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Grausamer Umgang mit Tieren in Japan, aktuell die Delfinjagd in der Taiji-Bucht
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Koumori


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Beitrag #21
RE: Grausame Tradition
Genau. Aber Laktoseintoleranz ist nur eines der Probleme, das offensichtlichste eben, weil es zu Verdauungsproblemen führt. Die Nordamerikanischen Ureinwohner leiden auch darunter, nur die eingewanderten Europäer weniger.

^^;~;^^
23.01.14 11:05
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Hachiko
Gast

 
Beitrag #22
RE: Grausame Tradition
Nun ja, diese eingewanderten Europäer habe ich auch gemeint, die meinen der ganzen Welt ihre Milchkultur aufzwingen zu müssen.
23.01.14 11:09
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Hellstorm


Beiträge: 3.925
Beitrag #23
RE: Grausame Tradition
(23.01.14 10:25)Koumori schrieb:  Hellstorm, ich verstehe leider nicht, was Du mir damit sagen willst. Wasser schadet jedenfalls niemandem, Milch dagegen sehr vielen. Während viele Leute in Asien und Afrika das wissen und viele deshalb keine Milch zu sich nehmen, ist vielen in unserem Kulturkreis noch nicht mal bekannt, dass ihre Neurodermitis oder Mirgräne oder Osteoporose oder was auch immer vom Verzehr von Milch und Milchprodukten kommen könnte, weil Milch bei uns ein traditionelles, und historisch und gesellschaftlich als gesund akzeptiertes und massiv beworbenes Nahrungsmittel ist. Nur, weil man etwas essen kann, ohne Verdauungsprobleme zu kriegen, heißt das ja nicht, dass es keine anderen Probleme verursacht. Ich verstehe, dass da nicht jeder meiner Meinung ist - aber jeder kann sich darüber informieren und selbst entscheiden, was er isst und trinkt.

Ob das jetzt andere Folgen hat, weiß ich nicht (Werde ich mich mal etwas zu informieren). Allerdings wollte ich nur darauf hinweisen, dass etwas nicht unbedingt „unnatürlich“ sein muss, nur weil einige/viele Menschen das nicht vertragen. Wenn der eigene Körper das verträgt, ist es nicht unnatürlich, sondern normal.

Ich will hier nicht Fleischkonsum irgendwie toll reden, aber es ist doch sehr wohl „natürlich“, dass Tiere andere Tiere zum Essen töten. Würde es für dich kein Problem sein, wenn ich jetzt selber aufs Feld gehen würde und mir eine wilde Kuh fangen würde, diese dann erlegen würde und dann dort vor Ort und Stelle essen würde? Dann würde ich mich ja nicht von einem normalen Tier unterscheiden.

Massentierhaltung an sich finde ich natürlich auch nicht gut, aber es ist natürlich immer etwas problematisch. Wenn wir jetzt die extreme Massentierhaltung mal außen vor lassen und von der glücklichen Kuh auf dem Feld bei dem Bauern, der nur fünf Kühe hält, ausgehen: Würdest du das dann essen? Etwas drastisch gesehen stirbt die Kuh ja so oder so, ob sie jetzt von einem anderen Tier gefressen wird oder der Mensch sie tötet. Und wie gesagt, das ist ja dann nicht unnatürlich.


@Hachiko: Ehrlich gesagt trinken die Japaner aber auch ganz normal Milch. Eventuell nicht ganz so viel wie die Deutschen, aber als wenig würde ich das auch nicht bezeichnen... Normale Milch, Cornflakes, Milch im Kaffee, Milchtee im Kombini, Joghurt, (schlechter) Käse... alles da.

Zum Thema übrigens:
Ich habe mal nachgeschaut wo Taiji (太地町) überhaupt liegt: In der Präfektur Wakayama, relativ im Süden der Kii-Halbinsel: https://de.wikipedia.org/wiki/Taiji_%28Wakayama%29 .

