Antwort schreiben 
Meisterlegende: Eine Novelle von A. Nakajima
Verfasser Nachricht
X7Hell


Beiträge: 671
Beitrag #11
RE: Meisterlegende: Eine Novelle von A. Nakajima
Hab im Moment eigentlich keine Zeit, um hier zu posten, aber ...
Firmament heißt Himmelsgewölbe (*nicht* Sternenhimmel), und ist hier sehr passend. Deswegen hab ichs auch vorgeschlagen.
Wohnhaft war eine Zwischenübersetzung, schließt aber gut an namens an, wie ich finde.
Tanomu hat viele Bedeutungen, darunter vertrauen. Tanomu beki ist eine feste Wendung, und bedeutet vertrauenswürdig.
Schießt und landet ist gut, ohne Konjunktiv. Konditional mit wenn ist hier schon ausreichend. Konjuntiv wäre umgekehrt Overkill, und klingt seltsam.
Tazuneru heißt fragen, aufsuchen, hier paßt aber ideal vorsprechen, wegen des Kontexts. Kisho sprach bei Hiei in weiter Ferne vor. -> Kisho machte sich auf die Reise, bei bei Hiei vorzusprechen. Das erste war die Zwischenübersetzung, das zweite die glattgebügelte.
Antreten und eintreten sind inhaltlich zwei verschiedene Dinge. Es ist klar gemeint, "wurde sein Schüler." Etwaige Antritte zum Training kommen später, und werden von der japanischen Formulierung nicht ausgedrückt.
12.03.04 09:02
Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Ma-kun
Thronregent

Beiträge: 2.021
Beitrag #12
RE: Meisterlegende: Eine Novelle von A. Nakajima
Firmament ist die Himmelskuppel, richtig. "firmamentum" ist im Lateinischen die Begrenzung. Die Himmelskuppel umschließt die Erde und trennt sie so vom Rest ab. An ihr sind die Gestirne befestigt. Sie ist also nicht der Himmel selbst. Das Wort "Firmament" umfasst zwar beide Sphären (Tag und Nacht), heutzutage wird es aber hauptsächlich in astronomischen Zusammenhängen (Sternkonstellationen) verwendet. Die Bedeutung ist etwas abgedriftet.
Sei's wie's sei: "der beste unterm Firmament" ist doch etwas ungewöhnlich, warum nicht einfach "der beste unter der Sonne"? Hat auch was mit dem Himmel zu tun.

"tanomu beki" ist ein praktischer Ausdruck. Ich werde ihn mir merken. Danke.

Zitat: Schießt und landet ist gut, ohne Konjunktiv. Konditional mit wenn ist hier schon ausreichend. Konjuntiv wäre umgekehrt Overkill, und klingt seltsam.
Es kommt wohl darauf an, was genau gemeint ist. Handelt es sich dabei um das, was Kisho auf seiner Suche nach dem besten Bogenmeister erfahren hat ist es eine Wiedergabe der Meinung der Leute, die er gefragt haben muß und der Satz sollte im Konjunktiv stehen.
Handelt es sich um eine allgemeine Aussge über Meister Hiei, ist der Indikativ besser, aber man sollte dafür die Zeiten anpassen:
"Es heißt, wenn er (...) schoss, landete er (...)". Denn diese Ereignisse sind schon lange vorbei.
Dabei fällt mir auf, daß wir den "tatsujin" unterschlagen haben. Vielleicht ist das ein bisschen zu frei.
Wie wäre es mit: "Es heißt, er sei ein solcher Meister gewesen, daß er, wenn er auf hundert Schritt auf ein Weifenblatt schoss auf hundert Schuß hundert Treffer erzielte". Oder "Es heißt, er sei ein wahrer Meister (Virtuose?) gewesen, der, wenn er auf hundert Schritt auf ein Weidenblatt schoss etc."
Zitat: Tazuneru heißt fragen, aufsuchen, hier paßt aber ideal vorsprechen, wegen des Kontexts. Kisho sprach bei Hiei in weiter Ferne vor. -> Kisho machte sich auf die Reise, bei bei Hiei vorzusprechen. Das erste war die Zwischenübersetzung, das zweite die glattgebügelte.
Antreten und eintreten sind inhaltlich zwei verschiedene Dinge. Es ist klar gemeint, "wurde sein Schüler." Etwaige Antritte zum Training kommen später, und werden von der japanischen Formulierung nicht ausgedrückt.
"in jemandes Lehre treten" ist ein bisschen antiquiert. In diesem Falle ist "bei jemanden die Lehre antreten" bedeutungsgelich, da Koshi ja tatsächlich zum Meister gegangen und von ihm erste Anweisungen erhalten hat.
(mon ni hairu) heißt doch eigentlich eh "jemandes Schüler werden". Warum übersetzen wir nicht einfach. "Er suchte den weit entfernt lebenden Meister Hei auf und wurde sein/dessen Schüler."
"vorsprechen" klingt doch etwas komisch. "Der deutsche Botschafter sprach gestern beim kasachstanischen Innenminister wegen der Behandlung der Gefangenen vor", das kann ich mir in einer Zeitung vorstellen, aber für diese Legende...? "aufsuchen" passt doch. Man sucht Ärzte, Priester und Orakel auf, von denen man Rat und Hilfe wünscht. Warum nicht auch den Meister Hiei?
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.03.04 14:19 von Ma-kun.)
12.03.04 14:19
Webseite des Benutzers besuchen Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
X7Hell


