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Atombombe auf Nagoya
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Yano


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Beitrag #41
RE: Atombombe auf Nagoya
Nein, Prämisse wäre hinsichtlich der wissenschaftlichen Erkenntnis der Positivismus und hinsichtlich der Beurteilung einer Anschuldigung das Naturrecht.
Ethischer Relativismus ist hingegen was anderes und würde erst auf einer höheren Ebene ins Spiel kommen. Etwa dann, wenn man sagte, die Hexenverfolgung sei gerechtfertigt im Hinblick auf die tausende unschuldigen, von Gott geschaffenen Bazillen, die ich täglich töte.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.08.13 19:37 von Yano.)
23.08.13 19:36
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Hachiko
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Beitrag #42
RE: Atombombe auf Nagoya
Da jedoch diese Bazillen für das menschliche Auge nicht sichtbar sind und sich somit der subjektiven Wahrnehmung entziehen, dürfte es sich wohl kaum um eine wissentliche Tötung handeln.
23.08.13 19:46
Yano


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Beitrag #43
RE: Atombombe auf Nagoya
(23.08.13 19:46)Hachiko schrieb:  Da jedoch diese Bazillen für das menschliche Auge nicht sichtbar sind und sich somit der subjektiven Wahrnehmung entziehen, dürfte es sich wohl kaum um eine wissentliche Tötung handeln.

Ach Gottchen, wollen wir jetzt mit moralischen Extremismen spielen?
23.08.13 19:57
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Hachiko
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Beitrag #44
RE: Atombombe auf Nagoya
Meingottna, wie gelangst du denn zu dieser Annahme.
23.08.13 20:25
Firithfenion


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Beitrag #45
RE: Atombombe auf Nagoya
(23.08.13 18:52)Hachiko schrieb:  Womit von der Prämisse ausgegangen werden mag, dass alles im Auge des Betrachters als relativ und legitim zu bezeichnen wäre.


Ganz im Gegenteil. Nur weil man einen Sachverhalt relativ betrachtet, heißt es noch nicht das man ihn dadurch legitimiert.

Obwohl ich mich nicht (mehr) als religiös bezeichnen würde, möchte ich doch an das schöne Beispiel aus der Bibel erinnern: "Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein"
http://bibel-online.net/buch/luther_1912/johannes/8/

Eine notwendige Relativierung geschichtlicher Ereignisse, das unangenehme Erinnern an Tatsachen die einige am liebsten Ausblenden würden, dient in erster Linie dazu den Pharisäern und Heuchlern den Wind aus den Segeln zu nehmen die am liebsten Steine auf andere werfen würden, obwohl sie selber mehr als genug Dreck am Stecken haben.

Truth sounds like hate to those who hate truth
23.08.13 22:33
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Yano


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Beitrag #46
RE: Atombombe auf Nagoya
(23.08.13 16:42)L4D schrieb:  Geschichte ist keine Naturwissenschaft. Mehr muss man dazu nicht sagen. Aber gut, im osmanischen Reich wurden
Wenn es gut sein soll, Geschichte zur Ausfertigung von Gefälligkeitsgutachten für Machthaber zu zwingen, dann mußt Du einen Schritt weiter formulieren: Geschichte ist keine Wissenschaft. Geschichte mancher Epoche ist eine Art Religion oder Befehl. Da stimme ich Dir zu, bin aber nicht mehr bei Dir, wenn Du hinzufügst "und das ist gut so".
Ich entgegne "Sapere aude".
24.08.13 08:43
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Hachiko
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Beitrag #47
RE: Atombombe auf Nagoya
[quote='Firithfenion' pid='109217' dateline='1
Ganz im Gegenteil. Nur weil man einen Sachverhalt relativ betrachtet, heißt es noch nicht das man ihn dadurch legitimiert
[/quote]

Ich versuchs mal auf Kindergartenniveau zu erklären, wenn ein Kind triumphierend zum anderen sagt: Ich habe mehr
Gummibärchen als du, also bin ich besser als du. Somit legitimiert dieses sein erzieherisch erworbenes Überlegenheitsgefühl =
Arroganz.
24.08.13 09:30
Firithfenion


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Beitrag #48
RE: Atombombe auf Nagoya
(24.08.13 09:30)Hachiko schrieb:  Ich versuchs mal auf Kindergartenniveau zu erklären, wenn ein Kind triumphierend zum anderen sagt: Ich habe mehr
Gummibärchen als du, also bin ich besser als du. Somit legitimiert dieses sein erzieherisch erworbenes Überlegenheitsgefühl =
Arroganz.

Dann könnte das andere Kind diesen Sachverhalt ebenfalls relativieren und sich überlegen, was es denn sonst noch in die Waagschale werfen kann. Es könnte z.b. sagen: "Du hast mehr Gummibärchen, dafür bin ich im Matheunterricht (oder im Sport) besser als du - Ätsch!. Auch hier hilft die Relativierung des einseitig vorgetragenen Arguments, dem Arroganten und Überheblichen den Wind aus den Segeln zu nehmen.

