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Ohne Dialekt Keine Integration?
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Woa de Lodela


Beiträge: 1.539
Beitrag #21
RE: Ohne Dialekt Keie Integration
(25.07.13 18:56)rolly schrieb:  Machen wir alles etwas konkreter, wenn Du Lust hast! Kannst Du "Tagesschau auf Saarländisch" ua. mit einem Satz "Sdobb, was'n des fer e Ding. Ned mo geschaid Daidsch kennesse redde...." in meiner letzten Post verstehen?


Kann jeder normale Deutsche ohne Probleme verstehen.
25.07.13 19:41
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nekorunyan


Beiträge: 438
Beitrag #22
RE: Ohne Dialekt Keie Integration
@rolly
Das Tagesschau-Video verstehe ich, größtenteils . (Wobei du hoffentlich auch gemerkt hast, dass das eine Parodie ist) Ich habe nicht gesagt, dass ich Dialekt - egal welchen - verstehe, falls du das so missverstanden hast. Ich meinte, dass man heutzutage solchen krassen Dialekten wohl vorrangig auf dem Land begegnen wird. Aber selbst da sterben Dialekte immer mehr aus. Obwohl ich aus einer sehr ländlichen Region stamme, wird man dort selbst als Außenstehender wohl kaum Probleme mit der Mundart haben. Dialekt ja, aber nicht unverständlich.

Mein letzter Satz bezog sich auf die Geschichte mit deiner Freundin. Ich kann nicht beurteilen, warum sie am Ende alles hingeschmissen hat. Werd ich auch nicht. Ich habe mir nur die Frage gestellt, ob man das Leben in einem fremden Land nur wegen einem Dialekt aufgibt oder ob da nicht noch ganz andere Sachen passiert sind.

Zu deiner These "Ohne Dialekt keine Integration" habe ich keine eindeutige Antwort. Dialekt ist eben auch nicht gleich total unverständliches Kaudawelsch. Und wenn doch, werden die meisten Ausländer lokal bedingt damit wahrscheinlich weniger konfrontiert werden. Ansonsten muss man sich wohl oder übel damit auseinandersetzen, wenn man mit seinen Mitmenschen kommunizieren möchte.
Aber Integration sollte auch von einem selbst ausgehen, da muss man sich schon ein bisschen Mühe geben, wenn man dazugehören möchte. Das sollte einem aber auch klar sein, bevor man sein Heimatland verlässt.
25.07.13 20:22
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UnDroid


Beiträge: 392
Beitrag #23
RE: Ohne Dialekt Keie Integration
Also das Saarländisch finde ich jetzt nicht so schlimm, da werden die meisten Wörter nur anders betont, teils verkürzt etc.
Da wäre halbwegs richtiges Bayrisch schon ein besseres Beispiel.
http://www.youtube.com/watch?v=_gcZI74qtac

Wobei ich noch betonen muss, dass so nur noch die allerwenigsten sprechen.

mfg
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.07.13 20:56 von UnDroid.)
25.07.13 20:55
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nekorunyan


Beiträge: 438
Beitrag #24
RE: Ohne Dialekt Keie Integration
@rolly
Die meisten Deutschen werden's verstehen. Ich komm aus 'ner ganz anderen Ecke, hab bis jetzt kaum Saarländisch gehört und versteh trotzdem den Großteil des Videos. Ganz anders bei UnDroids Videohoho
Ich müsste diesen bairischen Dialekt erst erlernen. Warum sollte das aber einem Ausländer nicht auch gelingen?

So wie du das Beispiel mit deiner Freundin hast, wird es sicherlich jede Menge Gegenbeispiele mit Menschen geben, die sich auch als Ausländer einen deutschen Dialekt aneignen konnten.

Das Ganze soll auch keinesfalls nur negativ rüberkommen, à la "Selber Schuld, wenn die's nicht auf die Reihe bekommt". Es ist natürlich schade, dass es ihr so schwer gefallen ist und sie gleich das Land verlassen hat.
Allerdings wirkt es auf mich im ersten Moment eben etwas unglaubwürdig, wenn das der einzige Grund gewesen sein soll. Aber wie gesagt, kann ich das eh nicht beurteilen.

Ein bisschen Mühe, viel Mühe augenrollen Das kommt ja auf die Person selber drauf an. Aber ich sag mal so, wer es bis zum - nicht gerade einfachen - Hochdeutsch schafft, der wird sicher auch beim Erlernen eines Dialekts gut zurechtkommen. Aber das ist subjektiv.
Ansonsten gibt es mittlerweile auch VHS-Kurse oder andere Veranstaltungen zum Thema Dialekt. Und wenn um einen herum wirklich alle Dialekt sprechen, sollte das ja eigentlich auch helfen.
26.07.13 12:46
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Hellstorm


Beiträge: 3.925
Beitrag #25
RE: Ohne Dialekt Keie Integration
(26.07.13 14:37)rolly schrieb:  Meint er, dass ich ein Diktator will? Oder denken die Deutschen einfach so???
Ich darf mich wohl nicht in diese "Forum"-Gesellschaft integrieren.


Ich möchte zum Thema selber nichts sagen, aber das stimmt nicht grins Du kannst dich natürlich hier integrieren und bist hier auch sehr willkommen. Ich finde deine Beiträge sehr interessant und auch in anderen Threads hast du schon interessante Sachen geschrieben.

Aber ein Diskussionsforum ist eben zum Diskutieren da. Deswegen muss man oft in Kauf nehmen, dass nicht alle Leute der gleichen Meinung sind. Das ist aber niemals persönlich gemeint grins

(26.07.13 14:37)rolly schrieb:  >>Schwezz nett soe dumm Zeisch!
>>Sdobb, was'n des fer e Ding. Ned mo geschaid Daidsch kennesse redde....

