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Studieren in Deutschland, arbeiten in Japan?
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Woa de Lodela


Beiträge: 1.539
Beitrag #11
RE: Studieren in Deutschland, arbeiten in Japan?
Das ist mir natürlich bekannt, Yano. Es ging mir aber explizit um die 司法試験, von der ich gehört habe, sie sei die schwierigste Prüfung in Japan. Nicht um einen x-beliebigen Uniabschluss an egal welcher Uni (der ja in Japan und anderen Ländern nicht so schwer zu kriegen ist, wenn man einmal auf der Uni ist).
08.04.13 21:52
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Yano


Beiträge: 2.920
Beitrag #12
RE: Studieren in Deutschland, arbeiten in Japan?
(08.04.13 21:52)Woa de Lodela schrieb:  Das ist mir natürlich bekannt, Yano. Es ging mir aber explizit um die 司法試験, von der ich gehört habe, sie sei die schwierigste
Ehrlich gesagt interessiert mich das nicht so. Selbst die Richter und Staatsanwälte in Japan sind keine 宇宙人. Ich weiß das, weil ich da war, also in J vor Gericht gestanden habe und verurteilt worden bin (zu einer unangemessen hohen Geldstrafe wegen einer Straftat, obwohl es aktenkundig nur eine Ordnungswidrigkeit war).
09.04.13 13:43
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Woa de Lodela


Beiträge: 1.539
Beitrag #13
RE: Studieren in Deutschland, arbeiten in Japan?
(09.04.13 13:43)Yano schrieb:  
(08.04.13 21:52)Woa de Lodela schrieb:  Das ist mir natürlich bekannt, Yano. Es ging mir aber explizit um die 司法試験, von der ich gehört habe, sie sei die schwierigste
Ehrlich gesagt interessiert mich das nicht so.

Hm, okay... wünsch deinem Sohn jedenfalls viel Glück dabei.
09.04.13 14:21
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Hachiko
Gast

 
Beitrag #14
RE: Studieren in Deutschland, arbeiten in Japan?
(09.04.13 13:43)Yano schrieb:  Selbst die Richter und Staatsanwälte in Japan sind keine 宇宙人. Ich weiß das, weil ich da war, also in J vor Gericht gestanden habe und verurteilt worden bin (zu einer unangemessen hohen Geldstrafe wegen einer Straftat, obwohl es aktenkundig nur eine Ordnungswidrigkeit war).

Ich nehme an, das war eine Verkehrswidrigkeit. Aber wenn es als Straftat ausgelegt wurde und "korrekt"
wie die Japaner nun mal sind, hat man dich da nicht zur persona non grata erklärt?
09.04.13 16:27
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Kotarou


Beiträge: 12
Beitrag #15
RE: Studieren in Deutschland, arbeiten in Japan?
Zunaechst einmal bedanke ich mich bei jedem, der einen Beitrag zu diesem Thema geleistet hat. grins

(07.04.13 20:59)Hellstorm schrieb:  Hallo,

grob gesagt: Die besten Möglichkeiten, um in Japan arbeiten zu können, hast du mit einem Fach, was dir auch in Deutschland gute Chancen erreicht. Das sind dann vor allem natürlich die „harten“ Fächer. Ob da Kunst oder Kommunikationsdesign dazu zählt... ich weiß nicht zwinker (Hat man da überhaupt in Deutschland berufliche Chancen?)

Bezüglich Englisch ist das Problem, dass du kein Muttersprachler bist. Das muss nicht unbedingt ein unüberwindbares Hindernis sein, aber die meisten Englischlehrer in Japan werden vor allem deswegen genommen, da sie Muttersprachler sind. Und von denen gibt es sehr viele. Es ist wahrscheinlich sehr schwierig, als Deutscher da einen Job zu finden. Außerdem, und das ist sehr wichtig: Englischlehrer in Japan ist nichts mit Prestige, im Gegenteil ist es eher das Aus für die berufliche Zukunft. Wenn du also Gefallen hast, für einen Hungerlohn ohne Aufsstiegschancen den Rest deines Lebens zu verbringen: Nur zu hoho

Oder willst du in einer japanischen Schule richtig als Lehrer unterrichten? Ich glaube nicht, dass es das gibt. Hast du in Deutschland schon einmal ausländische Lehrer an einer Schule gesehen? Man kennt das ganze Schulsystem nicht, ich glaube nicht, dass man da einen Job bekommt.

