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Japanisch schwer zu erlernen?
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Danieru


Beiträge: 738
Beitrag #131
RE: Japanisch schwer zu erlernen?
Die Übersetzung habe ich nach einem halben Jahr angefangen (Februar), und sehr schnell abgebrochen, weil Freundschaften stärker wurden und ich keine Zeit mehr dafür hatte.

Zitat:ein Jahr lernen in Japan bringt fuer die Entwicklung der Sprachfertigkeit vielleicht soviel wie zwei Jahre lernen in Deutschland

Ich habe nach vier Monaten in Japan eine Gruppe von Australiern in Begleitung von jap. Schülern getroffen, die für zwei Wochen in Shizuoka waren (Partnerschule). In australischen Schulen ist es recht normal, einen Japanisch-Kurs zu belegen und sie sagten mir, sie hätten seit drei Jahren Unterricht. Ich habe sie gefragt, ob sie sich denn mit ihren jap. Mitschülern unterhalten könnten, was sie mir dann mehr oder weniger eindeutig verneint haben.
Na gut, vielleicht ist das ein schlechtes Beispiel...aber die Sprachfertigkeit, die man entwickelt nach einem Jahr im Ausland (ganz egal welches Land) sollte man mit den Fortschritten in Kursen eigentlich überhaupt nicht vergleichen.

人生は一箱のマッチに似ている。重大に扱うのはばかばかしい。重大に扱わねば危険である。『芥川龍之介』
14.08.05 13:30
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Botchan


Beiträge: 642
Beitrag #132
RE: Japanisch schwer zu erlernen?
Zitat: aber die Sprachfertigkeit,
Du meinst SPRECHfertigkeit, oder? Wenn ja, ist es wirklich ein schlechtes Beispiel, weil Sprechen ja nun im JLPT absolut keine Rolle spielt.
14.08.05 13:37
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Danieru


Beiträge: 738
Beitrag #133
RE: Japanisch schwer zu erlernen?
Sowohl als auch. Aber ist sicherlich ein guter Punkt.

Klar können sich Kurs-Studenten durchaus auch an den JLPT wagen, aber nach zwei Jahren Level 2 in Angriff zu nehmen (bzgl. der Sprachfertigkeit), scheint mir dann doch etwas sehr schwierig zu sein. Da dürfte man ja im Grunde genommen nichts anderes mehr tun, als Japanisch zu büffeln.

Da ich für die Übersetzung letztendlich wenig Zeit hatte, wollte ich sie fortführen, wenn ich wieder in Deutschland bin. Wenn meine Pakete aus Japan also erstmal ankommen, dann kann ich mich auch mal wieder diesem Projekt widmen. grins
Gerade im zweiten Halbjahr hat sich so einiges getan, was mein Japanisch anging...werd' dann mal genauer unter die Lupe nehmen, was du da zu beanstanden hast.
Das Ganze war ursprünglich nur als Übung gedacht. Ich war einfach recht froh darüber, ein solches Buch schon (wenn auch mit ein paar Schwierigkeiten) verstehen zu können.
Vielleicht hätte ich mich zu der Zeit ja noch etwas Leichterem widmen sollen..."Momotarou" oder so... hoho

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14.08.05 13:54
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Ex-Mitglied (bikkuri)
Gast

 
Beitrag #134
RE: Japanisch schwer zu erlernen?
Zitat:@danieru
Zitat:Nach einem Jahr Japan bin ich auf Proficiency Level 2.

Hm... wie weisst Du das?
...

Na er wird ihn dann wohl gemacht haben.

Deine Anstrengungen und Mühen will hier keiner schlecht reden, aber mich stören hier nur die Aussagen wie "Ich bin das lebendige Beispiel..." etc. Das klingt als ob du etwas Übermenschliches vollbracht hättest. Mit dem JLPT 2 kann man nicht einmal eine Zeitung lesen, geschweige denn vernünftige Literatur, m.E. eine Mindestvoraussetzung für obige Behauptungen.
Naja, ist auch nicht so wichtig.
14.08.05 14:35
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Danieru


Beiträge: 738
Beitrag #135
RE: Japanisch schwer zu erlernen?
Nicht ganz, bikkuri. Meine Japanisch-Lehrerin hatte vorgeschlagen im Dezember (letzten Jahres) Level 3 anzugehen. Habe mich auch angemeldet, nur leider habe ich (wegen Gastfamilienwechsel und allem) die Teilnahmebestätigung verloren. Daher habe ich im Juni am "J-Test" teilgenommen und habe mit einem Ergebnis in der "C Class" abgeschlossen, was dem JLPT Level 2 in etwa gleichkommt.

