Antwort schreiben 
Lehnwörter in der japanischen Sprache
Verfasser Nachricht
Botchan


Beiträge: 642
Beitrag #41
RE: Lehnwörter in der japanischen Sprache
make sense

http://www.welt.de/vermischtes/article14...ismen.html

Übrigens für alle Trekkies: Sooft "that makes (no) sense" auch bei Enterprise, Voyager und Co. vorkommt (und es kommt oft vor), heißt es in der deutschen Synchronisation niemals "das macht (keinen) Sinn", sondern stets "das ergibt (k)einen Sinn". Ein großes Bravo an die Übersetzer.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.07.09 10:13 von Botchan.)
29.07.09 20:49
Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
adv


Beiträge: 1.037
Beitrag #42
RE: Lehnwörter in der japanischen Sprache
In dem Zusammenhang auch interessant:
Sick of Sick?(Kulturverlag Kadmos, 2008)
von Andre Meinunger (HU ua.)
als Replik auf Bastian Sick (Zwiebelfisch)
die dem Thema "alle Ehre macht".
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.07.09 21:23 von adv.)
29.07.09 21:22
Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
icelinx


Beiträge: 716
Beitrag #43
RE: Lehnwörter in der japanischen Sprache
(29.07.09 17:27)adv schrieb:  "Sinn machen" dürfte schon dem Englischen entlehnt sein.

"Dürfte" beschreibt gemäß meinem Grammatikbuch eine subjektive Einschätzung von ca. 50%. Danke, dass ich dadurch mit meinen Ausführungen mein Gesicht wahren darf ........................ zwinker

Zitat:Außerdem werden hier Sprachmuster genutzt, die ganz
typisch für die deutsche Sprache sind ...
Bedeutungsschwache Verben (wie zB "machen" , das nicht
unbedingt einen "Macher" voraussetzt) in Verbindung mit
abstrakten Begriffen gibt es viele.

das macht keinen Unterschied
das macht Lust auf mehr
das macht Spaß

das macht Sinn! ........... zwinker
Warum kann eine Situation Lust, Spaß etc. kreiren, aber keinen Sinn?
Logik?

Zitat:“Ein Übersetzer muß sehen, was einen Sinn macht.”
Lessing: Briefe, die neueste Literatur betreffend (10. Januar 1760)

“Nun ist es wahr, daß dieses eigentlich keinen falschen Sinn macht; aber es erschöpft doch auch den Sinn des Aristoteles hier nicht.”
Lessing: Hamburgische Dramaturgie (notiert am 8. März 1768)

Der Lessing, der Schlawiner........... hat er irgendwo bei 'nem Engländer abgeschrieben.... ts, ts, ts ......

Letztendlich ist es eine wunderbar einfache Erklärungsmöglichkeit "Sinn machen" auf die Anglizismen-Bank zu schieben. Meines Erachtens auch aufgrund der Tatsache, dass diese Variante hübsch anzuschaun ist und man damit immer ein bewunderndes "aha" huch bei mutmaßlich akademisch benachteiligten Mitmenschen hervorrufen kann angesichts so viel linguistischen Know-Hows äh .... Wissens ...... zwinker übersehen wir nicht manchmal, dass wir nebst leichtfertigen Gebrauchs diverser Anglizismen gleichfalls leichtfertig diverse Erklärungsversuche zu schnell als in Beton gegossen betrachten ........ ?
29.07.09 22:54
Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
L4D


Beiträge: 385
Beitrag #44
RE: Lehnwörter in der japanischen Sprache
Lessing war stark von Shakespeare geprägt, deshalb ist es durchaus denkbar, dass er "von einem Engländer abgeschrieben hat". Darüber hinaus ist das Deutsch aus Lessings Zeit von dem heutigen Deutsch noch ein Stück weit entfernt.