Ein kleiner ehrlicher Rat meinerseits: Versteif dich nicht auf Japan. Wir hatten das erst gerade in einem anderen Thread (klick), dass nach 5–10 Jahren die Motivation für Japan abgeflaut sein kann. Und dann ärgert man sich, wenn man seine berufliche Zukunft auf Japan ausgerichtet hat. Dazu kommt noch, dass man Japanisch auf einem sehr hohen Niveau sprechen muss, und das schafft nicht jeder.

Allgemein zur Arbeitsplatzsuche in Japan: Frag dich immer, was dich als Ausländer gegenüber einem Japaner qualifiziert. Japanisch kann es nicht sein, das kann jeder Japaner besser als du. Englisch wäre eine Sache, aber da gibt es auch viele Japaner, die das können. Auch wenn es hart klingt: Ich würde ehrlich sagen, dass du mit deinen aufgezählten Studiengängen wohl eher keine Chance auf einen Arbeitsplatz in Japan haben wirst.

Frag dich übrigens auch, ob dich praktisch null Urlaub, sehr lange Arbeitszeiten und sehr hohe Lebenshaltungskosten wirklich reizen. Du bist allerdings noch 16; ich hoffe, dass in ein paar Jahren, wenn die Uni dann anfängt, sich deine Begeisterung für Japan gelegt hat grins

Eigentlich waere meine zweite Muttersprache Englisch, auf Grund dass mein Vater Amerikaner ist. Aus diesem Grund fokussiere ich mich auch immense auf diese Sprache und lege mir auch einen groesseren Wortschatz zu. Nun habe ich ebenfalls von diesem "JET-Programm" etwas gehoert, leider vermute ich dass die Chancen relativ gering sind um aufgenommen zu werden. Ich werde auch so gut wie keine Unterstuetzung meiner Eltern fuer mein Studium erhalten auf Grund grosser familiaerer Probleme und Streitigkeiten. traurig
Waere es ein realisierbarer Plan als Freelancer / Freiberufler in Japan zu arbeiten oder wuerde ich dafuer nicht einmal ein Visum beantragen koennen?

(07.04.13 20:59)Hellstorm schrieb:  Ein kleiner ehrlicher Rat meinerseits: Versteif dich nicht auf Japan.

Mir ist bewusst, dass ich mich nicht auf Japan versteifen sollte, dennoch habe ich es als mein Ziel markiert und es waere eine Schande einfach aufzugeben. traurig
09.04.13 18:36
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Reizouko


Beiträge: 634
Beitrag #16
RE: Studieren in Deutschland, arbeiten in Japan?
(09.04.13 18:36)Kotarou schrieb:  Waere es ein realisierbarer Plan als Freelancer / Freiberufler in Japan zu arbeiten oder wuerde ich dafuer nicht einmal ein Visum beantragen koennen?

Was ein Zufall, genau das hab ich vor ein paar Stunden nachgeschlagen.
Prinzipiell sieht es so aus, dass du einen Antrag auf ein Visum stellen musst, wenn du als Freiberufler in Japan arbeiten willst. Wonach geschaut wird bzw. was wichtig ist um das Visum genehmigt zu bekommen kann ich dir aber nicht sagen.
09.04.13 19:17
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Kotarou


Beiträge: 12
Beitrag #17
RE: Studieren in Deutschland, arbeiten in Japan?
(09.04.13 19:17)Reizouko schrieb:  Was ein Zufall, genau das hab ich vor ein paar Stunden nachgeschlagen.
Prinzipiell sieht es so aus, dass du einen Antrag auf ein Visum stellen musst, wenn du als Freiberufler in Japan arbeiten willst. Wonach geschaut wird bzw. was wichtig ist um das Visum genehmigt zu bekommen kann ich dir aber nicht sagen.

Ich bedanke mich fuer die Antwort, dann werde ich mich ebenfalls ueber diese Methode erkundigen. Ich war mir nur unsicher ob es ueberhaupt moeglich waere.

(PS: Ich bitte um Nachsicht fuer die fehlenden Umlaute, besitze eine US-Amerikanische Tastatur)
09.04.13 19:22
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Hachiko
Gast

 
Beitrag #18
RE: Studieren in Deutschland, arbeiten in Japan?
@Kotarou

Wende dich diesbezüglich doch an die Japanische Industrie- und Handelskammer in Düsseldorf, die könnte dich über
das Procedere informieren.
09.04.13 19:49
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Hellstorm


Beiträge: 3.925
Beitrag #19
RE: Studieren in Deutschland, arbeiten in Japan?
(09.04.13 18:36)Kotarou schrieb:  Eigentlich waere meine zweite Muttersprache Englisch, auf Grund dass mein Vater Amerikaner ist. Aus diesem Grund fokussiere ich mich auch immense auf diese Sprache und lege mir auch einen groesseren Wortschatz zu. Nun habe ich ebenfalls von diesem "JET-Programm" etwas gehoert, leider vermute ich dass die Chancen relativ gering sind um aufgenommen zu werden. Ich werde auch so gut wie keine Unterstuetzung meiner Eltern fuer mein Studium erhalten auf Grund grosser familiaerer Probleme und Streitigkeiten. traurig
Waere es ein realisierbarer Plan als Freelancer / Freiberufler in Japan zu arbeiten oder wuerde ich dafuer nicht einmal ein Visum beantragen koennen?

