotzdem danach richten und Grammatikthemen etc. so behandeln, dass ich am Ende des Semesters eine Lektion angeben kann "bis hier können sie den Stoff".
Spätestens nach dem 3. Semester sollten wir sowieso das Buch durchhaben (evtl. auch schon nach dem 2. Semester), es ist eben doch ein Anfängerbuch, und dann müssen wir ohnehin wieder irgendwas anderes nehmen oder eben weiter mit Kopien etc. arbeiten. (...) Besonders den Punkt mit dem Audiomaterial halte ich persönlich für sehr wichtig. Es ist nicht einfach, am Anfang an einfache (wirklich einfache!) Hörtexte heranzukommen und das Buch bietet immerhin einiges an Material.
Hallo Katatsumuri. Wie gesagt, ich bin noch Anfänger und kan nicht wirklich urteilen, aber ich finde auch, die Hörübungen sind schon ein Argument zur Anschaffung. Dass der Japanischlehrer vom im Kurs eigentlich angesagten Buch abweicht und eigene Kopien ausgibt, erlebe ich selbst gerade. Finde ich nicht schlimm, wenn es ein Zeichen von Souveränität des Lehrers und nicht von Verunsicherung für den Schüler ist. Und dem Schüler bleibt der Buchtext als zweite (parallele) Lernquelle - kann man auch als Pluspunkt betrachten. 30 EUR kostet jedes Japanisch-Buch inzwischen. Und durch die beiden Audio-CDs finde ich das gut vertretbar. Bei Japanisch im Sauseschritt kostet schon das Audiomaterial im ersten Band fast soviel. Und du magst ja mit JiS auch nicht gern arbeiten, hast du gesagt.

Zitat:Kanji führe ich mit ein, allerdings möchte ich hier auch tendenziell eine "logisch aufbauende" Reihenfolge einhalten, also dem japanischen Lehrstandard grob folgen, einfache Kanji vor komplexen einführen etc. (das Buch macht dies nicht konsequent) Im ersten Semester werde ich ca. 30 Kanji zusätzlich zu den Kana einführen und das soll dann auch in den Folgekursen (die es potentiell gibt, wenn die Schüler weitermachen wollen) weitergeführt werden, so dass wir ca. 150-200 Zeichen pro Jahr lernen.
Mit den 50 Kanji in "Japanisch bitte neu" kommen die Schüler sowieso nicht weit und selbst dafür brauchen sie noch extra das 20 EUR teure Übungsbuch (die alte zweibändige "Japanisch bitte" Ausgabe kam noch auf 180 Kanji, aber eigentlich erst ab Band 2). Also für Kanji musst du sowieso anderes Material anbieten oder empfehlen. Das geht mit "Japanisch bitte neu" halt nicht. Ist aber eigentlich kein Argument gegen die Anschaffung des Buches, finde ich.

Zitat:Ich bin mir eben nicht sicher, ob das Buch so gut fürs Selbststudium geeignet ist. Erfahrungen dazu würden mich auch interessieren.
Ich kann es nicht beurteilen, weil ich noch nicht damit gearbeitet habe. Aber Klett hat ja einen Namen als Schulbuchverlag und seine Autoren versprechen:
"Dieses Lehrwerk für Anfänger wurde für den Kursunterricht in der Erwachsenenbildung konzipiert,ist aber auch für das Selbststudium geeignet. Es wurde von Japanisch-Dozenten in Deutschland basierend auf neuen pädagogischen Kenntnissen entwickelt,so dass die Kursteilnehmer die Struktur der japanischen Sprache gut nachvollziehen können."

A1-A2 ist natürlich ein begrenztes Niveau. Ich selbst mag weiterführende Lehrbuchreihen lieber als solche Einbänder, die etwas an Japanisch "in vier Wochen" oder "in 30 Tagen" erinnern.

Zitat:Wenn ich sage, dass ich eine andere Reihenfolge verfolge, dann bezieht sich das notwendigerweise auf meinen Ansatz, dass ich viel mit langen Erzähltexten arbeite und die normalen Japanisch-Lehrbücher fast nur (Kurz-)Dialoge behandeln. Daraus ergibt sich, dass bestimmte Dinge (Verben, Ortsangaben, Objekte, Satzverbindungen... ) bei mir früher eingesetzt werden und dafür viele Höflichkeitsfloskeln ein bisschen nach hinten gestellt werden, die in den Lehrbüchern immer so die ersten 3-4 Lektionen (oder mehr) füllen.
Ich bin auch absolut dagegen, was Minna no Nihongo oder Japanisch im Sauseschritt machen, erstmal so "Ausnahmen" lernen zu lassen, die sich dann im Nachhinein als völlig regelkonform herausstellen, nur weil man die zugehörige Grammatik noch nicht behandelt hat. Da führe ich diese Dinge lieber gleich richtig ein oder benutze halt andere Wendungen bis dahin.
Daher habe ich auch überlegt, ob vielleicht eine richtige Grammatik, wie die von Martina Ebi, sinnvoller wäre. Damit kann man ja auch lange arbeiten.
Also wenn "Japanisch bitte neu" verwendet wird, wäre eine Kurzgrammatik (Ebi oder PONS) natürlich hilfreich, denn die Grammatik ist ja im Kursbuch eigentlich nicht nachschlagbar. Andererseits ist das Niveau ja noch nicht so heftig. Es kommt halt auch etwas darauf an, ob die Schüler weitermachen wollen als nur ein oder zwei Kurse und welches Lehrbuch sie im Anschluss an "Japanisch bitte neu" anschaffen.

