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Erfahrung mit Bachelor in Japan?
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客人
Gast

 
Beitrag #31
RE: Ehrfahrung mit Bachelor in Japan?
(30.07.14 20:12)cat schrieb:  Zu Maturazeiten wäre das wohl kein Problem gewesen...
Dann musst Du ein echter Überflieger gewesen sein. Ich kenne keinen durchschnittlichen Abiturienten mit einem sagen wir mal 1,5 bis 2er Schnitt, noch nicht einmal einen Japaner, der sowas so von sich behaupten kann. Ich persönlich bin auf der Uni (für japanische Verhältnisse auf dem Lande) im Übrigen nur mit einem Europäer-Bonus reingekommen. Als normaler asiatischer Bewerber wäre ich wahrscheinlich mit meinen Ergebnissen ausgesiebt worden.

@Junti
Man kann die sprachliche Hochschulreife in Japan schon in 1,5 Jahre schafften. Das ist gar nicht so unüblich dort. Aber in den öffentlichen Kursen an der Uni sitzt Du in der Regel zusammen mit 95% Asiaten, davon 60% bis 70% Koreanern und Chinesen. Für Koreaner ist Japanisch so, wie Franzosen Spanisch. Zudem können die auch, wie Chinesen schon Kanjis. Mit denen mithalten zu können setzt schon einen langen Atem voraus. In meinem Sprachkurs saß ich damals mit noch einem Peruaner zusammen. Wir mussten ganz schön reinhauen, um mithalten zu können.
31.07.14 08:30
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Woa de Lodela


Beiträge: 1.539
Beitrag #32
RE: Ehrfahrung mit Bachelor in Japan?
Wie teuer ist eigentlich so ein komplettes Bachelor-Studium in Japan inklusive Lebenshaltungskosten? Reichen 60.000 €?
31.07.14 10:00
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cat


Beiträge: 1.384
Beitrag #33
RE: Ehrfahrung mit Bachelor in Japan?
@客人: Gut, wahrscheinlich hätte ich es nicht ohne Probleme geschafft, aber während Matura und Studium hatte ich zumindest eine Ahnung, worum es da geht... Hatte letztens wieder alte Studienunterlagen in der Hand und obwohl das in meiner Handschrift war, konnte ich mich nicht daran erinnern, dass ich sowas jemals gerechnet hatte.
31.07.14 10:18
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Hellstorm


Beiträge: 3.925
Beitrag #34
RE: Ehrfahrung mit Bachelor in Japan?
(31.07.14 08:30)客人 schrieb:  Aber in den öffentlichen Kursen an der Uni sitzt Du in der Regel zusammen mit 95% Asiaten, davon 60% bis 70% Koreanern und Chinesen. Für Koreaner ist Japanisch so, wie Franzosen Spanisch. Zudem können die auch, wie Chinesen schon Kanjis. Mit denen mithalten zu können setzt schon einen langen Atem voraus. In meinem Sprachkurs saß ich damals mit noch einem Peruaner zusammen. Wir mussten ganz schön reinhauen, um mithalten zu können.

Ich finde das viel besser, Japanisch mit Asiaten zu lernen. In meiner Erfahrung verzweifeln sehr viele Westler schon bei den einfachsten Kanji und den einfachsten Vokabeln (es gibt natürlich auch Ausnahmen), so dass man irgendwie nicht das Gefühl hat, weiter zukommen.

Ich habe in Taiwan an mehreren Japanischkursen teilgenommen und dort war das Niveau wesentlich besser als alles was ich bislang in Deutschland erlebt hatte. Man konnte endlich einmal vernünftig japanische Texte bearbeiten, ohne dass direkt Vokabeln wie 続く von den Mitstudenten nicht gelesen werden konnten.

Falls ich noch einmal irgendwo einen Japanischkurs mache, achte ich darauf, dass da nur Koreaner, Chinesen und Taiwaner sitzen.

