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Lernen mithilfe VHS Kursen
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Kred


Beiträge: 2
Beitrag #1
Lernen mithilfe VHS Kursen
Hallo,
seit einer längeren Zeit schwiert mir der Gedanke, Japanisch zu lernen, durch den Kopf, den ich jetzt gerne in die Tat umsetzen würde. Da ich nicht umdingt der Fan von planlosen Lernen bin, hab ich mir überlegt an einer Volkshochschule einen Kurs zu machen. Nun frag ich mich aber, welche Qualität die angebotenen Kurse haben. Bei mir in der Gegend, habe ich zwei VHS gefunden welche japanisch Kurse anbieten:

Die Erste wäre die VHS in Baden-Baden (Link), welche das Buch "Japanisch im Sauseschritt 1" verwendet, aber jedoch Vorkenntnisse verlangt.

Die Zweite wäre in Karlsruhe (Link), wessen Anfängerkurs A1.1 keine Vorkenntnisse benötigt und das Buch "Konnichiwa, Japan! Bd. 1" verwendet.

Also jetzt zu meinen Fragen:
1. Was versteht man genau unter Vorkenntnissen?
2. Ist die zweite 1 der Unterteilung A1.1 standartisiert oder ist dies nur eine interne Unterteilung an der VSH Karlsruhe?
3. Wie sind die genannten Bücher im Vergleich?
4. Hat jemand erfahrungen an einen der genannten VHS gemacht, insbesondere mit den japanisch Kursen?

Ich hoffe ich habe bei meinem ersten Beitrag keine Fehler gemacht.^^

Mit freindliche Grüßen
Kred
22.07.11 06:18
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konchikuwa


Beiträge: 951
Beitrag #2
RE: Lernen mithilfe VHS Kursen
VHS-Kurse bringen nichts (egal, wie gut sie sich anhören, auch wenn sie "Intensivkurs" heißen). Lern lieber autodidaktisch. Zitat einer Bekannten: "Nach acht Semestern hatten wir dann die Katakana sicher drauf." Es bringt wirklich nichts.
22.07.11 07:38
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shakkuri


Beiträge: 1.387
Beitrag #3
RE: Lernen mithilfe VHS Kursen
Ich gebe konchikuwa 100% Recht.
Allerdings sind VHS Kurse gut, um Gleichgesinnte kennen zu lernen und sich gegenseitig Mut zu machen. Habe heute noch Kontakt zu Leuten, mit denen ich 1999 mal einen Japanischkurs an der VHS gemacht hatte :-)

接吻万歳
22.07.11 07:42
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Kred


Beiträge: 2
Beitrag #4
RE: Lernen mithilfe VHS Kursen
Ok, dann überleg ich mir was anderes und schau mich mal weiter um, danke für die Antwort.^^
22.07.11 07:51
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mau


Beiträge: 173
Beitrag #5
RE: Lernen mithilfe VHS Kursen
Na ja, es kommt stark auf
a) die verwendeten Materialien
b) die Bearbeitungseschwindigkeit der Materialien und
c) auf den Lehrer
an. Ich kenne einige Leute, die über VHS einen guten Einstieg in die Sprache bekommen haben, aber auch hier sehr langsam und danach noch einige Zeit in Selbststudium investiert haben, um auf ein bescheidenes Level zu kommen.
Ich würde mich also nach anderen Kursmöglichkeiten umsehen, die etwas straffer organisiert sind. Wenn es die nicht gibt oder zu teuer und Du unbedingt dennoch einen Kurs haben möchtest statt Selbststudium, frage erst mal an, ob Du probeweise teilnehmen kannst bzw. wieder aussteigen ohne großen Kostenverlust. Schau Dir dann die Lehrkraft an, das Tempo und frag v.a. auch mal beim Lehrer nach, ob Du nicht zusätzliche Unterstützung (Übungen o.ä.) kriegen kannst, wenns Dir zu langsam wird.

Die Einteilungen sind in jeder VHS leider reine Willkür.

Für die Vorkenntnisse musst Du auch speziell nachfragen, aber das wird nicht allzu hoch sein. zwinker Vielleicht vorher mal Kana angucken.

Von dem zweiten Buch kenne ich nichts, aber Japanisch im Sauseschritt ist meiner Meinung nach gänzlich ungeeignet für schnelles Vorankommen im Unterricht. Bereits Band 1 hat 30 Lektionen (!). Die werden aber in den meisten VHS ungern in 30 Stunden durchgeprügelt, sondern lieber auf mehrere Semester verteilt. Nach Band 1 kannst Du aber eigentlich recht wenig und es gibt noch 4 weitere Bände, um ungefähr die Unterstufe bis zum JLPT N4 abzudecken. Andere Bücher-Reihen schaffen das mit wesentlich weniger Umfang und Kosten. Positiv gesprochen: Du hast sehr viele Übungsmöglichkeiten.
22.07.11 09:02
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oojika


Beiträge: 172
Beitrag #6
RE: Lernen mithilfe VHS Kursen
Hallo zusammen,

ich teile nicht die Meinung, daß VHS-Kurse völlig nutzlos sind.

