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Wie ein Japaner die Deutschen sieht
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Vlad


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Beitrag #11
RE: Wie ein Japaner die Deutschen sieht
Ich musste ehrlich gesagt bei diesem Video auch schmunzeln, natürlich habe ich nichts davon verstanden (da ich mit meinem japanisch noch nicht soweit bin), aber die Übersetzung fand ich schon Recht unterhaltsam. Wäre aber nix neues was die über Deutschland sagen, ich sehe das manchmal auch kritisch wie wir die Schulden anderer Länder (bezahlen). Ob das noch lange gut geht?
24.07.14 17:55
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Firithfenion


Beiträge: 1.727
Beitrag #12
RE: Wie ein Japaner die Deutschen sieht
(24.07.14 17:55)Vlad schrieb:  Wäre aber nix neues was die über Deutschland sagen, ich sehe das manchmal auch kritisch wie wir die Schulden anderer Länder (bezahlen). Ob das noch lange gut geht?

Im Grunde weiß jeder dass das nicht mehr lange gut gehen kann, auch wenn die meisten sich nicht trauen darüber zu sprechen. Es ist wie in der ehemaligen DDR kurz vor den großen Montagsdemonsrationen. Jeder spürt das es so nicht weiter gehen kann, aber noch traut sich keiner was zu sagen.

Wir wissen inzwischen wie wir bei der Euroeinführung nach Strich und Faden belogen wurden (Eurotauglichkeit von Griechenland). Damals beruhigte man die Kritiker mit der Versicherung, das es niemals zu einer Transferunion kommen würde, bei der die sparsamen Länder die Schulden anderer Länder bezahlen müssten. Heute IST die europäische Union zu einer Transferunion mit Deutschland als Melkkuh geworden und kein Politiker kann oder will sich mehr an seine Reden zur Euroeinführung erinnern.

Die Steuereinnahmen waren noch niemals so hoch wie heute, trotzdem sind die Realeinkommen der Arbeitnehmer seit etwa 20 Jahren nicht gestiegen, die kargen Ersparnisse der berufstätigen Bevölkerung werden durch die 0-Zinspolitik von der Inflation aufgefressen. Je mehr Geld der Staat einnimmt, desto mehr gibt er aus, trotz gigantischer Steuereinnahmen wächst der Schuldenberg ins unermessliche. Der ideologisch motivierte Drang der Politiker Deutschland zum Weltsozialamt und zur Welt-Asylzentrale umzubauen bei gleichzeitiger kontinuierlicher Zerstörung der wirtschaftlichen Grundlagen dieses Landes zu Gunsten ideologisch motivierter Hirngespinste (Energiewende, Solar- und Windmühlenwahnsinn) ist definitiv zum Scheitern verurteilt.

In Deutschland hat sich in der Bevölkerung mittlerweile eine sonnige und unbedarfte Mentalität wie in Griechenland und ähnlichen Pleitestaaten breit gemacht. Die Leute leben von einem Tag auf den anderen, machen sich keine Gedanken über wirtschaftliche Zusammenhänge und tun so als ob sie ernsthaft daran glauben dass das alles ewig so weitergehen könnte. Der bis ins monströse aufgeblähte Sozialstaat hat die Menschen zu unselbständigen Geschöpfen degenieren lassen, die die Mentalität von Kindern haben die sich keine Gedanken darüber machen wo das alles herkommen soll und die meinen "Mama und Papa werden schon alles bezahlen".

Der große Unterschied zwischen Ländern wie Griechenland und Deutschland ist aber, das es für uns keine Rückfallebene gibt. Wenn unsere Wirtschaft ins wanken gerät ist niemand mehr da der hinter uns steht und uns auffängt. Im Gegenteil. Dann bricht alles nach dem Dominoprinzip zusammen und der Knall der dabei entsteht, wird auf dem ganzen Globus zu hören sein.

