Beitrag #3
RE: Kanji Lesungen priorisieren?
Ich habe schon mehrfach versucht, Kanji separat zu lernen (nach Heisig, aber
auch nach anderen Büchern), aber es war nicht so effizient. Das Problem dabei
ist, daß man entscheiden muß, welche Bedeutung man lernt. Bei manchen Kanji
ist das relativ klar, andere jedoch haben viele, z.T. recht abstrakte
Bedeutungskomponenten, die einem im Zweifelsfall nicht weiterhelfen.
Und man hat das Problem, daß man nicht weiß, ob das Kanji nur eine
Bedeutungskomponente ist oder für sich alleine stehen kann (z.B. bedeutet ji
時 'Stunde, Uhrzeit, Zeit', aber wenn ich den Zeitraum einer Stunde ausdrücken
will, dann muß ich jikan 時間 verwenden). Das heißt, wenn ich die Kanji kann,
dann kann ich noch lange kein Japanisch.
Darüber hinaus gibt es bedeutungsgleiche Kanjis (z.B. wird bei 'isogashii' 忙しい ein
anderes Kanji benutzt wird als bei 'isogu' 急ぐ), so daß man auch lernen muß,
welches wo benutzt wird.
Daher bin ich dazu übergegangen, die Kanji in der Reihenfolge zu lernen, wie sie
in den Vokabeln der aktuellen Lektion vorkommen. Dann hat man gleich ein Anwendungsbeispiel. Wenn später das Kanji in einer neuen Bedeutungsvariante
auftaucht, tut man sich leicht, diese Variante dazuzulernen.
Leider geht dabei ein wenig der 'Synergieeffekt' verloren, den Heisig und andere
versprechen, da sie die Reihenfolge der Kanjis so aufbauen, daß man früher gelernte
Elemente in späteren Kanji wiederfindet.
Allerdings kann ich noch nicht sagen, ob ich damit ans Ziel komme. Mein Lern-Stand
ist Minna no Nihongo shookyu II Lektion 32 mit ca. 600 Kanji. Das Problem mit den
Kanji ist ja auch, daß es mit steigender Zahl der gelernten Kanji eher nochmal
schwieriger wird, da die Verwechslungsgefahr steigt und man auch die weniger
häufigen Kanjis lernen muß (und schneller wieder vergißt, weil seltener benutzt...)
Um nochmal auf die Frage zurückzukommen: Ich lerne beides, das Wort und die
einzelnen Bedeutungen der Kanji.
Möööööhp...
oojika }:-)
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