Schwätz’ (=Sprich) nicht so dummes Zeug.
Stop (?), was ist denn das für ein Ding. Nicht mal gescheit (=vernünftig/richtig) Deutsch können sie reden.

So etwas ist aufgeschrieben allerdings schwieriger als gesprochen. Die meisten Dialekte wirken aufgeschrieben ja sehr sehr merkwürdig. Mündlich funktioniert es meistens besser.

やられてなくてもやり返す!八つ当たりだ!
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.07.13 14:49 von Hellstorm.)
26.07.13 14:44
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Yano


Beiträge: 2.920
Beitrag #26
RE: Ohne Dialekt Keie Integration
Den Film über Yamagata-ben meinte Rolly wohl als abschreckendes Beispiel. Ist es aber nicht.
Wer Japanisch einigermaßen kann, versteht doch das meiste; und ein klein wenig Tohokuben hat jeder Japaner schon mal gehört. Der Bauer hätte auch sicherlich die Frage "おうどって..." verstanden und さくらんぼ sagen können, weil er Mittelschulabschluß hat und seit klein auf Rundfunkteilnehmer ist.
Und überhaupt: wenn ich soweit bin, in ein Dialektgebiet einzuheiraten, dann sollte ich mir das vorher mal angeschaut haben.
26.07.13 15:16
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nekorunyan


Beiträge: 438
Beitrag #27
RE: Ohne Dialekt Keie Integration
@rolly
Naja, ich weiß auch nicht, was du ansonsten noch hören willst kratz Deine Ausgangsfrage wurde mehr oder weniger beantwortet. Ohne Sprache, keine Integration. Dialekt ist ein Bestandteil der Sprache, also ja, je nach Umfeld muss man gegebenenfalls auch Dialekt lernen. Das ist aber nicht nur in Deutschland so. Und wenn's der Ausländer nicht hinbekommt, sind nicht die Einheimischen die Schuldigen.

Zitat:Klar, Du kannst Deine These weiter behaupten und damit eine andere Japanerin tief verletzen.

Sorry, versteh da nicht ganz, was du meinst...
Ich werde besagte Japanerin aber ganz bestimmt nicht verletzen augenrollen Ich kenne sie nicht. Ich kann nicht beurteilen, ob es wirklich an der Sprache lag oder ob sie sich da vielleicht selber etwas vorgemacht hat und die wahren Probleme eigentlich ganz andere waren (Rassismus, Eheprobleme,...) Und ich will's auch gar nicht wissen. Weil es keinen Unterschied macht. Es ist ein Beispiel. Weiß auch nicht, was du ausgerechnet mit dem saarländischen Dialekt hast...
Für mich bleibt es ein schlecht nachvollziehbarer Grund.
26.07.13 15:17
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Hellstorm


Beiträge: 3.925
Beitrag #28
RE: Ohne Dialekt Keie Integration
(26.07.13 15:21)rolly schrieb:  Besser???
Sowohl mündlich (ich war mal in der Pfalz) als auch schriftlich ist es mir sehr ........

Natürlich nicht in jedem Fall. Aber das Problem ist, dass es bei einer Niederschrift oft zu sehr „fixiert“ wird. Oft sind in irgendwelchen Dialekten ja z.B. die Vokale ein wenig anders. Gesprochen kann man dann vielleicht immer noch die Ähnlichkeit zu anderen Dialekten erkennen, schriftlich hält man sich aber viel zu sehr am Text auf. Naja, schwierig zu erklären, ist auch nur meine persönliche Ansicht. Andere Leute denken vielleicht anders.

やられてなくてもやり返す!八つ当たりだ!
26.07.13 15:28
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Woa de Lodela


Beiträge: 1.539
Beitrag #29
RE: Ohne Dialekt Keie Integration
(26.07.13 15:21)rolly schrieb:  Ich nenne einen Satz: Isch bin miet. (richtig geschrieben?)

Wie so können die Norddeutsche diesen Satz verstehen?

Man versteht es halt.

Schwierig wird es eigentlich nur bei Wörtern, die es in anderen Dialekten nicht gibt. Bei deinen Beispielen ist ja nur die Aussprache ein wenig anders.

Zum Thema: Wenn man in einer Region lebt, wo Dialekt gesprochen wird, sollte man ihn auch verstehen lernen, es ist aber nicht nötig, ihn auch zu sprechen (Hochdeutsch reicht).*

*Ich würde mir vollkommen bescheuert vorkommen, extra bairisch sprechen zu lernen, nur weil ich in Bayern wohne. Die würden einen auch auslachen. Dass man das ein oder andere übernimmt, ist aber normal.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.07.13 15:36 von Woa de Lodela.)
26.07.13 15:35
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Yano


Beiträge: 2.920
Beitrag #30
RE: Ohne Dialekt Keie Integration
(26.07.13 15:21)rolly schrieb:  Ich nenne einen Satz: Isch bin miet. (richtig geschrieben?)

Wie so können die Norddeutsche diesen Satz verstehen?
Jeder Norddeutsche hätte schon mal was davon hören können, daß es in vielen deutschen Dialekten die Umlaute Ä, Ö, Ü nicht gibt, bisweilen ch wie sch gesprochen wird, g wie j, st wie scht oder wie st, harte Konsonanten ohne Aspiration wenn nicht ganz weich gesprochen werden, Vokale gehalten werden wie im Japanischen oder zerfleddert werden wie im Englischen... und so weiter.
Sprechen ist schwieriger, z.B. sind die Diphtonge des Bairischen so gut wie unlernbar für Erwachsene.
26.07.13 15:36
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Ohne Dialekt Keine Integration?
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