Truth sounds like hate to those who hate truth
24.07.14 19:50
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Hachiko
Gast

 
Beitrag #13
RE: Wie ein Japaner die Deutschen sieht
@Firith

Gut geschrieben und gut interpretiert.
24.07.14 21:04
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客人
Gast

 
Beitrag #14
RE: Wie ein Japaner die Deutschen sieht
(24.07.14 19:50)Firithfenion schrieb:  ... Wenn unsere Wirtschaft ins wanken gerät ist niemand mehr da der hinter uns steht und uns auffängt. Im Gegenteil. Dann bricht alles nach dem Dominoprinzip zusammen und der Knall der dabei entsteht, wird auf dem ganzen Globus zu hören sein ...
Soviel rechtsradikales Gesabbel und Schwarzmalerei auf einen Haufen. Ich finde, bevor man auf Ausländer drischt, sollte man sich die Situation mal richtig ansehen.

Was soll denn bitte zusammenbrechen? Die USA sind ein weitaus größeres Einwanderungsland als Deutschland:
http://www.derwesten.de/politik/deutschl...71645.html

Sie sind aber weitaus höher verschuldet als Griechenland. Der Artikel:
http://www.heise.de/tp/artikel/35/35225/1.html
fasst das ganz gut zusammen. Im Internet gibt es für den interessierten Leser aber mehr Informationen dazu. Sind die USA deshalb zusammengebrochen? Die USA leben auf dem Rücken der ärmeren Bevölkerungsschichten. Die Deutschen auf dem Rücken der ärmeren Länder in der EU. Man muss sich das mal überlegen, dass es Investoren gibt, die Deutschland Geld dafür zahlen, dass sie Deutschland Geld leihen dürfen. Negative Zinsen hohohohohohohoho

Deshalb wird Deutschlands Wirtschaft niemals zusammenbrechen. Alle die sich über die Einwanderung aufregen würden noch mehr schimpfen, wenn sie ausbliebe. Denn dann würde hier einiges düsterer aussehen, wenn die deutsche Wirtschaft die Preise von einheimischen Arbeitskräften nicht mit ausländischen Arbeitskräften drücken könnte.

Aber die "Ossis" (t'schuldigung!) haben es und 1990 vorgemacht. Erst haben sie im Osten schwarz gewählt, weil Kohl ihnen sofort die Einheit versprochen hat. Als sie sie hatten, wünschten sie sich die DDR zurück. Komisch, dass die Rechten im Osten am stärksten sind, nicht? Die lernens halt dort nie.
24.07.14 21:49
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Hachiko
Gast

 
Beitrag #15
RE: Wie ein Japaner die Deutschen sieht
Deutschlands Wirtschaft ist sicher nicht gefährdet, aber der soziale Friede könnte eines Tages durchaus kippen, dann ginge der
Schuss sehr wohl nach hinten los, einige Anzeichen sprechen schon dafür, werden aber(noch) nicht ernstgenommen.
Und ich male hier nichts schwarz, bin weder links- und schon gar nicht rechtsgerichtet, neige allerdings nicht dazu vor unangenhemen Tatsachen Augen und Ohren zu verschliessen und mir eine heile-heile-Gänschen-Welt vorzugaukeln, denn
wenn man näher hinhört, so verbirgt sich hinter so mancher nicht-so-gemeinten Bemerkung eine Menge Zündstoff, was
der Bequemlichkeit halber gerne ignoriert wird. Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier, überall auf der Welt.
25.07.14 09:16
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Hellstorm


Beiträge: 3.925
Beitrag #16
RE: Wie ein Japaner die Deutschen sieht
(24.07.14 21:49)客人 schrieb:  Soviel rechtsradikales Gesabbel und Schwarzmalerei auf einen Haufen. Ich finde, bevor man auf Ausländer drischt, sollte man sich die Situation mal richtig ansehen.

Immer ulkig, dass ich mehr Probleme mit idiotischen Deutschen (Achtung, Vorurteil: Insbesondere mit Fußballfans) habe als mit den ach so kriminellen Ausländern.