やられてなくてもやり返す!八つ当たりだ!
23.01.14 11:16
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Koumori


Beiträge: 403
Beitrag #24
RE: Grausame Tradition
Hellstorm, tatsächlich bin ich gerade am Überlegen, vor allem nach Nias Link, ob ich je wieder Kühe oder Schweine essen würde. Bei Fischen und Eiern kann ich mir das aber zum Beispiel noch vorstellen. Hühner oder Straußenfleisch vielleicht. Aber wenn, dann tatsächlich eins der 5 vom Bio-Bauern. Aber selbst die haben meist mehr als 5 - anders könnten sie gar nicht überleben.

Ich hätte auch kein Problem damit, dass Du losgehst, Dir Dein Fleisch und Deine Pelze/Dein Leder selber jagst. Das würde ich tatsächlich als "natürlich" ansehen - biologisch und anthropologisch. Nur ist die Weltbevölkerung inzwischen zu groß, als dass das jeder machen könnte. Aber tatsächlich hat die Natur ja die vegane Lebensweise für uns nicht vorgesehen - wer rein vegan lebt, dem fehlt Vitamin B12.

Die Chinesen trinken übrigens auch mehr und mehr Milch. Im McDonalds, als Joghurt, im Kaffee (da meist als Milchpulver). Käse kann man dort inzwischen auch kaufen. Ganz viel davon wird aus Deutschland dahin exportiert - das ist ein toller Markt für unsere Milchindustrie. Kann man ganz toll dran verdienen.
http://www.daserste.de/information/wirts...3-100.html
http://www.meine-milch.de/artikel/deutsc...strukturen
http://www.welt.de/wissenschaft/article1...nicht.html

Natürlich finden sich da auch Sätze wie diese:
"Schon seit langem gilt es als erwiesen, dass ein ausreichender Milchkonsum vorbeugend gegen Osteoporose, Bluthochdruck, Herzinfarkte und Übergewicht wirkt. Das in der Milch enthaltende Kalzium und die essenziellen Aminosäuren helfen beim Knochen- und Zellaufbau." - dabei ist es inzwischen fraglich, ob Menschen das Kalzium aus Kuhmilch (im Gegensatz zum Kalzium aus Pflanzen) überhaupt verwerten können.

^^;~;^^
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.01.14 11:49 von Koumori.)
23.01.14 11:45
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Woa de Lodela


Beiträge: 1.539
Beitrag #25
RE: Grausame Tradition
(23.01.14 11:45)Koumori schrieb:  Aber tatsächlich hat die Natur ja die vegane Lebensweise für uns nicht vorgesehen - wer rein vegan lebt, dem fehlt Vitamin B12.

Die Natur hat gar nichts für uns oder irgendwen vorgesehen. Die Menschen haben sich angepasst und sich ihren Kram zusammengesucht, das Resultat sind die verschiedenen Ernährungsweisen der unterschiedlichen Völker, die jeweils alle gut funktionieren. Ob man nun Vitamin B12 in Form von ungewaschenen, aber mit Fäkalien gedüngtem Gemüse zu sich nimmt, wie es die sehr wenigen sich vegan ernährenden Völker tun, oder ob man es in Tabletten- oder Tropfenform nimmt, ist im Grunde egal. Aufgrund der Infektionsgefahr würde ich aber die letzte Variante vorziehen...

Die Natur plant nichts, denkt nicht und ist auch nicht statisch. Die meisten Pflanzen, die wir heute essen, sind von uns gezüchtet und dadurch genetisch verändert, die Wildform wäre für uns praktisch nicht essbar. Vieles müssen wir aufwendig zubereiten, um es überhaupt zu vertragen (Sojabohnen und andere Hülsenfrüchte zum Beispiel). Unser Körper hat sich aber daran angepasst, denn der Mensch benutzt das Feuer schon sehr lange.