Ah, ok. Wenn du Muttersprachler bist, ist das ist natürlich von Vorteil. Aber ich glaube, auch dann sind die Berufschancen nicht so gut. Das Problem ist ja, dass Englisch im Grunde überall als normal vorausgesetzt wird (Dass die meisten Leute dann natürlich trotzdem kein gutes Englisch sprechen, ist natürlich klar). Und amerikanische Englischlehrer in Japan gibt es wie Sand am Meer.

Hast du denn noch andere Interessen, vielleicht etwas technisches (Aber wahrscheinlich bei deinen eingangs genannten Präferenzen dann wohl eher nicht)?

Ich will keinen Berufszweig ausschließen, allerdings muss man sich darüber im klaren sein, dass Japan eine sehr restriktive Einwanderungspolitik fährt (Es sei denn, man kommt aus Brasilien, China oder Südostasien und möchte dann in einer Fabrik oder als Altenpfleger arbeiten – Und selbst da ist man meistens nur für 5 Jahre im Land). Grob gesagt heißt das, dass man als „Fachkraft“ (also das, was in Deutschland ja auch fehlt) dort natürlich gerne aufgenommen wird. Aber um es mal knallhart zu sagen, die ganzen „schönen Künste“ zählen eben nicht dazu.

Wie gesagt, es gibt wahrscheinlich immer Chancen, aber ich würde behaupten, dass man mit etwas solidem („Kind, lern was richtiges!“) in Japan die besten und vor allem auch einfachsten Chancen hat (Das gilt natürlich auch für Deutschland).

Möchtest du eigentlich nur einige Jahre in Japan arbeiten, oder planst du das ganz langfristig (d.h. dein ganzes Leben)? Bei einigen Jahren könnte man sich vielleicht mit präkaren Arbeitsverhältnissen und fehlenden Aufstiegschancen noch arrangieren.

(09.04.13 19:22)Kotarou schrieb:  (PS: Ich bitte um Nachsicht fuer die fehlenden Umlaute, besitze eine US-Amerikanische Tastatur)

Ein kleiner Tipp (hat jetzt nichts mit dem Thread zu tun): Auch auf einer amerikanischen Tastatur kann man Umlaute schreiben. Man muss nur ein deutsches Tastaturlayout einstellen. Das ist praktisch das gleiche Prozedere wie wenn man Japanisch schreiben möchte. Dann ist zwar der Aufdruck auf der Tastatur anders als das, was im Endeffekt herauskommt, aber das betrifft im Grunde ja fast nur yzäöüß.

やられてなくてもやり返す!八つ当たりだ!
09.04.13 20:02
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Yano


Beiträge: 2.920
Beitrag #20
RE: Studieren in Deutschland, arbeiten in Japan?
(09.04.13 16:27)Hachiko schrieb:  Ich nehme an, das war eine Verkehrswidrigkeit. Aber wenn es als Straftat ausgelegt wurde und "korrekt"
wie die Japaner nun mal sind, hat man dich da nicht zur persona non grata erklärt?

Wenn wir den Fall diskutieren wollen. Verurteilt wurde ich wegen 無免許運転, obwohl ich nur 不携帯 war. Meine japanische Fahrerlaubnis war gültig, nur das Kärtchen war in D geblieben. Niemand ist zu Schaden gekommen.
Was ich eigentlich sagen wollte, dieser junge Richter am Amtsgericht Sakaide hatte sichtlich Angst vor mir, hat gebibbert. Man erwartet nach all den Prüfungen ja englische Sprachkenntnisse, und nun kommt so ein Gaijin und jetzt ist in der Hinsicht 本番, war aber dann doch nicht.
Ich weiß nicht, wie groß die Gefahr war, meinen (guten) Aufenthaltsstatus zu verlieren und ob bei denen eine Innenrevision noch was ausgebügelt hat. Es war aber teuer.
09.04.13 21:31
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Studieren in Deutschland, arbeiten in Japan?
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