Ich würde eher sagen, dass es viele soziale Missstände in Deutschland gibt, aber das ist nicht auf Ausländer beschränkt. Sondern auf lernresistente Jugendliche. Von daher streite ich nicht ab, dass es solche Leute wie im Video gibt, aber das sind ja mehr Deutsche als Ausländer.

Aber das hängt sicherlich auch dazu zusammen, was für einen Status Sozialarbeiter in diesem Land haben und wie auf solche Problemgruppen herabgeschaut wird. Anstatt das mal irgendwie konsequent anzupacken wird das Problem ja gezielt ignoriert.

やられてなくてもやり返す!八つ当たりだ!
25.07.14 09:51
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客人
Gast

 
Beitrag #17
RE: Wie ein Japaner die Deutschen sieht
(25.07.14 09:16)Hachiko schrieb:  ... neige allerdings nicht dazu vor unangenhemen Tatsachen Augen und Ohren zu verschliessen und mir eine heile-heile-Gänschen-Welt vorzugaukeln, denn wenn man näher hinhört, so verbirgt sich hinter so mancher nicht-so-gemeinten Bemerkung eine Menge Zündstoff, was der Bequemlichkeit halber gerne ignoriert wird. ...
In dem Punkt stimme ich Dir uneingeschränkt zu.

Doch das rechtsradikale Geschwätz hier ist nichts anderes, als ein verkappter Vorschlag, wie man sich auf den Rücken anderer für sich selbst eine "heile-heile-Gänschen-Welt" schaffen könnte. Aber dann zieht Dein Argument mit dem gefährdeten Frieden nicht mehr, wie man an Lampedusa eindrucksvoll sieht. Oder willst Du mir weis machen, dass das hier sozialer Friede ist:
http://www.focus.de/panorama/welt/grausi...07600.html

Meine Bemerkung ist ernst gemeint. Und ich weiß, dass sich dahinter Zündstoff verbirgt. Aber für mich bist Du es, der seine Augen und Ohren vor einer unangenehmen Wahrheit verschließt. Die liegt nämlich gar nicht in den Ausländern, sondern in der Urangst der Menschen etwas zu verlieren oder abgeben zu müssen - sich eingestehen zu müssen, dass wir letztenendes doch alle gleich sind. Das hat zum Holocaust geführt, das verhindert, dass das Gymnasium erst ab der 8. oder 10. Klasse eingeführt wird (mein Kind soll nicht mit sozialen Dreck gemischt werden) und das verhindert, dass der Karstadt-Eigentümer (Nicolas Berggruen), der ja offiziell die Hälfte seines Milliarded-Vermögens für soziale Zwecke gespendet hat:
http://de.wikipedia.org/wiki/The_Giving_Pledge
tatsächlich Karstadt retten wird. Ich wollte jetzt nicht das Paradebeispiel des guten Uli Hoeneß anbringen, das wäre zu platt gewesen.

Wenn Du auf die von Dir erkannten Probleme hin blind und unbeholfen durch die Welt rennen willst, tu es. Ich werde Dich und die anderen nicht von Deinen verqueren Absichten und denen der anderen abbringen können. Das ist zwar traurig, aber wahrscheinlich werde ich mit meinen Ansichten ohnehin nur als Kommunist abgestempelt.

(25.07.14 09:51)Hellstorm schrieb:  ... lernresistente Jugendliche. Von daher streite ich nicht ab, dass es solche Leute wie im Video gibt, aber das sind ja mehr Deutsche als Ausländer. ... Anstatt das mal irgendwie konsequent anzupacken wird das Problem ja gezielt ignoriert.
Meine Rede! Wir haben kein Ausländerproblem, sondern ein soziales Problem!
25.07.14 10:16
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Hachiko
Gast

 
Beitrag #18
RE: Wie ein Japaner die Deutschen sieht
(25.07.14 10:16)客人 schrieb:  
(25.07.14 09:16)Hachiko schrieb:  ... neige allerdings nicht dazu vor unangenhemen Tatsachen Augen und Ohren zu verschliessen und mir eine heile-heile-Gänschen-Welt vorzugaukeln, denn wenn man näher hinhört, so verbirgt sich hinter so mancher nicht-so-gemeinten Bemerkung eine Menge Zündstoff, was der Bequemlichkeit halber gerne ignoriert wird. ...
In dem Punkt stimme ich Dir uneingeschränkt zu.