Zum Milchkonsum: Ich denke, die Horrormeldungen, wie ungesund Milch sei, kann man genau so ignorieren wie die Horrormeldungen über Gluten und alle anderen Lebensmittel auch. Diese Studien sind meist nicht sehr aussagekräftig. Ist aber auch egal. Es geht uns ja darum, wie es den Kühen dabei geht.

Dass Milch aufgrund des Kalziums gut gegen Osteoporose sei, ist erwiesenermaßen Unfug. Der Knochenstoffwechsel ist da doch um einiges komplexer, als dass man nur Kalzium aufnehmen müsste, und dann werden die Dinger schon stark. Zumal Kalzium auch in anderen Nahrungsmitteln genügend vorhanden ist. Man kommt sehr gut ohne Milch klar, es spricht - aus rein gesundheitlicher Sicht - aber auch nichts Handfestes dagegen, sie zu konsumieren. Wenn man sie denn verträgt, selbstverständlich. Ist in Mittel- und Nordeuropa nur selten ein Problem (auch wenn Laktose- und Glutenunverträglichkeit zurzeit Modediagnosen sind).
23.01.14 12:32
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Firithfenion


Beiträge: 1.727
Beitrag #26
RE: Grausame Tradition
(23.01.14 12:32)Woa de Lodela schrieb:  Die Natur plant nichts, denkt nicht und ist auch nicht statisch. Die meisten Pflanzen, die wir heute essen, sind von uns gezüchtet und dadurch genetisch verändert, die Wildform wäre für uns praktisch nicht essbar. Vieles müssen wir aufwendig zubereiten, um es überhaupt zu vertragen (Sojabohnen und andere Hülsenfrüchte zum Beispiel). Unser Körper hat sich aber daran angepasst, denn der Mensch benutzt das Feuer schon sehr lange.

So ist es. Wir sollten uns davor hüten den Umweltschutzgedanken zu einer Art absurder Ökoreligion ausarten zu lassen. Nehmen wir mal an alle Spuren der Zivilisation würden plötzlich verschwinden, wir würden bei diesen Aussentemperaturen plötzlich nackt, so wie uns die Natur erschaffen hat in einem riesigen unbewohnten Waldgebiet stehen, dann hätten wir gar keine Zeit um uns an den Schönheiten der unberührten Natur zu erfreuen, es würde für uns ein tödlicher Wettlauf ums Überleben beginnen.

Die Natur ist uns nicht gerade freundlich gesinnt, man KANN auf dieser Erde überleben, aber ohne unser akkumuliertes technologisches Wissen wäre unser Leben ein ständiger Überlebenskampf und wir hätten kaum Zeit um uns über irgendwelche anderen Dinge Gedanken zu machen als wo wir unsere tägliche Nahrung finden und wo wir die nächste Nacht überleben können.

Auch der Begriff "Natürlich" ist äusserst willkürlich. Alles was in der Natur geschieht, ist natürlich, sonst könnte es ja nicht geschehen. Etwas übernatürliches ist mir noch nicht begegnet. Alles um uns herum ist "Chemie" auch das Leben selbst.

Truth sounds like hate to those who hate truth
23.01.14 13:20
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Koumori


Beiträge: 403
Beitrag #27
RE: Grausame Tradition
Woa, danke, wieder sehr informativ.
Fireth, ich glaube wegen "absurder Ökoreligion" brauchst Du Dir aber bei keinem von uns Sorgen zu machen.

^^;~;^^
23.01.14 14:23
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mau


Beiträge: 173
Beitrag #28
RE: Grausame Tradition
(23.01.14 10:25)Koumori schrieb:  Wasser schadet jedenfalls niemandem, Milch dagegen sehr vielen. Während viele Leute in Asien und Afrika das wissen und viele deshalb keine Milch zu sich nehmen, ist vielen in unserem Kulturkreis noch nicht mal bekannt, dass ihre Neurodermitis oder Mirgräne oder Osteoporose oder was auch immer vom Verzehr von Milch und Milchprodukten kommen könnte, weil Milch bei uns ein traditionelles, und historisch und gesellschaftlich als gesund akzeptiertes und massiv beworbenes Nahrungsmittel ist. Nur, weil man etwas essen kann, ohne Verdauungsprobleme zu kriegen, heißt das ja nicht, dass es keine anderen Probleme verursacht.