Zu guter Letzt aber ist Wikipedia erhellend:

Lehnübersetzungen: Eins-zu-eins-Übersetzungen der Bestandteile des fremden Wortes, z. B. brainwashing → „Gehirnwäsche“, oder der fremden Satzkonstruktion (Lehnsyntax), z. B. „Sinn machen“ anstelle von „(einen) Sinn ergeben“ bzw. (häufiger) „Sinn haben“ oder „sinnvoll sein“, von engl. “to make sense”. Oder, schon länger in Gebrauch, „einmal mehr“ statt „(schon) wieder einmal“ oder einfach nur „wieder(um)“ oder „abermals“ von engl. “once again”.
29.07.09 23:32
Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
icelinx


Beiträge: 716
Beitrag #45
RE: Lehnwörter in der japanischen Sprache
(29.07.09 23:32)L4D schrieb:  Lessing war stark von Shakespeare geprägt, deshalb ist es durchaus denkbar, dass er "von einem Engländer abgeschrieben hat".

Mit "denkbar" kann ich mich anfreunden.

Zitat:Zu guter Letzt aber ist Wikipedia erhellend:

Das Thema "Wikipedia lassen wir mal lieber.............. zwinker
Aus Faulheit nutze ich es gerne als Quelle, um Behauptungen von wissenschaftlichen Tatsachen zu trennen wäre mir Wiki zu gewagt ......
29.07.09 23:56
Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
hyoubyou


Beiträge: 434
Beitrag #46
RE: Missstände in Japan ?
Wenn man logisch denkt, kommt man auf (oder zu?) des Pudels Kern:
1 + 1 macht immer noch 2.
kratz oder muss ich "ist" oder "ergibt" statt "macht" sagen ??

"Sinn machen" taucht jedenfalls schon im Mittelalter und nicht erst bei Lessing auf:
Zitat:Petrus der maister Lampardus, der die sentencias machet, das ist das puch von hochen synnen zu teutsch genant.
[1466]

Bis man dann feststellt (oder besser: erkennt?), dass es weitere Bedeutungen gibt/gab:
Nämlich "Gedanke, Meinung" ; etc.

Ohnehin befindet man sich in diesem Zeitraum mit der Englischen Sprache auf einer Ebene, die so weit weg voneinander gar nicht war.
Wenn wir noch weiter zurück gehen, treffen wir vielleicht Hengist und Horsa, wie sie "Sinn machen" nach England transportieren.
Oder waren es die Normannen ? Oder schon die Römer?

Wer ist den nun Schuld daran, dass "Sinn machen" makes no sense ?
Halt: ist man in besonders schrecklichen Fällen die personifizierte Schuld ("Ich bin die Schuld!") oder hat man sie oder trägt man sie ... ? Oder ist man nur verantwortlich für dies und das?
Trägt man an etwas Schuld oder für etwas?
Trägt man die Schuld an etwas oder für?

Fragen über Fragen, ich muss aufpassen, dass ich nicht über meine eigenen unlogischen Wortkombinationen stolpere.

Interessant, an was man sich tagelang aufhängt und es überhaupt nix mit Japan zu tun hat ...

(29.07.09 12:44)bikkuri schrieb:  Heute wieder zu lazy (!) zum Denken?
Okay, ich buchstabiers fuer dich aus (gewollter Anglizismus zwinker ). Deine Statements (!), Sprache reinhalten zu wollen, sind auf dem selben Level (!) wie die derjenigen, die von Kultur-/ Rassenreinheit sprechen. Capice?