Beiträge: 671
Beitrag #13
RE: Meisterlegende: Eine Novelle von A. Nakajima
@Ma-kun
Stress mich nicht. Natürlich gehen deine Vorschläge auch (bis auf ein paar, die inhaltlich einfach nicht passen. Er tritt eben nicht *an*, weil er schon *da* ist. Ein bißchen mehr auf die Formulierung achten.) Auf eine Diskussion, welche besser sind, lass ich mich hier nicht ein. Eine perfekte Übersetzung gibt es eh nicht, und wenn, dann wirst du sie kaum finden, dafür fehlt es dir an Erfahrung. Ich halte meine Formulierungen für soweit in Ordnung, ich stehe mit niemand im Wettbewerb.
13.03.04 16:07
Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Ayu


Beiträge: 257
Beitrag #14
RE: Meisterlegende: Eine Novelle von A. Nakajima
Es ist sicher unvermeidlich, die Unterschiede in der Meinung darüber zu entstehen, wie man einen Text übersetzt. Hier muss ich mir schließlich in Ruhe überlegen, wie der Text gelesen darf und wie ich das (zur Zeit) wiedergeben kann.

Zitat: Sollen wir Dir noch einmal eine saubere "Japanisch-Netzwerk"-Forum-Fassung machen, oder ist es ok so?!?
Danke, aber wegen des oben genannten Grundes brauche ich das nicht. Ich notiere alle bisherige Vorschläge. grins

Und ich habe jetzt erst entdeckt, es gibt in meiner bisherigen Fassungen die wirklich falsche Übersetzung! Und zwar, nicht "auf den Rücken", sondern "auf dem Rücken", also "rücklings". Entschuldigt.

Übrigens, ein heiklestes Thema ist, entweder Konjunktiv oder Indikativ. Das überlege ich mir noch hin und her, und zwar was hier genau gemeint ist. Und es bezieht sich auch darauf, entweder Präsens oder Vergangenheit. Vorläufig habe ich alles mit Vergangenheit übersetzt, aber eigentlich sind sie kompliziert gemischt.

Und ich fürchte am größten, dass ihr so haltet, eure Vorschläge mit anderen im Wettbewerb gestanden zu werden. Das meinte ich nie. Also bleibt neutral und kühl, ich bin zwar noch unerfahren, aber nicht mehr so blind. Ich verschlinge die Tipps auf jeden Fall nicht einfach, sondern mit der möglichsten Selbstnachschlagen und Überlegungen(allerdings leider "möglichst"=nich immer genügend traurig ).

Vielen Dank nochmals für eure große Hilfe!

