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Japanologie - ein zweites Studium?
Verfasser Nachricht
torquato


Beiträge: 2.822
Beitrag #11
RE: Japanologie - ein zweites Studium?
(04.02.14 22:50)Hachiko schrieb:  Wie torquato schon meint, BWL, VWL, Ingenieurwesen in Kombination mit guten Japanischkenntnissen lassen die Karriereleiter schon eher erklimmen, schließlich und endlich möchtest auch du nicht auf Dauer von der Hand in den Mund leben, nehme ich an.

Ich würde dem Satz ja nicht widersprechen, aber ich war es nicht, der das hier in diesem Thread gesagt hat. grins
04.02.14 23:11
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Woa de Lodela


Beiträge: 1.539
Beitrag #12
RE: Japanologie - ein zweites Studium?
(04.02.14 22:50)Hachiko schrieb:  Ich kenne einige Japanologen, die ihr ganzes Leben als Lektoren an irgendeiner Uni verbringen und sich mit einem
sehr geringen Salär und wenig persönliche Anerkennung durchs Leben schlagen müssen.

Na, Lektor wäre aber schon eine gute Stelle für einen Japanologen.

Im Großen und Ganzen stimme ich Hellstorm zu, würde das mit den Berufsperspektiven aber vielleicht nicht ganz so schwarz sehen. Man hat ja auch noch ein zweites Fach. Allerdings denke ich auch, dass man doch schon sehr eingeschränkt ist, "tiefer, tiefer Ozean" hin oder her. Ich persönlich würde nie wieder etwas wegen des Studiums studieren. Das Studium geht schnell vorüber! Und in aller Regel ist es dann gar nicht so interessant. Du machst da ja nicht nur Dinge, die dich interessieren und die dir Spaß machen. Viel wichtiger ist die Zeit nach dem Studium. Ernsthaft, denk darüber nach, was du später machen willst. Das Studium dauert 3-7 Jahre, das Arbeitsleben 40+...
05.02.14 07:02
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Karriereberater
Gast

 
Beitrag #13
RE: Japanologie - ein zweites Studium?
(05.02.14 07:02)Woa de Lodela schrieb:  Ich persönlich würde nie wieder etwas wegen des Studiums studieren.
Ich denke, dass die Aussage so pauschal falsch ist. Ein Studium ist schon dazu da, seine eigenen Interessen zu verfolgen, sie zu vertiefen und etwas zu lernen, mit dem man sich sein Leben lag identifizieren kann. Nur, wie schon angedeutet, sollte man seine Wahl nicht allzu einseitig treffen und wenn möglich sinnvolle Fächerkombinationen wählen. Japanologie in Kombination mit Meeresbiologie ist wohl beruflich weitaus schwieriger als Japanolgie in Kombination mit BWL.

Im Berufsleben ist es nunmal so, dass die meisten Jobs wirtschaftlich orientiert vergeben werden. Eine Firma, die einen Japanalogen einstellt hat in erster Linie nicht das Ziel vom Japanalogen etwas über japanische Kultur oder Sprache zu lernen. Sie wollen Ihre Produkte an den Mann bringen, und dabei soll der Japanologe ihnen helfen. Daher muss er sich in erster Linie mal mit dem wirtschaftlichen Umfeld des Unternehmens und dann erst mit der Japanologie auskennen. Man sollte sich bei der Berufswahl immer bewusst sein, dass Japanalogie in der Regel nur eine Zusatzqualifikation ist, die einen von der breiten Masse abhebt. Wenn man das erkannt hat, hat man im Berufsleben gute Aussichten mit dem Studium Japanologie eine Menge reißen zu können.
05.02.14 09:52
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Hachiko
Gast

 
Beitrag #14
RE: Japanologie - ein zweites Studium?
torquato

Ich bitte um Entschuldigung, habe mich mächtig vertan, mea culpa, mea maxima culpa.

(30.05.74 16:00)Woa de Lodela

Ich persönlich würde nie wieder etwas [i' schrieb:  
wegen[/i] des Studiums studieren. Das Studium geht schnell vorüber! Und in aller Regel ist es dann gar nicht so interessant. Du machst da ja nicht nur Dinge, die dich interessieren und die dir Spaß machen. Viel wichtiger ist die Zeit nach dem Studium. Ernsthaft, denk darüber nach, was du später machen willst. Das Studium dauert 3-7 Jahre, das Arbeitsleben 40+...