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24.08.13 12:27
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L4D


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Beitrag #49
RE: Atombombe auf Nagoya
(23.08.13 17:26)Yano schrieb:  Nein, legitim aber bei manchen gesellschaftlichen Lagen bei drakonischen Strafen verboten.
Solche Lagen waren z.B. die Hexenverfolgung in Europa, Sitzungen der öffentlichen Selbstkritik im maoistischen China und dergleichen. Da galt die Anschuldigung als Beweis ihrer selbst.
Der Holocaust und die japanischen Kriegsverbrechen sind bewiesen, das mit Hexenverfolgung u.ä. zu vergleichen ist lächerlich.
(23.08.13 19:36)Yano schrieb:  Nein, Prämisse wäre hinsichtlich der wissenschaftlichen Erkenntnis der Positivismus und hinsichtlich der Beurteilung einer Anschuldigung das Naturrecht.
Ethischer Relativismus ist hingegen was anderes und würde erst auf einer höheren Ebene ins Spiel kommen. Etwa dann, wenn man sagte, die Hexenverfolgung sei gerechtfertigt im Hinblick auf die tausende unschuldigen, von Gott geschaffenen Bazillen, die ich täglich töte.
Schön, dass Du in diesem Gespräch um das Thema das Bild von "Bazillen" bemühst. Du redest wie Julius Streicher.
(24.08.13 08:43)Yano schrieb:  Wenn es gut sein soll, Geschichte zur Ausfertigung von Gefälligkeitsgutachten für Machthaber zu zwingen, dann mußt Du einen Schritt weiter formulieren: Geschichte ist keine Wissenschaft. Geschichte mancher Epoche ist eine Art Religion oder Befehl. Da stimme ich Dir zu, bin aber nicht mehr bei Dir, wenn Du hinzufügst "und das ist gut so".
Ich entgegne "Sapere aude".
Die deutschen und japanischen Kriegsverbrechen sind in Deinen Augen also "Gefälligkeitsgutachten." Naja, typisch rechtsradikales Gewäsch. So weit so langweilig. Meinetwegen kannst Du hier noch weiterhitlern, die Moderation scheint ja auch nichts dagegen zu haben, von mir brauchst Du aber keine Antwort mehr erwarten.

(23.08.13 22:33)Firithfenion schrieb:  Ganz im Gegenteil. Nur weil man einen Sachverhalt relativ betrachtet, heißt es noch nicht das man ihn dadurch legitimiert.

Obwohl ich mich nicht (mehr) als religiös bezeichnen würde, möchte ich doch an das schöne Beispiel aus der Bibel erinnern: "Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein"
http://bibel-online.net/buch/luther_1912/johannes/8/

Eine notwendige Relativierung geschichtlicher Ereignisse, das unangenehme Erinnern an Tatsachen die einige am liebsten Ausblenden würden, dient in erster Linie dazu den Pharisäern und Heuchlern den Wind aus den Segeln zu nehmen die am liebsten Steine auf andere werfen würden, obwohl sie selber mehr als genug Dreck am Stecken haben.
Ich denke Du und andere hier können sich einfach nicht mit der simplen Tatsache abfinden, dass die Nation mit der ihr Euch so bereitwillig identifiziert das größte Verbrechen in der Geschichte der Menschheit zu verantworten hat. Aber mach Dir nichts draus. Du bist nicht Deutschland. Oder Japan. Was "Dein" Land in der Verganheit angestellt hat sagt nichts über Dich aus. Was etwas über einen aussagt, ist die Weigerung, diese Verbrechen zu akzeptieren, auch wenn sie beim jungen, hippen, schwarz-rot-geilen Schlaaand-Patriotismus stören mögen.

And so castles made of sand fall in the sea - eventually ...
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.08.13 14:09 von L4D.)
24.08.13 14:01
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Yano


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Beitrag #50
RE: Atombombe auf Nagoya
Ich war mal auf einem Wochend-Seminar, in dem wir lernen sollten, uns in der Diskussion gegen als "Rechts" geltende Argumente zu behaupten.
Wir wurden in dem Seminar jedoch nicht unsererseits mit Argumenten aufmunitioniert, die wir z.B. Fragen eines Holocaust-Zweiflers hätten entgegenwerfen können, sondern nur im rhetorischen Foulspiel unterwiesen, wie Du es gerade vorführst.
Ich finde es interessant, daß man (meiner Beobachtung nach) in Diskussionen zu kontroversen geschichtlichen oder politischen Themen in J auf viel mehr rhetorisches Fairplay stößt - vielleicht aus Sicht des Dialektikers eine weniger hoch entwickelte Diskussionskultur.
24.08.13 14:53
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Atombombe auf Nagoya
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