Wenn Du auf die von Dir erkannten Probleme hin blind und unbeholfen durch die Welt rennen willst, tu es. Ich werde Dich und die anderen nicht von Deinen verqueren Absichten und denen der anderen abbringen können. Das ist zwar traurig, aber wahrscheinlich werde ich mit meinen Ansichten ohnehin nur als Kommunist abgestempelt.

Meine Rede! Wir haben kein Ausländerproblem, sondern ein soziales Problem!

Erstmal danke für die Blumen, wenn du mir verquere Ansichten unterstellst, aber wenn man die Pointe nicht versteht, das scheint
bei dir bedauerlicherweise der Fall zu sein, sollte man sich nicht derart echauffieren, auch wenn es im Deutschen keine Höflichkeits-
sprache gibt, mit Anwendung derer man sich etwas gesitteter ausdrücken könnte.
25.07.14 10:48
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Hellstorm


Beiträge: 3.925
Beitrag #19
RE: Wie ein Japaner die Deutschen sieht
Wobei ich allerdings anmerken muss, dass ich normalerweise nicht mit „solchen“ Leuten in Berührung komme und deswegen zu einem großen Teil nur aus zweiter Hand reden kann. Ich habe die typische gutbürgerliche Schulkarriere durchlaufen: Grundschule in einem netten Vorort, danach wie selbstverständlich Gymnasium. Alle meine Freunde waren normal situiert, Probleme gab es praktisch nirgends.

Ich habe erst die Lebenswirklichkeit der Großteil der Deutschen kennengelernt, als ich Zivildienst gemacht habe und auch als ich während der Uni mal ein wenig aus meiner heilen Kleinstadt herausgekommen bin.

Trotzdem beschränkt sich da meine Erfahrung größtenteils nur auf irgendwelche ... problematischen Leute im Zug (insbesondere Fußballfans). Wie die Leute richtig leben, weiß ich nicht. Deswegen habe ich auch einen Heidenrespekt vor Sozialarbeitern, die sich „da“ hineintrauen.

Aber wie gesagt, das ist bei mir nicht auf Bürger mit Migrationshintergrund (die meisten Leute sind ja sowieso in Deutschland geboren und sozialisiert, die bezeichne ich nicht als Ausländer) beschränkt.
Ich streite Firithfenions Erfahrungen gar nicht ab. Auch wenn ich sie ein bisschen äh problematisch halte, will ich hier auch nicht zensieren. Allerdings glaube ich, dass seine Sichtweise halt genau so einseitig beeinflusst ist wie meine. Die Wahrheit wird wohl irgendwo in der Mitte liegen.

Übrigens wo ist das Problem, Bürgerkriegsflüchtlingen in Deutschland zu helfen? Während des Dritten Reiches haben sich die Juden gefreut, wenn sie nach Amerika o.ä. fliehen konnten. Aus Deutschland! Ist es da nicht genau so humanitär, Flüchtlingen aus Eritrea, Syrien oder sonstwo zu helfen?
Dass das nicht immer die allerbesten Qualifizierten sind, ja mein Gott. So ist die Welt halt.

やられてなくてもやり返す!八つ当たりだ!
25.07.14 10:53
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Hachiko
Gast

 
Beitrag #20
RE: Wie ein Japaner die Deutschen sieht
@Hellstorm

Ich glaube nicht, dass Firithfenion übertreibt, denn er kennt das Problem vor Ort und in Berlin gehen die Uhren eben anders
als in einer gutbürgerlich struktuierten Kleinstadt.
25.07.14 11:00
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Wie ein Japaner die Deutschen sieht
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