"Tu was du willst!" - M. Ende: Die unendliche Geschichte
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.03.04 18:47 von Ayu.)
13.03.04 18:41
Webseite des Benutzers besuchen Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
X7Hell


Beiträge: 671
Beitrag #15
RE: Meisterlegende: Eine Novelle von A. Nakajima
@Ayu
Zum Thema Indikativ/Konjuntiv, im Zweifelsfalle lieber Indikativ.
Was die Zeiten angeht, im Japanischen kann man sie zwar einfach so wechseln, aber im Deutschen mußt du eine Zeit durchhalten, normalerweise Vergangenheit.
Zitat:Und ich habe jetzt erst entdeckt, es gibt in meiner bisherigen Fassungen die wirklich falsche Übersetzung! Und zwar, nicht "auf den Rücken", sondern "auf dem Rücken", also "rücklings". Entschuldigt.
Steht da nicht beides? aomuke/rücklings und hikkurikaeru/auf den Rücken legen.
13.03.04 19:52
Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Ayu


Beiträge: 257
Beitrag #16
RE: Meisterlegende: Eine Novelle von A. Nakajima
@X7Hell
Ach so war das doch. Danke für deine Hinweise!
"Hikkurikaeru" bedeutet nicht immer "auf den Rücken legen", sondern "sich (irgendwie) legen". Aber danke dir wieder, nun habe ich bemerkt meine Irre. Und zwar:

仰向けに(ひっくり返る) sich auf den Rücken legen / auf dem Rücken liegen ですね!

Ich habe "liegen" mit "legen" vermischt! Also war die Phrase in meiner ersten Fassung richtig.

"Tu was du willst!" - M. Ende: Die unendliche Geschichte
17.03.04 14:59
Webseite des Benutzers besuchen Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Takeru-kun


Beiträge: 85
Beitrag #17
RE: Meisterlegende: Eine Novelle von A. Nakajima
Zitat:"in des Meister's". Der Apostroph gehört hier nicht hin. Es gibt ein paar Fälle, bei denen man einen braucht. Aber hier defnitiv nicht.
"rittlinks " schreibt man "rittlings".
"zu stählern" sollt heissen "zu stählen". "stählern" ist das Adjektiv dazu ("aus Stahl").

Diese Fälle sind folgendermaßen:

Nach der deutschen Rechtschreibung, schreibt man einen Abostroph nur dann, wenn der vorherige Buchstabe ein Vokal war:

Carlo´s Tarverne,
Maria´s Schuh, etc.

Wenn der letze Buchstabe aber kein Vokal ist, so lässt man das Abostroph weg:

Alexanders Getränk, etc.

Verstehst du, worauf es ankommt?
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.03.04 06:05 von Takeru-kun.)
22.03.04 06:04
Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Botchan


Beiträge: 642
Beitrag #18
RE: Meisterlegende: Eine Novelle von A. Nakajima
@Takeru-kun

Deine Erklärung zum Apostroph ist so leider etwas verwirrend.
Wenn der Apostroph bei jeden Genitiv eines Wortes, das auf Vokal endet, stehen würde (wie Du sagst), dann müßte man ja z. B. den Genitiv von Oma mit Apostroph schreiben (Oma's). Und das ist nach wie vor falsch.

Nach der neuen deutschen Rechtschreibung (nach der man öfter Apostrophe setzen darf als früher), gilt für die Setzung dieses Zeichens (Duden § 96/97):

====

Mit dem Apostroph zeigt man an, dass man in einem Wort einen Buchstaben oder mehrere ausgelassen hat.

§ 96: Drei Fälle, in denen man den Apostroph setzen MUSS

(1) Eigennamen, deren Grundform (Nominativform) auf einen s-Laut (geschrieben: -s, -ss, -ß, -tz, -z, -x, -ce) endet, bekommen im Genitiv den Apostroph, wenn sie nicht einen Artikel, ein Possessivpronomen oder dergleichen bei sich haben: Aristoteles' Schriften, Carlos' Schwester, Ines' gute Ideen, Felix' Vorschlag, Heinz' Geburtstag, Alice' neue Wohnung

E1: Aber ohne Apostroph: die Schriften des Aristoteles, die Schwester des Carlos, der Geburtstag unseres kleinen Heinz

E2: Der Apostroph steht auch, wenn -s, -z, -x usw. in der Grundform stumm sind: Cannes' Filmfestspiele, Boulez' bedeutender Beitrag, Giraudoux' Werke

(2) Wörter mit Auslassungen, die ohne Kennzeichnung schwer lesbar oder missverständlich sind:

In wen'gen Augenblicken … 's ist schade um ihn. Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll.