@bikkuri
Konsequenterweise solltest du die Hexe dann mit "Sie" anreden, denn dann wäre "capice" korrekt. Sonst würde ich dir "capici" ans Herz legen. zwinker

没有銭的人是快笑的人
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.07.09 02:19 von hyoubyou.)
30.07.09 02:18
Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Ex-Mitglied (bikkuri)
Gast

 
Beitrag #47
RE: Missstände in Japan ?
(30.07.09 02:18)hyoubyou schrieb:  ...
@bikkuri
Konsequenterweise solltest du die Hexe dann mit "Sie" anreden, denn dann wäre "capice" korrekt. Sonst würde ich dir "capici" ans Herz legen. zwinker

"Capice" ist der englischen Umgangssprache entlehnt, nicht direkt dem Italienischen.
30.07.09 05:10
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
L4D


Beiträge: 385
Beitrag #48
RE: Missstände in Japan ?
(30.07.09 02:18)hyoubyou schrieb:  "Sinn machen" taucht jedenfalls schon im Mittelalter und nicht erst bei Lessing auf:
Zitat:Petrus der maister Lampardus, der die sentencias machet, das ist das puch von hochen synnen zu teutsch genant.
[1466]
Vielleicht liegt es ja daran, dass ich Frühneuhochdeutsch (?) nicht vollständig verstehe, aber ich kann in dem Beispiel die Wendung "Sinn machen" nicht entdecken.

Außerdem stört sich hier niemand an der Benutzung des Ausdrucks. Es ist aber nun einmal interessant, dass diejenigen, die die Reinheit der Sprachen predigen, selbst mit importierten Wörtern, Wendungen und Bedeutungen um sich werfen.
30.07.09 09:50
Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Gast
Gast

 
Beitrag #49
RE: Missstände in Japan ?
(30.07.09 09:50)L4D schrieb:  Es ist aber nun einmal interessant, dass diejenigen, die die Reinheit der Sprachen predigen, selbst mit importierten Wörtern, Wendungen und Bedeutungen um sich werfen.

Es ist eigentlich nur logisch, denn "reines Deutsch" gibt es so oder so nicht, da kann man noch so viel predigen, zwangsläufig nutzt man selbst trotzdem "unreine" Sprache. Auch wenn man es nicht wahr haben will oder bewusst versucht (oder sogar selbst daran glaubt, was noch schlimmer ist) es irgendwie so zu drehen als wäre das etwas anderes als die aktuelle Entwicklung.

Wieviel ist vom Indogermanischen bis heute verloren gegangen und hat sich geändert? Spricht da jemand von Kulturverfall? Wenn ja, ist unsere Kultur sowieso schon durch und durch verfault, da macht ein bisschen Englisch auch nix mehr XD
Wenn nicht, wird dies auch in Zukunft nicht der Fall sein, trotz dem pöhsen Englisch.

Den Ausdruck "die Sprache rein halten" finde ich übrigens auch seeehr schlecht gewählt, wie bikkuri schon sagte, ruft das diverse andere Assoziationen hervor.
30.07.09 10:30
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
L4D


Beiträge: 385
Beitrag #50
RE: Missstände in Japan ?
(30.07.09 10:30)Gast schrieb:  [...]"reines Deutsch" gibt es so oder so nicht[...]

Das sehe ich ebenfalls so. Ich hab mir nur gedacht, dass es schön wäre, wenn Godwin einmal Unrecht hätte ... hoho
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.07.09 11:19 von L4D.)
30.07.09 11:17
Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Lehnwörter in der japanischen Sprache
Antwort schreiben 


Möglicherweise verwandte Themen...
Thema: Verfasser Antworten: Ansichten: Letzter Beitrag
Kindliche Sprache? Oder etwas anderes? KudoShinichi 8 3.318 27.03.17 18:08
Letzter Beitrag: KudoShinichi
Sprache der Manga-Ausgabe von 'Genji Monogatari' (engl.-jap.) oojika 11 8.062 16.02.15 02:52
Letzter Beitrag: yamaneko
Kein "Hallo" im Japanischen? junti 24 11.940 05.08.13 09:10
Letzter Beitrag: junti
Muttersprachliche Fehler im Japanischen torquato 5 4.801 02.11.12 01:44
Letzter Beitrag: global mind
Wie gross ist der Unterschied zwischen der gesprochenen und schriftlichen Sprache? Nephilim 12 7.329 23.01.12 16:37
Letzter Beitrag: tc1970