Es ist richtig, daß das Lerntempo meist sehr langsam ist. Ich
habe zwei VHS-Kurse mitgemacht und festgestellt, daß die
Leute soviel Zeit pro Woche fürs Lernen aufgebracht haben
wie ich pro Tag. Daher lerne ich mittlerweile auch alleine,
autodidaktisch.

ABER: Wenn man neu einsteigt und wenig Vorkenntnisse hat,
dann kann es sehr hilfreich sein, von anderen zu Lernen.

Ebenso wichtig ist die Möglichkeit, feedback über seine eigenen
sprachlichen Produktionen zu erhalten. Das fällt halt weg beim
autodidaktischen Vorgehen. Auch ein Aufenthalt in Japan
bringt nicht dasselbe Feedback wie ein Lehrer, der einen
gezielt auf die gemachten Fehler aufmerksam machen kann.

Und sicherlich findet man in einem VHS-Kurs Gleichgesinnte,
mit denen man ja auch außerhalb der VHS Kontakt halten
kann.

Allerdings denke ich, daß man parallel zur VHS selbständig
lernen sollte: im Internet, über das Hören von Lehrbuch-CDs,
Lernen von Kanji, Tandempartner, Manga, Zeitungen, ...
Allein mit der VHS wird es meist sehr schleppend vorangehen
(Ausgenommen vielleicht die Turbo-Kurse in DüDo... :-)


PS: Japanisch im Sauseschritt halte ich für ein ziemlich
schlechtes Lehrbuch. Von den deutschsprachigen finde
ich minna no nihongo am besten, auch wenn es etwas
teuerer ist (Tip: bei amazon.jp bestellen). Siehe auch
die Diskussion dazu im Forum

Möööööhp...

oojika }:-)
22.07.11 09:07
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yamaneko


Beiträge: 3.687
Beitrag #7
RE: Lernen mithilfe VHS Kursen
(22.07.11 09:07)oojika schrieb:  ABER: Wenn man neu einsteigt und wenig Vorkenntnisse hat,
dann kann es sehr hilfreich sein, von anderen zu Lernen.

das ist auch meine Meinung. Man kann aber auch mit Kollegen tauschen: einer kauft die Tonträger, der andere die Lehrbücher und man setzt sich zusammen und lernt gemeinsam. Wenn vielleicht eine Japanerin Deutsch lernen möchte dabei..
(22.07.11 09:07)oojika schrieb:  Ebenso wichtig ist die Möglichkeit, feedback über seine eigenen
sprachlichen Produktionen zu erhalten. Das fällt halt weg beim
autodidaktischen Vorgehen. Auch ein Aufenthalt in Japan
bringt nicht dasselbe Feedback wie ein Lehrer, der einen
gezielt auf die gemachten Fehler aufmerksam machen kann.

Und sicherlich findet man in einem VHS-Kurs Gleichgesinnte,
mit denen man ja auch außerhalb der VHS Kontakt halten
kann.
......
PS: Japanisch im Sauseschritt halte ich für ein ziemlich
schlechtes Lehrbuch. Von den deutschsprachigen finde
ich minna no nihongo am besten, auch wenn es etwas
teuerer ist (Tip: bei amazon.jp bestellen). Siehe auch
die Diskussion dazu im Forum
Japanisch im Sauseschritt finde ich sehr gut, Minna no Nihongo ist besser, das von dir zitierte "Konnichiwa, Japan! Bd. 1" kenne ich nicht.*)
*) Hier im Forum gibt es ein schwarzes Brett mit Angeboten, nur für angemeldete User. Da kann man manchmal günstig Bücher kaufen. Ich habe Minna no Nihongo erstanden und war beschämt, was noch alles dabei war als Draufgabe! Manche Studenten wollen ihre Bücher wieder los werden - eine Frage an entsprechenden Instituten könnte geldsparend sein.
Die Qualität der VHSen ist unterschiedlich. Ich habe Zertifikatskurse besucht: Spanisch Konversation (für das DELE Superior) allerdings neben dem Cervantes-Institut und einen Russischkurs neben Unterricht im russischen Kulturzentrum. Beide Kurse an der VHS waren ausgezeichnet, weil Schüler, die Prüfungen machen wollen, entsprechend ehrgeizig sind.Der Japanischkurs für Hörer aller Fakultäten auf der Uni war auch sehr gut - aber nach vier Semestern waren nur zwei Personen bereit, Prüfung zu machen. Zwei haben dabei zugehört. (Der Rest von 80 zu Beginn des Kurses!)
Ich war dabeihoho allerdings nicht nur im Kurs für Hörer aller Fakultäten. (vor vielen Jahren...)