Wie sagt das etwas veraltete Sprichwort so schön: Wir lernen nicht für die Schule, sondern fürs Leben.
Ich glaube kaum, dass jemand alleine des Studiums wegen studiert, sondern sich vielmehr das Ziel setzt, einen Studienabschluß
mit entsprechender Zertifizierung zu erreichen. Stell dir mal vor, du wirst als Patient von jemandem behandelt, der nicht mal weiss, welche
Funktion eine Innervation hat, bzw. eine Lactose- von einer Amalgamintoleranz nicht unterscheiden kann.
Oder jemand, der die Verantwortung eines Bauingenieurs übernehmen möchte und keine Ahnung von einer Zementmischung hat
usw.usw.
05.02.14 10:23
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Koumori


Beiträge: 403
Beitrag #15
RE: Japanologie - ein zweites Studium?
Also, ich würde Woa und Hellstorm hier voll zustimmen. Überlege Dir genau, was Dir als Job gefallen würde, informiere Dich genau, was es überhaupt so gibt - es gibt vielleicht etwas, was Du Dir jetzt vielleicht noch gar nicht vorstellen kannst und wo Du mit Spaß und Leidenschaft dahinterstehen würdest - und dann schau, wie Du da hin kommst.

Hachiko, ich glaube nicht, dass Woa meint, dass ein Arzt oder Ingenieur nicht auch die entsprechende Ausbildung haben soll. Aber es ist nun mal nicht so, dass nur, weil einen die Japanische Sprache gefällt, man auch gerne in einem Job arbeitet, der damit zu tun hat - wenn man denn überhaupt so einen findet.

Der "Bedarf" für eine bestimmte Fachrichtung ändert sich sowieso so schnell, dass es damit schon vorbei sein kann, wenn Du mit dem Studium fertig bist - nur danach würde ich mich also auch nicht richten.
Als ich mit Chinesisch angefangen habe, gab es überhaupt keinen Bedarf für Leute, die Chinesisch können. Das hat sich inzwischen extrem gewandelt, aber auch hier stellen viele Firmen lieber Chinesen (möglichst in Deutschland aufgewachsen) mit kaufmännischer oder wirtschaftlicher Ausbildung ein als deutsche Sinologen.

^^;~;^^
05.02.14 14:29
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Lissie


Beiträge: 42
Beitrag #16
RE: Japanologie - ein zweites Studium?
Meine bescheidene Meinung zum Thema - habe die Geduld, Dir in Deinem Fachbereich einen Job zu suchen, qualifiziere Dich auf dem Gebiet weiter, und gehe auf dieser Schiene Deinen beruflichen Weg. Sobald Du einen vernünftigen Job hast, eigenes Geld verdienst und Dich weiterqualifizierst und Dir damit eine noch breitere Basis verschaffst, nutze Deine Freizeit, um auf "Dein Herz zu hören", wie Du es so hübsch ausdrückst.

Ich persönlich würde nach einem abgeschlossenen Studium ganz sicher keine weiteren Jahre in ein Studium der Japanologie stecken, bis zum Master dürften das locker um die 5-6 Jahre sein, bedenke wie alt Du dann sein wirst, wie dünn der Arbeitsmarkt ohnehin bestückt ist und wie schwer es dann sein könnte potentiellen Arbeitgebern Deinen Werdegang zu erklären??

Eine Einschränkung - wenn die Fachrichtung, die Du studiert hast, Dich heute schon anödet, dann mache den Wechsel so schnell wie möglich, aber wenn Du Dich im großen und ganzen mit Deiner Fachrichtung anfreunden kannst, dann gehe diesen Weg und mach was draus! Ich selber habe ein Hochschulstudium hinter mir, welches damals ganz sicher nicht meinen Interessen entsprochen hat, war mehr oder weniger der vom Verstand meiner Eltern gesteuerte Weg, über den ich nicht weiter nachgedacht habe. Heute, mit fast 50 Jahren, bin ich froh um meinen Dipl.Kfm. und das, was in den Jahren draus geworden ist und verdiene das Geld, mit dem ich mir jede Menge Freiheiten leisten kann.