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31.07.14 10:30
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客人
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Beitrag #35
RE: Ehrfahrung mit Bachelor in Japan?
(31.07.14 10:00)Woa de Lodela schrieb:  Wie teuer ist eigentlich so ein komplettes Bachelor-Studium in Japan inklusive Lebenshaltungskosten? Reichen 60.000 €?
Kommt wohl auf die Stadt an. Die Uni kostet so um die EUR 5000 pro Jahr - Also insgesamt EUR 20.000. Eine Wohnung bekommt man in Hiroshima schon sehr günstig. Ich habe in einer Wohngemeinschaft gewohnt und ca. EUR 200 pro Monat gezahlt. Lebenserhaltungskosten kamen auch noch mit drauf, aber ich konnte auch nebenbei einer "Arbeit" nachgehen, was in Japan einen Nebenjob bezeichnet.

Was es letztendlich in der Summe gekostet hat kann ich nicht mehr so genau nachvollziehen. Aber es war nicht billig und ich hätte es wohl ganz ohne Mama und Papa nicht machen können.

(31.07.14 10:18)cat schrieb:  ... aber während Matura und Studium hatte ich zumindest eine Ahnung, worum es da geht...
Ich sagte ja, das Problem ist nicht inhaltlicher Art, sondern die Art der Fragestellung. Das Abitur in Deutschland ist unvorbereitet schwer. Aber wenn man mal 5 Abituraufgaben gelöst hat, schafft man die sechste auch, weil man die Prüfung dann von Stil her so einigermaßen abschätzen kann. Das ist in Japan bei den Aufnahmeprüfungen definitiv nicht der Fall.

@Hellstorm: Ich gebe Dir ja recht, dass das besser ist. Ich wollte nur auf den Stressfaktor hinweisen. Täglich 5 bis 10 neue Kanjis plus Grammatik plus Vokabeln lernst Du nicht mal so nebenbei. Wenn alle ein gleiches Niveau haben, kann der Kursleiter ja auf die ein oder anderen Problem eingehen. Aber wenn eine Gruppe "nur" im Gegensatz zu Dir noch Vokabeln und ein bischen Grammatik zu pauken braucht artet das ganz schnell in richtig viel Stress aus. Ich muss aber gestehen, dass uns (dem Peruaner und mir) unsere Kursleiter damals richtig viel Welpenschutz gewährleistet und uns unterstützt haben, wo sie nur konnten. Den Stress selbst konnten Sie uns aber nicht nehmen.
31.07.14 10:40
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Hellstorm


Beiträge: 3.925
Beitrag #36
RE: Ehrfahrung mit Bachelor in Japan?
Hm, ja das kann gut sein. Ich habe meine Anfängerkurse Japanisch alle in Deutschland gemacht, d.h. da hatte ich doch schon ein recht einfaches Niveau. Erst nach 3 Jahren hatte ich dann im Austauschstudium die Möglichkeit in Taiwan zu lernen.

Als ich dann wieder nach Deutschland zurück gekommen bin, war ich geschockt, was meine Mitstudenten denn alle für einfachste Sachen nicht konnten... Selbst wenn sie teilweise in Japan waren (Naja, gut, da will ich mich aber nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen, ich selber hatte in Taiwan die Möglichkeiten Chinesisch zu lernen auch nicht in dem Umfang genutzt, wie ich es hätte machen sollen hoho)

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31.07.14 11:22
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Kasu


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Beitrag #37
RE: Ehrfahrung mit Bachelor in Japan?
(31.07.14 10:00)Woa de Lodela schrieb:  Wie teuer ist eigentlich so ein komplettes Bachelor-Studium in Japan inklusive Lebenshaltungskosten? Reichen 60.000 €?
Kommt halt auf die Uni an (und auf den Wechselkurs). An den staatlichen liegen die Studiengebühren meines Wissens nach so um die 600.000 Yen pro Jahr, an den privaten ist es etwa doppelt so viel. Wobei fast alle westlichen Ausländer, die ich kenne, die in Japan studieren, von der Uni Stipendien bzw. Fee Waivers bekommen haben und so die Studiengebühren zwar quasi vorschießen mussten, aber dann wieder (zum Teil oder ganz) zurück bekommen haben.
Wohnheime an staatlichen Unis sind auch spottbillig (an privaten dafür zum Teil teurer als normale Wohnungen), wenn man dort keinen Platz bekommt, kommt es natürlich wieder auf die Uni an.
31.07.14 12:08
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Woa de Lodela