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.07.11 19:08 von yamaneko.)
22.07.11 10:44
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Shino
Ex-Moderator

Beiträge: 2.329
Beitrag #8
RE: Lernen mithilfe VHS Kursen
Ok, völlig nutzlos sind VHS-Kurse vielleicht nicht, aber die Qualität der Angebote ist, abhängig von den Fähigkeiten der Lehrkraft und der Motivation der jeweiligen Gruppe, äußerst unterschiedlich, besonders auch deswegen, weil kaum ein Kurs lange bestehen bleibt. Werden es zu wenig Schüler, werden Kurse ausgesetzt, mit anderen Kursen, die nicht unbedingt auf dem gleichen Stand sein müssen, zusammengelegt, es kommen "Quereinsteiger" hinzu, wobei oft nicht genau genug geprüft wird, ob sie wirklich in den Kurs passen, oder nicht oder die Kurse finden einfach nicht mehr statt. So treten selbst anfangs motivierte Gruppen irgendwann auf der Stelle herum, was dazu führt, dass im Glücksfall nur noch ein harter Kern bleibt, der aber das Ruder auch nicht unbedingt herumzureißen vermag.

Der Gruppenunterricht orientiert sich am langsamsten Schüler: Auch meine Erfahrung, die ich leider mehrfach machen musste, war, dass das, was ich an einem Abend lerne, dort teilweise innerhalb eines Monats durchgenommen wird. Schüler, die den Aufbau ihres Lehrbuches auch nach Jahren noch nicht kennen, die unvorbereitet in die Stunden gehen und auch sonst motivationslos zu sein scheinen und den Unterricht dumpf über sich ergehen lassen (man fragt sich nur, warum? kratz ) stehen neben Dozenten, die sich einen Kehricht darum kümmern, weil sie das Geld brauchen und bei zu wenig Schülern eben auch ihre Stunden und damit ihren Nebenverdienst verlieren.

Um es deutlich zu sagen: Ich habe nichts gegen langsame Lerner - aber ich habe etwas gegen faule Lerner, besonders dann, wenn sie meine Zeit und meinen Aufwand beanspruchen, nur weil sie sich nicht zusammenreißen und wenigstens ein paar Minuten täglich erübrigen können, um wenigstens die ihnen gestellten Aufgaben zu bewältigen (und wir reden hier nicht von 100 Vokabeln pro Tag...eher von 2 oder 3). Wenn man mal als Beispiel die 18 Lektionen von "Japanisch für Schüler" nimmt, so wäre meiner Meinung nach 1 Lektion pro Woche nicht zu viel...eine Lektion alle 6 - 8 Wochen eindeutig zu langsam.

Japanisch-Lehrer, die die Aussprache ihrer Schüler über Jahre nicht korrigieren, die froh sind, wenn sie überhaupt ein paar Laute produzieren und bei Faulheit nicht mal auf den Tisch hauen...nee nee nee. Soviel zum Thema "Feedback". Wenn ich mir noch "vor Ohren" halte, was ich da an grauenhaften Aussprachefehlern mitbekommen hatte...zieht´s mir jetzt noch die Fußnägel hoch.^^

Einziger Vorteil: Sie sind günstig - und zugegeben, es gibt auch Ausnahmen, Kurse, die mit derselben motivierten Gruppe über Jahre fortgeführt werden - aber: Das sind wirklich Ausnahmen, denke ich. Da VHS-Kurse nicht so teuer sind, würde ich empfehlen, ruhig mal damit anzufangen, aber wenn du das Gefühl hast, dass das Ganze eine Bremse für dich ist, würde ich sofort aufhören und ggf. auch das Geld für die restlichen Stunden zurückverlangen (habe ich schon so gemacht). Feedback kannst du dir auch woanders holen (z. B. hier, bei http://www.***japan.de oder Angeboten wie http://www.livemocha.com). Ansonsten würde ich dir nach Möglichkeit eher einen 1:1-Unterricht empfehlen, vielleicht wäre der VHS-Lehrer ja nicht abgeneigt... zwinker

Übrigens Minna no nihongo ist keinesfalls deutschsprachig: Es gibt nur eine parallele Übersetzung des Hauptbuches des ansonsten komplett japanischen Gesamtlehrwerkes und ist aufgrund seiner Struktur (z. B. von Anfang an Hiragana, Katakana und Kanji) nichts für Faulenzer.

Das Lehrbuch ist meines Erachtens im VHS-Unterricht zweitrangig, jedes hat seine Vor- und Nachteile; im VHS-Unterricht kommt es meiner Meinung nach vor Allem auf den Lehrer und die Gruppe an. Ist der Lehrer versiert und sind beide motiviert, kann man auch mit einem nicht so herausragenden Lehrbuch gut vorankommen; wenn nicht, sind Geld, Zeit und Aufwand für die Katz.

人生に迷うときもあるけど笑っていれば大丈夫
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.07.11 15:35 von Shino.)
22.07.11 14:39
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Lernen mithilfe VHS Kursen
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