Ich will mich selber hier gar nicht so aufblasen. Jedoch hielt ich die Aussage für beleidigend, man würde im Umgang mit Schülern nur Unsinn lernen. Das war schließlich mein Leben für ein Jahr.

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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.08.05 15:02 von Danieru.)
14.08.05 14:56
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MM


Beiträge: 174
Beitrag #136
RE: Japanisch schwer zu erlernen?
Vielleicht sollte man nicht darüber reden, wie schnell der eine oder andere etwas lernen kann, sondern es einfach tun. Für jemand, der Japanisch als Sockel für den Beruf braucht, ist effektive Planung des Studiums schon wichtig. Wenn es für einen Hobbylerner (ich z.B.) ein Jahr mehr oder weniger dauert eine Zeitung zu lesen: na und? Und für was soll für mich ein JLPT oder Kanken gut sein? Hatte ich mir auch mal überlegt. Hauptsache ist doch die Freude an der Sprache und daß ich vielleicht irgendwann ein Buch oder Gespräch verstehen kann! grins
Bitte nicht falsch verstehen, aber auf mich wirkt die Diskussion wie ein Austausch von Rechthabereien. Nichts für ungut!
hoho
14.08.05 21:22
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Botchan


Beiträge: 642
Beitrag #137
RE: Japanisch schwer zu erlernen?
@bikkuri:

Zitat:Nach einem Jahr Japan bin ich auf Proficiency Level 2.
---- Hm... wie weisst Du das? --- Na er wird ihn dann wohl gemacht haben.

Eben das hielt ich für unmöglich, denn den JLPT kann man nur einmal im Jahr (am ersten Sonntag im Dezember) machen, und man muss sich dafür bis Ende September angemeldet haben. Und da Danieru noch im August letzten Jahres nach eigenen Angaben kaum mehr Japanisch beherrschte als die Hiragana, wird er sich ja wohl nicht einen Monat später für den JLPT Stufe 2 angemeldet haben... und wenn er also nicht letzten Dezember dabeiwar, kann er ihn bisher eben noch nicht abgelegt haben. DESWEGEN fragte ich ja...

@alle:

Danieru hat die Sache jetzt aufgeklärt... aber ich kann seiner Lehrerin bei der Beurteilung "J-Test, Stufe C" entspricht in etwa "JLPT, Stufe 2" nicht rechtgeben. Man kann vielleicht sagen, daß jemand, der J-Test Stufe A-C geschafft hat, mit hoher Wahrscheinlichkeit zumindest einen JLPT Stufe 3 schaffen würde, aber weitergehende Schlüsse zu ziehen halte ich für sehr gewagt. Warum? Weil man J-Test und JLPT nur sehr bedingt, und im Grunde gar nicht zueinander in Beziehung setzen kann. Wieso nicht? Weil die beiden Tests ganz unterschiedliche Dinge abprüfen.

Wenn jemand im Physik-Abitur eine 1 schreibt, kann man davon ausgehen, daß er sich auch in Mathe ganz gut auskennt, weil man ohne Mathekenntnisse in Physik keine 1 kriegen kann, aber man kann nicht schlußfolgern, daß er - weil er ein Physik-Abitur mit 1 bestanden hat - automatisch auch im Mathe-Abitur ne 1 schreiben würde. Die Begründung ist dieselbe wie bei J-Test und JLPT: Es gibt zwar Überschneidungspunkte in der Hinsicht, daß es Dinge gibt, ohne die man in beiden Tests nicht weit kommen wird, aber im Grunde werden in den beiden Test jeweils ganz verschiedene Sachen getestet.

Der J-Test ist im Vergleich zum JLPT viel praxisbezogener. Hörverständnis und Leseverständnis z. B. stehen im Verhältnis 1:1. Wenn man 50% der 1000 möglichen Punkte hat, hat man bestanden. Der JLPT dagegen ist - bis auf den Hörverständnisteil (der hier nicht 50%, sondern nur 25% Gewicht ausmacht) - ein reiner Schriftsprachetest. Bestanden hat man, wenn man mindestens 60% (Stufe 1: 70%) richtig hat. (Das heißt - wenn man es mal gemein sagen möchte: Selbst wenn man den einzigen Teil des JLPT, der sich "aufs Alltagsleben" bezieht, eben den Hörverständnisteil, komplett versaut, hat man locker bestanden - sofern man den Rest richtig hat.)