Ich habe eine Fructose-Intolleranz. Das schädlichste, was ich mir so antun kann, sind Äpfel. Äpfel und andere Früchte sind nicht nur traditionell, historisch und gesellschaftlich als gesund akzeptiert. Vielmehr wird unermüdlich propagiert, dass eine gesunde Lebensweise ohne Obst gar nicht möglich wäre. Ich kenne einige Menschen mit gleicher oder ähnlicher Diagnose und vielen war ihr gesamtes Leben nicht einmal bekannt, dass ihre gesundheitlichen Probleme auf ihre "gesunde" Lebensweise zurückzuführen sind.
Aber jetzt mal ehrlich: Deshalb ist ein Lebensmittel nicht per se schlecht. Schlecht sind "Lebensmittel", die für die gesamte Bevölkerung schlecht sind, wie beispielsweise giftige Pilze. Alles andere ist relativ. Und da gehören auch Milch, Äpfel, Fleisch und eigentlich alles auf unserem Speiseplan dazu. Nur weil einzelne Individuen einen etwas anderen Stoffwechsel haben, braucht man nicht gleich pauschalisierend verteufeln.


Weiterhin finde ich den Thread-Titel einfach schrecklich. Keine Info worüber es in diesem Thread geht (wozu gibts sonst den Titel?) aber dafür Wertung ohne Ende. Dass man eine Tradition schrecklich findet, darf man gerne schreiben, aber das sollte man mE schon als persönliche Meinung innerhalb des ersten Postings zur Geltung kommen und nicht bereits im Titel. Viele empfinden es als "grausame Tradition", ja, aber genauso mag es auch Leute geben, die dies nicht so sehen - und wenn das auch nur die paar Japaner sind, die unmittelbar diese Tradition noch ausführen.
"Delfinjagd in Taiji" o.ä. wäre auch für die spätere Forensuche passender und neutraler.
(Und bevor die Anfeindungen kommen: Dieser Absatz sagt absolut gar nichts über meine persönliche Meinung zur Jagd als solches aus und dazu möchte ich auch gar nichts sagen. Unterstellt und interpretiert bitte also auch nichts rein. zwinker )
23.01.14 15:38
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Hachiko
Gast

 
Beitrag #29
RE: Grausame Tradition
Ich habe diesen Titel einer Veröffentlichung der Umweltorganisation Sea Shepherd entnommen.
Focus-Online argumentiert gleichermassen.
Dies zur Klärung meiner Intention.
23.01.14 15:54
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Firithfenion


Beiträge: 1.727
Beitrag #30
RE: Grausame Tradition
Ich finde diese Delphinjagd auch schlecht. Aber die Kritik muss aus dem eigenen Land kommen oder wenn sie aus dem Ausland kommt, dann sollte sie diplomatisch formuliert sein. Niemand lässt sich gerne bevormunden, vor allem wenn die kritisierende Länder selber Tiere zur Nahrung schlachten und Jagen, auch wenn es halt keine Delphine oder Wale sind. Wer bestimmt welche Lebensform lebenswerter ist als die andere?

Die Ökoterroristen von Sea Shepherd sind da auch wirklich keine gute und seriöse Quelle für Informationen. Menschenleben in Gefahr zu bringen, Schiffsbesatzungen mit Laserpointern zu blenden oder - noch krasser - Schiffe zu rammen und sich dann darüber zu beschweren wenn die angegriffenen Fischer sich dann verständlicherweise zur Wehr setzen zeugt schon von einer besorgniserregenden Besessenheit und einem gefährlichen Fanatismus.

Truth sounds like hate to those who hate truth
23.01.14 19:01
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Grausamer Umgang mit Tieren in Japan, aktuell die Delfinjagd in der Taiji-Bucht
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