Dazu gehört die Auseinandersetzung mit all den Dingen, die ich 1983 viel lieber gemacht hätte, als damals BWL zu studieren... Aber wäre ich damals den anderen Weg gegangen, hätte ich mit Sicherheit nicht meine heutige wirtschaftliche Position erreicht und könnte mir meine Reisen und Hobbies nicht ohne großartig drüber nachzudenken erlauben. Klar weiß ich auch, daß Geldverdienen nicht alles ist, und ganz sicher nicht, wenn einem die Fachrichtung die man studiert hat, schon mit Anfang 20 zum Hals raushängt, aber SO schlimm scheint es ja bei Dir nicht zu sein - also, zieh das Ding durch und gönne Dir Dein großes Hobby Japanologie nebenbei - denn das ist es wohl eher, ein wunderschönes Hobby, eine tolle Freizeitbeschäftigung, aber leider ein Studienfach mit recht traurigen beruflichen Aussichten!

Es gibt Berge von Materialien, kostenfrei im Netz, kostenpflichtig in einer riesigen Auswahl von Büchern, mit ein bißchen Kohle auf dem Konto kannst Du Land und Leute studieren, solange es Dein Urlaub zuläßt - und nimmst dabei mit Sicherheit manches mit, was Du durch ein Studium vermutlich nie erfahren würdest! Ich war gerade wieder in Japan, bin immer noch beflügelt von der Zeit dort, aber ganz klar, ohne eine stabile wirtschaftliche Basis hier daheim wäre ich ganz sicher nicht in Japan gewesen - mag hart und abgeklärt klingen, ist aber nun mal Realität!

Wünsche Dir viel Erfolg bei der Jobsuche und drücke die Daumen, daß Du einen tollen Job findest, der Dich fasziniert und Dir ein wenig Freiraum läßt, Dich in der Freizeit mit allem "rund um Japan" auseinanderzusetzen!
05.02.14 14:37
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Ahri


Beiträge: 22
Beitrag #17
RE: Japanologie - ein zweites Studium?
@ Woa de Lodela, Hellstorm, Hachiko, Karriereberater: Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten! Ich habe schon einiges an neuen Gedankengängen gewonnen.

@Woa de Lodela:
Vermutlich hast du Recht mit der Annahme, dass eher ein BWLer im Unternehmen mit guten Japanischkenntnissen sinnvoller ist, als "nur" ein Japanologe. Wobei ich ja auch eine Art BWLer bin, nur auf Medien spezialisiert (erstes Studium). Meinst du, dass es für mich eher Sinn machen würde, japanisch "nebenbei", also durch Sprachkurse zu erlernen? Das ist ein Gedanke, der mich seit gestern nicht mehr los lässt...

@Hellstorm:
Das ist eine gute Idee, schon mal zu schauen, welche Jobs es gibt. Das habe ich tatsächlich schon getan und bei moster.de kommen recht viele Stellen beim Stichpunkt "Japan". Wenn man sich diese Stellen aber genauer ansieht, dann erfordern sie fast alle eine Zusatzqualifikation (z.B. Steuerfachangestellte Japan Business Service, Software Ingenieur usw.), die ich nicht mitbringen kann. Also da springen die verücktesten Berufsbezeichnungen auf, auf die ich niemals gekommen wäre. Reine Japanologen sind da eher nicht erwünscht. Der Stichpunkt "Japanologie" oder "Japanologe" bringt nichts hervor. Da hast du ebenfalls recht...

Ich kann leider nicht ganz genau sagen, welchen Beruf ich ausüben möchte. Ich bin für diese Branche, hat sie auch nur den kleinsten Bezug zu Japan, für fast alles offen und sehr begeisterungsfähig. Ich kann nur sagen, dass ich auf jeden Fall etwas mit der japanischen Sprache anfangen will. Einen wirtschaftlichen Studienabschluss habe ich bereits. Vielleicht kann ich durch Sprachkurse meiner ursprünglichen Laufbahn (Medienwirtschaft) zum Japanbezug verhelfen? Ich weiß nur leider nicht, was das dann für ein Job sein soll. Medienwirtschaft + Japanischkenntnisse? Das sich das merkwürdig und irgendwie exotisch anhört, da stimmt ihr mir sicher zu.