Das, was im JLPT mit Stufe 3 abgefragt wird, entspricht dem sog. 初級 (Grundstufe). Das heißt, ein Grundwortschatz, Basisgrammatik etc. Deswegen sagte ich, daß jemand, der beim J-Test sehr gut abschneidet, wohl auch einen JLPT Stufe 3 schaffen würde. Hier haben wir sozusagen die "Schnittmenge" zwischen J-Test und JLPT (bzw. zwischen Physik- und Matheabitur). Aber ab Stufe 2 aufwärts nimmt im JLPT der rein schriftsprachliche Anteil exponentiell zu. Es ist ja nicht nur die Menge der nötigen Kanji, sondern auch in der anschnellenden Menge der nötigen Vokabeln (für Stufe 2, 6.000; für Stufe 1, 10.000!) steigt nach Stufe 3 der Anteil der rein schriftsprachlichen Vokabeln, die man praktisch nie im Alltag hören oder sagen wird, unglaublich an. In den Grammatikanforderungen sieht es genauso aus. Ich habe es jetzt nicht ausgezählt, aber ich würde mal schätzen, daß ca. 50% der für Stufe 2 geforderten Grammatikformeln (und bestimmt 60-70% der für Stufe 1 nötigen) rein schriftsprachlich verwendet werden und in der Konversation im Alltag keine Rolle spielen.

Deswegen würde ich mal sagen, WENN jemand der von Danieru sogenannten "Kurs-Studenten" (also jemand, der praktisch nie in Japan war und "nur" in Kursen und im stillen Kämmerlein Japanisch gelernt hat) einen Test ablegen möchte, bei dem er Chancen hat, dann ist das der JLPT! Man kann m. E. sehr wohl einen JLPT, Stufe 1, glorreich bestehen und trotzdem nicht in der Lage sein, mit einem Japaner eine Konversation zu führen. Warum nicht? Eben weil alle die Dinge, die man bei einem Japanaufenthalt so wunderbar "im täglichen Leben" lernen kann und mitbekommt, im JLPT praktisch nicht gefragt sind. Der JLPT ist - zumindest ab Stufe 2 - ein klarer SCHRIFTSPRACHE-Test. Und wer sein Japanisch quasi "auf der Straße / im Alltag" gelernt hat, kann sich mit den so erworbenen Kenntnissen sicher in Japan sehr gut verständlich machen und im "Leben" dort wunderbar mitmischen, aber das Wissen, das im JLPT (Stufen 2 und 1) gefragt wird, lernt man nicht "im Alltag" - sondern nur in der systematischen Auseinandersetzung mit Kanji, Vokabular und Grammatik der Schriftsprache. Deswegen ist der JLPT der ideale Test für "Kurs-Studenten". Ganz anders der J-Test! Der ist in vielen Punkten wesentlich praxisbezogener und sagt deswegen deutlich mehr darüber aus, wie sich jemand, der dort Stufe Sowieso erreicht hat, im japanischen Leben zurechtfinden dürfte.

Beide Tests haben - wie Physik-Abi und Mathe-Abi - ihre Berechtigung und liefern ihre Ergebnisse, aber sie sind praktisch nicht miteinander vergleichbar, weil sie im Endeffekt ganz verschiedene Fähigkeiten abprüfen.

@danieru:

Wenn Du selber wissen willst, ob Du tatsächlich einen JLPT Stufe 2 schaffen würdest, würde ich Dir raten, mal einen der alten JLPT-Stufe 2-Tests zu machen und zu schauen, ob Du auf die nötigen 60% kommst... Ich weiß natürlich viel zu wenig über Dich, um mir Prophezeiungen anmaßen zu können, aber ich vermute trotzdem, daß Du gerade bei den Lese- und Grammatikfragen (die beim JLPT 50% der Punkte ausmachen!) "bikkuri" sein wirst...
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.08.05 06:39 von Botchan.)
16.08.05 06:10
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Ex-Mitglied (bikkuri)
Gast

 
Beitrag #138
RE: Japanisch schwer zu erlernen?
@botchan

Über die genaue Zeit, wann und wo er was gemacht hat, darüber habe ich mir wirklich keine Gedanken gemacht.
16.08.05 08:21
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Botchan


Beiträge: 642
Beitrag #139
RE: Japanisch schwer zu erlernen?
*OT-Modus an*

@bikkuri

Ich eben schon. Und deswegen fragte ich ja. Wenn ich eine so offensichtliche Lösung wie "Er wird ihn wohl gemacht haben" für möglich gehalten hätte, wäre meine Frage ja wohl doch ein bißchen SEHR dämlich gewesen...

*OT-Modus aus*
16.08.05 09:58
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Anonymer User
Gast

 
Beitrag #140
RE: Japanisch schwer zu erlernen?
Ich dachte schon ich mache was falsch. Ich bin jetzt seit 10 Monaten in Japan - Vollzeit Sprachschule.

Aber ganz ehrlich . . . den JLPT 2 schaffe ich (noch) nicht.

Manchmal bin ich echt am zweifelen, ob ich genug gelernt habe . . .

Gruss

Katja
16.08.05 13:18
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Japanisch schwer zu erlernen?
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