(3) Wörter mit Auslassungen im Wortinneren wie:

D'dorf (= Düsseldorf), M'gladbach (= Mönchengladbach), Ku'damm (= Kurfürstendamm)

=====

§ 97: Fälle, in denen man den Apostroph setzen KANN

Man kann den Apostroph setzen, wenn Wörter gesprochener Sprache mit Auslassungen bei schriftlicher Wiedergabe undurchsichtig sind.

der Käpt'n, mit'm Fahrrad

Bitte, nehmen S' (= Sie) doch Platz! Das war 'n (= ein) Bombenerfolg!

E: Von dem Apostroph als Auslassungszeichen zu unterscheiden ist der gelegentliche Gebrauch dieses Zeichens zur Verdeutlichung der Grundform eines Personennamens vor der Genitivendung -s oder vor dem Adjektivsuffix -sch:

Carlo's Taverne, Einstein'sche Relativitätstheorie

====

Also: Egal, ob "Alexanders Getränk" oder "Carlos Taverne" - Du BRAUCHST in beiden Fällen KEINEN zu setzen... aber Du DARFST beidesmal einen setzen, wenn Du möchtest...
Aber bei "Meister's" und "Oma's" ist der Apostroph auf jeden Fall falsch (es sei denn, jemand HEISST "Meister" oder "Oma").

PS:
Keine Sorge, ich habe das nicht alles abgetippt zwinker
Wozu gibt's schließlich "www.duden.de" ...
Viele Grüße, B.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.03.04 10:28 von Botchan.)
22.03.04 06:47
Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Ayu


Beiträge: 257
Beitrag #19
RE: Meisterlegende: Eine Novelle von A. Nakajima
Nun danke ich Takeru-kun und Botchan für eure letzten Beiträge. Tut mir Leid, dass ich erst antworte. traurig

Neuerdings habe ich kaum Zeit, mich mit dem Meisterlegende-Projekt zu beschäftigen, aber werde ich es nie aufgeben. Also jetzt möchte ich nach nur einem Satz fragen, ob der Ausdruck gewöhnlich ist. Freue mich sehr, wenn jemand kommentieren würdet.

理由を知らぬ妻は、大いにおどろいた。
Seine Frau, die keinen Grund dafür wusste, überraschte sehr.
oder:
Ziemlich überraschte seine Frau, die keine Ahnung davon hatte.

"Tu was du willst!" - M. Ende: Die unendliche Geschichte
03.05.04 10:56
Webseite des Benutzers besuchen Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Datenshi


Beiträge: 819
Beitrag #20
RE: Meisterlegende: Eine Novelle von A. Nakajima
Ohne Kontext läßt sich das schwer sagen, aber ich denke, 理由を知らぬ妻は könnte man durchaus mit "seine Frau, die keinen Grund dafür wusste" oder auch mit "seine Frau, die keine Ahnung davon hatte" übersetzen.

Ad hoc würde ich sagen: "Seine Frau, die den Grund (dafür) nicht kannte, war sehr überrascht." oder "... war ziemlich überrascht."


"Seine Frau, die keinen Grund dafür wusste, überraschte sehr." kann man wohl sagen, aber statt "überraschte sehr" wäre wohl "war sehr überrascht" gewöhnlicher.

Bei "Ziemlich überraschte seine Frau, die keine Ahnung davon hatte." ist die Wortstellung etwas ungewöhnlich. "Seine Frau, die keine Ahnung davon hatte, war ziemlich überrascht." oder so wäre ganz ok.

種種求生剥逆剥阿離溝埋屎戸上通通婚馬婚牛婚鷄婚犬婚之罪類
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.05.04 12:00 von Datenshi.)
03.05.04 11:57
Alle Beiträge dieses Benutzers finden Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Meisterlegende: Eine Novelle von A. Nakajima
Antwort schreiben 


Möglicherweise verwandte Themen...
Thema: Verfasser Antworten: Ansichten: Letzter Beitrag
Schon wieder eine Bitte (Frage) Binka 9 3.711 27.07.19 11:58
Letzter Beitrag: Nia
Schon wieder eine Bitte Binka 9 3.853 09.05.18 12:55
Letzter Beitrag: Yano
eine Frage Binka 6 2.818 04.05.18 19:26
Letzter Beitrag: Binka