Bin ich zu sturköpfig? Ist das möglicherweise einfach eine sinnlose Kombination, die ich mir in den Kopf gesetzt habe?
Ich denke momentan viel darüber nach, vor allem Dank eurer Kommentare. Ich entwickle zur Zeit selbst noch mein Konzept, denke darüber nach und verwerfe auch ein paar Gedanken wieder, um sie später doch wieder aufzugreifen... Das ist echt eine Zwickmühle rot

Viele Grüße
Ahri
05.02.14 14:42
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Reizouko


Beiträge: 634
Beitrag #18
RE: Japanologie - ein zweites Studium?
(05.02.14 14:42)Ahri schrieb:  Meinst du, dass es für mich eher Sinn machen würde, japanisch "nebenbei", also durch Sprachkurse zu erlernen? Das ist ein Gedanke, der mich seit gestern nicht mehr los lässt...

Willst du denn japanisch lernen oder ueber Japan lernen?
Ich hatte den Eindruck, dass eher das 2. (bzw beides) der Fall ist, aber jetzt redest du auf einmal nur noch von japanisch.
Wenn du hauptsaechlich die Sprache lernen willst, dann macht es wenig Sinn Japanologie zu studieren, dafuer gibt es auch andere Moeglichkeiten.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.02.14 14:46 von Reizouko.)
05.02.14 14:46
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Ahri


Beiträge: 22
Beitrag #19
RE: Japanologie - ein zweites Studium?
@Koumori, Lissie, Reizouko: Auch euch beiden herzlichen Dank für eure Tipps und Gedanken, ich hatte den letzten Post bereits abgeschickt..

@Koumori:
Genau, der Bedarf ändert sich in der Tat sehr häufig. Aus diesem Grund habe ich irgendwie noch die Hoffnung, dass der berufliche Bedarf in der Japanologie-Branche (was für ein Ausdruck, aber du weißt was ich meine rot) auch noch steigt, genau wie mit China. Aber darauf zu setzen wäre wohl wie Lotto spielen.

@Lissie:
Ich möchte mich bedanken, dass du deine Erfahrungen offen mit mir teilst. Deinen Vorschlag, den vernünftigen Weg zu gehen und erstmal das aufzugreifen, was ich bereits erreicht habe, um mir "Japan" als Hobby zu gönnen, werde ich definitv gut überlegen. Die Medienbranche ist etwas, mit dem ich mich bereits in meinem Studium angefreundet habe, obwohl ich am Anfang Zweifel hatte und es auch eher meine Eltern waren, die gesagt haben, dass ich etwas in der BWL-Richtung machen soll. Ich habe mich vor drei Jahren dann für Medienwirtschaft (die einen großen BWL-Teil beinhaltet) entschieden. Vielleicht ist es wirklich sinnvoller, meine Interessen in einem Hobby auszuleben, anstatt es zu einem schwierigen beruflichen Werdegang zu machen. Ich verspreche, dass ich mich mit dieser Möglichkeit befassen werde!

@Reizouko:
"Willst du denn japanisch lernen oder ueber Japan lernen?" - Na am besten beides! hoho
Ich hab die Kultur und alle anderen Aspekte, die ich bereits genannt habe, aus Bequemlichkeit nicht noch einmal aufgezählt, ich dachte es wäre eine unnnötige Wiederholung. Das es zu einem Missverständnis kommt, war nicht meine Absicht. Das ich sowohl alles erdenklich mögliche über die Kultur Japans (mit all' ihren Facetten) kennenlernen, als auch japanisch beherrschen möchte, daran hat sich nichts geändert.

Danke nochmal, ihr seid toll! >.<
Ahri
05.02.14 15:09
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Hachiko
Gast

 
Beitrag #20
RE: Japanologie - ein zweites Studium?
@Ahri

Bin ich zu sturköpfig?

Alles andere als das, ich halte dich eher für sehr jung und leicht zu enthusiasmieren.
05.02.14 15:22
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Japanologie - ein zweites Studium?
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