Beiträge: 1.539
Beitrag #38
RE: Ehrfahrung mit Bachelor in Japan?
Teuer ist es schon, aber Miete und Essen müsste man ja auch in Deutschland bezahlen. Wenn ich noch jünger und ungebunden wäre, meine Ausbildung noch vor mir hätte und vor allem das entsprechende Geld hätte, würde ich so was vielleicht auch machen.

Ist man nicht so sehr auf Japan fixiert, sondern auf Ostasien allgemein, wäre China/Taiwan vielleicht eine günstigere "Alternative". Generell finde ich es aber gut, gleich ein komplettes Studium im Land zu machen, wenn man sich mit Sprache/Kultur befassen will. Ein Semesterchen oder das Japanjahr sind in vielen Fällen etwas mager (aber da gibt es auch Gegenbeispiele).

Ich würde das allerdings nur aus tiefem Interesse für eine Kultur/Sprache machen. Allein wegen der Ausbildung würde ich sicherlich nicht nach Japan gehen, denn die bekommen wir hier umsonst, und zwar eine sehr gute.
01.08.14 08:12
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Hellstorm


Beiträge: 3.925
Beitrag #39
RE: Ehrfahrung mit Bachelor in Japan?
(01.08.14 08:12)Woa de Lodela schrieb:  Ist man nicht so sehr auf Japan fixiert, sondern auf Ostasien allgemein, wäre China/Taiwan vielleicht eine günstigere "Alternative".

Naja, ich finde das aber schon zu unterschiedlich. Ich finde wer „was mit Asien“ machen will, sollte sich erst ein wenig über die Länder klar werden. Ich spreche da ja aus Erfahrung cool

Insbesondere Japan ist meiner Meinung nach gegenüber den chinesischsprachigen Ländern (zu Korea habe ich leider keine eigenen Erfahrungen) einfach zu anders. Etwas überspitzt gesagt sind dort nur das Aussehen der Menschen und die Essstäbchen gleich.

Aber du hast schon recht, dass es günstiger wäre. Ich habe in Taiwan einen Deutschen getroffen, für den war dort letzten Endes das Studium günstiger als in Deutschland.

(01.08.14 08:12)Woa de Lodela schrieb:  Ich würde das allerdings nur aus tiefem Interesse für eine Kultur/Sprache machen. Allein wegen der Ausbildung würde ich sicherlich nicht nach Japan gehen, denn die bekommen wir hier umsonst, und zwar eine sehr gute.

Dito, aber an und für sich finde ich das auch nicht schlecht. Man hat ja oft das Problem dass man sich hier entweder für ein reines Kulturstudium (Japanologie) entscheidet oder eben für etwas Methodischeres. Bei etwas Methodischerem ist dann allerdings leider das Problem, dass oft vielleicht nicht mehr genug Zeit für die Sprache da ist. Ein Studium vor Ort wie 客人 das gemacht hat, kann da eventuell helfen. Man sieht ja an den ganzen ausländischen Studenten (lies: Chinesen) in Deutschland wie gut die nachher Deutsch können. Das muss schon extrem helfen.

Allerdings hat man bei Japan eben einige starke Hindernisse (Aufnahmetest, eventuell nachher etwas schwierige Verwendungsmöglichkeiten in Deutschland), deswegen war ich da etwas skeptisch.

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01.08.14 09:23
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Damasta


Beiträge: 29
Beitrag #40
RE: Ehrfahrung mit Bachelor in Japan?
Hindernisse gibt es in Japan tausende hoho aber irgendwie finde ich das auch mal ganz interessant, weil du danach sagen kannst, dass du etwas großes geschafft hast.
01.08.14 10:11
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Erfahrung mit Bachelor in Japan?
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