Zitat:Oder ein Wortschatzkompendium wie z.B. Grundwortschatz Japanisch
Hatte ich mir extra angeschafft, habe es aber bisher selten verwendet. Ich würde frostschutz zustimmen, dass das erst für wirklich flüssig Kana Lesende Gewinn bringt. Bei 25 EUR. Man lernt doch eigentlich im Kurs mit selbst geschriebenen Vokabelheft, oder?
09.11.15 19:45
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DeJa


Beiträge: 133
Beitrag #7
RE: Lehrbuch, ja oder nein und wenn ja, welches?
(09.11.15 08:48)Katatsumuri schrieb:  Besonders den Punkt mit dem Audiomaterial halte ich persönlich für sehr wichtig. Es ist nicht einfach, am Anfang an einfache (wirklich einfache!) Hörtexte heranzukommen und das Buch bietet immerhin einiges an Material.
Im Vergleich zu Japanisch im Sauseschritt bin ich immer noch sehr froh mit dem Buch, aber noch viel froher mit meinen eigenen Materialien.

In meinem Kurs (ist zwar Chinesisch, lässt sich aber auch auf Japanisch anwenden) spricht unsere Lehrerin die Sätze und Texte immer auf und schickt uns diese dann zum Anhören zu. Dies funktioniert entweder über E-Mail oder über eine extra eingerichtete WhatsApp-Gruppe.

Das finde ich sehr praktisch, da wir so zum einen auch Hörmaterial zu nicht im Buch enthaltenen Texten erhalten, andererseits ist die Aussprache deutlich natürlicher, als auf den teilweise übertrieben ausgesprochenen Lehrbuch-CDs.

Bei einer WhatsApp-Gruppe bietet sich zudem der Vorteil, dass auch wir Schüler Texte aufsprechen können und so unsere Aussprache von unserer Lehrerin zusätzlich kontrollieren lassen können.


Damit hat man dann auch bei nicht am Buch orientierten Texten (wie z.B. deine Kopien und Texte) Audio-Materialien zum Üben.
09.11.15 20:26
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Nishi_san


Beiträge: 21
Beitrag #8
RE: Lehrbuch, ja oder nein und wenn ja, welches?
Die Frage ist auch lernt man Kanji im ersten Kurs. Wir haben damals im VHS Kurs im ersten halben jahr nur insgesammt 2 Kanji gelernt und auch nur weil ein paar gefragt hatten. Wenn Grundwortschatz Japanisch sich nur an leute richtet die die Kana Flüßig lesen können denke ich mal sollte man sowieso erst mal weg lassen und sich auf die kana konzentrieren.

Und eine andere Frage ist auch wie lernen die Kursteilnehmer am besten. Sind es vorallem leute die besser mit Büchenr arbeiten können oder nicht?
10.11.15 00:24
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cat


Beiträge: 1.380
Beitrag #9
RE: Lehrbuch, ja oder nein und wenn ja, welches?
Nicht jeder, der einen Kurs macht, möchte auch zuhause vorauslernen. Die meisten werde maximal das Unterrichtsmaterial wiederholen.

Wie wäre es damit:
Im Unterricht mit Kopien arbeiten und denen, die mehr wissen wollen ein Buch empfehlen? Zum Beispiel die Pons Grammatik kurz und bündig. Oder du gibts ihnen Links zu Webseiten (Tae Kim, Meguro, Erin,...)
10.11.15 09:29
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Katatsumuri


Beiträge: 88
Beitrag #10
RE: Lehrbuch, ja oder nein und wenn ja, welches?
Vielen Dank für eure vielen Anregungen und vor allem auch für die Beurteilung von "Grundwortschatz Japanisch"!

Ich habe erstmal für meinen nächsten Kurs kein Buch in der Ausschreibung veröffentlichen lassen und teile das dann den Teilnehmern zu Kursbeginn mit. So kann ich mir das im laufenden Kurs noch etwas weiter angucken und habe noch ein bisschen Zeit, zu entscheiden.

Meine Schüler scheinen auch recht gespalten über das Buch zu sein. Einige lernen zu Hause sowieso gar nichts, andere hören die CD im Auto, manche lernen auch parallel mit, wiederum andere kommen damit nicht klar und suchen sich selbst andere Materialien im Netz oder Bibliotheken...
15.11.15 13:47
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Lehrbuch, ja oder nein und wenn ja, welches?
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